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Neger oder was? – Odyssee 2021 CW24

20.Juni – Gleichberechtigung, political correctness und Emanzipation sind wichtige und richtige Werte. Wennglich man bei richtig schon wieder aufpassen muss – eventuell diskriminiert man damit das Falsche oder Böse.

Auch jene dunklen Seiten, haben ihre Daseinsberechtigung, was nicht heißen soll, dass nicht selbst bei diesen wertvollen zu anfangs genannten drei Schwergewichten Grenzen existieren.

Genau an diese stieß D gestern!

Was war geschehen – im schönen Schleswig Holstein gibt es einen Ort, der Negernbötel heißt, was an sich nichts weiter erwähnenswertes ist, wenn nicht ein paar lokale Hansels auf die Idee gekommen wären, der Name könnte eventuell dunkelhäutige Mitmenschen diskriminieren.

Da war es dann aus, mit D’s sprichtwörtlicher Ruhe und Gelassenheit!

Mit einer Schimpfkanonade, die selbst graubärtigen Seebärinnen die Haare zu Berge hätten stehen lassen, schlug seine rechte abgeflachte Hand mit solch lautem Knallen auf den Tisch, dass die Nachbarn über ihm, erschrocken aus dem Fenster sahen, in Sorge, D könnte seinen Gast so stark geohrfeigt haben, dass er nicht nur in den tiefsten Burggraben, menschlicher Eskalation geflogen sein konnte, sondern auch physisch und wahrhaftig in den Innenhof des Wohntrakts, des ehamligen Karmeniterkloster, das D seit nunmehr bald sechs Jahren bewohnt!

Doch nichts von all dem, trafen zu – den griechischen Göttern sei’s gedankt.

Aber es sorgte dafür, dass D sich mit zorngerötetem Kopf ein Herz fasste und sich vornahm, in nicht allzu ferner Zukunft ein Böses Buch zu schreiben, um eine Art Ausgleich zu den vielen Gutmenschen herzustellen.

Es musste doch irgendwo Schutzräum geben, wo man seine Unzulänglichkeiten pflegen, Trash-Metall hören, lauthals fluchen und sexistisches Macho-Verhalten, sowie andere aussterbende Verhaltens-Formen auskosten konnte und die zufriedene richtige Männer von netten und angepassten trennten.

Und so kam es.

D schrieb ein paar knackige Sätze, in denen es nur so von „fucks“ – „pussies“ und „Wichsern“ hagelte, dass er mit jeden weiteren niedergeschriebenem Wort, breiter und zufriedener Lächelte, bis sich eine derart große Erleichterung und Zufriedenheit einstellte, das er sich voller verfickter Überraschung über den bloßen Umstand wunderte, wie sehr sich die sogenannten „kultivierten“ Großstadt-Bohemien vom wahren Leben entfernt hatten.

Offenkundig dozierte man nur noch über das „richtige“ Leben, ohne Selbiges auszuleben.

Alle wollen prachtvoll wohnen, bevorzugt unter sich, während man im durchgeplanten und all-in voll-versichertem klimatisierten Leben, von einem Urlaubs-Super-Deal zum nächsten surft, um das Maximale aus Allem herauszuholen, inklusive dem eigenen Leben –

Fuck’em all!

Valentino – Odyssee 2021 CW06

14.Februar – Angeblich gab es drei heilige Valentinos. Irgend so etwas las D in Wikipedia, als er sich für diesen Tag rüstete. Mittlerweile hatten sich ganze Industriezweige auf dies Ereignis vorbereitet.

Von Blumensträußen, bis Sexspielzeug gab es nichts, was es nicht gab, was D zu aller erst ungebremst begrüßte, da er Vielfalt aus tiefstem Herzen mochte, wussten die Menschen doch schon seit tausenden von Jahren, das die Liebe auf alles sprang was nicht niet- und nagelfest blieb.

So auch 2021, wo man sich mit nem Schlüpfer vorm Gesicht gegen Viren schützte und Menschen jeder Nation hofften, dass der Spuk möglichst bald aufhörte. Doch danach sah es erst mal noch nicht aus, im Gegenteil.

Überall saßen Staatshörige, sowie deren Zweifler, ähnlich wie beim Valentino.

Für die einen war er ein Heiliger, unabhängig davon, ob es nun zwei, drei oder fünf gab, während es für andere ein Fest der Liebe blieb, weswegen an diesem Wochenende trotz, oder gerade wegen Corona, überall Übernachtungsmöglichkeiten, inklusive Dinner im Süden Frankreichs angeboten wurden.

Für D waren es keine Widersprüche, im Gegenteil.

Denn wenn man einer Sache wirklich auf den Grund ging, merkte man schnell, wie gründlich man sich verlieren konnte, was einen schlussendlich wieder zum Anfang, oder gleich zur Frage führte, warum man sich überhaupt aufgemacht hatte, um etwas komplexes wie Jenes oder Welches verstehen, gar durchdringen zu wollen.

Wäre es nicht viel zweckmäßiger und klüger, wenn man einfach das Leben genoss, so gut und einfach es irgend ging, ohne, hier soll dabei ganz besonders noch einmal hingewiesen werden, ohne die leiseste Ahnung, wie man überhaupt in die Welt gekommen war, geschweige, wie man sich Eigenschaften, Meinungen, Gefühle, Motive samt ihrer Motivationen angeeignet hatte?

War es Langeweile, wenn man den Luxus genoss, sie besitzen, gar erleben zu dürfen?

Oder eine Form von Müßiggang, mit anschließenden Resultaten?

Konnte man zu irgendeinem wirklich wahren Wissen gelangen, wenn man Mensch bleiben wollte, was ein gerüttet Maß an Nichtperfektion, Unwissenheit und Begrenzung in Sachen Bildung, Vorstellung, Empathie, Mitgefühl und Barmherzigkeit voraussetzte, um ein annehmbarer und ernster Erdenbürger zu sein, der mit Limitierung, Faulheit und Unzurechnungsfähigkeit kämpfte?

Oder hatte sich der moderne, gebildete und zivilisierte Mensch doch zu etwas Geistigem aufgeschwungen, wie es die Philosophen der Aufklärung angedroht, oft propagiert und an ihren Lehrstühlen doziert hatten?

Dies, so wie anderes wusste D nicht, und wollte er aus vielen Gründen nicht ergründen. Weil erstens:

War Valentinstag, noch dazu Sonntag, was so ziemlich ausschloss, schwerwiegende Fragen zu behandeln, besonders jene der Aufklärung und ihrer posttraumatischen Kollateralschäden wie deren kritische Auseinandersetzung mit Dingen wie Vernunft, dem Sein, dem großen Nichts oder, wahlweise, dem großen Ganzen.

Zweitens, brauchte man mit D’s Worten nur ein Messer und einen wahlweisen Finger der eigenen Hand auszuwählen, um ganz schnell das eigene Wirklichkeitsfeld festzulegen, sowie Präzision und Ortsbestimmung der eigenen Einbettung in Selbiges.

Was in anderen Worten bedeutete, dass man sich entweder sein Leben lang geirrt, immer richtig gelegen, oder nie die leiseste Ahnung von all dem metaphysischen Kram hatte, mit dem man sich in der Philosophie seit über 2500 Jahren beschäftigte.

Und drittens – was viel wichtiger für das Gelingen des Alltag blieb, sowie daran erinnerte, dass auch das präziseste beschriebene Weltengebäude nichts, rein gar nichts dazu beitragen, geschweige Hilfestellung bei einer sozialverträglichen Einordnung ins große Ganze leisten konnte, wenn am Valentinstag ein alter Kater auf eine rollige Katze traf!

Entweder war alles Natur und somit Tiere, Menschen und die Welt selbst etwas ganz natürliches, oder sie waren es eben nicht und die geistige Ausgestaltung und Definierung Selbiger, löste sich immer weiter vom Wirklichkeitsfeld, in dem sich beide, offenkundig eine ganze Zeit lang gemeinsam befanden, was bedeutete, dass die Aufklärung nie ihrem Versprechen nachgekommen war, eben aufzuklären und sich der Umwelt entsprechend, weiterzuentwickeln.

Dies wiederum war für D ein Beweis dafür, dass Wurstblinker ähnlich exakte Richtungsweiser blieben, wie die integrierten Winkewimpel in der B-Säule des Zwiebel und Ovali-Käfers, die nur deswegen als gebrächliche Technik nicht bestätigt wurden, weil die limitierten Horizonte aller geistigen Väter eben auch unsere Weiterentwicklung aus gleichen Gründen verhinderten, wie damals der gute Siegmund Freud, der den armen Wilhelm Reich, den Ex-Studenten aus seiner „Wiener Psychoanalytischen Vereinigung“ ausschloss, als dieser gedachte die Arbeit des Meisters weiterzuentwickeln.

Was das alles mit heutigem Valentinstag zu tun hatte? D wusste es nicht.

Und weil er so sehr an die Wichtigkeit unschuldiger Unwissenheit und Unvollkommenheit glaubte, konnte er seinen Tag nur mit einem Apéro beginnen, um allen schönen Dingen zu frönen, die ihm Natur, Kosmos, sowie die geistigen und spirituellen Kräfte mitgegeben hatten, solange sie noch viril und vital blieben.

Carpe diem – hatte D irgendwann einmal gelesen – irgendwie freute er sich damals darüber, weil er es bereits praktizierte, bevor er die lateinische Empfehlung lernte – und so geschah es:

D sah, dass sein Valentistag gut war und er tat alles dafür, dass er es blieb – und so sahen auch die griechischen Götter und all die anderen Herrschafften, an die man glaubte, dass es besser war, als es schien,

So geschah es…

COVID-19 & Fridays For Future – Odyssee 2020 CW10

Die Wissenschaft ist tot – lang lebe die Wissenschaft! Früher, so vor etwa 2000 Jahren hatten wir ein gutes Dutzend solcher Wissen-Schaften; heute haben wir viele Hundert. Grundsätzlich glaube ich daran – was sich statistisch nicht beweisen lässt, weil uns dafür eklatante Grundlagen und Unterlagen fehlen – dass wir seit den letzten 2000 Jahren, schreibt zweitausend mal hin! – eine Menge Wissen geschaffen haben. In der jetzigen Neuzeit soll sich das Wissen angeblich alle fünf Jahre verdoppeln. Man stelle sich das mal vor, wohin mit all den Büchern, all den Schriften, selbst wenn viele von denen elektronisch daherkommen – ein Wahnsinn!

Grundsätzlich bin ich ein Riesenfreund der Wissenschaftler – bin ja selber einer – weswegen mir das wahrscheinlich leicht fällt. Was mir in der heutigen Szene fehlt, ist der übergeordnete Schirm, die übergeordnete Wissenschaftliche Instanz, unter dem sich alle einfinden und die das Sprachrohr für alle ist, es sein sollte – die Philosophie. Früher waren eben solche übergeordneten Dinge darin enthalten wie zum Beispiel Stattengründung, Lenkung oder Definierung einer Staatsform, wie es zum Beispiel Lykurg für Sparta getan hat.

Wenn man heute Allgemein-Mediziner, erfahrene Virologen, ein paar Biologen, Psychologen und Mathematiker, mit Ausrichtung auf Statistik in einen Raum sperren würde und sie mit dem Thema COVID-19 fütterte, könnt ihr sicher sein, dass es unterschiedliche Ansichten gibt; jedenfalls hoffe ich das. Die Mediziner würden vermutlich genau das empfehlen, was gerade um uns herum passiert.

Bei Biologen sähe es eventuell schon anders aus, besonders wenn er sich um welche mit Ausrichtung Umweltschutz und Umweltzerstörung handelte; Psychologen dürften sich bei der derzeitigen Medien-Situation seit Jahren schon die Haare raufen und Fingernägel kauen; es ist gesichert anzunehmen, dass sie weniger breitflächigere Hysterie als vorteilhaft für das Krankheitsbild sehen dürften, da der Placebo-Effekt negativ wie positiv funktioniert.

Und der Mathematiker und Statistiker?

Ganz sicher, würde er sich den Zorn der anderen aufhalsen; eventuell könnte er einen Wein mit dem Psychologen trinken gehen, wenn die anderen ihm nicht zuhören, doch der Reihe nach; der Mathematiker würde sich ein paar Statistiken ansehen, zum Beispiel die verschiedenen Influenza-Epidemien und Pandemien. Bei der sogenannten Spanischen Grippe, im Anfang des 20.Jahrhunderts, sind angeblich viele hundert Tausende gestorben.

Mit der Zeit schrumpften die Todeszahlen der verschiedenen Influenza-Formen, wenngleich ich hier unterstreiche, dass ich nicht vergleiche, sondern nur ein paar Fakten und Daten herausuche; ob man die kleiner werdenden Todeszahlen dem medizinischen Fortschritt zuschreiben kann, weiß ich nicht; dafür gibt es zu viele Unbekannte zu wenige gesicherte objektive Auswertungen. Möglich wäre es. Unmöglich ebenfalls.

Angeblich sind bis heute 3500 Menschen an COVID-19 gestorben, vermutet man, weil es keine gesicherten und objektiven Erkenntnisse gibt; wie viele Verkehrstote gibt es pro Jahr? Wie viele Tote, durch Alkohol und Medikamente? In den USA sterben pro Jahr 700.000 Menschen durch medizinische Fehldiagnosen; man könnte auf den Gedanken kommen, dass die noch lebten, wenn sie nicht zum Doc gegangen wären.

Pro Jahr sterben 12,4 Millionen Menschen durch Umweltverschmutzung – was genauer gesagt, 25% aller Toten auf diesem Planeten ausmacht – an unserem Verhalten ändern wir dennoch wenig, wenn man mal von der „Fridays-for-Future-Bewegung“ absieht – wenngleich man daran erinnern muss, dass die „Ansteckung“ durch Umweltverschmutzung deutlich größer ist, als die Wahrscheinlichkeit einer möglichen Virenübertragung.

Wenn Fluglinien die Pleite droht, weil Menschen zuhause bleiben, wenn eine derartige Wirtschaftliche Kettenreaktion losgetreten wird, um die Anzahl der Toten einzudämmen, deren Ableben nicht nachgewiesener Maßen vom COVID-19 herrühren sollen – dann stelle ich mir nur die Frage, in wessen Interesse ist all das?

Du, lieber Allgemein-Mediziner – was ist dein wahrhaftiges Ansinnen? Gibt es wissenschaftlich nachgewiesene Erkenntnisse, die so eine geschwinde Reaktion, zwecks Eindämmung, erfordern? Oder ihr, Virologen und Biologen, was ist eure Motivation? Warum hört man bei Umweltschutz niemals auf Wissenschaftler und bei theoretisch möglichen Epidemien und Pandemien ist es genau umgekehrt? Warum hinterfragt niemand all die Einschränkungen unserer Freiheit und Demokratie, die wir im Namen von Sicherheit und Gesundheit hinnehmen?

Seit 911 wird jeder am Flughafen wie ein Schwerverbrecher behandelt, abgesehen davon, dass wir die Inhalte unserer Kulturtaschen Vierteln und in Plastiktüten hineinzwängen müssen, sowie eine Reihe anderer wunderschöner Dinge; niemand stellt übermäßige Polizeianwesenheit in Frage, wenn man uns erklärter Weise vor Terrorismus beschützt; wer stellt sich hin und fordert „weniger Sicherheit“, der gefühlten Freiheit zuliebe? Wer stellt sich hin und fordert mehr Nonchalance beim Umgang mit Viren? Also, nochmal: In wessen Interesse ist all das?

Ich habe eine Theorie entwickelt; mit ihr erkläre ich mir all die aktuellen Geschehnisse; seitdem verstehe ich den tieferen Sinn, den höheren Zweck – es könnte wie folgt aussehen:

Greta und die „Fridays-for-Future-Bewegung“ haben erkannt, dass Gier die stärkste Triebfeder des Menschen ist; sie haben daher auch erkannt, dass man mit Umweltschutz und dem damit drohenden Tot niemanden hinterm Herd vorlockt; daher haben sie durch weltweites Crowd-Funding von engagierten Umweltschützern eine Firma in China beauftragt, „etwas“ zu tun, dass den Flugverkehr reduziert, sowie die Menschen mehr zuhause bleiben lässt, womit letztendlich die Umwelt aufatmet.

Sollte es so sein, müsste man darüber diskutieren, wie legitim so etwas ist, wenn Staaten im gleichen Atemzug Kriege wegen Öl und anderer wirtschaftlicher Gründe führen, sein es Schurkenstaaten, oder authentische Autokraten, die unter dem Vorwand von Terrorismus die Demokratie in ihren Ländern de facto abgeschafft haben.

Sollte all das, meiner Fantasie entspringen und die Wahrheit schlicht jene sein, die mir vor der Nase herumschwirrt, wo Schulen, Büchermessen und Großteile aller Interkontinental-Flüge ausfallen, sowie erste Wirtschaftsanalysten, die aus meiner Sicht genauso hysterisch wie Virologen sind, vor großen Wachstumseinbrüchen warnen, was unsere Realität geworden ist, dann haben ein Großteil von uns ihren gesunden Menschenverstand zugunsten der Medien, insbesondere der Digitalen, in den Ruhestand geschickt, sowie sich in einen unfreien, rein ängstlich reagierenden Reaktionär verwandelt, dem man alles auftischen kann, was den Medien gut und billig erscheint, weswegen wir uns alle die Frage stellen dürfen:

Wer regiert hier eigentlich?

Wenn Wissenschaftler und Politiker nur noch reagieren – wer handelt, agiert hier noch? Unsere Medien-Mogule rund um den Globus? Eine handvoll CEO‘s großer Firmen, vorzugsweise in Silicon-Valley und Seattle? Am Ende ein paar Oligarchen, die sich 95% des Gewinns untereinander aufteilen, während die kleinen Zahnräder im Getriebe brav weiter-funktionieren? Ist das so? Oder ist auch das ein weiteres Produkt meiner Fantasie? Völlig unwichtig, ob und wie diese Frage beantwortet wird:

Wünschenswert empfände ich Wissenschaftler, die nicht Erster sein, sondern „wissenschaftlich bedacht und nachgewiesen“ handeln – wieder einmal, ich sage nicht, dass sie es nicht sind – vertreten durch ein Philosophen-Sprachrohr, als Supervisor, der, wie Lykurg zu seiner Zeit Innovatives erschaffte, einen Stadtstaat, der ohne Mauern auskam, mit einer interessanten Mischung aus Senat, die 30 der Geronta und einer Doppelkönig-Führung, um für Stabilität zu sorgen, die uns – ca 2500 Jahre später – abhanden gekommen scheint, weil wir uns heute von Datenmengen überwältigen lassen, weil wir glauben alles wissen zu wollen.

Sicher ist nur eines, nämlich das ich weiß, dass ich nichts Weiß…..

Wieviel Angebot von etwas oder nichts ist gesund?

Wieviel belastet mich, macht unfrei?

Make Love not War…..peace!

Crispy Hot Pussy – Odyssee 2020 CW08

Ich liebe Fisch. Eigentlich bei allem, was aus dem Meer kommt, können sich Gaumen und vor Allem meine Zunge nur schwer in Geduld üben. Quasi mit offenen Sinnen werden all die Früchtchen empfangen, die sich ihnen nähern. Nicht immer war das so; als ich meine ersten Kostproben machte, ich glaube ich war so zwischen 16 und 19 oder so, habe ich sie zum allerersten Mal probiert. Doch Geschmack, Textur und Duft waren so exotisch, dass ich erschrocken zurückprallte und nur mit Mühe gegen meine Besinnungslosigkeit ankämpfte.

Was für ein vorzüglicher Planet war das doch, der einem Mofa’s, Bier, Wein, Zigaretten, Mädchen, Colt Seavers, Miami Vice“ und diese herrlichen Früchte schenkte, dachte ich mir damals.

Gestern brachen diese alten Erinnerungen, wie ein „Blitz-Vulkanausbruch“ vor mir aus, als ich mit meinem alten Kumpel und Steuerberater zum Dinner verabredet war. Er hatte eine bekannte Adresse im Hamburger Norden, genauer gesagt, im Speckgürtel, vorgeschlagen, die für ihre anständige Küche und Lokalfolklore bekannt ist.

Für meine Verhältnisse kam ich ziemlich pünktlich an und parkte ein wenig im Abseits, um mir die gut genährte Gegend anzuschauen. Selbst im Dunkeln erkannt man, dass es hier allen seit Jahrzehnten prächtig ging. Nur selten ging man hier essen, weil man Hunger hat. Eine bessere Location konnte man mit so einem Restaurant gar nicht finden, dachte ich mir, als ich den Laden betrat und mich umsah, wer hier so alles speiste, mampfte und sprühregenartig lachte.

Mein Kumpel wartete noch nicht allzu lange, hatte jedoch schon seinen Aperitif vor sich stehen, an dem er wohlerzogen langsam und vorsichtig saugte – ein „Schwarzer Hugo“ mit Strohhalm schien sein Interesse geweckt zu haben. Nachdem die äußerst sympathische, weibliche Bedienung so freundlich war, mich darüber aufzuklären, dass ein „Apéro-Rhabarber-Spritz“ doch eher was für Mädchen ist, nahm ich all meinen Mut zusammen, um sie zu fragen, ob sie bei mir heute eine Ausnahme machen könnte, was sie mit fröhlichem Lachen herzlichst beantwortete.

Wir plauderten über damals, gestern, heute und morgen und kamen nur mühsam mit der Essenauswahl voran; korrekterweise muss ich sagen, dass ich der Jenige war, der sich schwer tat. Beim Blättern durch die Karte merkte ich, dass ich noch unentschlossen war, ob ich auf Fisch oder Fleisch gehen sollte, entschied mich dann doch aber überraschend schnell für Ersteres, da ich mit Anfang zwanzig doch endlich ein großer Freund von meinen schlüpfrigen Meeresfreunden wurde.

Zufrieden las ich die Karte und fing zu lächeln an, als ich „Sexy Freak Roll“ las. Zuerst blickte ich ein wenig abwesend in die unendlichen Weiten des Weltraums, während ich mir versuchte vorzustellen, um was es sich da wohl alles handeln könnte, bis ich „Shaved Tuna“ las, den man offensichtlich mit Gurke, Garnelen und Avocado veredelt hatte. Als dann „Love Roll“ und „Surf and Turf“ folgten, blieb meine Überraschung schon wieder in ihrem Bau liegen, bis ich dann auf drei magische Worte prallte, die mitnichten meiner Fantasie entsprangen, sondern mir stattdessen wahrhaftig mit gespreizten Beinen ins Gesicht sprangen, wenngleich, dass muss hier gleich präventiv vorab ergänzen, es sich in diesem speziellen Fall um „Acht“ Beine handelte:

Crispy Hot Pussy,

stand da mit obszön kurvigen Buchstaben, was mich blitzartig auf Drehzahl brachte. Ertappt sah ich mich vorsichtig um und las noch mal. Keine Änderung, es stand immer noch da. Ich lockerte meinen nicht vorhandenen Schlips, atmete tief durch, nahm einen tiefen Schluck von meinem Mädchen, Entschuldigung ich meine von meinem Mädchengetränk und las mit meinen zwei sittsamen Beinen fest auf der Erde erneut die einzelnen Buchstaben, die immer noch nichts anderes ergaben.

Es bedurfte umgehend einer Klärung. Ungeduldig winkte ich die sympathische, weibliche, vielleicht vierzigjährige Bedienung heran, die ich mit zitterndem auf die Karte zeigenden Finger, ungeduldig mit den aus mir heraussprudelnden Worten Empfang:

„Crispy Hot Pussy? Im Ernst…?“

„Unsere Küche mag diesen Wortwitz sehr……“

„Ich meine, ist schon verstanden, „Octopuss“ und so, aber wenn ich ehrlich bin, habe ich jetzt dann doch als erstes an etwas anderes gedacht, was natürlich der gewaltige kapellmeisterartige James-Last-eske Riesenspaß ist, schon kapiert, aber – im Ernst?“ Nur mit Mühe kriegte ich mich ein, während die arme Bedienung mit hoch erhobenen Händen ihrer Verzweiflung Ausdruck verleihte, wie eng sie sich doch mit dieser Form von Humor verbandelt fühlte.

Ich drückte im Geiste den humorigen Spaßvögeln aus der Küche alle Daumen, dass alle Gäste ähnlich meinungsfreiheitlich, locker, knusper-knabber-knackig-frisch und liberal geben, wie mein Kumpel und ich, ließ die drei Worte noch eine Weile auf der Zunge zergehen, sowie alle Bilder aus meinem Gedächtnispalast, die sich mir mit unerwarteter Fülle aufdrängten, bis ich mit seeligem Lächeln wieder in den seidigen Schoß des unendlich schönen Kosmos schaute und zum aberhunderdsten Mal bekenne musste – la vie es belle!