Archiv für den Monat: Oktober 2022

30.Okto-bär – Rasender Rasen – Odyssee 2022

Samstag 9:17; mein Nachbar startet den Rasenmäher; zwar ist der Rasen patschnass, aber er ist nun’mal dran; was will man machen; 9:25, die sorgsam vom Rasen getarnte Steinsammlung des fünfjährigen Sohnes lässt das Rasenmähermesser keuchen, gefolgt von ohrenbetäubenden Prasseln.

Einer der Steine donnerte ans Küchenfenster.

Glück, wenn man Mehrfach-Scheiben verbaut hat, die solcher Attacke standhalten; Pech, wenn man als fürsorgliche Hausfrau hinter der Scheibe Gemüse putzt und sich vor Schreck in den Finger schneidet;

ein markerschütternder Schrei

lässt den warmgefahrenen Rasenmäher ersterben; zwar ging der Schnitt nicht auf den Knochen und hatte – Gott sei’s gedankt – weder Sehnen, noch andere Dinge beschädigt, außer eben – Adern, doch die lassen sich nicht lumpen.

Schon bildet sich auf der schneeweißen Arbeitsplatte eine veritable Pfütze.

Frau Nachbar schreit wie am Spieß, ihr kleine Junge beginnt zu weinen, während Herr Nachbar mit nassen, erdverschmierten Siebenmeilen-Gummistiefeln über den frisch gesaugten cappuccino-farbenen Teppich läuft, dass man noch Jahre später, Schuhgröße 47 messen wird.

Kurz nach ihrem Schrei, überlege ich meine Hilfe anzubieten.

Entscheide mich aber dagegen, während ich mein‘ Kaffee umrühr‘; bestimmt haben die Nachbarn alles im Griff; 9:55 – leises Wimmern der Nachbarin wird hin und wieder vom giftigen Keifen unterbrochen, wenn ihr Gatte versucht sie zu beruhigen. 

Vorsichtig nippe ich am warmen Getränk.

9:59 – mit ohrenbetäubendem Krach tobt ein Notarztwagen der Marke Mercedes die engen Straßen unserer Siedlung hinauf; hin und wieder hört man Reifen in der Zone 30 quietschen; beachtlich, wenn man die vielen Kinderchen bedenkt, die um diese Zeit auf zierlichen Laufrädern unterwegs sind und die man, sein wir mal ehrlich,

so schnell übersieht!

10:00 – dank überragendem Anti-Blockier-Bremsssystem, kommt der bunt-bemalte Kombi mit leichtem Gewimmer vorm Edelstahltor der Nachbarn zum Stehen; ein vollbärtiger Notarzt kommt aus dem Auto geschossen; kurz vorm Einsatz verrichtete er seine Notdurft auf der Dienst-Toilette, einen ruhigen Dienst erwartend,

als der überraschende Einsatz der Leitzentrale eintraf.

Leider unterlief ihm beim Verkürzen des Abwischvorgangs ein folgenschwerer Fehler; normalerweise nimmt er zwei Lagen des 100% ungebleichtem recycleten Toilettenpapiers, was er diesmal vergaß, weil er gedanklich abgelenkt war und sich fragte, was man wieder angestellt hatte, um ihn zu rufen.

So blieb’s keine Überraschung,

dass er die dünne Lage durchstach und sich einen widerstandsfähigen braunen Rest unter den Fingernagel schob, den er im Sinne der lebensrettenden Pflichterfüllung, nicht mehr schaffte zu entfernen. Offene Gartenpforten erwartend, rennt der Arzt zum polierten Edelstahlzaun, den Griff energisch niederdrückend,

was dieser ergeben tut,

jedoch nichts daran ändert, das der sicherheits-liebende Nachbar die Angewohnheit hat, vorm zu Bettgehen abzuschließen; mit lautem Fluchen, fällt der Notarzt über das einladend aussehende, aber resolut verschlossene, gegen alle Feinde gewappnete Gartentor.

Glücklicherweise bleibt’s bei Schrammen & verstauchtem Mittelfinger.

Aus den Augenwinkeln den rettenden Notarzt in Richtung Gartenzaun hastend, überkommt Frau Nachbarin Erleichterung; mittlerweile hat die Blutung nachgelassen, auch ihr Puls ist erfreulich niedrig; als dann jedoch der freundlich aussehende Mediziner von der verschlossenen Edelstahlgartenpforte zu Boden geschickt wird,

während sein Verursacher auf den Schreck

ein gekühltes Jever öffnet und in einem Zug zur Hälfte leert, öffnen sich ganze Staudämme jahrelang aufgestauten Frusts, welcher in ihr eine unbekannte kalte Flamme entzündet; zum ersten Mal in ihrem bürgerlichen Dasein überkommt sie – blanker Hass.

10:03 – einen tödlichem Blick zum Ehemann schickend,

der mögliche Fußballspiele inklusive Ergebnisse und Tabellenplätze mit seinen Kumpels über Whattsapp diskutiert, entschließt sie sich, ihr Leben zu ändern und aus diesem wahnsinnigen Kreislauf aus Fußball, Grillen, Baumarkt, Autos und Garten auszubrechen, während ihr Gatte am kühlen Flaschenhals nuckelt.

Mit Zorn geflutetem Körper,

drückte sie den Fetzen Küchenrolle auf die Wunde und öffnet dem Mann in Weiß. 10:05 – Stille liegt über der Siedlung; ich trink letzte Reste meines Kaffees und komm zum Entschluss einen zweiten zu trinken; 10:10 – immer noch liegt Stille über der Siedlung; langsam vermischen sich Kaffee, Milch und Zucker im Becher.

10:15 – leise öffnen die Nachbarn ihre Haustür.

Grüßende Worte schickt man dem Arzt hinterher, während sich meine Nachbarin am Arm des Nachbarn schmiegt, ein Bild perfekter Harmonie abgebend; stählern kracht das Gartentor ins sperrangelweit-geöffnete Schloss; beruhigendes Brummen des schwäbischen Kombis kriecht im Schritttempo durch die Siedlung, bis es im Wald verstummte.

10:18 – mein Nachbar startet den Rasenmäher;

feuchtes Gras verstopft wenige Minuten später den saubergeputzten Mäher der Marke Husquarna, den er für einen 30% reduzierten Preis im Baumarkt erstand. 10:19 – fluchend stellt er den Motor ab, befreit das Mähwerk vom Rasenschnitt, der gerissen, statt geschnitten wird, da man seit Wochen das Schärfen des Messers verschiebt;

10:20 – die erste Whattsapp-Nachricht der Frau Nachbarin

geht beim freundlich aussehenden Notarzt ein, der sich vor neun Monaten, zwei Wochen und drei Tagen von seiner Frau trennen durfte; während der barmherzige Samariter sich den Schnitt ansah, sprach man über Bücher und fand heraus, dass man auch bei Musik ähnlichen Geschmack hat.

So kritzelte eine Hand mit braunem Fingernagel,

eine Handynummer auf den Jever-Bierdeckel des Gatten, der in der Zwischenzeit Nachschub aus dem Keller holte, um das Rasenmähen anschließend gebührend zu würdigen und zwängt seinen Strauß Flaschen vorbei am Roséwein der Gattin.

10:22 – Notarzt und ich lächeln unsere iPhones an.

Er, weil er sich fürs nächste Wochenende mit meiner Nachbarin verabredet hat, weil mein Herr Nachbar mit Kumpels nach Manchester zum Fußballspiel fährt; ich, weil sich Freunde zum Mittagessen angekündigt haben, was Apéro und Kochen bedeutet.

Mit manchen Nachbarn geht’s mir wie mit Hunden.

Viele sind totalnett, manche richtig knuffig; kommen sie angerannt würde ich mich am Liebsten auf Bäume retten, oder in Luft auflösen; ständig diese Aufmerksamkeit; noch dazu haaren viele was das Zeug hält und verpesten die Luft mit Fürzen, Weichspüler und Aromen von nassem Tier.

Zuzusehen, was am Wochenende um mich herum passiert,

entpuppt sich als neue Leidenschaft; spazierengehen, um palastähnliche Häuser zu bewundern, die von Burgmauern umzäunt sind, hinter denen man Bataillone elektrischer SUV’s, Fahrräder, Roller sowie hochpreisige Edelstahlgrill-Maschinen hortet, ebenfalls,

denn sein wir mal ehrlich, das kleine Glück ist so nah…

22.Oktobär – El Misterio – Odyssee 2022

Zur Zeit schlaf ich wieder mal wenig; keine Ahnung warum; länger als vier oder fünf Stunden sind‘s nie; woher die Unruhe, hab ich was verbrochen, übersehen; keine Ahnung, vielleicht ist’s die Zeit; oder es liegt am Günther-Phänomen; nach „El Niňo“, „El Niňa“ und „El Condor Pasa“ ist das G-Phänomen ähnlich berüchtigt; bis heute tappt die Wissenschaft im Dunkeln.

Zum ersten Mal beobachtete ich‘s beim Grenz-Zaun-Brand 1999.

Ex-Nachbar Günther steckte uns’re Hecke in Brand und wünschte, das wir alle beim Wiederaufbau mitinvestierten; versuchte ich diplomatisch darauf zu reagieren, stieß der Wunsch bei meiner Freundin auf wenig Gegenliebe; alles versuchte ich, um den bitteren Geschmack zu lindern; Wissenschaftler untersuchten das Phänomen – alles ohne Erfolg.

Seit dem ist man gewarnt.

Deswegen gibt’s bis heut kein Frühwarnsystem; das Phänomen kommt aus‘m Nichts, von jetzt auf gleich; letzten Mittwoch geschah’s wieder; elf Jahre lauerte es im Unterholz; wie’n Vulkan verschafft es sich Luft; einzige Erkenntnis die man hat ist, dass man‘s mit einer Art „Werte-Gefühle-Ego-Gier-Zorn-Komplex zu tun hat.

Was war – diesmal – geschehen.

Ein Freund, gleichzeitig Eigentümer und Vermieter einer Wohnung schrieb seinem Kumpel und Mieter per Whattsapp, „ich denk darüber nach, das Mietverhältnis zu beenden; Mieterhöhung gibt‘s auf jeden Fall; du hast lang genug günstig gewohnt; ab 2023 wird das anders!“

Was war passiert?

Jahre zuvor; eine ehemalige Schlachterei in Schleswig-Holsteinischer Steppe; Schlachter Lorenz hatte sich von seiner Frau getrennt, jedoch nicht in klassischer Art; stattdessen verarbeitete er sie zu Wurst, äußerst schmackhaft wie Dorfbewohner fanden, bis Gesundheitsamt und Kriminalpolizei seinen Laden schlossen. Fingernägel inn’er Wurst ließen Zweifel über’s „Verschwinden“ der Ex-Frau aufkommen.

Trotz Straftat, liefen zufriedene Kunden Sturm.

In stundenlangem Handgemenge wurden letzte Reste der Gattin-Wurst, der polizeilichen Spurensuche abgerungen; bei zahlreichen Hausdurchsuchungen beschlagnahmten Polizeibeamte später zahlreiche Trophäen, sowie die zwei sorgfältig abgeschnittenen Fußstümpfe die immer noch dekorativ in Stilettos steckten.

Dorfbewohner wurden festgenommen.

Eine verwüstete Schlachterei hinterließ deutliche Spuren; über Jahre blieb der Ort in der Presse; doch bald wuchs Gras über die Sache; ratlos betrachtete der Eigentümer die mittlerweile heiskalten Trümmer; was tun mit der Immobilie, fragte er sich nachts, wenn er’s tagsüber erfolgreich verdrängte.

Dann kam die Gelegenheit.

Ein Kumpel suchte ’ne Bleibe; Ruck-Zuck war die Idee auf’m Tisch und der Kumpel begeistert; er könne die Schlachterei inne Wohnung verwandeln, so die Worte des Eigentümers; Geld könnt er kriegen. Nur gestalten und machen müsse er‘s selber.

So geschah es.

Ein Jahr später zog er ein; elf Jahre wohnte er zufrieden in der berühmten Schlachterei; dann vor wenigen Wochen die überraschende Anfrage vom W-Amt; die Wasseruhr müsse gewechselt werden; Termin hätte man freundlicherweise schon festgelegt.

Jedoch war der Mieter noch im Urlaub.

Als Kumpel genoss der Eigentümer hohes Vertrauen vom Mieter; natürlich hatte er Schlüssel; in elf Jahren öffnete er diverse Male Heizungsablesern, Elektrikern und anderen, wenn sein Kumpel & Mieter weg war – alles schien normal, wie bei der Schlachterfrau; so gewährte der Eigentümer auch diesmal den Handwerkern Einlass.

So geschah es – und es schien gut zu sein.

Die häufige Abwesenheit des Mieters machte es unmöglich regelmäßig Staub zu wischen; aber Staub kann hartnäckig sein; Staub und Eigentümer; eine Stunde vor den Handwerkern kam der Eigentümer; beim Eintreten blickte er sich um und seufzte. „Öfter putzen würd der Wohnung gut zu Gesicht stehen“, dachte er; überhaupt, wie könne man so günstig wohnen und nicht zumindest pfleglich damit umgehen?

Undank blieb aller Welten Lohn,

war die Fortsetzung seines Gedanken, der seine Stimmung trübte,. Zwar hatte der Eigentümer seinen Kumpel in der Wohnung schon oft besucht, jedoch immer bestens gelaunt; tendenziell sogar zufrieden über Zustand und Pflege seiner 4-Wände; kein Wunder, hatte der Mieter sie nach eigenen Vorstellungen geschmackvoll renoviert und den Wert damit vergrößert, sowie 11 Jahre pünktlich Miete gezahlt.

Leider macht Moral keine Menschen satt.

So warteten Wissenschaftler nach dem Heckenbrand aus allen Herren-Ländern auf’s nächste Mal; und ihr Warten sollte sich lohnen; durch Zufall fanden hinzugezogene Literaturwissenschaftler erste Hinweise, dass schon Berthold Brecht mit dem Phänomen zu tun hatte; er formulierte seine Beobachtungen so:

„Erst kommt das Fressen, dann die Moral“

Gestern fielen uns erste Ergebnisse der vielen Untersuchungen in die Hände; seitdem spielt sich die Hölle bei uns ab; Linguisten aus aller Welt streiten seit 14:35 MEZ darüber, ob das Günter-Phänomen eigentlich Brecht-Phänomen heißen müsste; erste Doktor-Arbeiten sind lanciert.

Doch wie ging’s dem Kumpel & Mieter,

hatte er doch, wie ich damals, mit Ähnlichem zu kämpfen; erste Untersuchungen ergaben, dass unser Brecht-Phänomen anscheinend ausschließlich bei weißen vermögenden Männern über 60 entsteht; anfänglich grenzte man es auf einen unbekannten Kreis in Schleswig-Holstein ein, mit dem verdächtig klingenden Namen,

Stormarn.

Gestern überschlugen sich dann die Ereignisse; Eil-Meldungen schossen wie Pilze aus der Erde und berichteten über ähnliche Phänomene in Frankreich, Spanien, Italien – und ganz besonders auffällig – den USA. Doch wie genau entsteht es? Profitiert es von ’ner perfiden Kombination aus Vergesslichkeit und verletztem Stolz?

Oder ist es mehr

als ein „Die Zeit schwindet, nichts wird von mir übrig bleiben, es wird ernst, ich bin daher mies drauf – Syndrom“ zu verstehen, das sich dynamisch weiterentwickelt und im Wirt unaufhörlich weiterwächst, bis es zum Ausbruch kommt?

Viele Fragen müssen beantwortet werden,

denn es scheint ähnlich gefährlich und ansteckend zu sein wie Covid-19, Schweinepest, Geiz, Neid, Selbstverliebtheit und Angst; erste wissenschaftliche Rufe werden laut, das Phänomen in „El misterio“ umzutaufen, um es besser in die Architektur anderer Phänomene integrieren zu können.

Sie sehen es ja selbst, es bleibt spannend…

16.Oktobär – Akopalüpse nau – Odyssee 2022

Bin heute schwer hochgekommen; aber immerhin, hat geklappt; hab Kaffee gemacht; und dabei zwei Madeleines gefuttert, nur zwei; dabei Milch genippt; mag beides zusammen; während der Kaffee zu schwitzen begann, begannen meine Kieferteile die Nahrung zu zerrieben, krallten sich meine Zehen am nicht vorhandenen Ast fest,

auf dem ich – seit dem Aufwachen – sitze;

während ich kaue, schlucke, nippe und dem Kaffee beim Köcheln zuseh‘, denke ich leise vor mich hin; mal in die eine; was poltert mein hebephrener Nachbar schon wieder da oben rum; schau mal wie‘s vom Gebälk runterrieselt; sieht doch nicht aus; dann in die andere Richtung; hast Knoblauch & Domaten vergessen; ham wa Brot und Eier? Glaube ja;

und nicht selten noch viel mehr.

Zum Beispiel so; immer noch kein Benzin an den Zapfsäulen; Deutschland geht das Gas aus, was mit Hinblick auf die einen oder anderen Aspekte nichts Schlechtes sein muss; und Franzosen drehen sich den Sprit-Hahn selber dicht – lustig; in „Vorwärts Teutonia“ wird gestreikt, wenn man nicht weiterkommt; in Frankreich, um Verhandlungen anzukündigen, prophylaktische Maßnahmen, um eigene Positionen zu unterstreichen.

Oder sowas – kommt auch vor:

Boa eyh, jetzt ham‘se Precht und Welzer aber unfein in die Mangel genommen; ham ja Recht die beiden, will nur keiner Hören, nicht mal Kumpel Lanz; naja, wäre vermutlich am Besten, wenn man Journalisten mit ‘nem Fix-Gehalt bezahlt, damit die für rein faktische Berichterstattung bezahlt werden und von dieser „Like“ und „Klick“ Gier wegkommen; mein Gott die Armen;

oder so, guck mal;

wolltest dich bei Books-on-demand (BoD) melden; hab ich doch schon; ja-und; ham noch nicht geantwortet; Säcke; flott wie der ADAC; schon 12 Wochen her, dass du die; und; Ja sach ich ja, nix; und nu; Arschlöscher, wie die BoD-Heinis; iss aber klar; gehören zu Libri; da wissen wir ja, dass man dort; genau; gebügelte Unterwäsche trägt;

ham mir mal Bücher zurückgeschickt, diese Heinis;

ich so; IHR sollt die Buchhändler BE-schicken, damit die VER-kaufen, doch nicht zurück zu mir; bin der Autor; kenne das Buch; ich so, ne; und die so; ja, verkauft sich schleppend; ist wohl eher ‘n Geheimtipp; wir sind Umsatz, Durchsatz und Kaffeesatz orientiert, keine Liebhaberei und so;

und nu

die so; sie kriegen ihre Bücher zurück; ich dann so; erst schicken wir sie euch, damit ihr sie verkauft, dann seit ihr ungeduldig, schreibt weiteres Schriftstück, um zu sagen, dass sie zurückkommen, obwohl ihr sie verkaufen wollt, weswegen ich euch das Geld der Bücher zurücküberweise; was ist, wenn jemand die übermorgen will;

dann schicke ich die‘n zweites Mal, oder wie heiß ich;

ich so, ne; ging noch weiter; Aristoteles muss ich weiterlesen; griechisch lernen nicht vergessen; was ist mit der Wäsche, musst du nicht; genau, muss ich; schau mal; was denn; na hier, das geht doch nicht; was denn; na schau mal; du hast deine Zeitung noch gar nicht aufgemacht; wie sieht denn DAS aus; dat jeht doch nich,

was sollen die Nachbarn denken;

es hört gar nicht auf; ins Notizbuch musst du auch noch schreiben; ja-ha, is ja gut; nich verjessen; ich so zu mir, ne; was ist denn jetzt mit den Laufschuhen bei Lunge in Hamburch; hast du da schon; ja hab ich; ham se geantwortet; ham se; ham aber meine Nachricht nicht kapiert, obwohl die ganz einfach war, in echt; bist du sicher; ja, bin ich;

hast du nicht zu blümerant geschrieben;

nee – hab gesagt, dass ich zwei Brooks Adrenalin GTS21 in blau,orange,weiß in schmalem Schnitt (B) und in 46 (US-12) haben will; lebst auf großem Fuß was; ja, und; was ham se gesagt; die so dann; haben wir alles da, mindestens zwei pro Laden; ich so, häähh? Da stimmt doch was nicht; ich so dann; nehm dann drei Paar, geht das;

ja, das ginge sagen se;

ich könnte die ganz praktisch und bequem (immer diese werbe-jingles in der Sprache, nicht auszuhalten!) über den Online-Shop bestellen; oder, was auch ginge; sach bloß; sie direkt im Geschäft abholen (wie früher); ich dann so, hab gerade kein stabiles Internet, wird schwierig mit online; und dauert noch bis ich in HH bin, ich so ne;

und die dann;

ich könne mir aussuchen, per online-shop, oder im Laden; entweder ham verschiedene Menschen meine Nachrichten beantwortet, oder’n Aphasiker; oder beides; ich so dann wieder zu denen, ne; Leute, nur um zu schauen, ob wir vom Gleichen reden; machte denen ein Foto vom Schuh; orange,weiß,blau; von denen will ich; und die dann so, echt ohne Scheiß;

also wenn sie den Schuh nur in DIESER Farbkombination möchten,

ja, möchte ich, bitte; das ginge ja nun mal gar nicht; ham wir nicht auf Lager; kommen auch nicht mehr rein; ich denk noch so, aber genau darum ging es doch die ganze Zeit; ham meine Nachricht nur überflogen; ham Aphasiker Schwierigkeiten mit Sprechen, oder auch mit Denken und schreiben;

schreibt man nicht so wie man spricht?

interessantes Interview mit Ruben Östlund; denkt ähnlich wie wir; toller ausdruck, „corporate shit“; stimmt ja, was er sacht; geht nur um Kohle; Kultur ist Nebensache, ne schöne vielleicht, aber halt; genau; sind alle Aphasiker geworden; auch in Moral; brauchst nur beiTwitter und so;

tröpfelnd pinkeln, anstelle in ei‘m Abwasch und alles;

sach ich ja; sieht nicht aus; is auch nicht gut für die Prostata; weiß man ja; lieber anhalten und dann alles auf mal; genau; und nun; keine Schuhe von Lunge; keine Antwort von ADAC und BoD; alle sprachlos, obwohl sie permanent plappern; wie Lunge, sie sehen‘s ja selbst;

pass auf den Kaffee auf;

gleich kocht er; so geht das ständig; ständig flattern Gedanken im Gedächtnispalast rum; wie’n Taubenschlach; wenn wir aber davon absehen; herrscht im Gedächtnispalast schweigendes Nichts; ich schwör; dann denke ich manchmal, da ist niemand zuhause, bis ich begreife, das ich schon da bin;

dann bin ich ganz erleichtert, mich gefunden zu habe…

9.Oktobrr – Heil mein Föhrer! – Odyssee 2022

Heimat.- Vaterland, Nationalstolz sind große Worte; dafür / darauf stolz sein, gar in den Krieg ziehen ist für viele nicht abwegig; sein Land gegen Angreifer und so zu verteidigen, vielleicht sein Leben dafür zu riskieren hat im Osten Europas g’rade Hochkonjunktur; hab mich lange damit auseinandergesetzt.

Auf biden Seiten.

Auch kapier ich, dass Menschen auf biden Seiten wütend werden; wenn ich mir vorstelle, mein damaliger Nachbar Günther hätte nicht nur unsere Grenzhecke niedergebrannt, sondern sich beim Pflanzen der Neuen ganz bewusst ein großes Stück von MEINEM Land unter den Nagel gerissen – es einfach so annektiert,

ich hätte ihn gewähren lassen – im Ernst!

Bin überzeugter Pazifist und Anti-Kapitalist geworden, mit allen Nebenwirkungen. Sparta zu Zeiten von Leonidas (480v.Chr.) find ich toll, aber in 2022 nicht zeitgemäß. Zuerst würde ich schauen, wie schmerzhaft der Landverlust ist – UND – vor Allem, wie sich Landsleute und Bewohner damit anfreunden; wenn‘s für alle okay ist, dann soll es halt so sein; im Fall meines Nachbar hätte ich’s so gemacht.

Besitz und Eigentum.

Wenn uns was gehört, beeinflusst es uns; mir gehört etwas, nun muss ich es schützen, bewahren; selbst wenn du‘s geschenkt bekommst, es klebt an dir, wie Pech und Schwefel; neulich beim Dinner, „Darf ich dir MEINE Frau vorstellen?“ Ich dachte „Nein“ und sagte „JA“. DEINE Frau. Gehört sie dir, wie deine Scholle, dein Vaterland?

Schon komisch – finde ich.

Meine Nachbarn im Pueblo auf Mallorca haben fast alle Flaggen auf ihren Schollen. Wenn ich mir vorstelle, wie ich mir in Norddeutschland ‘ne große „Schwarz-Rot-Gold“-Fahne in den Garten hänge, fände ich das irritierend; Mallorca den Mallorcinern ist verstörend, wie unsinnig; alle Nationen existieren – WEGEN – Durchmischung.

Deutschland den Franzosen!

Italien den Tschechen, Polen den Spaniern, Türkei den Griechen; anti-national essen; nationale Rituale sabotieren; (die Bahn muss es nicht g‘rad sein, noch dazu Kabel durchtrennen, also wirklich; die hat schon genug zu leiden); bei der WM für‘n Gegner; als Deutscher unpünktlich, als Südländer pünktlich sein; schlecht fürs Land wählen, solange es nicht Friedrich Merz sein muss.

Alles hat Grenzen, finde ich.

Schlimm sind ja auch nicht die vielen schrägen Typen wie Merz, Johnson, Trump, Erdogan und Putain, sondern die, die sie gut finden; da komm ich nicht mit; dass sich so viele Menschen ihrer Freiheiten berauben lassen, weil faschistische Verhaltensgestörte uns geisterhafte Feinde vorgaukeln,

DAS – ist die wahre Tragödie.

Wenn die neue Premier-Ministerin in UK von einem 79 Jahre altem Ökonomie-Professor beraten wird, der schon Maggi Thatcher beriet, dann bekomm ich Gänsehaut von innen und außen! Noch dazu, weil der Heini den gleichen Mist empfiehlt wie Ende der 70iger.

Ja geht’s noch?

Quasi ein britisches Merz-Spezialdragee. Wachstum, Wachstum; ist das Gleiche, wie wenn man BMW und Renault fragt, wie die Fortbewegung der Zukunft aussieht. Die Antwort sieht – überraschenderweise – wie‘n Auto aus. Dabei erleben wir täglich viel brutalere Konflikte.  

REICH gegen ARM – der wahre Krieg unserer Zeit!

Aber das alles wollen wir nicht wissen. Einfach weitermachen wie bisher; auf geht’s; Wirtschaftswachstum um jeden Preis; bis auch die letzten Sozial-Leistungen à la USA gestrichen sind; wieder in den Wilden Westen; erst schießen, dann fragen; Revolver-Mentalität, warum nicht; Frauen kümmern sich wieder um Kinder / Kacke / Küche,

welch Traum – endlich wieder alles wie früher!

Diese ganze Gender-Kacke müssen wir abschaffen; gleiche Rechte für Frauen, ist doch absurd; iss doch‘n ganz anderes Wesen; hat ‘ne ganz andere Rolle in‘ner Natur; denken mit‘m Bauch und nich‘ mit‘m Kopf. Patriarchat – heißt die Zukunft.

Oder etwa nicht?

Man muss im Leben nicht alles so ernst nehmen, finde ich. Humor gehört auch dazu, so wie Müllwerker, Krankenpfleger, Briefträger, Handwerker, Bauern, Fremde und Einwanderer von oben herab zu behandeln. Man ist besser als wie jemand – alles mit Humor nehmen.

Ist nur eine weitere Irritation der Menschen-Geschichte…..