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Ostern – Odyssee 2024

Endlich hatten sie mich zu fassen … frisch, fromm, fröhlich, frei gingen sie an’s Werk … ohne lange rum zu fackeln schlugen sie mich ans Kreuz, dabei hatte ich doch nur … Russen reingelassen … aber auf Sinnloses mit Sinnreichem zu antworten, blieb auch im jetzt …

So wie heute …

Ja wie eigentlich? … Am Wickel hatten sie mich … nicht so zum Spaß, nein … diesmal wollten sie mir den Garaus machen … meine Freunde gingen mir an die Wäsche … Patrioten, allesamt … keine Ahnung, ob es ein Defekt ist … bei mir, oder denen … ist halt so …

„Glaube ich nicht!“

War noch die harmloseste Reaktion … schnell einigten wir uns darauf, dass wir uns nicht einig sind … immer noch Freunde, innig in Freundschaft verbunden, aber uneinig im Umgang mit Krieg, AfD, Trumpel, Verteidigung und vor Allem … Umgang mit Patriotismus …

„Überhaupt, blickt euch mal um …

Schaut wo wir leben!“ … so fing ich an … „und wie wir … jetzt geht‘s uns Europäern an den Kragen, noch dazu selbst verursacht, wie ich finde“ … da gingen unsere Wahrnehmungen auseinander, dabei ist Ursache & Wirkung auch heute gültig … dachte ich …

Quantenphysik und so …

Zu fortgeschrittener Stunde wechselten wir zu Politik und Wirtschaft … das war nicht so gut, wie wir bald merkten … überhaupt, lagen wir richtig fett überkreuz … als es aber um Wirtschaftswachstum und Verteilung von Glück, Gewinn & Reichtum ging ….

Holla die Waldfee !!!

Überhaupt, einander verstehen … einander zuhören … schwierig, in heutigen Zeiten … viele können keine 5min stillsitzen, ohne auf‘s Smartphone zu sehen … ist ihnen unmöglich … und es hat nicht mal was mit Muttersprache zu tun, im Gegenteil …

Sprachen helfen Null …

um einander zu verstehen! … Meine neue Homepage zum Beispiel … seit einem Jahr entwickelt die Firma dran … sicher, Menschen werden krank …machen Urlaub, haben anderes zu tun … natürlich, so wie ich … seit Monaten wiederhole ich ein Detail …

In meiner Muttersprache …

Schriftlich, wirklich, ich gab mir Mühe … blieb höflich und konstruktiv, obgleich ich innerlich am Ausflippen … sämtliche Lunten längst abgebrannt … mehrmals hintereinander … doch nichts … es war immer das gleiche … wie früher in der Schule …

Vor 40 Jahren …

Man lächelte, aber verstand mich nicht … keine Ahnung warum … genau wie heute … egal wo, im Broterwerb, oder in der Freizeit … es ist, als wenn ich in den Grand Canyon rufe und darauf hoffe, dass er antwortet …

anscheinend ist da niemand …

Zugegeben, manchmal verdrehe ich Worte … betone nicht immer akkurat, sicher, was auch immer das bedeuten mag … ein Beispiel … gestern im Restaurant … ich weiß, es ist banal, aber für mich nicht … es ist der Kern aller Problem …

York New …

„Was bitte? … Ach, sie verstehen mich nicht? … Warten Sie … Tango, Don … Auto das … oder noch besser … ich liebe dich … oder … dich liebe ich … oder wie wäre es hiermit … Balearische Inseln … Îles Baléares“

Sicher folgt ihr mir …

Oder doch nicht? … Ja? Oder ja? … St. Germain ist ein französischer Holunderblüten Likör … also ein St.Germain-Spritz ist, so finde ich, leckerer, als Aperol-Spritz … doch auf die Bestellung „St.Germain-Spritz“ konnte der Kellner nicht wechseln, nicht reagieren …

Es ist wie mit der AfD …

Oder mit Insektenvernichtungsmittel … mein Lieblingsbeispiel … die Ausbeutung der Erde, was ein herrliches Paradox für viele ist … das geht nämlich so … „Wenn wir die Erde weiter ausbeuten, wird irgendwann die Erde ausgebeutet sein“ …

Für Materialisten eine Herausforderung …

Für Sprach-Jongleure wie Diedrich Diederichsen und Rainald Goetz täglich Brot … nur was machen die tagsüber? Brüten die täglich über irgendwleche Texte? … Oder unterrichten sie diejenigen, die anspruchsvoll schreiben, sich ebenso verständlich machen wollen?

Steht nach Baracke …

noch ein Stein auf dem Anderen? … Geht das überhaupt? … Oder hat jeder und alles einfach nur fertig? … Hauptsache Smartphone, Tinder, ficken und saufen? … Nach ‘ner Weile machte es Klick beim Ober … er lächelte … „Ah, oui, Spritz-St.Germain“ … ich lächelte zurück …

“Mais oui, comme Apéro-Spritz / Spritz-Apéro …

nur eben mit St.Germain“ … „Was bitte?“ … Nee, ist egal jetzt … trans-nationaler Humor ist schwierig, zuweilen gefährlich … das französische „démerdez-vous“ im Deutschen anzuwenden haut auch nicht Ainz-zu-Ainz hin …

„entscheißen-sie-sich-selbst“ …

Versteht kein Schwein … dafür aber … Jeanne D’Arc! … erst Arsch aufreißen für den zukünftigen König … der Hundertjährige geht dann doch in die Grütze, man nimmt dich fest und … fackelt dich mit 19 (1431) auf dem Scheiterhaufen ab …

Noch Fragen?

Nein? Die Klasse? Ach ja, hinterher hat die Kurie sie … Märtyrerin und so, versteht sich, oder? … Bis Pius der Zehnte sie selig und Benediktus der Fünfzehnte heiligsprach (1920) … schaut mal, manches braucht Zeit …

fast 500 Jahre, immerhin …

wenn dann Dozenten auf dem Digitalen Scheiterhaufen dranglauben … weil sie die Unverfrorenheit besitzen …  es gibt nur männlich & weiblich … Bei Mutter (She/her) Natur gibt … dann wird es wirklich Zeit, sich zu besinnen …

dass ein deutscher Schlager …

noch keine Nationalhymne ist … jedenfalls nicht automatisch … wer den Link zum Russen, der an meiner fiktiven Tür klopfte … sowie zur zweiten Sprachverwirrung … zu Milram-Frühlings-Quark und Holsten knallt am Dollsten …

nicht herstellen kann …

warum Tsatsiki das Leben von Jeanne D’Arc gerettet hätte-hätte-hätte … wer all diese Dinge nicht miteinander verbinden will … es vielleicht gar nicht kann … dem kann weder Bata Illic, noch das Kreuz‘ Jesus helfen … für den ist Persil zu teuer und Fisherman’s Friend zu stark …

Guten Abend …

20.August – Athen – Odyssee 2023

Eine Woche Athen … hier erlebe ich Europa im Brennglas … Athen ist ein Laboratorium … nein, vielmehr als das … Athen ist ein Dschungel … nee, auch nicht … wartet mal … jetzt hab ich’s … Athen ist eine überhitzte Evolutionsmaschine …

die ultimative Katharsis !

Wer herkommt wird nie wieder der Selbe sein … hier bleibt keiner deiner Steine auf‘m andern … hier wirst du nicht mit Perwoll, sondern mit Adrenalin und Angstschweiß gewaschen … bei 90 Grad im eigenen Saft … Athen rupft dich, wie ein Suppenhuhn … vögelt dich richtig durch …

schenkt dir Erdbeben …

fette emotionale … dutzende pro Tag … in echt … ohne Scheiß … was vor tausenden Jahren begann … kann sich unmöglich ändern … tagsüber rutscht du vor Hitze auf den Knien rum … säufst Wasser aus zitternden Händen …

den ganzen Tag …

im Zeitraffer schmilzt dein Körperfett … übrig bleibt wenig … mit Glück ein hauchdünn tapeziertes weinendes Knochengerüst … nur Wenige halten das aus … schon gar nicht, wenn du genug Geld für Klimaanlage und Futter hat … für alle anderen heißt es …

Leiden!

Hier wirken Arme gesünder als Reiche … immerhin … ausgleichende Gerechtigkeit … blass, übergewichtig flaniert Europas Reichtum im Schatten der Citrus-Bäume rum … reichen Balkan findet man auch … hier wird der Kampf …

Reich gegen Arm …

am helllichten Tag ausgefochten … Georg Schramm mahnte schon 2010 … auch die Sieger stehen bereits fest … dennoch wirft man sich dem Heuschrecken-Kapitalismus mit nackter Brust entgegen … aufgeben? … Waffen strecken? … Niemals! …

Freiheit oder Tod !!

Auch die Musen wohnen hier … Philopappos-Hügel … meine Pilgerstädte … hier knallt mir immer die Sicherung raus … europäische Kultur im Umkreis von zwei Kilometern … Akropolis … Agora mit dem Hephaistos Tempel … Sokrates‘ Gefängnis zu den Füßen … Platons Akademie um die Ecke … Aristoteles Lykeion ebenfalls …

komme aus der Puste …

hier brennt‘s alle Kammern frei … Pyrolyse … Katharsis … sobald ich mich erhole, geht’s ab zur Nabelschnur der freien europäischen Welt … wenn irgendwo … eine Art Zentrum für faschistischen und kapitalistischen Widerstand existiert … dann hier …

Exarchia !!

hier gibt’s genug Farben, Formen, Widerstand und Chaos … man wirft sich der Obrigkeit entgegen … gegen die politische Elite … hier schlägt das Herz der freien westlichen Welt … seit über 60 Jahren … Panzer schickte man gegen Demonstranten …

23 starben …

Am 17.November 1973 zerbrach die Militärdiktatur … hat man daraus gelernt? … fragen wir Meloni, Orban, Putin, Erdogan, Assad und andere … jene, die sich hinter Demokratie verstecken … AfD, Merz, Söder … weiß einer, was aus dem flotten Baschti Kurz wurde?

würd mich interessieren …

hat bestimmt ‘nen Beratervertrag in der Wirtschaft ergattert … noch dazu Pension als ehemaliger Bundeskanzler der Ösis … ich schau mal in Wikipedia nach … ehemaliger österreichischer Politiker … heute Unternehmer, Investor und Lobbyist …

sieh einer an …

worin der wohl investiert … und mit wessen Kohle … Anstand, Solidarität und Werte scheinen aus der Mode gekommen zu sein … stattdessen Kreuzfahrten, Ausbeutung, Wirtschaftskolonien, Gerne und Sofort, Geiz ist Geil …

genug des mahnenden Zeigefingers …

wie furchtbar … ich kling wie ein Oberlehrer … hab mir den Vorwurf schon oft anhören müssen … kann mich nicht lange zurückhalten … irgendwann hört der Spaß auf … platzt einem die Hutschnur … besonders in Exarchia …

an Inspiration mangelt‘s nicht …

hier werden meine Kanister aufgefüllt … Spaziergang am Vormittag … ich flaniere durchs Viertel … wie im Rausch … im Taumel … zu stark sind die Eindrücke … es ändert sich ständig … jährlich, monatlich, täglich, stündlich …

alles fließt … Heraklit …

starre mir die Augen aus dem Kopf … schreibe Finger wund … fotografiere Graffitis um die Wette … sind so viele … zwei Stunden schaffe ich … dann bin ich KO … ich esse leicht zu Mittag … selbstgemachtes Tzatziki … Zwieback aus Kreta …

dann ran an die Schreibmaschine …

schreibe sechs Stunden am Stück … höre gegen Abend Harmonikamusik … nanu … wo kommt das denn her … ein Mann schwebt musizierend über die Straße … Autos hupen … Wasserflaschen fliegen auf die Straße … mir stockt der Atem …

habe Bilder von Vietnam im Kopf …

ein Mensch ein Panzer … einsamer Harmonika-Mann stellt sich gegen Hektik, Kapitalismus, Ausbeutung, die Ver-Ökonomisierung der Welt … winkt den Hupenden zu, bedankt sich für Wasser-Spenden …

hab ‘nen Kloß im Hals …

da stehen wir … an der Klippe … hab dutzende Gedanken im Kopf … muss mich zusammenreißen, damit der Oberlehrer im Keller verschwindet … Kumpel F. hat mir ’nen Artikel über Königin Meroni zugesendet … Giorgia hat viel vor …

Sozialhilfe zusammen-streichen …

hat Empfänger per SMS informiert … Agenda 2010 auf Italienisch … man kann den Geist von Mussolini hindurchscheinen sehen … schwarz-weiße Marionette für alle die „hart durchgreifen“ … traue Markus Söder Ähnliches zu …

vom Merz Spezial-Dragee will ich gar nicht reden …

wir können mit Frieden, Freiheit und Komfort noch nicht gut umgehen … Europa-Uschi hat nulich bei einem unappetitlichem Deal mit Meroni in Sachen Ausländer angeblich zugestimmt und flott durch Sommerpause und Kommission gewunken …

ich sag‘s ja immer …

Ego, Effizienz und Eile aus der Gieskanne haben mehr Schaden angerichtet, als alle Kriege der Welt … warum wir Menschen den immer wiederkehrenden gleichen Schießbudenfiguren den Herrscher-Thron anbieten will mir nicht in den Kopf …

dies ständige schüren von Angst …

gegen Ausländer, Andersdenkende, fremde Religionen … andere Nationen und ihre Sitten … Furcht vor Krankheit, dem Verlust von Gesundheit … was soll der Scheiß Leute? Wenn eins sicher ist, dann der Tod! Wollt ihr euch bis dahin einsperren lassen? Euch von Idioten gegeneinander aufhetzen lassen … im Ernst?

Überlegt euch das besser zwei Mal …

das können wir doch besser … man kann nicht die eigenen europäischen Freunde durch den Schulden-Fleischwolf drehen und den Knoblauch aus China kaufen … wir können nicht alles bei Famila holen und uns wundern, warum Gemüsefrauen und Fleischer von nebenan Pleite gehen …

wir lassen uns gegenseitig am ausgestreckten Arm verhungern!

Unser Geld geben wir lieber Elon Musk und Mark Suckerberg, als Frau Müller, Meyer, Schulze von Nebenan … wir fahrn lieber ’nen schicken BMW i3 … statt den alten Clio oder Golf mit Nachbarn zu teilen … alles muss glänzen und schick sein … dafür Pizza aus Mikrowelle und Netflix …

soll unsere Welt so sein?

Menschen sind doch wichtiger als Sachen … Zeit wertvoller als Besitz und Konsum … gedruckte Bücher haptischer als E-Books … mein Geld muss man sich verdienen … Elite-Zertifikate, Hochglanz und Marketing à la Jung von Matt langen mir nicht…

Moralischer Fortschritt stattdessen …

ein aktualisierter Wertekompass bewegt bei mir mehr als der vermeintlich grüne Daumen eines Tesla … wo kommt noch mal das meiste Lithium her … war Chile, nicht Chemnitz, oder? … Ralph Lauren Poloshirts … kann ich nicht für 70€ kaufen, weil ich weiß wo man die für 15 Cent herstellt …

Avocados aus Peru …

geht’s noch? … Erdbeeren im Winter aus Martinique … Leinen-Klamotten aus Kuba und Indonesien … damit Schiffe und LKW’S weiterhin Straßen verstopfen … die Luft immer schlechter wird … weil wir alles immer sofort haben müssen … 365 Tage im Jahr … 24/7 … klar können wir so weiter machen … und dann? …

wer gewinnt da … ?

28.Mai – Athen – Odyssee 2023

Kam gestern aus Hellas zurück … mir schlottern jetzt noch die Knie … nicht, weil’s doof war … Im Gegenteil … fand es großartig … schlicht der Wahnsinn … vor Allem, als ich auf’s Moped stieg und mit Athener Rhythmus am Toulouser Flughafen losballerte …

Barbaren leben UND fahren anders,

so viel steht fest … waren nur drei Tage … die ich in der kosmischen Hauptstadt verbrachte … wenngleich es sich … mindestens … wie‘ ne Woche anfühlte … jedem, der noch nie da war kann ich nur raten … halte dich fern … wenn du denkst, dass deine Weltanschauung die richtige ist …

wenn du wenig vom Leben überrascht wurdest …

weder Ehestreit, Suff, Tod … Scheidung, Pleiten, Unfälle … eins davon … wahlweise zusammen … weder dunkle Erlebnisse durchlebtest … dem kann ich nur raten … mauer dich ein … versichere dich über beide Ohren … trag Fahrradhelm beim Wandern im Stadtpark …

lege dein Geld rechtzeitig in …

ADAC-Plus-Mitgliedschaft und Sterbeversicherung an … bügle Unterwäsche … verwende Weichspüler … Dinge müssen gut riechen, nicht wahr … gehe in den Schützenverein … kauf dir ’ne fette Wumme … schaff dir ‘nen Weber … noch besser …

Napoleon-Grill an …

was denn sonst … bist du ein Loser oder was … fahr’n fetten Geländewagen in der Stadt  … gerne mit dicker Batterie … schön schwer … schau mal … wie geil ist das denn … hat ne verdammte Kamera in der Heckklappe … wie James Bond …

verstopfe die Stadt …

fahre kein altmodisches Fahrrad … was sollen die Nachbarn … deine Buddys denken … es sei denn … ein scheiß-piss-drecks-modernes E-Bike … schau Bundesliga … oder les das Managermagazin im Abo … mach Sylt.- und Cluburlaub … deine geliebten …

Kreuzfahrten …

ziehe in schicke Szene-Viertel … beschleunige Gentrifizierung … planiere die Welt wie sie dir gefällt … alles schöner Beton … brauchst keinen Rasen mähen … kauf jeden Scheiß Online … nachdem alle Preise verglichen … lass die kleinen Krämer verrecken …

geiz ist immer noch geil …

mach den Uber-Trend mit … ist doch cool … alles schön digital und anonym … schau mal, sogar meine Aktien … genial … alles über ’ne App … hier guck mal … zack … alles auf einen Blick … bin der Käpt’n meines Leben …

aber, im Namen deines Gottes …

welcher auch immer das ist … sei es … Reichtum … Macht … Erfolg … Porsche … BMW … irgendeine andere tolle Technologie … Singularity und so … Elon Musk findest du schon cool … so ganz tief drinnen …nicht wahr … pflege …

nein, besser noch …

verbessere den schon sehr guten Ruf, den du … deine Vorzeige.- … jetzt bitte wahlweise … Partner, Familie, Kinder, oder Firma … als nächstes Dominosteinchen einsetzen … Wachstum ist großartig … ein schöner Gott, oder was … immer mehr … höher weiter … wenn du so tickst …

dann bleib Hellas … besonders Athen fern!

Wenn man mit Athenern über ihre Stadt plaudert hört man’s sofort raus … selten anzutreffende Form von Hass-Liebe … tief geht sie … aber richtig … man kann sehen, wie sie alle gebückt gehen … gebeugt von der Last … dies sie seit Jahren tragen …

was in  tausenden Jahren geschah …

man ahnt es … spürt es … wenn man sich in ihr aufhält … wenn man in ihr lebt … alles ist hier dunkel … gleichzeitig gleißend-hell … man verbrennt sich die Augen … verzweifelt beim Zuhören … keine Schweinerei hat man ausgelassen …

es ist auch nicht die Reizüberflutung …

schon alleine an der gehst du kaputt … egal, womit du anfängst … Licht, Wetter, Geräusche, Sprache, Landschaft, oder antike Monumente … der Verkehr … nein, all das, ist es nicht … wenn gleich eins davon langt …

auch ist‘s nicht jenes unbeschreibliche Gefühl,

dass einen schnell beschleicht … das Athen in Wahrheit eine Riesenkrake mit unendlich vielen Armen und Beinen ist … stadtgewordene Medusa … ständig weiterwachsend, wenn du sie mit Gewalt beschneidest … es ist auch nicht Athen bei Nacht … dann glaubst du sofort …

an die Monster-Medusen-Theorie …

nein … all das verblasst … vor den beeindruckenden … Menschen … die vegetieren, hausen, überleben … residieren, schlemmen … herrschen … es sind ihre lautlosen Schreie … zum Überleben gezwungen … mit glühender Mistforke … vor sich hertreibend …

nach Jahrhunderten … Jahrtausenden …

voller Unterdrückung … voller Leid … Könige … Diebe … Tyrannen … hier reden, propagieren Menschen sie nicht nur … sie leben sie … Solidarität … der Zauber eines oft unterdrückten Volkes … das seinen unbedeutenden Platz im …

Maschinen-Gewehr-Donner der Neuzeit …

mit Turbo.- … Heuschreckenkapitalismus zugewiesen bekam … dutzendfach durchgevögelt und bestohlen von Venezianern … Briten … Franzosen … Germanen … Persern … Türken … schönes Land … reiche Kultur und Vergangenheit … all das macht noch keinen Eindruck bei Blackrock …

auch der Aufstand am Polytechnio …

Schatten der Vergangenheit … und doch … Athener tragen das mit sich herum … ihre Gesichter … ernst … schnell gealtert … intensiv gelebt … man wundert sich … dass man immer noch da ist … und doch … lacht man aus Leibeskräften …

mit Tränen in den Augen …

über Vergangenes … kommendes Leid … über die Ausweglosigkeit … menschlichen Daseins, dass am Ende für alle … Prinz … Fürst … König … Bettler … Tyrannen … Oligarchen und Autokraten … die gleiche Dunkelheit naht … möge sie bitte nicht morgen kommen … vielleicht etwas später …

wäre das möglich …

kein Tag gleicht dem Anderen … immer ändert sich Rhythmus … Geschwindigkeit … zu Fuß halte ich tausendmal an … kann mich nicht sattsehen … Pracht … Leid … Armut … ich lache, weine … verzweifle … spreche kaum einen Satz … und doch ahne ich …

mein Motorrad brachte ich pünktlich weg …

nun wieder zu Fuß unterwegs … jeder Schritt den ich überwinde … zahlt Athen mir mit zwei weiteren heim … pilgere still und leise … vorbei an Hadrians Bibliothek … alle Sprachen des Kosmos … Metronom gleich … setze meinen Weg fort …

am Omonia-Platz überkommt mich Melancholie …

keine Ahnung warum … höre laute Bässe … scheinen aus dem Erdinnern … aus Athens Körper zu kommen … Herzschlag … Autos, Motorräder rasen vorbei … Freitagabend … 19:30 local time … Wochentage … Zeit … nichts hat Bedeutung … alles kämpft weiter …

zum Horizont …

ein kleines Bisschen noch … Sonne scheint in Strömen … Verzweiflung und Liebesrausch, alles gleichzeitig … schwitzen Mensch und Erde aus Poren … glühende Lava, kalter Schnee … Feuer und Wasser … alles gleichzeitig … Geburt und Tod … Heraklit … sagtest es ganz recht …

alles fließt …  

Stille – Odyssee 2020 CW45

08.November – Geburtstage und vieles Mehr ließen D. nach Norddeutschland fliegen. Dort traf er, nach all dem Drunter und Drüber nicht nur Freunde und Familie, sondern auch eine alte Bekannte, die er schon länger nicht mehr gesehen und erlebt hatte; Zu viel meinen wir Menschen tun zu müssen, um unsere bekannten und unbekannten Listen zu füttern, um unserem Leben Sinn und Inhalt zu geben.

Denn was wäre sonst zu tun, wenn man nicht irgendetwas zu erledigen, oder zu beschaffen hätte. Schon sein ganzes Leben vertraute D seinem Bauch; nur er wusste, was wirklich wichtig zu sein schien – und so geschah es: D hörte Monsieur Thalamus und dem Gedächtnispalast zu und griff zum Stift, um ihr und dem Müßiggang ein paar Zeilen zu widmen.

Stille,

wann zuletzt spürte, hörte und fühlte ich dich,

jene unbekannte Schwester der Pallas Athene;

wenn sie sich erst vorsichtig, dann immer schneller,

weiter ausbreitet, bis du mein ganzes Selbst ausfüllt;

wenn für jenen kurzen Moment all mein Sein und Ego

sich unsichtbar machen, ergeben der Unbekannten lauschend;

wenn sich mein kleines Menschendasein mit dem Kosmos,

verbindet, für jenen seltenen Moment der Balance;

zwischen wollen, brauchen und müssen – meiner Ruhelosigkeit,

die sich bis zur völligen Betäubung Beschäftigung erwünscht;

bis ich unter den Trümmern gebildeter Zivilisationen begraben liege,

von der eigenen Zufriedenheit überwältigt und bis ins Mark erschüttert;

wenn ich für jenen kurzen Moment alles weiß und verstehe,

bis mich meine weltliche Ruhelosigkeit wieder hinfortreißt;

um wieder Teil des weltlichen Dröhnens zu werden,

bis ich mich wieder zurückziehe, um erneut

den Sternen zu lauschen…….