Archiv für den Monat: April 2018

Tiwar’s Tag – Teil2

Im Moment habe ich wenig Zeit – ständig brüte ich über Nofretete. Ich wundere mich immer wieder, wieviel Zeit mich die ein oder andere Frau kostet – nee, nicht Lebenszeit und das alles – natürlich ist das alles wunderbar und schön – ich möchte es ja auch so – naja meistens – die modernen Leader und Lenker nennen das heutzutage – Quality-Time.

Ich habe diesen Begriff in einem Manager-Magazin aufgeschnappt, als ich beim letzten Mal bei meinem Frisör saß – war ein ganz neuer Begriff für mich – in dem Magazin sprachen Executives darüber, wie sie ihren Tag organisieren – wie sie priorisieren, sich strategisch ausrichten, ihre Partner und nächsten Schritte auswählen – wie sie sich fürs Business fit halten, womit sie ihre Freizeit verbringen – in den Fällen wo es Familie gab, zählten die meisten sie mit dazu – ich fand das schön, irgendwie ermutigend – Familie ist meine Freizeit, meine Tagesfreizeit – meine Quality-Time.

Aber das wollte ich eigentlich nicht so sehr vertiefen – ich bin da irgendwie von der Spur abgekommen, glaube ich – ach ja, durch Nofretete – ja, sie ist eine intensive Frau, das muss ich sagen – nicht das ich das vorher nicht wusste, aber sie lässt mich nicht los – jetzt haben das Buch so viele Lektoren und Korrektorate durchgearbeitet – wieder und wieder neu geordnet und fein justiert – hier und dort eine Prise Zucker, Salz, Pfeffer und Kurkuma – ich liebe Kurkuma – das Format modifiziert – auch gab es reihenweise Streit – manchmal stundenlange Telefonate, wo ich am Ende mit hochroten Kopf meinen imaginären Hörer hinschmiss, weil ich mich nicht verstanden fühlte – ein paar Mal war ich kurz davor, den Verlag zu verlassen – sollten die mich alle mal kreuzweise – diese Kulturbanausen – diese Pedanten – vermaledeite Schulkonformisten – manchmal war ich diesen grazilen Literaturwissenschaftlern so nah, wie Viktor Schauberger der Naturwissenschaft, oder Nikola Tesla den Banken und Nassim Taleb Donald Trump, wenngleich ich zugeben muss, dass es da eine Verbindung in Sachen Chaos gibt, aber das ist eine andere Geschichte.

Was ich eigentlich sagen will ist, dass ich langsam wieder mehr zum Schreiben komme – endlich ist das dicke Ende, das Gröbste vorbei und ich halte das zweite Muster der Nofretete in meinen Händen – was für ein Marsch – und gerade fang ich an, mich zu freuen, mich zu entspannen, lasse so etwas wie erste Freude und Zufriedenheit aufkeimen, als erste Akazienstämme an meinem Hals wachsen, in Richtung Kopf pulsieren und ich wieder erkennen muss – das es noch ein weiteres Muster geben muss – zu Vieles gefällt mir nicht – es wird eine weitere hitzige Diskussion mit dem Verleger und seinen kreativen Köpfen folgen und das nicht nur, weil er will, dass ich die ersten 1000 Bücher handsigniere, ohne mich vorher gefragt zu haben – aber das ist eine ebenfalls andere Geschichte, die nicht hierher gehört.

Damit es hier also nicht völlig still ist, veröffentliche ich heute den zweiten Teil aus Tiwar’s Tag. Also, viel Spaß – und drückt mir die Daumen – wenn alles gut geht, müsste Nofretete im Mai im Handel sein.

……..Nach dem Mittagessen, halten my Lord wie üblich Mittagschlaf – anschließend machen my Lord eine Stunde Yoga – bevor My Lord dann zur Teestunde geladen hat – Sie erinnern sich, vielleicht? Nein? My Lord will sich auf neuesten Stand von „Anfang“ und „Ende“ bringen lassen und was heute state-of.the-Art ist – my Lord erinnert sich wahrscheinlich, dass es in den verschiedenen Galaxien unterschiedlich gehandhabt wird – my Lord mag es kaum glauben, aber es haben sich alle Dekane des galaktischen Instituts angekündigt, angefangen vom Dekan für schönes Erschaffen, bis hin zum Dekan für stilvollen Untergang – er hat sogar versprochen, einen besonderen Gast mitzubringen – stellen Sie sich vor, er will Clarence-Henry Hiob, seinen emeritierten Professor für heillose Zerstörung mitbringen, ist das nicht großartig?

-Sicher, sicher – die haben immer ein paar gute Ideen, ich erinnere mich – haben da ein paar schöne Bedienungsanleitungen – oder sind das Erinnerungen und Memoiren des jungen Henry-Edwin Moses aus Nebraskar? Wo kam der her? Wie hieß das noch? Babylon, Kanal, oder Canaan? Ich weiß es schon nicht mehr – jedenfalls das Buch ist nicht schlecht – ein wenig trocken aber im Ansatz nicht schlecht – wir sind gespannt – weiter, was noch?

-Achja, entschuldigung, dann macht my Lord ein wenig Sport – sie wollen heute mit Mademoiselle Styx laufen gehen – danach will my Lord….

-Wessen Idee ist das? Meine, oder Ihre?

-Entschuldigung my Lord, es war die Eure – sie hat sich beschwert, dass Sie so träge geworden sind, weswegen Sie mich ganz explezit darum gebeten haben, die junge Dame um einen gemeinsamen Lauf zu bitten – nach langer Zier und Scheu, hat Sie zugesagt – my Lord, bitte lassen Sie es uns nicht verschieben, ja? Wer weiß, wann sie sich dazu wieder durchringt.

Donner und Blitze – er reißt die Augen auf, funkelt und faucht den armen Sekretär an.

-Schweigt! Denken Sie nicht, dass ich das weiß? Sport, Bewegung, Laufen, Stretching – mein Terminplan ist voll genug – dieses ewige durch die Landschaft hüpfen ist doch meiner unwürdig.

-Verzeihung, my Lord, mit Verlaub, wenn Sie gestatten, frische ich Ihre Erinnerung auf – es geht hier mit Nichten um mich, oder gar was ich „finde“ – my Lord hat mich sogar darauf vorbereitet, dass my Lord mit dieser Ausrede kommen wird, weil My Lord die regelmäßige sportliche Betätigungen verabscheut – sicherlich – my Lord ist noch gut beisammen, bestimmt nicht fett, oder unförmig, aber My Lord würde es bestimmt gut…

Dunkle Wolken ziehen sich in der Halle zusammen – Blitze zittern zu Boden, direkt vor die Füße des armen Sekretärs – die Stimme schwillt zu einem furchteinflößendem Beben an.

-Schweig er still – sofort!

Mit zusammengekniffenen Augen wartet der arme Sekretär auf gerechte Bestrafung – Totenstille – alles hält die Luft an – zaghaft gespielte Harfenmusik ertönt im Schlafgemach, als wäre es ein riesiges Himmelsorchester – dann Stille – man kann den Marmor atmen hören.

-Na gut, wenn es so auf dem Plan steht, dann laufen wir halt – nächster Punkt, zack zack.

Der Sekretär lächelt, rudert mit den Armen und überschlägt sich vor Erleichterung.

-Gut-gut, My Lord – also, nach dem Sport, will my Lord in die Sauna – Mademoiselle Styx ist von ihrer Idee so angetan, dass sie sich freut, sie zu begleiten – ich glaube sie steht auf Sie, my Lord.

Mit einem Auge zwinkernd, lächelt der Sekretär, als wären sie zwei Verschworene, die wissen wie das Spiel ausgeht.

-Schön, wie geht es weiter? Los los.

-Achja, wie auch immer My Lord sich entscheidet – ich habe einen Tisch beim Italiener um die Ecke serviert – dort gibt es die beste Pasta Tonno, in der ganzen verrückten Galaxie!

-Wie war das, bitte? Halte er sich an die Etikette – verrückte Galaxie – erinnern Sie sich, wer ihr Dienstherr ist – wir sind hier nicht auf dem Pluto, oder gar bei den Freaks auf der Erde!

-Entschuldigen Sie My Lord, mir gingen ein wenig die Pferde durch – my Lord ist heute sehr lebendig, ganz anders als sonst – nach dem Dinner, hat My Lord wie üblich die Möglichkeit in eine der Opern zu gehen, oder ins Spielcasino, oder…

-Das sehen wir dann – das braucht ihn nicht zu kümmern – was machen die Zahlen?

-Oh, ja; natürlich my Lord; warten Sie…

– Wir warten….

Der Sekretär fummelt in seiner goldenen Aktentasche herum, holt ein scharlachrotes Brevier heraus.

-Hier haben wir sie, also – derzeit haben wir 2,5 Millionen Konflikte – 90% davon in der Milchstraße; das Sonnensystem ist nach wie vor Spitzenreiter – Pluto und Mars sind ebenfalls fleißig, aber ungeschlagener Rekordhalter ist nach wie vor die Erde – Respekt my Lord, wirklich – sie hatten Recht. Die Erde bringt uns den größten Wachstum, die schönsten Erkenntnisse.

-Gibt es ein paar herausragende Kriegstreiber und Diktatoren? Meinen Sie, dass sie das da alleine schaffen, oder soll ich nachhelfen?

-Nein, ich glaube, die Machen das schon gut genug – ich meine schwer genug – da brauchen my Lord nicht auch noch eingreifen – so konsequent wie die dort ihrem Untergang entgegen wirtschaften geht sogar Euch das flott genug.

-Na schön, dann ist gut – sonst noch was?

-Nein das wäre es, my Lord.

-Sie können gehen. (Der Sekretär räuspert sich zweimal)

-Hat er eine Kröte verschluckt?

-Nein My Lord, aber mit Verlaub, Sie liegen immer noch im Bett wollen Sie nicht aufstehen?

-Gleich, wir drehen uns noch einmal um – wecke er uns in einer halben Stunde – sollte die Gesellschafft schon da sein, dann lasse er sich etwas einfallen, um sie zu unterhalten.

Der Sekretär sieht seinen Dienstherrn an, der gerade wieder zurück unter die Decke gekrochen ist und sie bis zum Kinn hochzieht – dann dreht er sich wie ein alter Kater auf die andere Seite und winkt ihn raus – die Audienz ist beendet.

 

Esel und Vogel am Strand

Als der schöne Vogel und der störrische und sensible Esel aufstanden, machten sie sich daran ein schönes Frühstück zuzubereiten. Die Sonne schien, der frische Wind vom Meer brachte eine leichte Brise in ihre kleine Hütte und sie setzten sich ausgeschlafen und zufrieden an ihren liebevoll gedeckten Tisch, an dem sie sich lange und lächelnd in die Augen sahen, glücklich einander zu haben und begannen über ihren schönen Tag zu sprechen. Der schöne Vogel liebte das Meer sehr. Der Weite Blick, die Wellen und die leicht salzige Luft ließen ihn ruhig und verträumt in die Weite schauen. Besonders gerne machte der schöne Vogel das zusammen mit dem störrischen Esel, der mit dem schönen Vogel gar nicht störrisch war.

Der Esel hatte das Meer auch sehr gerne. Er saß dort am liebsten mit dem schönen Vogel, um zusammen die Wellen zu beobachten. Sie beschlossen, runter zum Wasser zu gehen. Der schöne Vogel freute sich schon sehr und beeilte sich zusammen mit dem Esel, den Tisch abzuräumen. Als sie fertig waren, traten sie vor ihre kleine gemütliche Hütte und atmeten zusammen die frische und salzige Luft.

Der schöne Vogel flatterte auf den Rücken des Esels und schon gingen sie los. Der Esel ging den kleinen Weg sehr gerne, wie er sich so an die Berge schmiegte und sich runter zum Meer schlängelte, wie ein kleiner lebendiger Gebirgsbach. Der schöne Vogel freute sich so sehr, das seine Ungeduld etwas hochkam, ähnlich der Sonne am Morgen. Der störrische Esel fühlte das und lächelte still vor sich hin. Er kannte ihn gut. Nach wenigen Minuten konnte der schöne Vogel es nicht mehr aushalten, hob mit einigen kräftigen Flügelschlägen ab und flog schnurstracks zum Meer.

Der störrische Esel freute sich darüber, dass der schöne Vogel seiner Ungeduld nachgab und vorflog und strahlte zufrieden in die große weite Welt, während er gemütlich Richtung Meer trabte. Während der Esel in aller Seelenruhe den kleinen Weg runter zum Meer ging, flog der schöne Vogel fröhlich zu den lebendig herumspritzenden Wellen und sang vor Freude über den Anblick des schönen Meeres. Nach ein paar Minuten dache er an den Esel, der noch unterwegs war. Er freute sich, dass der Esel sich für ihn mitfreute, weswegen er umso lieber zum Esel zurückflog. Gerade Pfiff der Esel ein fröhliches Lied, als er den schönen und freudig singenden Vogel heranfliegen sah. Er freute sich immer sehr, wenn er zurückkam. Das war nicht immer so, da der schöne Vogel manchmal länger mit dem Vorausfliegen wartete und der störrische Esel deswegen nur kurze Zeit später am Meer ankam.

Aber heute war es ganz anders und der schöne Vogel flatterte munter singend auf den Rücken des Esels und berichtete aufgeregt davon, was er schon alles gesehen hatte. Der störrische Esel nickte lächelnd, während er dem schönen Vogel zuhörte und dieser ihm eine Menge Vorfreude damit machte. Gemütlich, aber zielstrebig trabte der störrische Esel um die letzte enge Kurve herum, während der schöne Vogel im Rhythmus des Rückens seine Flügel spreizte und weit auseinanderfächerte und seine Schwingen sanft im Wind wog.

Es war ein schöner Anblick, wie die zwei zusammen gingen und der Wind Mähne und Schweif des Esels, wie auch die Flügel des schönen Vogels durchfuhr, als wäre er ein kleines Kind, das fröhlich kreischend in einem Kettenkarussell saß. Gerade hatten sie die letzte Kurve hinter sich gelassen, während der Esel eine Melodie Pfiff und der Vogel fröhlich dazu sang, als sich das Panorama weitete, immer weiter und weiter, bis der ganze Horizont voll davon war: Das Meer.

Der Esel blieb stehen und der Vogel hielt den Atem an: War das schön. War das ein toller Augenschmaus. Fast gleichzeitig seufzten sie tief und lang und schauten mit sehnsüchtigem Blick auf den weiten Horizont. Dem schönen Vogel wurde ganz warm ums Herz und er fiel dem Esel um den Hals und drückte ihn ganz fest an sich. Der Esel genoss das und schnaubte sanft und liebevoll und bekam ganz glänzende Augen vor Freude.

Als sie sich nach einiger Zeit vom ergreifenden Moment wieder gefasst hatten, gingen sie weiter runter zu den Felsen. Sie hatten vor einiger Zeit zusammen einen Stein ausgewählt, auf den sie sich immer zusammensetzten, so wie heute. Die Wellen donnerten mutig an den kleinen Strand und die Felsen hielten den gleichen Stand, als sie den kleinen Trampelpfad gemeinsam am Wasser entlang gingen. Dann sahen sie ihn und rannten und flogen gleichzeitig los und versuchten vor dem Anderen da zu sein. Der Vogel gewann, wie jedes Mal und er freute sich riesig, als wäre es zum ersten Mal.

Gemeinsam saßen sie so am Meer, blickten es zusammen schweigend an, kuschelten sich aneinander, blickten sich hin und wieder tief in ihre Seelen und genossen den Anblick. Wie ihre zwei Augenpaare fröhlich glänzten. so saßen sie noch viele Stunden, während sich der schöne Vogel immer dichter und enger an den störrischen Esel schmiegte, bis sie fast eins waren und irgendwann die Sonne unterging.

 

Tiwars Tag – Teil1

Marmorsäulen rahmen die mächtige Halle – sie erinnert eher an einen Tempel, als an einen Raum zum Schlafen – Blumen stehen in barocken Bodenvasen – weiße Lilien, überall – ihr Duft strömt durch den Raum, wie auslaufende Gletscherzungen, die alles unter sich begraben, was sich ihnen in den Weg stellt.

Eine schlichte, bequem aussehende Sitzgarnitur steht in einiger Entfernung – ihre Mitte ziert ein filigraner Tisch – ein paar runde flache Bücherregale schwimmen wie kleine Inseln herbei, sobald sein Bewohner die Lust zu lesen verspürt. Säulen, rundherum – mächtig, schön, erhaben und hoch. Schon lange steht die Sonne am Himmel und wirft dicke milchig-gelbe Strahlen herein.

Langsam zieht er die Augen auf – wie müde Jalousien raffen sich die Lider hoch und stöhnen um die Wette. Gleißend springt ihm das Licht ins Gesicht und beißt in seine Augen, als wären es saftige Äpfel – nichts zu machen – auch nach Jahren gewöhnt er sich nicht daran – Sonnenlicht, bleibt ihm am Morgen ein Dornen im Auge.

Seufzend setzt er sich auf. Tiefe Furchen graben sich in seiner Stirn ein, als er sich an den gestrigen Rotwein und das reichlich mit Knoblauch gewürzte Essen erinnert, dass sich wie ein pelziger Schleier auf Zunge und Rachen legt und beides übertapeziert, wie einen Erstbezug. Missmutig blickte er sich um, kratzt sich am Hinterkopf. Sein langes graues Haar hängt ihm wirr um den Kopf – faltig und zerknittert hängt das ehemals weiße Nachthemd von ihm herab – er sieht sich um und fährt sich dabei kratzend über seine Unterlippe, während er den kleinen rechten Finger abspreizt und sich im Ohr zu kratzen.

Behäbig, ein wenig gequält, beugt er sich über den Nachtisch und greift nach der Glocke. Ihr Bimmeln schellt fein und durchdringend durch die Wände – kurze Zeit später kommt sein Sekretär hereingerannt.

-Guten Morgen my Lord, haben Sie gut geschlafen? Womit kann ich Ihnen dienen?

-Geht so, einigermaßen, danke der Nachfrage. Bringt mir einen Tee.

-Sehr wohl, was für einen?

-Einen Grünen und bringen Sie das Programm gleich mit – wir haben keine Lust aufzustehen.

-My Lord, Sie haben heute eine Menge Termine – die Menschen brauchen Sie!

-Papperlapapp – hören Sie auf mit dem Geschwafel – niemand braucht irgendjemanden – und jetzt Abmarsch – ich will Tee und das Programm, verstanden?

Donnergrollen lässt die mächtige Halle erschüttern. Schlotternd rennt der Sekretäre mit wehenden Haaren aus den heiligen Hallen – kurze Zeit später kommt er hechelnd mit einem goldenen Buch und einem Tablett angelaufen, bleibt kerzengerade stehen, gießt ein und schlägt das Buch auf.

-Darf ich euch euer Programm vortragen, my Lord?

-Nur zu, er darf.

-Zum Frühstück sind Vertreter der verschiedenen Systeme eingeladen; alle haben zugesagt – daran anschließend bekommt my Lord einen aktuellen Überblick, Schwerpunkt Milchstraße, Sonnensystem. My Lord erinnert sich vermutlich, dass es dort ein paar Schwierigkeiten gibt. Anschließend Lunch mit den Vertretern der Spiralarme – der Präsident bedauert zutiefst seine Abwesenheit, ist aber zuversichtlich, dass es fruchtbare Unterhaltungen trotz seiner überraschenden Empfehlung geben wird, da alle seine Spiral-Senatoren ihre Teilnahme bestätigt haben.

-Das weiß wahrscheinlich auch nur der Präsident, ob es fruchtbar „trotz“ oder „wegen“ seiner Abwesenheit sein wird – dieser langweilige Crétin – dreht sich seine Planung jeden Tag neu zurecht – der ist so Zuverlässig wie die interplanetaren Eiszeiten – soll mir Recht sein, wenn er wegbleibt – fahre er fort.

An dieser Stelle entfernen wir uns leise, nicht nur, weil dieser Blog geändern wird, sondern auch, weil wir die Geschichte für später offenlassen

wollen……..

 

Weine, Bücher und Erste-Hilfekasten

Ich mag Wein – nicht das ich ihn brauche, wie die Luft zum Atmen, sicherlich nicht, aber wenn ich ehrlich bin, nicht so weit davon entfernt – natürlich kann ich ohne ihn leben, aber will ich das?

Luxus hat für mich nichts mit Ferrari oder Porsche fahren zu tun, in teurer Architektur zu wohnen und ausgedehnten Cluburlaub zu machen, wenngleich ich mir vorstellen kann, dass das auch Spaß macht – so ist das nicht, aber ich bin von Haus aus sehr wartungsarm und anspruchslos – Luxus ist für mich, zwischen verschiedenen Weinen auswählen zu können und ein Körbchen im Warmen zu haben.

Im Ernst, für mich gibt es nichts Schöneres, als mit einem guten Rotwein und einem spannenden Buch auf dem Sofa zu sein und mich von beiden genüsslich durch den Nachmittag und Abend führen zu lassen. Die Farben variieren je nach Jahreszeit – natürlich trinke ich im Winter weniger Weiß, dafür im Sommer umso mehr – und Rosé ist auch dabei, aber eher Mittags, keine Ahnung warum – manchmal verirrt sich sogar ein Pastis mit dazu – im Grunde ist das Leben doch ein Durchhangeln, von einem Aperitif zum Nächsten – mit ausreichend Essen und Schlaf dazwischen.

Ich hab heute Nachmittag das Muster der Nofretete fertig geprüft und mir dann ein Gläschen gegönnt. Während ich diese Zeilen schreibe, merke ich, dass ich gleich nachschenken möchte, dabei ist es gerade erst 17:00 Uhr – aber was soll ich machen? Wir haben spät Pasta gegessen – zum Mittag muss ich gestehen trinke ich immer Wein, hat für mich auch irgendwie was mit Essenskultur zu tun, finde ich – für mich ist das völlig normal.

Während ich also vom köstlichen Respide trinke, habe ich mir gedacht, ob man nicht auch Bücher mit Wein zusammen verkaufen könnte – so eine Art First-Aid-Kit, oder besser – Late-Afternoon-Pack für Erwachsende, mit Hang zu Kultur, Genuss und Geschmack.

Ich finde das eine schöne Idee – natürlich habe ich nicht genug Wein zuhause, um jetzt jedem Buch eine Flasche beizulegen – ich gebe gerne, so ist das nicht, aber ich besorge mir gerade professionelle Hilfe – (nicht wegen dem Weinkonsum, sondern wegen dem Buch-Marketing) – weswegen ich da nicht mehr so frei schalten und walten kann, wie ich es gewohnt bin und man mir schon mit vielen Stirnrunzeln auf meine komischen Ideen und Fragen geantwortet hat – ich glaube Manches ist schwierig umzusetzen.

Aber ich bin wirklich davon überzeugt, dass eine Sonderserie, mit Wein, vielleicht mit Widmung, eine gute Sache sein müsste – was meint ihr? Würdet ihr das gut finden? Vielleicht sogar aus einer kleinen Liste Wein zum Buch auszusuchen? Ich mein dass Ernst – vielleicht finde ich einen Weinhändler, der die Idee gut findet, der mitmacht – manchmal geht sowas ruck-zuck.

Wenn ihr mir sagen würdet, was ihr ganz ehrlich darüber denkt, würde ich mich sehr freuen – schreibt mir gerne über Facebook, Twitter, oder einfach per email – vielen Dank im Voraus.

Herzlichst,

Don