Archiv für den Monat: Juni 2021

Ei mit Schale – Odyssee 2021 CW25

27.Juni – Die Fußballeuropa-Meisterschaft 2021 nennt man Euro 2020; das D das beschäftigte lag daran, dass er einem offenkundig gebildeten Mann darlegen musste, dass Ursachen nicht automatisch Lösungen bereithielten und das Menschen, die Neugier demonstrierten, nicht automatisch eben solche tatsächlich empfinden mussten.

Irgendwann landeten sie in der schlüpfrigen Ecke der Emotionen.

Als der hochsensible und hochgebildete Mensch die steile These in den kalten, einsamen und stillen Weltraum formulierte, dass D beim Kommunizieren wenig Empathie, geschweige Emotionen, preis von sich geben würde, da war dann wieder einmal der bekannte Ofen für D aus!

Wie war das bloß möglich, dass man so verquer denken, oder gar sprechen konnte?

Man musste doch sagen können, dass Wasser nass und Bäume grün sind, ohne sich anhören lassen zu müssen, das man diese Fakten zu nüchtern kommuniziert haben könnte, was im Grunde nicht wirklich etwas Überraschendes ist, weil es sich tatsächlich um etwas Faktisches handelte. Es ist quasi unmöglich etwas so rationales wie – Wasser ist nass – in eine romantische Sache zu verwandeln, ohne dabei wie ein sexistischer Vollidiot zu wirken!

Sprache – so bemerkte D wieder einmal sorgte dafür, dass wir unseren Weg finden, oder ihn eben alternativ zum Finden, verlieren. Im Französischen bekommt man ein gekochtes Ei zum Frühstück, wenn man es als Oeuf a la coque beschreibt; in Wahrheit heißt es, ein „Ei in Schale“ was gar nichts über den Zustand des Eies selbst sagt, wenn man es zum Beispiel weich haben möchte – dennoch heißt es in den meisten Fällen, dass es eben schon eher wachsweich ist, als sonst irgendtwas.

Im Deutschen fragt man, ob man sein Ei weich oder hart haben will, weil man voraussetzt, dass alle wissen, dass Selbiges mit Schale aus den Gedärmen des Huhns kommt.

Sonst könnte man ja anfangen auf Ideen zu kommen, wie zum Beispiel – ich hätte gerne Kartoffeln mit Schale – oder unendlich viele andere Alternativen, des gemeinen Alltagsverständnis, bis hin zum Neuwagen, der Luft in den Reifen hat, um ein paar industrielle Beispiele zu nennen – weil man dazu übergegangen ist, allgemein Verständliches nicht mehr näher zu erläutern, was dazu führt, dass man eine weiterentwickelte Sprache vorfindet, ohne dass man Außenstehende ausgrenzt.

Was das alles mit dem Leben zu tun hatte, hat, oder mit der Sprache als solche? Das wusste D schon lang nicht mehr. Deswegen schreibt er ja auch lieber, als er spricht……

Neger oder was? – Odyssee 2021 CW24

20.Juni – Gleichberechtigung, political correctness und Emanzipation sind wichtige und richtige Werte. Wennglich man bei richtig schon wieder aufpassen muss – eventuell diskriminiert man damit das Falsche oder Böse.

Auch jene dunklen Seiten, haben ihre Daseinsberechtigung, was nicht heißen soll, dass nicht selbst bei diesen wertvollen zu anfangs genannten drei Schwergewichten Grenzen existieren.

Genau an diese stieß D gestern!

Was war geschehen – im schönen Schleswig Holstein gibt es einen Ort, der Negernbötel heißt, was an sich nichts weiter erwähnenswertes ist, wenn nicht ein paar lokale Hansels auf die Idee gekommen wären, der Name könnte eventuell dunkelhäutige Mitmenschen diskriminieren.

Da war es dann aus, mit D’s sprichtwörtlicher Ruhe und Gelassenheit!

Mit einer Schimpfkanonade, die selbst graubärtigen Seebärinnen die Haare zu Berge hätten stehen lassen, schlug seine rechte abgeflachte Hand mit solch lautem Knallen auf den Tisch, dass die Nachbarn über ihm, erschrocken aus dem Fenster sahen, in Sorge, D könnte seinen Gast so stark geohrfeigt haben, dass er nicht nur in den tiefsten Burggraben, menschlicher Eskalation geflogen sein konnte, sondern auch physisch und wahrhaftig in den Innenhof des Wohntrakts, des ehamligen Karmeniterkloster, das D seit nunmehr bald sechs Jahren bewohnt!

Doch nichts von all dem, trafen zu – den griechischen Göttern sei’s gedankt.

Aber es sorgte dafür, dass D sich mit zorngerötetem Kopf ein Herz fasste und sich vornahm, in nicht allzu ferner Zukunft ein Böses Buch zu schreiben, um eine Art Ausgleich zu den vielen Gutmenschen herzustellen.

Es musste doch irgendwo Schutzräum geben, wo man seine Unzulänglichkeiten pflegen, Trash-Metall hören, lauthals fluchen und sexistisches Macho-Verhalten, sowie andere aussterbende Verhaltens-Formen auskosten konnte und die zufriedene richtige Männer von netten und angepassten trennten.

Und so kam es.

D schrieb ein paar knackige Sätze, in denen es nur so von „fucks“ – „pussies“ und „Wichsern“ hagelte, dass er mit jeden weiteren niedergeschriebenem Wort, breiter und zufriedener Lächelte, bis sich eine derart große Erleichterung und Zufriedenheit einstellte, das er sich voller verfickter Überraschung über den bloßen Umstand wunderte, wie sehr sich die sogenannten „kultivierten“ Großstadt-Bohemien vom wahren Leben entfernt hatten.

Offenkundig dozierte man nur noch über das „richtige“ Leben, ohne Selbiges auszuleben.

Alle wollen prachtvoll wohnen, bevorzugt unter sich, während man im durchgeplanten und all-in voll-versichertem klimatisierten Leben, von einem Urlaubs-Super-Deal zum nächsten surft, um das Maximale aus Allem herauszuholen, inklusive dem eigenen Leben –

Fuck’em all!

La Rossignol – Odyssee 2021 CW23

13.Juni – Andere Sprachen verwenden meist andere Worte für selbe Sachen. Manchmal verwenden sie sogar Begriffe, die nur indirekt etwas mit Sache und Handlung zu tun haben, was besonders Hinzugereiste nur langsam durchdringen, besonders wenn sie eine erhöhte Neugier ihr Eigen nennen.

Französisch ist so ein wunderbares Beispiel, wo man tatsächlich nur – ist nicht die Wahrheit, aber die provokante, ironische, nicht ganz ernst-gemeinte Sicht von D – 1000 verschiedene Ausdrucksformen existieren, mit denen man aber wirklich und wahrhaftig 100.000 verschiedene Dinge zum Ausdruck bringt, vorausgesetzt, man kennt 100 verschiedene Nutzungen.

Fairerweise müssen wir sagen, dass jene Situation nur in der Tierwelt der Menschen herrscht.

Weil nämlich jede Nation, Kulturform oder Sprachen-Welt auf die ihrige beharrt, wird sich daran so schnell nichts ändern. Wieder einmal als bestes Beispiel, möchten wir Deutsch und Französisch erwähnen, die völlig unterschiedlich aufgebaut sind und auch ganz verschieden funktionieren – bestätigen tun das beide Anwender-Seiten, weswegen man am Besten einfach beide weiterpflegt, anstatt die Quadratur des Kreises zu versuchen.

Zum Beispiel, der Code de la Route wird Kod de la Rut – und Kod wird hier genauso umgangssprachlich ausgesprochen, wie beim Côte de Boeuf. Interessant ist, dass man in der Frankensprache gerne indirekt spricht – in Deutschland sagt man „Führerschein machen“ – im Land der Franken macht man seinen „Kod“, meint damit aber den Code de la Route.

In der Sprache der Germanen wäre das ungefair so, wie wenn man sagte – man macht seine „STvZO“, womit man auf den Gesetzestext des Landes hinweist, ohne sich mit ihm selbst zu beschäftigen, weil man das ja nur sehr sehr indiekt macht, weil man ja nur schlicht weg ein Auto oder Motorrrad-Füherschein machen will und eben nicht den Gesetzestext kaufen, lernen, oder gar unterrichten möchte, weil man weder Advokat, oder Professor für Verkehrsrecht werden will,

Die anderen Tiere haben es da einfacher.

Wenn wir eine italienische, oder spanische Nachtigall, sagen wir eine aus Mallorca, zu einer Reise ins schöne Frankeich überredeten, dann wäre das gar kein Problem, weil sie sich in Toulouse genauso unterhalten könnte, wie in Barcelona, München, Palma, Rom oder Milano.

Keine der ortsansässigen Lokal-Matadorinnen und Matadoren würden was merken.

Zwar gab es tatsächlich ernsthafte Stirnrunzeln und Zweifel aus der Akademie Francaise, weil man Frankreich dort, insbesondere die Sprache per se, als sehr mächtig, schön und vollendet betrachtet, dass man selbst bei den Tieren davon ausgeht, dass eine französische Rossignol, eben einen kleinen Tick eleganter trällern dürfte, als so eine dahergeflogene spanische, oder gar neapolitanische.

Über diesen Einwand können Biologen, besonders Ornitologen nur milde schmunzeln.

Das das Wort, Akademie aus dem Griechischen kommt, und so ziemlich nichts Französisches an sich hat, ist den unsterblichen vierzig in Paris sicherlich nicht entgangen; in wieweit es daher Sinn macht, eine Institution in Stellung zu bringen, die sich um die Vereinheitlichung und Pflege lediglich dieser einen kümmert, das lassen wir mal so unkommentiert stehen.

Sicher ist nur, dass es garantiert keine vereinheitlichte Sprache für Menschen gibt, wenn jedes Land so eine Institution ähnlich feudal fördert, wie die aus Lutetia. An dieser Stelle wollen wir die Aussage von D’s Freundin schlicht recyclen, die erst gestern, wie selbstverständlich sagte, dass natürlich alle Nachtigallen die gleiche Sprache sprechen, weil sie zur gleichen Rasse zählen.

Et voilà – da haben wir’s!

Da es also nur eine Rasse Mensch gibt und Nationen und Sprachen Kreationen und Erfindungen der Menschen bleiben, können wir ein wenig Resthoffnung bewahren, dass wir irgendwann unsere eine Menschen-Sprache haben, vielleicht sogar wieder-haben, wenn es eine gemeinsame

Akademia Antrophos gibt, wo eine Sprache gepflegt wird, so dass alle Menschen überall leben und miteinander sprechen können, egal ob sie sich in Paris, Moskau, Peking, Hamburg, New York, Kabul, oder sonst wo befinden.

Bis es jedoch soweit ist, wird D weiterhin Spaß mit der Pandemie haben – was im Französsichen eben mindestens Toastbrot (pain de-mie) und eben auch Pandémie heißt, wenngleich man auf dem Ersten eh ein accent aigu setzt, was ein wenig die Betonung verändert, aber im Alltag sich nicht anders anhört, als das deutsche Pendant – also, will sagen Gegenstück.

Daher hier eine Gegenüberstellung – zum Einfach-mal-wirken-lassen…

„Vive La France, vive La Republique!“

„America First“

„Deutschland den Deutschen“

Vielleicht arbeiten Mediziner schon an Impfungen gegen Egoismus, oder wir lernen altenativ alle, wie man richtig ahoi sagt, damit wir es Noah gleichmachen können, als er mit der Arche ablegte..

…..

 

Machen soziale Medien uns sozialer? – Odyssee 2021 CW22

06.Juni – Innerlich zündete sich D ein ewiges Friedhofs-Licht an, als er einen weiteren Zeitpiraten in seinem Leben ausfindig machte. Es freute ihn so sehr, dass er in einem Erkenntnis-Rausch gleich mehrfach gegen diese Mafia, oder besser gesagt, gegen diese sekten-gleiche Religionsform vorging, dass er sich sichtlich bewegt und blitzartig dazu entschloss, sofort Klarschiff zu machen – nicht nur, weil er für Religionsfreiheit war, sondern vor Allem, weil er schnell bemerkte, wie erleichtert er sich nur wenige Stunden später fühlte!

Was war geschehen?

Es begann damit, dass D sich daran erinnerte, dass heute, am sechsten Juni, der gute Tom Araya 60 wurde. Alleine das, war schon mehr als einen Dujardeng wert, nicht nur, weil Tom, Kerry, Jeff und David – besser bekannt unter dem Namen Slayer – D’s Jugend und wilden Jahre nicht nur begleiteten, sondern auch ganz entscheidend mitbeeinflussten – warum: Sie gingen einfach ihren Weg, genauso wie Mozart und Beethoven, nur eben anders – aber genauso kompromisslos.

Nachdem sich D wieder ein paar starke Slayer Stück von „Reign in Blood“ und „Seasons in the Abyss“ reingezogen hatte, schwebte er auf einem höheren Energie-Niveau und stellte sich selber ein paar ernste Fragen, nicht solche, bei denen D im Voraus wusste, dass er gegen sich selbst verlieren musste, weil ja jeder mal irgendwann im Leben so abgebogen war, dass er hinterher in einer Sackgasse, oder in sonst etwas steckte, mitnichten, es ging D um die Frage, wofür er stand.

So brach plötzlich D‘s Vulkan aus.

Zuerst begriff er, dass ihm nach wie vor gedruckte Bücher am Herzen lagen; soweit war das keine Überraschung, immerhin bestand er seit Jahren darauf, dass alle seine Bücher ausschließlich in gedruckter Form und nicht als e-book oder Dergleichen zu vermarkten waren.

Das an sich hatte eine hohe Wertigkeit für D, weswegen er sich vornahm auch weiterhin keinen Millimeter zu weichen; noch dazu gesellte sich das Phänomen der begrenzten Zeit hinzu, was besagte, dass man nur eine Sache zur Zeit machen konnte, was in anderen Worten wiederum bedeuten musste:

Alle Zeit, die man in die wenig sozialen Medien steckte, bekam man genauso wenig zurück, wie jene, die man mit Freundin, Frau, Freunden, Kindern, Schreiben, Lesen, Musik, Kunst, Sprachen und ähnlich Schönem verbrachte, mit dem Unterschied, dass D erkannte, was zu tun war – und so geschah es.

In einem Anflug von maximalem Bewusstsein – wir sprechen hier wirklich nur von wenigen Sekunden und nicht von einer an Buddha erinnernden Dauer-Erleuchtung – erkannte D, dass aus seiner Sicht, dass:

A) die sozialen Medien, gar nicht so sozial in gesellschaftlichen Auswirkungen zu sein schienen, wie man meist oberflächlich dachte – das sie

B) nicht das soziale Verhalten der Menschen untereinander fördern, sondern das Gegenteil, sie eher a-sozialer machten – noch dazu mit einem erhöhten Maß, die Welt und andere in ein permanent andauernden Bewertungs-Sog hinab in den menschlichen Abgrund zu ziehen – und

C) das D den wirklichén und wahrhaftigen Nutzen im Vergleich zu den Alternativen nicht recht fassen konnte, so dass er sich – wie oben bereits erwähnt – blitzartig entschloss, seine Accounts mit sofortiger Wirkung bei Facebook und Twitter zu löschen.

Welch eine Befreiung!

Zuerst bemerkte D, dass die ganzen Benachrichtigungen ausblieben, wo man ihn darauf aufmerksam machte, dass in Kuhscheißenbrück ein Huhn, nach über 24 Stunden Pause – Gott sei‘s gedankt – endlich wieder ein Ei legte, sowie das es dutzende Menschen da draußen zu geben schien, die D kannten, oder umgekehrt.

Auch musste D schweren Herzens auf die vielen attraktiven Business-Möglichkeiten, wie zum Beispiel das wilde Dutzend Marketing-Coaches verzichten, die mit Filmen und Bildern aus Dubai, und oder Luxus-Karossen und schweren Chronographen, D irgendeine Form von Erfolg aufzwingen wollten – ohne das er je begriff, welcher, dass er sich, stirnrunzelnd bei den Bärten der griechischen Götter fragte, was sie da per online-training anboten und vermarkteten.

Doch – wie schön – brauchte D sich diese & viele andere Fragen nicht mehr stellen,

da er ja erfolgreich alle Accounts gelöscht hatte. Stattdessen genoss er in Ruhe ein paar Stücke von Stenkelfeld und Slayer, ganz frei nach dem Motto – Lebenszeit, mit möglichst viel Müßiggang gespickt, was konnte es Schöneres geben?

Und daher liebe Gemeinde, bitte ich euch alle, dass ihr euch und eure Gläser erhebt, damit wir anstoßen können. Herzlichen Glückwunsch zum sechzigsten Geburtstag,

Tom Araya!