Archiv für den Monat: Juli 2023

30.Juli – Hawaii – Odyssee 2023

Hab jetzt Urlaub … ich grübelte lange, was machen, wohin und so … bin irgendwie unschlüssig, auf der einen Seite würde ich gerne weg, auf der anderen Seite ist Klimakrise und mein schlechtes Gewissen.

Vor mehr als 30 Jahren entschied ich

niemals in die USA zu reisen … viele meiner Freunde rieten mir, dennoch hinzufahren … atemberaubend, Landschaft, Frisco, Kunst, Detroit, Los Angeles, New-York, diese Weiten etc. …. ich kann aus ethisch-moralischen Gründen nicht hin …

ist ‘ne lange Geschichte …

als Standardantwort, um das Thema in Unterhaltungen höflich abzuschließen, sag ich Dinge wie … die US-Amerikaner und ich haben unterschiedliche Werte … das klingt seriös … meist kommen Antworten zurück wie …. das es auch andere Länder gibt, auf die das eventuell zutrifft …

leichten Fußes bejahe ich das immer …

mit einem ähnlich schmerzhaftem Lächeln, wie mein Deutschlehrer, wenn er mir eines meiner Diktate wiedergab, in dem ich gerade mal … ausreichend war … vor 20 Jahren weitete ich mein Reise-Embargo auf Gesamt-Asien aus … Russland und Türkei folgten …

ich war meiner Zeit voraus …

in den letzten Jahren wuchs die Liste weiter an … bis … ja, bis am Ende nur Europa übrig blieb … leicht fiel mir das nicht … einer meiner großen Teenager-Träume war ja das magische Hawaii … nicht nur wegen Surfen und TV-Serie Magnum …

doch selbst mit größtem Seufzen …

musste ich eingestehen, das es in diesem Leben wohl nichts mehr mit meiner Hawaii-Reise wird … nicht nur, weil die Inselgruppe von den USA annektiert wurde … weswegen sie automatisch unters Embargo fällt … dazu kommt noch, dass ich Flugreisen länger als drei Stunden vermeide …

weswegen ich ein Freund von Direktflügen bin …

einer meiner Erklärungen und Verteidigungen gegenüber Freunden ist, dass es mein Europa-Solidaritätsbeitrag ist … manche lachen … obwohl es mir ernst damit ist … ich zahle gerne für anderer Leute Arbeitsplätze,

solange ich‘s mir leisten kann …

Vor 25 Jahren hatte ich dann Glück … Hawaii kam zu mir … ich saß in Breidscheid bei Adenau, im Herzen der Hocheifel … ich war mit Wissenschaftlern unterwegs … wir erforschten das ländliche Leben in der Hocheifel, die „früher“ …

als Armenhaus Deutschlands galt …

wie das Leben vom lokalen Tourismus beeinflusst wird … welche Auswirkungen angepasstes Verhalten und Kommunikation auf geistiges Wachstum, sowie Partnerschaft haben … unser Labor stellten wir im Gasthof „Zum Hannes“ auf … es gab hier eine wunderbare Mischung geeigneter Probanden …

Bei Single-Frauen / Männern aller Altersklassen …

sah es anders aus … hier wird es mit zunehmendem Alter schwieriger … der osmotische Druck, oder Unterdruck, je nach Betrachtung … in dieser Gegend … eine Kombination aus sozialem Status, äußerer Attraktivität, Haardichte, sowie Bekanntheitsgrad … nimmt exponentiell zu … weswegen Exemplare dieser Gruppen

kaum auffindbar sind …

Single-Frauen / Männer über 40 … sind sogar so schwer zu finden, dass wir mit attraktiven Studentinnen bewaffnet dazu übergingen, uns in den Ortschaften durch zu klingeln … Gott sei Dank wurden wir glückliche Opfer Mütterchen / Väterchen Zufalls …

wir saßen gerade zu Tisch …

auf der Terrasse des besagten Gasthofs „Zum Hannes“, der sich vor einigen Jahren mit dem passenderen Namen „Bistro Cockpit“ umbenannte, der seine Restauration damals selbst „Schnellrestaurant“ nannte … eine Bezeichnung, die ich nie wieder sah … es war gegen Abend, zwischen 19 und 20 Uhr …

ich aß Gourmet-Schnitzel …

Trank ein lokales Pils … da kam unser Eifelprinz angeflogen … hagere 1,88m hatte ihn die Natur hochschießen lassen … blutarm arbeitsscheu, so wie wir … selbst die äußerst eng geschnittene Jeans hing ihm wie eine luftig flatternde Gardine um die dünnen Trommelstöcke, die Mediziner als Beine identifiziert hätten …

dunkelblond, mit Schnurrbart …

eine Mischung aus Bismarck, Hindenburg und Lemmy Kilmister von Motörhead … halb nach hinten, zur Seite gekämmte Haare … wir konnten nicht eindeutig identifizieren, ob es Pomade, Gel, Schweiß oder Haaröl war … oder eine Mischung aus Allem .. seine Bürste kringelte sich wie Schweineschwänze, wenn es ihnen gut geht …

unbeschreiblich lange Arme …

wunderbar blass und dünnhäutig, wie man es nur bei Leptosomern findet … man meinte das Blut durch die transparente Haut in den Adern pochen zu sehen … Körperfettanteil unter acht Prozent, flüsterte ich … Schultern breit wie die Hüfte …

vielleicht Mitte vierzig …

große pockennarbige, leicht gerötete Nase … salatblattgroße Ohren … grau-blaue verträumte Augen, die verzweifelt Punkte in der Unendlichkeit suchten … sorgfältig gereifte mäandernde Äderchen auf beiden Wangen, die ans Zweistromland, oder ans Flussdelta des Nils erinnern …

in der rechten Hand …

eine elegante lange weiße Zigarette der Marke Dunhill Menthol … und … als Krönung von diesem unbeschreiblichen Ensemble … ein farbenfrohes Hawaii-Hemd … weswegen wir ihn ab sofort „Hawaii-Hemd-Ede“ oder „den Hawaiianer“ nannten …

nach gleichnamigem Roman von Mario Puzo …

leise, still, geradezu unsichtbar schwebte er an uns vorbei … stellte sich unauffällig in die Schlange vor der Theke, die zum Selbstservice einlud … äußerst praktisch … nickte kaum merklich der Bedienung zu … sprach keinen Ton …

selbst dann nicht …

als man genauso verschwörerisch ein 0,33er Königsbacher Pils über den Tisch schob … zwei Tische neben uns Platz nahm … trotz luftiger 15 Grad trug ich eine Jacke überm Pullover, während unser Hawaiianer …

mit seinem buntbedrucktem Fetzen Stoff …

verzweifelten Widerstand gegen die frische Waldluft leistete, die sich zum Abend die Hänge herunterwälzt … ganz bei sich und seinem Pils, nippte er das bauchige Fläschchen leer … ein zufriedener Gesichtsausdruck breitete sich langsam auf seinem durstigen und müden Gesicht aus …

das Zittern seiner Hände …

ließ nach, als er das zweite Bierchen leerte … was waren wir erleichtert, diese Frohnatur untersuchen zu dürfen … Totenstille herrschte auf der Terrasse … unser Eifelprinz war der Nabel der Welt  … lange beratschlagten wir, was er essen könnte … Wetten wurden abgeschlossen …

Currywurst Pommes lag vorne …

ganz eindeutig … nach der vierten Flasche Königsbacher ließ ich die Ohren hängen, während der vollbärtige Psychologe neben mir zufrieden lächelte … seine Erfahrung aus der Suchtberatung ließ ihn messerscharfe Diagnosen ausstellen … er war sich seiner Sache sicher … so kam es …

und wir sahen, dass es gut war …

wie sich unser Hawaiianer neu anstellte, um das nächste Fläschchen zu empfangen … unermüdlich, präzise wie ein Metronom, den ich hasste aufzuziehen, bevor mein Gitarrenlehrer mich belehrte … wie Big-Ben in London, der zur Tea-Time ruft … wie die Rolex Yacht-Master am Arm von Giovanni Agnelli, als er zu Lebzeiten sein Segelboot „Agneta“ durchs Mittelmeer manövrierte

und gegen Mittag Champagner servieren ließ …

mit eben dieser Zuverlässigkeit verspeiste unser Eifelprinz seine sieben Königsbacher … knabberte an einer Schachtel Dunnhill-Menthol, mit weißem Filter, die in Eleganz den sorgfältig in Schatten gehaltenen Extremitäten unseres Hawaiianers in nichts nachstanden …

den wir mit Begeisterung dabei beobachteten …

wie er die Flaschen … ähnlich wie seine Katze, die wir für die Haare auf seiner Jeans verantwortlich machten … sanft anstuppste … wenn die Finger seiner untätigen Hand … nichts trugen … mit nichts spielten … wenn er das Etikette der Flaschen liebevoll streichelte … wie Krystian Zimerman …

der seinen Flügel bei Beethovens …

fünftem Klavierkonzert sachte berührt … wie er dazwischen mit den Fingern sanft, geräuschlos auf der Klaviatur des Plastiktischs spielte … vom Trommeln ins rhythmische wellenförmige auf.- und ab-bewegen der Finger wechselte …

als zeichneten sie das nicht anwesende Mittelmeer nach …

bis die Zeit reif für den nächsten Schluck war … alle Flaschen drehte er behutsam … wir vermuteten, um jeglicher Erwärmung seiner langliedrigen Finger vorzubeugen … unsere Messreihe ergab eine Präzision, die über Stunden nur Sekunden abwich …

mit Hochachtung schrieben wir Berichte …

überglücklich, ihn jeden Tag begrüßen zu dürfen … doch stellte sich bald heraus, dass er nicht, wie vermutet zur Kategorie Single-Mann über vierzig zählte, sondern im Gegenteil … verheiratet zu sein schien … was unsere Auswertung durcheinander brachte … eines Tages sahen wir ihn Hand-in-Hand mit seiner Braut spazieren gehen …

doch diese Beobachtungen teilen wir ein anderes Mal …

23.Juli – Schönheit – Odyssee 2023

Herr M. hat wieder geschrieben … er ist einer meiner treuesten Leser … seit fast 10 Jahren begleitet er mich … man könnte sagen, wir haben eine Art Beziehung … nicht selten ertappe ich mich beim Schreiben, was Leser wohl über dies und jenes denken. Manche ihrer Briefe sind ähnlich lang wie meine Geschichten.

Hut ab dafür an dieser Stelle.

Meine Geschichte von letztem Sonntag hat Herrn M. aufgeregt … er fühlte sich verarscht … es wäre offensichtlich, dass ich mir alles ausdenke … durch den Wolf drehe und durch den Kakao ziehe … ob ich das nicht weniger offensichtlich machen … er würde seine Illusion behalten können …

Fast fühlte ich mich schuldig …

Es ist ein wenig wie bei Verfechtern der Chemtrailtheorie … on man zustimmt, oder dagegen ist … meistens langt das nicht … dabei habe ich meinen letzter Beitrag auf Wunsch anderer Leser bewusst positiv gehalten … ich schuldete das dem Vorwurf des Meckerpotts und ewigen Pessimisten …

meine Art des hocherhobenen Zeigefinger à la Peter Handke …

War auch wieder falsch … nie macht man’s richtig … einige Autoren lassen per Abstimmverfahren ihre Leser entscheiden, was sie als nächstes schreiben … ich halte da nichts von … Demokratie als Methode, um Mehrheiten zu beglücken … als ich das las, dachte ich nur …

geht’s noch?

Man müsste zuerst fragen, ob’s nicht Tätigkeiten gibt, die mehr Menschen interessieren, als Schreiben … in meiner Umgebung wird geheimwerkelt … richtige Wettbewerbe in Sachen Rasenmähen habe ich beobachtet … anständig Auffahrten pflastern … akkurat tapezieren … Bastler sind die Mehrheit der Burschenschaften in

vorwärts Teutonia und vive La Trance.

Welche Klinker man … genau … dreifachgebrannte … die dunkelroten … schön anzusehen, wie ich finde … überhaupt … Dinge sollen nicht nur schön … aussehen … sie soll’n es auch sein … Autos waschen … Gartenzäune streichen, einmal die Woche rasen mähen … samstags und Sonntags grillen … das ist der Nährboden für goldene Hochzeiten …

Überhaupt … Schönheit …

Wenn man das mal nachliest … dann scheint das was Individuelles zu sein … quasi überall kann man sie finden … in Natur … in Museen … wirklich überall … angeblich sogar in uns Menschen … Ästhetik … altgriechischen Philosophie … da geht‘s weniger

um Klinker und Edelstahlgrille …

Laut Gábor Paál kann man unterm Mangel an Schönheit leiden … kann das nur bestätigen … kaufe mir dagegen weiße langstielige Lilien … hin und wieder bügeln und sauber machen soll auch helfen, habe ich gehört … Dinge in Ordnung bringen … sie erhalten … sieht ja sonst nicht aus …

was sollen Nachbarn denken … also wirklich …

Schönheit ist essentiell … aber eben wie gesagt … höchst individuell … auf dem Rückweg von Helgoland fuhren wir an einem wahrhaftig schönen Hotel und Dorfkrug vorbei … herausragend, seine Architektur … alleine der Eintrittsbereich … Glasbausteine …

ich liebe sie …

energieeffiziente moderne kleine Fensternischen … friesisch Frischgezapftes … auf das schön hingewiesen wird … ein Ort, der mich irgendwie an Najac erinnert … ein wenig anders in Lage und Erscheinung …

aber man kann die Nähe förmlich spüren …

bei Auto’s … und Menschenfrauen … ganz wunderbare Exemplare gibt‘s da … richtige Schönheiten … ganz natürlich gewachsen, wie Stadtteile … oder Alleen … meiner Theorie nach ist das Erschaffen von Schönem wichtig …

Wir wollen es alle nett haben …

Schöne Kleidung … was geben Frauen für Schönheit aus … in Toulouse gibt es so viele Schönheitssalons, Floristen und Friseure wie Bistro’s und Galerien … alles dreht sich um Schönheit … Baumärkte, Reifenhändler, Werkstätten … Werkzeug und Autozubehör?

Sucht man vergeblich in Toulouse …

Über Musik und Kunst haben wir noch gar nicht gesprochen … machen wir heute nicht … viele sind in den Ferien … schön Urlaub machen und so … Seele baumeln lassen … Hektik, Termine und Smartphones beiseite legen … einfach mal so … Müßiggang …

auf Kalliope warten …  

16.Juli – Tour-de-France – Odyssee 2023

F. und ich fahren Rad … mit richtigen Rädern … ohne Motor … mag er elektrisch oder mit Benzin sein … sowas nennt man MoFa … Motorfahrad … neulich trafen wir uns … hatten ’ne Menge Spaß … über 50 gibt man nicht mehr viel auf die Meinung der anderen …

längst hat man genug Wahnsinn erlebt …

um hin und wieder wütend zu sein … denn sein wir mal ehrlich … auch wenn wir’s nicht wahrhaben wollen … menschliches Dasein ist pure Verzweiflung … ordentlich angereichert mit Wein, Liebe, Hass, Religion, Tod und‘n Haufen Arbeit … wer noch nicht ausgeflippt ist macht mir Angst … Kumpel F. geht’s vermutlich ähnlich.

Spaß haben wir trotzdem.

Ein wenig wie Walldorf und Stettler von der Muppetshow … nur anders … Rad.- und Mopedfahren zum Beispiel … gut essen und trinken … Bücher, Freunde … reisen, gute Gespräche … neulich jedoch schrieb mir ein Leser … ich zitiere …

ich sei ein Meckerer …

alles nähme ich auseinander … mache mich lustig über Dinge des Alltags, die für jeden normal sind … außer für mich … daher ist heute alles anders … ausnahmsweise gibt’s heute nur gute Nachrichten … alles ist positiv … Kumpel F. und ich interessieren uns für die Tour-de-France …

er mehr als ich …

F. fährt seriös Rennrad … ich dagegen dödel nur rum … mich haben schon Läufer überholt, im Ernst … jedenfalls scheinen wir die einzigen zu sein, die sich noch dafür interessieren, seit Jan Ullrich nicht mehr fährt … dabei hat sich seitdem viel getan.

Mittlerweile dürfen alle mitfahren …

Rennräder nutzen Elektromotoren … gestern habe ich einen Teilnehmer beobachtet, der bei der Tagesetappe durch Toulouse ein äußerst praktisches Rennrad … man konnte von Weitem sehen … ein Profi … kam angebraust, dass einem die Haare noch Minuten später …

so schnell war er …

Heutzutage fahren Fotografen hinten auf dem Rad mit … dafür bekommt man eine verplombte Fahrhilfe eingebaut … soll das Mehrgewicht ausgleichen … total super … Berichterstattung in Echtzeit … Wahnsinn … hat angeblich die Bildzeitung erfunden …

sind uns da alle sicher.

Radfahren ist in Teutonia nicht mehr en-vogue seit Wissenschaftler festgestellt haben, dass Elektro-Auto’s das Weltklima retten … natürlich machte das die Runde … weswegen der Bundestag an einem Strang zog … einschließlich Herr Merz … Förderung bei Zulassung …

seit dem sprießen Ladestationen wie Spaltpilze …

Auch in Sachen Bürgergeld macht man Forstschritte … erst recht in Sachen Sicherheit, Gesundheit und Nachhaltigkeit … Shell und Audi konnten nachweisen, dass der Betrieb eines SQ8 e-tron nicht nur größtmöglichen Schutz für Kinder … sondern gleichzeitig einen erheblichen Beitrag für …

Umweltschutz und Arbeitsplätze leistet.

Auto’s die über 2,5 Tonnen wiegen muss man erstmal konstruieren … die Batterien … man stelle sich vor … wieviel Material du brauchst … wie sehr man … nicht nur in Ingolstadt … Weltwirtschaft ankurbelt … nicht nur lokal im beschaulichen Süddeutschland …

auch in Partnerländern …

weswegen … man höre, staune … und ziehe den Hut … Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Lisa Paus (Grüne) vorschlägt, den SQ8 e-tron zusammen mit dem Bürgergeld den Selbigen probeweise zur Verfügung stellt … nicht nur um Langzeitstudien zu unterstützen, sondern …

und das ist noch beeindruckender …

um Unfalltote, Verletzte und Langzeitkosten selbiger auf Null zu setzen … Zero Toleranz ist das Motto von Frau Paus … sie würde Tote und Verletzte nicht mehr länger hinnehmen … der Deutsche Verkehr … das ist „unacceptable“ … auch für uns Bürger …

so viele großartige Nachrichten, die eindeutig …

das soll an dieser Stelle noch einmal deutlich hervorgehoben werden … in eine gesunde, sichere und nachhaltige Zukunft führen … blühende Landschaften, da sind sie … endlich … nach Kumpel F. hatte ich das Glück auf Kumpel K. zu treffen …

viel hatten wir uns zu erzählen …

natürlich kamen wir auf die Tour-de-France und Südfrankreich zu sprechen … Toulouse und Bordeaux … und obwohl ich mir fest vorgenommen … über ausschließlich Gutes zu schreiben und zu berichten … kamen wir … natürlich …

… irgendwann auf Wein zu sprechen.

Während neue Generationen Fahrräder die Führung der Tour-de-France übernehmen, ist man beim Wein auf Bewährtes angewiesen … sieht man von Eichenholzspänen ab … findige Druiden setzen sie seit Jahren ein … doch wir müssen der Wahrheit ins Auge sehen … das Klima macht

nicht nur Weinliebhabern zu schaffen …

kein Sommer war feucht & warm wie 2023 … erfahrene Pilzsammler horchen auf … seit Jahren sind Bordeaux-Weine in den Schlagzeilen … Chateau-Käufe von Chinesen und Panschereien zwecks Gewinnmaximierung bilden nur die Spitze … längst sorgt tropisches Klima bei …

Winzern für schlaflose Nächte.

während Rennradfahrer mit erhöhtem Durst auffallen … Kameraleute spazieren fahren, Müsliriegel und Nahrungsmittelkonzentrate konsumieren … ergrauen Winzer in Bordeaux noch schneller als üblich … zur Rennradkrise stößt Klima.- und Pilzkrise … als gäb’s nicht genug Stress …

Vielen herzlichen Dank lieber K. für deine Beiträge …  

09.Juli – Sie kommen – Odyssee 2023

Eine Woche Festland … unglaublich viele Auto’s … noch mehr Krach … Zweiräder mit und ohne Motor … alles ist Großstadt … selbst stille Stadtviertel wie Ohlstedt, Duvenstedt und Lemsahl-Mellingstedt … Elektroscooter liegen ungenutzt rum … man redet nicht über’s Haben … man hat halt … alles … und noch mehr.

Upgrading … geht immer.

Man hechelt Komfort hinterher … sieht nicht die Fratze des Turbo-Kapitalismus hinterm Vorhang … stetig Preise anziehend … Wohlstand für immer mehr verkleinernd … für immer weniger multiplizierend … man braucht das Schaulaufen … zuhause öden wir uns an … suchen daher Ablenkung …

Internet … Fernsehen … Fußball … Rockkonzerte …

wir meiden Stille … zu Vieles prescht unkontrolliert vor … sind daher immer auf der Flucht … ständig … von Termin zu Termin hechelnd … und doch … wir können es nicht … verhindern … uns rinnt die Zeit wie Sand durch die Finger …

bald ist nichts mehr übrig …

Kultur, Ästhetik und Jugend lenken ab von … Morbidität … er kommt immer zu früh … vielleicht schon morgen … was machen bis dahin … ganz genau … schwierig … dazwischen Agenden, Werkstatttermine und Bürokratie … können es nicht … wollen es nicht … ändern … und fluchen doch …

hier und da Lichtblicke mit Sonne und Alkohol …

man fährt Rad … mit und ohne … Tour-de-France … meistens E-Bike … mit Sturzhelm … viele mit Kennzeichen … gesund und sicher … nicht vergessend … Ordnung und Sauberkeit … wie finden das Große … vielleicht das kleine … Glück … ein wenig Natur … ein Schwätzchen …

ist doch immer jod jegangen, Jung …

gestern Konfirmation … mein Patenkind … Zusammensein mit Familien … Kirche, beten, Orgel … Lieder auf Papier … biblische Gleichnisse, Metaphern … Anker werfen … wieder einholen … Ketten die Rosten … hoffentlich nicht zu viel …

Café und Kuchen …

danach Bier und Wein mit selbstgemachten Salaten … vegetarisch … danach mit Frage.- und Ausrufungszeichen im Bett … Manches ändert sich … und Manches … nie … dazwischen … unendliches Suchen … aus dem Fenster schauen … sitze am Tisch … Sontagsroutine … 11 Uhr Glockenleuten … Gottesdienst …

Dienst an Gott …

sieh an … schreib‘ mir den Kopf leer … draußen sausen Rennräder vorbei … keine Minute ohne Zweirad … manche in Leder … alte Kastanien in vollem Ornat … von Steinmauer umarmt … dahinter Kirche … gemähter Rasen … Golfplatzniveau … davor … Verkehrsschilder … kurz, präzis, fehlerfrei …

dazwischen Fahrräder, Cabriolets und Quads …

Polonäse für Technik und Leistung … Energiesparstraßenschlampen … saubere Wege … Ordnung muss … Verkehrsnachrichten … Stau A1 Richtung Ostsee ab Oldesloe … dreispurige Blechschlangen sich des Morgens rauf ans Meer schlängelnd … des frühen Abends runter … zurück in die Stadt …

Feuerwehreinsätze … brennende Elektroautos …

man steckt nicht drin … während Elon nach Sternen greift … warten wir mit Arno auf die Russen … schon morgen können sie kommen … gut möglich … dann brauchen wir ja auch nicht mehr … Müll trennen … genau … lohnt sich nicht mehr … morgen kommt der Russe … der Syrer, der Afghane, Libanese, Nicht-Europäer …

Ausländer …

müssen uns schützen … Flut von … kann doch nicht richtig sein … Stammtisch auf erster Seite … morgen kommen die Ausländer … sind schon da … überall … können endlich nachschenken … nichts lohnt sich mehr … ist alles zu spät … na denn … zum Wohl …

heute Ausländer … morgen Russen …

irgendwer kommt immer zur falschen Zeit … Bedrohung von außen, innen … überall … man ist nicht mehr sicher … vor nichts … niemanden … wieso mähst du deinen Rasen nicht mehr … weil morgen die Russen kommen … wieso gibst du all dein Geld aus …

weil morgen die Russen kommen …

wie damals … Türken und Griechen … ach deswegen … genau … das Ende ist nah … schon morgen … kommt der Russe … Chinese … müssen uns vorbereiten … alles verprassen … schnell ein Apfelbäumchen … im Havelland … mit Herrn von Ribbeck …

denn morgen …

doch was … wenn sie nicht … wer … die Russen … oder Chinesen … was dann … was sollen wir bloß tun … ohne Russen und Chinesen … wenn sie nicht … kommen … was dann … die kommen bestimmt … damals sind die Türken und Griechen ja auch …. denk mal an 2015 …

wir schaffen das …

was für eine Apokalypse … hast was davon bemerkt … na sicher … hat sich dein Leben verändert … müssen uns vor denen schützen … wenn die alle kommen … Russen und Chinesen … genau, wo ist der eiserne Besen … wie schützen unseren Wohlstand …

kauft nicht bei Ausländern …

sie überfallen uns … Türken, Griechen, Russen und Chinesen … was … wenn nicht … was wenn die wie wir … einfach leben wollen … was dann … wenn keine Apokalypse … kein Krieg … wenn alles … irgendwie weitergeht … mit Karl May, Herrn von Ribbeck … Sankt Peter-Ording … Sylt … HH … wenn alles …

irgendjemand muss kommen …