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Putlos & Arno – Odyssee 2024

Es regnete immer noch an der Ostsee … Im Seeschlösschen mampfte man sich die Hucke voll … am Kurtaxenstrand marschierten grauhaarige Zivilsoldaten in Stechschritt und Gummistiefeln … Elektrofahrräder patrouillieren ungebrochen …

dem Horizont entgegen …

und im Klabautermann, am anderen Ende der Hohwachter Bucht, in Lippe /Behrensdorf servieren die Damen des Hauses zum Mittagessen Sauerfleisch und Flensburger … zum Nachtisch gibt‘s ‘ne Linie Aquavit … Alpha und Omega, was sonst …

Nachmittags besuche ich Putlos …

Genauer gesagt, fahr ich dran vorbei … auf Militärischen Truppenübungsplätzen kann man selten spazieren gehen … diverse Male trieb man uns dort beim Wehrdienst zusammen, um Krieg zu spielen … „Hat noch niemandem geschadet!“ … die ehrbaren Worte des Vaters …

Er täuschte sich …

hatte er doch selber nie gedient … herausfinden durfte ich‘s also selber … Verzweiflung lässt junge Menschen da hingehen … Verzweiflung und Ideenlosigkeit … es hinterließ bleibende Schäden, wie man heute sieht … bin seitdem noch unfähiger Befehle zu empfangen …

die Spitze des Eisbergs …

Ganze Arbeit ha‘m sie da geleistet … „Stillgestanden! Augen geradeaus .. im Gleichschritt, Marsch … links-zwo-drei-vier … na los, reißen Sie sich zusammen … Gleichschritt, habe ich gesagt, wir sind hier nicht auf ‘nem Tuntenball …!“

Si vis pacem, para bellum …

Zucht und Ordnung, Vaterlandsliebe, Blut.- und Erbfeind … welch Schlamassel sie angerichtet haben … Wortregister für Herrschaft und Krieg … Menschen.- gar Nächstenliebe? Nee, lass mal, ist bestimmt ansteckend oder so … Hauptsache ich-ich-und-ich …

Ha’m wir in Teutonia immer so gehalten …

Von Krieg schwärmen nur jene, die ihn nicht kennen … deshalb gab‘s damals die Wehrpflicht, Verteidigung und so, nun ja, die Zeit vergeht, der Mensch ebenfalls … mittlerweile gibt’s sie nicht mehr, stattdessen ha’m wer Krieg vor Europas Tür … alles richtig gemacht …

Wird dauern …

bis Gewalt aus unserer DNA verschwindet … sorry für den Zeigefinger, kann manchmal nicht anders, es muss einfach raus … so war es schon früher … Neugier, Dinge ausprobieren, auf’s Maul fallen und wieder aufstehen … ewiger Zyklus … Im Invalidendom können wir

Supergrobi bestaunen …

Hochglanzmuseum der ersten französischen Republik … dem Herr, sowie den Päpsten in Avignon und Rom sei’s gedankt … Supergrobi wird noch heute wie Zeus verehrt, dabei bleibt zu bedenken, dass unter den 60. Schlachten und Kriegen, die er führte …

3,5 Millionen Menschen starben …

Welch Preis, um glorreich zu sein und einen prunkvollen Dom als letzte Ruhestätte zu genießen … auch Austerlitz kann daran nichts ändern … wo wir bei Krieg und Frieden sind … am Abend ging‘s zur Flakabwehr, ins Genueser Schiff, Kumpel K empfahl mich dorthin …

Früher Haus der Wehrmacht …

heute Haus des Wohlbefindens … manchmal komme ich mir wie ein Heini der Restaurantkritik vor, hoffentlich setzt sich der Gedanke nicht fest … die Herzkammer des Ladens erinnert an die Traube in Hamburg, noch so ein Glanzstück nordeuropäischer Gastlichkeit …

wie krieg ich jetzt die Kurve …

von der Ostsee zu Arno … vielleicht mit Pazifismus und … ach so, jetzt habe ich es … während ich noch stramm, zäh, flink und hart aufgezogen worden bin … stellte ich mir damals die Frage, während der schulische Rohrstock mir regelmäßig auf den Arsch niedersauste …

ob‘s nicht auch anders geht …

Ideen gibt‘s ja genug … zumindest kamen mir einige von ihnen wieder hoch, als ich in Putlos vorbeifuhr und an den 23.Juni 2024 dachte … dem 100.Geburtstag von Arno Stern … er fand einen alternativen Weg, damit sich Kinder freier entwickeln … keine Kopien werden …

Schöne Alternative …

Auch auf die Gefahr hin, dass sich der alte Fritz, Hindenbrug, der GröFaZ und viele aber Tausende Helden, Alphatiere und nach Ruhm gierende Arschgeigen im Grab umdrehen: Bestimmt gibt‘s nach über 10.000 Jahren eine Zeit …

Wo wir den Weg der Zerstörung verlassen …

Und Konstruktiveres ausprobieren … wo menschliches, geistiges und intellektuelles Wachstum möglich ist, wo wir uns nicht gegenseitig bekämpfen und töten … sorry für meine heutige Melancholie … Rechtspopulisten, Faschisten und Nazis …

sorgen bei mir …

nicht gerade für Stimmung und gute Laune … daher mögt ihr mir heute hoffentlich meine Bergpredigt verzeihen und stattdessen, genauso … wie ich es gleich tun werde … eine Flasche Champagner, in gutem alten französischem Stil …

mit der Guilloutine köpfen …

um an dieser Stelle mein Glas zu erheben, auf Kermit den Superfrosch, sowie alle Super-Könige und Super-Söhne, die ihre Super-Familien zu Ruhm verhelfen … aber vielmehr noch, alle Ironie mit der Wucht der Biskaya hinwegwischend …

Auf Arne Stern’s 100.Geburtstag anstoßen …

Der nun über 70 Jahre lang seine Vision verfolgt, was ein „klein“ wenig länger ist, als hochbezahlte Top-Manager, die irre Summen kassieren und statt Wertschöpfung, gefährliche, wenn nicht manchmal tödliche Produkte zulassen, die hin und wieder …

vom Himmel fallen …

darauf nun also Santé / Prost / Salut / Geia mas / Gönn dir und Vieles mehr … aufdass es weiter spannend bleibt, in diesem Zoo, den wir alle gleichberechtigt bewohnen … und unsere Erde nennen, wo wir nicht mal ‘ne Besitzurkunde haben … und immer noch so tun …

als lebten wir ewig …

Anm.d.n.v.Redaktion: Es sei an dieser Stelle vorab vermerkt, dass es sich um einen einmaligen Ausrutscher unseres Autors handelt, den wir, aus vielerlei Gründen, dennoch zulassen wollten…..wir bitten daher um Ihr / euer Verständnis.

Und das Gegenteil….

Europa – Odyssee 2024

Plötzliches Surren lässt mich erschrecken … was ist das zum Teufel! … Verdammt, eine Drohne, unglaublich schnell schwirrt sie heran … ist nur noch zwei bis dreihundert Meter entfernt …  an ihrem Spinnenkörper hängen Granaten wie reife Früchte …

Schon ist sie über uns …

fliegt über unsere Köpfe hinweg … ein paar Meter weiter wirft sie plötzlich ihre Ernte ab … verdammtes Mistviech! … Ich schmeiße mich auf die Erde … mein Kamerad steht 30m neben mir … „Runter auf den Boden!“ … schreie ich noch, meine Stimme ist heiser vom Qualm …

Ohrenbetäubend, die Explosion …

Lautes Piepen in meinen Ohren … Splitter und Schrapnelle verbeulen meinen Helm … Trümmer und Stoffschnipsel rieseln vom Himmel … es riecht süßlich und verbrannt … ängstlich linse ich unter meinem Helm hervor … wo ist die verdammte Höllenmaschine?

Scheint weg zu sein …

Ist längst über alle Berge … wo ist mein Kumpel … langsam stehe ich auf, vage einen ersten Blick … um mich rum ein Trümmerfeld … verkohlte Autos, brennende Häuser … aus den Augenwinkeln sehe ich zwei qualmende Stiefel und einen verbeulten Stahlhelm …

es riecht süßlich und verbrannt …

schockiert sehe ich mich weiter um … überall Blut, hier und da Brocken … ich hetze zu einem uralten Schulbus voller Flüchtlinge … mit schwarzer Wolke startet er, der Motor hustet und rumpelt unwillig …

Dann geht‘s los …

Im Innenspiegel bleiche Gesichter und Todesangst … es ist still wie auf einem Friedhof, mühsam schnauft der Bus durch die kaputten Straßen … endlich wieder Asphalt unter den Rädern … wir kommen auf eine Bergstraße … dann geht es steil bergab …

Plötzlich versagen die Bremsen …

Immer schneller rasen wir den Berg runter … Scheiße! Ich versuche runterzuschalten, langsamer zu werden … wir sausen in eine Stadt … ich ramme ein paar Autos weg, hupe wie verrückt, um Menschen zu warnen … Fuck! Da vorne endet die Straße …

Verdammt, auch das noch!

Sie endet in einem großen Wochenmarkt … Links und rechts … Kurz davor … die einzigen zwei Gebäude, die ich planieren könnte, um zu bremsen … ’ne Hamas-Mädchen-Schule und ’ne … Israelische Knaben-Schule … Na wunderbar! … Plötzlich wird mir schwarz vor Augen …

schweißgebadet schieße ich im Bett hoch …

Was für ein Traum … bin klatschnass, meine Güte was träume ich für einen Kram … Keine Ahnung, wie ich den Traum deuten soll … bin erst wenige Tage zurück in Toulouse, aber es geht schon wieder mächtig ab … nicht nur in der Traumwelt …

Wir haben Europa-Wahl …

Längst lege ich innerlich Stahlhelme an … seit längerer Zeit ändert sich die Sprache der Menschen … auch in den Medien … es gibt immer mehr Gewalt im täglichen Miteinander … Manager und Politiker benutzen schon länger Herrschaftssprache …

überall redet man …

träumt man davon … „bald wieder am Ruder zu sein“ … dass man endlich … „Das Alte abräumt … ist längts überfällig“ … das neue Zeiten anbrechen … so und so ähnlich reden immer mehr Menschen … Man hat zwar nicht in jedem Land Europas sowas wie die AfD …

aber immerhin …

auch in La France lässt man sich ungern zweimal Bitten, wenn es um Feindbilder und das Schüren von Ängsten geht … während Marie LePen in den Elysee-Palast schielt … greift Nichte Marion zu den Sternen … Europa-Sterne genauer gesagt …

damit das gelingt …

hat sie ‘nen Demokratie.- und Einwanderungs-Fachmann an ihrer Seite … der aus vermutlich rein altruistisch und philantropischen Gründen ebenfalls zum 8.Arrondissement von Paris schielt … Eric Zemmour, bestens in Gallien bekannt, für Menschen.- und im speziellen …

Europa-Politik …

Ich gehe im Viertel Spazieren … schaue mir bunte Wahlplakate an … Es ist Spätvormittag … 11:00 Uhr … wahlbereite Bürger strömen an mir, dem Ausländer, vorbei … In Deutschland wählt bald jeder vierte AfD … ob es hier in La France ähnlich ist? …

Und wenn ja, wie läuft‘s dann für Europa …

wenn alle nationalistisch, teilweise faschistisch denken? … Ich schaue mir Marion’s Video an … was für eine martialische Bildsprache … erfolgreich bedient man auch hier alle Urängste der geschätzten Kompatrioten … vermutlich kann Marion alle schützen und retten …

so wie Björn Höcke …

Frau Meloni trötet vermutlich in ein ähnliches Horn … Immer wieder, seit tausenden von Jahren, schürt man Ängste, um Stimmen & Wähler einzufangen … schon komisch, warum es auch heute, mit Digitalisierung, so gut funktioniert …

Man stelle sich vor …

Ein Klassenzimmer … eine fünfte Schulklasse mit 27 Schülern … alle wollen erster und Bester sein … alle 27 pochen auf ihr Recht, niemand gibt nach … wie stark wird die Gemeinschaft sein, im Vergleich zu den höheren Klassen? … wieviel Einfluss hat „Die wilde 27“ …

Während der Rest der Welt …

16 Mal mehr Menschen und vermutlich ebenso viel mehr Geld, Einfluss und Macht besitzt … angeblich, so erzählt Frau Mahlzahn, hat der Rest der Welt auch noch ein vielfaches Mehr an Waffen, als die „Wilde 27“ im Lummerland …

Was denkt …

Der geschätzte Florian Philippot, der auf seinem Wahlplakat für, ich zittiere, ich schwöre es bei meinem Ehrenwort … „Frieden – Frexit – Freiheit“ … wirbt, als wäre er der wahrhaftige Heilsbringer des französischen Abendlandes?

Was? Liebe Kompatrioten?

Nun, ich weiß nicht wie es den Briten heute geht … wie viel Einfluss man hat, wenn man aus der „Wilden 27“ aussteigt und sich dann alleine gegen diese 16 Mal größeren Weltmächte stemmen muss, alleine, ohne seine 26 Freunde … deswegen sage ich nur:

Prost! Santé

Bis hierher fand ich‘s eigentlich ganz schön … Frieden scheint aber kompliziert für Menschen zu sein … ein glutes Leben führen, was auch immer das heißen mag, schein schwierig zu sein … Tiere sind da klüger … Freiheit sehnt sich auch nur der herbei, der sie nicht hat …

Anscheinend geht’s noch nicht ohne Feindbild und Mühsal …

Masochistan – Odyssee 2023

Peter Handke verstehe ich immer besser … Keine einzige Geschichte ist erzählt! … Immer kreist man drum rum … Fliegt drüber hinweg … Niemals kommt man zum Kern … Zum faustischen Pudel … Es scheint uns unmöglich, etwas wahrhaftig aufzudecken! …

Trotz Sprache und Kultur …

Versuchen wir deswegen alles in „gut“ oder „schlecht“ einzuordnen? … Differenzierungen? … Komplexität? … Uneindeutigkeit? … Graubereich? … Damit fühlen wir uns unwohl … Können wir nicht alles in Sieger und Besiegte aufteilen? …

Ginge das? Bitte?

Lieblingsbeispiel Frankreich & Deutschland … Sadist trifft auf Masochist … Der Maso schreit laut „Schlag zu!“ … und der Sadist antwortet säuselnd … „Okay, aber langsam!“ … Nee, im Ernst! … Die zwei Länder sind Spitze! …

Mein absolutes Traumpaar! …

Darunter machen’s die beiden auch nicht! … Kennt man beide ein wenig … Hat dort womöglich gelebt … Tut es vielleicht sogar immer noch … Dann ist man nicht selten ratlos … Mindestens einmal pro Woche geht es mir so …

Man will sie zur Paartherapie jagen!

Wenn man die Zwei ein wenig kennt, ist man sich eines lieben Tages nicht mehr sicher, ob die Einladung zum Dinner etwas Angenehmes, oder was Bestrafendes hat … Mr. Und Mrs. Smith sind dagegen ein Witz …

Auch ohne Geschichtsbücher …

Jüngstes Beispiel … Goethe-Institut … Schon jetzt, nach nur einer Woche … gehen die mir auf den Wecker … Beide! … Teutonias Presse lässt keine Chance aus, zuzutreten, sobald‘s Sichtbarkeit gibt … Und die Medien-Landschaft in La France macht Gleiches …

Mit Deutschland …

Während man innerhalb Deutschlands immer schuldig ist … selten hebt man den Kopf, sobald man die Landesgrenze überschreitet … Ist La France mit sich im Reinen … Eigentlich macht man alles richtig … dabei haben die reichlich Themen zu stemmen …

Ich sag nur „Grüne Atomkraft“

Überhaupt … die Geduld die man mit den Krauts haben muss … Während Deutschland sich mit der Peitsche geißelt, den nagelbesetzten Metallgurt von Opus Dei fester spannt … Schaut sich Falbala selbstverliebt im Spiegel an …

Wieso ist das so? …

Wenn eines der drei großen Medien-Uboote … wie in diesem Fall die Süddeutsche … die Guillotine aus dem Museum holt … und in derartiger Schärfe zuschlägt, dass Annalena sich noch heute dreht, als hätte Bud Spencer zugehauen …

dann schäme ich mich fremd …

Nicht wegen der Wahrheit, die aus allen Poren quillt … dass man seitens Goethe-Institut hätte geschickter kommunizieren können … ohne das Emmanuel dem armen Olaf wieder an den Ohren zieht … was übrigens auch einiges über Macron sagt …

Sondern, wegen Unverhältnismäßigkeit!

Ein Aufschrei! … am Ende des Beitrags schreibt der liebe Nils Minkmar, „Dieser Beschluss des deutschen Außenministeriums ist eine kulturpolitische und strategische Katastrophe.“ … Gibt es nicht Wichtigeres? … Rüstung, Verteidigung, Europa …

Daher ist seine Wortwahl irritierend …

Ganz besonders in Anbetracht dessen, was gerade so in der Welt geschieht … Und besonders, wenn man die Sache betrachtet … Es gelingt dem lieben Nils nicht, neutral und objektiv aufzuschreien, sondern stattdessen höchst emotional und aufgebracht …

Ähnlich wie Ulrich Wickert …

Nun ja! … Vermutlich klingt es merkwürdig … aber irgendwie erinnert mich das Goethe-Institut an Kohle-Industrie in Deutschland … Wie sagt man’s ihnen höflich? … Wenn alle Goethe-Institute so, oder annähernd so sind, wie das in Bordeaux …

Dann gibt’s ein Problem!

Es heißt Jugend! … Zählt man mit Mitte Fünfzig zum jüngeren Durchschnitt, darf man sich nicht wundern, wenn X/Y/Z & A-Generationen nicht kommen … Man kann sehen, warum … Klar sind alle nett da … Aber auch aus der Welt gefallen … Irgendwie …

So wie La France …

Ich sag nur „Recycling“ und „Grüne Kernenergie“ … Wenn man sich um andere europäische Länder … andere Kontinente kümmern will ist … das legitim … ungeschickt vorgehen, Veränderungen nicht smart kommunizieren … ohne sie anzukündigen …

ist ärgerlich …

Leider kommt es häufig vor zu … Einverstanden! … Doch wenn man selber eine markige gewalttätige Sprache verwendet, um anderen eins auszuwischen … Um zu dominieren! … Um zu siegen! … Immer zeigen muss, wer Chef im Ring ist …

der ist leider auch anstrengend …

Der Klassenschläger ist nicht cooler, als der schüchterne Brillenträger, den er immer verkloppt … Man wünscht sich, dass die schüchterne Brillenschlange Karate lernt und der coole Schläger irgendwann eins auf die Nase bekommt …

Mir geht es jedenfalls so …

Wenn ich Nils‘ und Ulrichs Aufschrei höre … dann stelle ich mir die Frage, worauf die beiden reagieren … Haben sie sich ein Bild gemacht, wie das Goethe-Institut unterwegs ist? … Haben sich beide einen Überblick verschafft, wie das GI Ziele verfolgt?

Ich vermute nicht …

Wenn ich darüber nachdenke … als unbekannter Niemand … dass hier zwei top-ausgebildete und erfolgreiche Journalisten … die zum 5% Anteil in Deutschland und Frankreich in Sachen Einkommen zählen, wie französische Journalisten und Politiker …

Worum geht es dann eigentlich?

Eventuell nicht um die Sache … man könnte sich eingeladen fühlen zu denken, dass sich die zwei wie Populisten verhalten … Sie machen Lärm, treten nach Berlin aus, besonders in Richtung Grüne … teilen uns ihren Unmut mit … scheuchen auf …

Entschuldige, Nils: Du schreist auf …

Leute! … Kriegt euch mal wieder ein! … Glättet Wogen, statt Benzin ins Feuer zu schütten … Wir haben zur Zeit weiß Gott genug Brandherde … Dann noch im Goethe-Institut zündeln? … Im Ernst? Die sollen modernisieren … noch dazu bestärkt man

als Lehrer keine Klassenschläger!

Macht man nicht … Ist ein moralischer Rück.- statt Fortschritt … Oder steckt mehr dahinter? Gegenseitige Angriffe stärken Rechte und Faschisten auf beiden Seiten … Will man das? Lasst uns miteinander arbeiten und menschliche Fehler eingestehen …

Lasst uns aufhören, einander zu verurteilen …

Es gibt eine zu große Differenz zwischen Alltag und seiner Sprache und dem, was wir von Medien und Politik vorgesetzt bekommen … Wie viele Deutsche Bürger kennen das Goethe-Institut? … Wie viele Bürger driften Richtung Armut ab? In beiden Ländern, übrigens …

Gibt viel Gemeinsames anzupacken …

04.Juni – Poulouse – Odyssee 2023

Bin seit einer Woche wieder in Toulouse … richtig angekommen bin ich allerdings immer noch nicht … klar, man macht das Übliche … schauen ob was in der Post ist … einkaufen, auf den Markt gehen … Wäsche waschen … Bude durchwischen … irgendwann ist man durch.

Abends Apéro mit Freunden,

noch dazu mit zwei Geburtstagskindern … reinfeiern war angesagt … mit anschließendem Ausklang in’nem Musikschuppen um die Ecke … da merkte ich mein frühes Aufstehen … ich kam ja am gleichen Tag morgens um 11:00 angeflogen.

Wecker 4:30

Taxi um 6:00 Uhr … Abflug 8:45 … Apéro und Dinner waren super … irgendwann nach Mitternacht ging mir das Licht aus … fand’s nicht verwunderlich … wenngleich es mir unangenehm war … immerhin hatten wir unser Geburtstagskind mit dabei … und er war noch gut in Feierlaune … wollte zum Abschluss ins „Breughel l’ancien“,

eine Bierbar mit lauter Musik.

Grundsätzlich mag ich nicht gerne ungastlich sein … also folgte ich Gruppen-Gravitation und demokratischer Entscheidung … gleich nach dem Betreten ersoff ich im Lärm … schnell ging ich auf dem Zahnfleisch … biss mich aber durch … ich dachte mir, „Hey, nun stell dich mal nicht an, immerhin ist heute sein Geburtstag!“

Das Gedränge vorm Tresen war enorm.

Ein paar Typen schrien irgendetwas … keine Ahnung, ob es meine Freunde, oder ob es die dutzenden betrunkenen Studentinnen und Studenten waren … meine Ohren piepten jedenfalls … meinem Kumpel konnte ich’s vom Mund ablesen … ja, gerne ein kleines IPA für mich … zurück kam ein Großes.

Kommunikation ist was Großartiges.

Seit Thomas‘ Beerdigung hängt der Haussegen schief … Erbgeschichten sind immer furchtbar … schlimmer als Lärm … wie die Geier stürzen wir uns … die ach so lieben Familienmitglieder … auf den Nachlass … Urne quasi noch warm … wir Menschen reißen alles an uns, was nicht

niet.- und nagelfest ist.

Angeblich kommunizieren wir maximal 75% von dem was wir denken … Wissenschaftlern zufolge kommt im Durchschnitt 10 bis 30% davon beim Empfänger an … in der Kneipe hatten wir also einen erstaunlich guten Wert … wahrscheinlich hat der Barkeeper das Wort „klein“ nicht verstanden,

weswegen es drei „Große IPA“ gab.

Bei Erbgeschichten halte ich mich grundsätzlich raus .. überhaupt … wenn ich nix verstehe, oder verstehen will … schalte ich ab … ich werde still, wortkarg … sparsam im Wahrnehmen … im reagieren … nenne das Kommunikations-Zen … weniger ist mehr … meine Freundin kennt das … meine Freunde auch,

vorausgesetzt sie bleiben nüchtern.

Im „Breughel“ ist es wie bei Familien … alles redet durcheinander … niemand versteht sich selbst, geschweige die Anderen … dazu der Krach des Lebens … fertig … beste Grundlage für Zwistigkeiten … Kriege … bei Letzterem mache ich jedoch nicht mehr mit.

Finde Krieg doof … Kleine, wie Große.

Hab oft drüber nachgedacht … was würde ich machen, wenn ich ’nen unangenehmen Nachbar hätte … umziehen vermutlich … nicht unmöglich, wie wir am Beispiel Israel sehen, aber ziemlich schwierig … wenn es sich um ganze Nationen handelt.

Hab da keine Antwort drauf.

Ist so ’ne Frage wie … ob man an Gott glaubt … man kann nicht drauf antworten … im Breughel fand ich dann irgendwann eine … ich ging an die frische Luft … so zog meine Implosion keinen runter … bei gleichzeitiger Reduzierung von Kopfschmerzen … ein guter Kompromiss,

quasi … win-win-win-win.

Bei der Erbgeschichte in unserer Familie sind wir nicht soweit … im Gegenteil … da verhärten sich Fronten … wie im Osten … als ich Nachbar von Günni war … der die Hecke abbrannte … und überraschend Kosten teilen wollte … bemerkte ich,

wie meine Freundin das Messer zückte.

War es Ungeduld … verletztes Ego … ich weiß es nicht mehr … mir jedenfalls waren Sache und Summe zu klein … als dass ich zu den Waffen gerufen hätte … allerdings kostete es mich einige … nennen wir es mal … Überzeugungsarbeit

bis sich meine Freundin und Günni wieder Hände gaben.

Draußen an der frischen Luft konnte ich endlich pinkeln … in der Bar vor den Toiletten war Gedränge … man hatte sie zweckentfremdete … unter Sternenhimmel ist sowieso viel schöner … ich stellte mir in der Mitternachtsluft einige Fragen.

War es Müdigkeit?

Oder hast du grundsätzlich kein Bock mehr auf solche Läden … bist nicht mehr allzu gruppentauglich … ich befand dann, dass Alles eine Sache der Stimmung ist … mit Austern ist’s genauso … mal habe ich Lust darauf … manchmal nicht … da denke ich mir,

wie eklig!

Meinen Lieblingswein will ich auch nicht ständig trinken … also, ich jedenfalls nicht … ich habe ein paar Freunde, die an festen Tagen in der Woche Abends essen gehen … finde das toll … ich freue mich für sie.

Für mich wär das nichts.

Ich weiß halt Tage vorher nicht, wonach mir an diesem und jenen Tag … wie ist … ich weiß … klingt kompliziert … mag sein … für mich alles eine Sache der Stimmung … in Kommunikation ist es ähnlich … da gibt es auch viele Einflüsse die beeinflussen.

Neulich las ich einen Bericht über Löwen.

Tierärzte wiederholen regelmäßig, wie gefährlich Raubtiere sind … dass Großkatzen … Wildkatzen … beispielsweise Löwen … nie ganz zivilisiert werden … selbst dann, wenn sie im Zoo … in Gefangenschaft geboren werden … immer bleibt Restunsicherheit.

Aber Restunsicherheit … bezogen auf … was?

Das man nicht 100% kalkulierbar … vorhersehbar handelt … nennen wir uns aus diesen Gründen „zivilisiert“ … weil wir … vorhersehbar … konform … achtsam miteinander umgehen? Habe eher den Eindruck, dass wir Werte und Verhaltensweisen mit individuellem Bedarf nach Freiheit … durcheinander bringen.

100%ige Sicherheit gibt’s selbst in der Ehe nicht.

Hab darüber mal was gelesen … im Gegenteil … Restrisiken bleiben immer … da sind wir den Löwen nicht unähnlich … wenngleich die Auswirkungen weniger tödlich … wobei, da müssten wir Statistiken wälzen … Leben ohne Gefahr ist vermutlich schwierig,

vielleicht … wenig lebenswert …