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Langeweile – Odyssee 2024

„Hier bleib ich!“ … staunend steh ich vor den metallisch glitzernden Schaumkronen, grau-blau ist Poseidons Atlantik … rauschende nimmermüde Wellen … manche spülen verlorene Surfer an den Strand … vereinzelte Brecher spritzen …

bis an die Kaimauer vor unsere Füße …

Gischt flirrt und glitzert in der Luft … es zischt und pustet, Wind wirbelt Haare durch die Luft, Möwen krächzen, schreien um die Wette … vorbeischleichende Paare seufzen, Gesprächsfetzen krabbeln wie Krebse über die Promenade … und immer wieder Gischt …

Sonnenstrahlen strömen in Scharen nieder …

kleine Regenbogen schillern im Sonnenlicht … salzige Luft, lässt Poren aufleben und Augen brennend zusammenkneifen … meine Hände wühlen in meinen Taschen nach Seesternen … es duftet nach Seetang, Muscheln, unendlichen Weiten …

und Poseidons Dreizack …

kann mich unmöglich losreißen … hier und da Auto.- und Haustürknallen … Zigaretten.- und Pfeifenrauch … stehe wie angewurzelt herum, tausend Dinge sprudeln im Brunnen meines Kopfes … langsam ebbt es ab … erst Geysir, dann Moby Dick mit Schnupfen …

Zwei Joggerinnen …

huschen vorbei … vereinzelt knattern Motorräder die Promenade entlang … Kinder kreischen, schlecken Eis … zwei Rentnerpaare schlendern Hand in Hand, auf der Suche nach einer geeigneten Bank … ich rieche frische Waffeln … suche nach der Quelle …

Leergefegte Promenade …

So wie die gesamte Bucht … kein Käptain Ahab auf Walfang … keine Piraten, die Geiseln nehmen, für Hysterie und Panik sorgen … bloß bummelnde Radfahrer, Kombis mit offenen Heckklappen … Surfer und Schwimmer die sich umziehen …

hier und da leise Musik …

Jeder für sich, in sich gekehrt, auf Wellen, Eis oder Lebensende wartend … Hendaye, Wartesaal für unaufgeregte Menschen … Langeweile, wie sehr bist du unterschätzt … twisted sister vom mir so hoch geschätzten Müßiggang …

„Kommst du?“ …

Meine Freundin lädt mich zum Betreten des Hotels ein … „Schau, da ist der Eingang“ … lautes Knarzen und Quietschen, wie die Zugbrücke von Hui-Buh’s Schloss … Hotelflur mit Teppich und Bildern in Öl … Meer mit Segelschiff … Meer und Fischerboot …

Steuerrad und Kompass an Wänden …

Rezeption mit Infobroschüren … Ach sieh an, Jai-Alai kommt nicht aus Miami-Vice, sondern aus dem Baskenland … wer hätte das gedacht … „Guten Tag, herzlich willkommen in Hendaye, hatten Sie eine angenehme Fahrt?“

Wir checken ein …

tauschen Höflichkeiten aus, bekommen Tipps … „Sonne und Meer, ein normaler Tag für uns. Hierher verirrt sich niemand, der Partys sucht“ … ein wenig Missachtung und Zweifel, gegenüber der Hysterie dieser verrückten Welt klingt in der Stimme der Hotelchefin …

Auch sie mag es unaufgeregt …

„Wir suchen das Nichts, im großen Ganzen“, bemerke ich leise, wir wären hier, um der Zeit beim Trocknen zuzusehen … ihr Lachen klingt echt, stark und stolz … für Langeweile ist man hier richtig, bringt sie zum Besten und klatscht dabei in die Hände …

Ihre widerspenstigen Locken …

unterstreichen Unabhängigkeit und vergangene Wildheit … „Folgen Sie mir“ … ihr Sohn, Anfang zwanzig, groß, schlank, Typ Bücherwurm und Bohnenstange, so wie ich, schwebt uns freundlich, still und leise voraus … geleitet uns durchs Treppenhaus …

„Hier unsere Ahnengalerie, schauen Sie…“

Schwarz-Weiß-Fotografien … Männer und Frauen mit ausgezehrten Gesichtern … ein paar Topfpflanzen stehen in Ecken … Marmorstatuen erinnern an Hellas … Treppenhaus ganz in Marmor … Stimmen und Schritte hallen, wie im Reichstag …

Dann erster Stock …

wieder plüschiger Teppich … Zimmer zum Meer … „Da sind wir“, Sohnemann schließt auf, sag bloß … mechanischer Schlüssel, keine Scheckkarte mit grüner Lampe, wenn sich Fort Knox öffnet, wie sonst üblich … ein Kiesel knirscht unter meinem Fuß …

quietscht, schreit markerschütternd …

schönes Zimmer … viel Weiß mit Platz, kaum Bilder und Spiegel, spartanische Kargheit im Baskenland … Prinzessinnenbett mit Balkon … Sim Sala Bim … Sesam öffne dich … stumm räumen wir unsere Sachen aus … Reißverschlusse zippen um die Wette auf und zu …

im Bad stellen sich Flakons brav in Reihe …

gelernt ist gelernt … diskretes Schließen der Tür vom Bad … rauschende Spülung, während ich mich im Zimmer umsehe … Schreibtisch mit der üblichen Flasche Wasser und zwei Gläsern … irgendwo muss doch … Ha! Hier ist er …

Mein Riecher ist gut und richtig …

Wie Kommissar Null-Null-Schneider … im Tisch ist eine Bar eingebaut … greife zielsicher ein Bier, setze mich zu Poseidon auf die Terrasse, proste ihm zu … Langeweile ist großartig … es gibt so viel, was man nicht tun sollte, man muss sofort damit anfangen …

und so geschah es …

und Poseidon und ich sahen, dass es gut war … wir starren aufs Meer … hin und wieder Flaschennippen, dazwischen schweigen, horchen, grübeln und einen riesigen Haufen Nichts … mir fallen die Augen zu … plötzlich schrecke ich hoch, habe ich etwa geschlafen? …

Keine Ahnung wie lange …

erster Spaziergang … rechts Atlantik, links Promenade von Hendaye … Touristen suche ich vergeblich … stattdessen Eingeborene, die ihrem geregelten Leben nachgehen … Vorbeischlendern an abrissreifen Hotels … sofort ziehen sie meine Aufmerksamkeit auf sich …

erinnern mich an Exarchia, Athen …

fabelhaft, wie trotzig manche Ruine ihren Kopf über Wasser hält … ich denke an Krimis im Baskenland … bestimmt fallen mir hier tolle Sachen ein … sieht man vom nahen Spanien, oder dem Flughafen San Sebastien und dem Schloss Abbadia ab …

ist Hendaye stinklangweilig …

Gegen acht gehts zum Restaurant … Promenade bei Dunkelheit … alle Borsteine hochgeklappt … weder Menschenseele, noch heimatloser Hund, die herumstreunen, nicht mal achtlos entsorgte Servietten, die herumwehen … Aber Obacht: packt einen die Langweile …

ist auch der Müßiggang nicht weit …

Fatamorgana – Odyssee 2024

„Cabin Crew, 100 minutes!” … erschrocken schieß ich hoch … es ist früher Morgen, immer noch liege ich auf meiner Bank vor der Kirche in Estellencs … alles tut mir weh, kalt ist mir auch … ich streck mich, meine Knochen krachen … im Freien schlafen, unter Sternenhimmel …

aufwachen ohne Zähne putzen …

ist lange her … im Poc-a-Tot gegenüber gibts ersten Café … ein paar Anwohner sind heute früh unterwegs … keine Ahnung welcher Tag heute ist … ein paar Sonnenstrahlen zeigen sich schüchtern … langsam klart meine Erinnerung auf …

Maikäfer flieg …

Fällt mir ein, um meinen inneren Zustand zu beschreiben … merkwürdig, wie sich auf einmal alles gegen einen richten kann … als könnten alle Menschen ganz plötzlich gleichzeitig verrückt werden, um sich gegen dich zu verschwören … schlechtes ist plötzlich gut …

falsches wird plötzlich richtig …

komisch, dass alles … nein, viel mehr noch … im höchsten Maße irritierend … ohne robusten Wertekompass kann man daran verzweifeln … doch zum Glück ist es anscheinend nicht so schlecht um mich bestellt … ich fühle mich überraschend gut …

irgendwie unaufgeregt …

so ganz im hier und jetzt, auch auf die Gefahr hin, dass es sich ein wenig esoterisch anhört, wie mein Kumpel F. aus H. jetzt schmunzelnd denkt … ich wandere im Dorf umher … mehr als einmal habe ich ein merkwürdiges Gefühl von Entfremdung …

und gleichzeitig Befreiung …

sofort denke ich an Thaddeus Golas und sein großartiges Werk „The lazy man’s guide to enlightenment“ … irgendwo in der Mitte geht es um Liebe und Frequenzen … dass man loslassen kann … sich für die schöne Zeit bedankt und …

seines Weges geht …

geradezu magisch füllen sich Geist und Körper mit Zuversicht und stetig anwachsender Sonnenwärme … großartig, denke ich … immer fröhlicher fühle ich mich … beschwingt gehe ich meines Weges … drehe noch ein paar Runden … esse & trinke eine Kleinigkeit …

dann merke ich es …

meine Geschichte ist hier zu Ende geschrieben … ich zahle im Poc-a-Tot, hole mir abschließend noch einen weiteren Café und suche einen Rückflug nach Toulouse … eine Stunde später bringt mich der nächste Bus nach Palma … pünktlich hebt der Flieger ab …

neue Türen springen in meinem Kopf auf …

„5 minutes to Landing!“ … rumpelnd gehen wir in Toulouse zu Boden … wieder zuhause, denke ich … fühlt sich gut und richtig an … noch dazu mit 10 Kilo weniger Gewicht auf den Schultern … merkwürdig, wie sich die Dinge im Leben manchmal entwickeln …

Ein ständiges Kommen und Gehen …

Beflügelt von meinem Sozial-Zölibat, schließ ich mich zuhause ein … wie im Wahn schreibe ich dutzende neue Seiten am neuen Buch … es fließt förmlich aus der Feder … was Veränderungen im Allgemeinen bewirken konnten …

Wonderfull …

Nach zwei Wochen Isolation macht sich die aufgestaute Reiselust bemerkbar, die untertage reichlich gewütet hat … kann ja keiner ahnen, dass aus einer Woche so ein kurzer Blitzurlaub wird … wenn mir das Mittelmeer zurzeit also nicht sonderlich wohlgesonnen scheint …

Dann vielleicht der Atlantik …

Schon geht‘s mit Rückenwind Richtung Baskenland … Hendaye kennen meine Freundin und ich gar nicht … „Wo bitte? Was? Wie heißt das? Wie spricht man das aus? Wie Honda? … Wie die Motorrad & Auto-Marke? … Nur mit „Ei“ am Ende, statt „A“?

Klang einfach …

Hondei = Hendaye … ich liebe europäische Sprachen … wir rockerten die A64 runter, immer an den Pyrenäen entlang … schöner Roadmovie, mit Sonne und guter Stimmung im Gepäck, denn während die Götter Toulouse nur Regen und Kälte schicken …

Gibt’s bei den Basken strahlenden …

Sonnenschein … stiller als sonst lassen wir die Landschaft an uns vorbeiziehen, manche Verdauung brauchte länger … immer dichter schrauben wir uns mit unserem schwarzen Seat an den Ozean heran … vorbei an Tarbes und Pau, jedoch nicht ohne …

oh weh, welch Frevel …

noch dazu in Frankreich … Zwischenstopp bei Burger-King zu machen … „Zwei Whopper bitte, und … Was? Wie bitte? Sie nehmen keine Bestellungen auf? Bei den Service-Säulen müssen wir das eingeben? Ach so, das ist ja praktisch!“ … für euch …

Fortschritt sei Dank …

Im Bee-Kay von Tarbes herrscht Trubel wie in einem Bienenstock … brechend voll ist es heute zur Mittagszeit … muss am Sonntag liegen … hauptsächlich Familien … Kinder krabbeln umher, rufen, singen, schreien, lachen, weinen und mampfen munter in sich rein, so wie wir …

Staunend stehen wir im Sturm …

Der uns wie Hurricane Katrina vorkommt … unsere Burger und Getränke bringt man uns sogar, das ist neu für mich … „Bonne appétite!“ … wie nett … „Merci!“ … habe gefühlt 100 Jahre keinen Whopper gegessen …

Was irgendwie nicht schlimm ist …

Wenn ich auf meinen inneren Werte-Kompass schaue … aber einmal im Jahr, ach was sage ich … vielleicht alle zwei oder drei Jahre … kann mich nicht daran erinnern, wann das letzte Mal … außerdem darf man im Urlaub auch mal Verrücktes machen …

Weiter ging’s Richtung Westen …

Langsam schoben sich erste Hügel unter die Räder … immer rauer schaukelte uns die Landschaft durch … rauf und runter ging es … enge Kurven, immer mehr Flüsse überquerten wir, am laufenden Band kamen Brücken … drüber oder drunter …

Da! Schau nur …

Hast du das Meer gesehen? … Ja, hab ich, hab ich … wir freuen uns wie im Fieber über die spanischen Autokennzeichen … schau mal, da vorn ist schon die Grenze … ein Wahnsinn, oder? Ist Europa nicht großartig? … Total! …

Letzte Abfahrt Hendaye …

Klingt wie’n Titel für’n Buch oder Film … ich lass das Fenster runter, kann den Atlantik riechen … Boah, wie krass ist Natur den bitte! … Auf einer engen Küstenstraße schlängeln wir uns abwärts … haben gar nicht bemerkt, dass die Küste so hoch ist …

Dann endlich …

Hendaye am Strand … was für ein Licht … schau mal, wie leer das hier ist, wie kommt denn das, denke und sage ich … eine leichte Brise streicht beim Aussteigen über unsere Köpfe, dazu das Konzert des rauschenden Meeres …

Hier bleib ich …

Ostern – Odyssee 2024

Endlich hatten sie mich zu fassen … frisch, fromm, fröhlich, frei gingen sie an’s Werk … ohne lange rum zu fackeln schlugen sie mich ans Kreuz, dabei hatte ich doch nur … Russen reingelassen … aber auf Sinnloses mit Sinnreichem zu antworten, blieb auch im jetzt …

So wie heute …

Ja wie eigentlich? … Am Wickel hatten sie mich … nicht so zum Spaß, nein … diesmal wollten sie mir den Garaus machen … meine Freunde gingen mir an die Wäsche … Patrioten, allesamt … keine Ahnung, ob es ein Defekt ist … bei mir, oder denen … ist halt so …

„Glaube ich nicht!“

War noch die harmloseste Reaktion … schnell einigten wir uns darauf, dass wir uns nicht einig sind … immer noch Freunde, innig in Freundschaft verbunden, aber uneinig im Umgang mit Krieg, AfD, Trumpel, Verteidigung und vor Allem … Umgang mit Patriotismus …

„Überhaupt, blickt euch mal um …

Schaut wo wir leben!“ … so fing ich an … „und wie wir … jetzt geht‘s uns Europäern an den Kragen, noch dazu selbst verursacht, wie ich finde“ … da gingen unsere Wahrnehmungen auseinander, dabei ist Ursache & Wirkung auch heute gültig … dachte ich …

Quantenphysik und so …

Zu fortgeschrittener Stunde wechselten wir zu Politik und Wirtschaft … das war nicht so gut, wie wir bald merkten … überhaupt, lagen wir richtig fett überkreuz … als es aber um Wirtschaftswachstum und Verteilung von Glück, Gewinn & Reichtum ging ….

Holla die Waldfee !!!

Überhaupt, einander verstehen … einander zuhören … schwierig, in heutigen Zeiten … viele können keine 5min stillsitzen, ohne auf‘s Smartphone zu sehen … ist ihnen unmöglich … und es hat nicht mal was mit Muttersprache zu tun, im Gegenteil …

Sprachen helfen Null …

um einander zu verstehen! … Meine neue Homepage zum Beispiel … seit einem Jahr entwickelt die Firma dran … sicher, Menschen werden krank …machen Urlaub, haben anderes zu tun … natürlich, so wie ich … seit Monaten wiederhole ich ein Detail …

In meiner Muttersprache …

Schriftlich, wirklich, ich gab mir Mühe … blieb höflich und konstruktiv, obgleich ich innerlich am Ausflippen … sämtliche Lunten längst abgebrannt … mehrmals hintereinander … doch nichts … es war immer das gleiche … wie früher in der Schule …

Vor 40 Jahren …

Man lächelte, aber verstand mich nicht … keine Ahnung warum … genau wie heute … egal wo, im Broterwerb, oder in der Freizeit … es ist, als wenn ich in den Grand Canyon rufe und darauf hoffe, dass er antwortet …

anscheinend ist da niemand …

Zugegeben, manchmal verdrehe ich Worte … betone nicht immer akkurat, sicher, was auch immer das bedeuten mag … ein Beispiel … gestern im Restaurant … ich weiß, es ist banal, aber für mich nicht … es ist der Kern aller Problem …

York New …

„Was bitte? … Ach, sie verstehen mich nicht? … Warten Sie … Tango, Don … Auto das … oder noch besser … ich liebe dich … oder … dich liebe ich … oder wie wäre es hiermit … Balearische Inseln … Îles Baléares“

Sicher folgt ihr mir …

Oder doch nicht? … Ja? Oder ja? … St. Germain ist ein französischer Holunderblüten Likör … also ein St.Germain-Spritz ist, so finde ich, leckerer, als Aperol-Spritz … doch auf die Bestellung „St.Germain-Spritz“ konnte der Kellner nicht wechseln, nicht reagieren …

Es ist wie mit der AfD …

Oder mit Insektenvernichtungsmittel … mein Lieblingsbeispiel … die Ausbeutung der Erde, was ein herrliches Paradox für viele ist … das geht nämlich so … „Wenn wir die Erde weiter ausbeuten, wird irgendwann die Erde ausgebeutet sein“ …

Für Materialisten eine Herausforderung …

Für Sprach-Jongleure wie Diedrich Diederichsen und Rainald Goetz täglich Brot … nur was machen die tagsüber? Brüten die täglich über irgendwleche Texte? … Oder unterrichten sie diejenigen, die anspruchsvoll schreiben, sich ebenso verständlich machen wollen?

Steht nach Baracke …

noch ein Stein auf dem Anderen? … Geht das überhaupt? … Oder hat jeder und alles einfach nur fertig? … Hauptsache Smartphone, Tinder, ficken und saufen? … Nach ‘ner Weile machte es Klick beim Ober … er lächelte … „Ah, oui, Spritz-St.Germain“ … ich lächelte zurück …

“Mais oui, comme Apéro-Spritz / Spritz-Apéro …

nur eben mit St.Germain“ … „Was bitte?“ … Nee, ist egal jetzt … trans-nationaler Humor ist schwierig, zuweilen gefährlich … das französische „démerdez-vous“ im Deutschen anzuwenden haut auch nicht Ainz-zu-Ainz hin …

„entscheißen-sie-sich-selbst“ …

Versteht kein Schwein … dafür aber … Jeanne D’Arc! … erst Arsch aufreißen für den zukünftigen König … der Hundertjährige geht dann doch in die Grütze, man nimmt dich fest und … fackelt dich mit 19 (1431) auf dem Scheiterhaufen ab …

Noch Fragen?

Nein? Die Klasse? Ach ja, hinterher hat die Kurie sie … Märtyrerin und so, versteht sich, oder? … Bis Pius der Zehnte sie selig und Benediktus der Fünfzehnte heiligsprach (1920) … schaut mal, manches braucht Zeit …

fast 500 Jahre, immerhin …

wenn dann Dozenten auf dem Digitalen Scheiterhaufen dranglauben … weil sie die Unverfrorenheit besitzen …  es gibt nur männlich & weiblich … Bei Mutter (She/her) Natur gibt … dann wird es wirklich Zeit, sich zu besinnen …

dass ein deutscher Schlager …

noch keine Nationalhymne ist … jedenfalls nicht automatisch … wer den Link zum Russen, der an meiner fiktiven Tür klopfte … sowie zur zweiten Sprachverwirrung … zu Milram-Frühlings-Quark und Holsten knallt am Dollsten …

nicht herstellen kann …

warum Tsatsiki das Leben von Jeanne D’Arc gerettet hätte-hätte-hätte … wer all diese Dinge nicht miteinander verbinden will … es vielleicht gar nicht kann … dem kann weder Bata Illic, noch das Kreuz‘ Jesus helfen … für den ist Persil zu teuer und Fisherman’s Friend zu stark …

Guten Abend …

Heiligabend – Odyssee 2023

Frau Müller kam zu spät zu Famila. Grund war eine Laufmasche. Zuerst haderte sie mit sich, „Kann ich so raus? Wirklich? Geht das? Ja, nein oder doch?“ Als Ehemann Christoph laut zu denken begann, „So kannst du unmöglich vor die Tür!“, nahm der Tag Fahrt auf.

„Mist!“, stöhnte sie,

als ihr die gähnende Leere ihres Kleiderschranks ins Gesicht schrie, nachdem sie sich ein weiteres Mal hat breitschlagen lassen. „Alles in der Wäsche!“ Sie ärgerte sich, dass sie wieder nicht auf ihre eigene Intuition hörte, weswegen sie sich

zangenschnell für Hose umentschied!

Zugegeben, es könnte Zeitknappheit gewesen sein, oder ein anderer Gedanke, der sie anspornte, schnell, effizient, praktisch, eine gute Hausfrau, Mutter und Ehefrau zu sein. Als sie sich mit entschlossenen kräftigen Bewegungen die Nylonstrumpfhose von der Hüfte riss,

geschah es!

Ihr angebrochener Fingernagel des kleinen Fingers riss schmerzhaft ab, laut schrie sie auf! „Scheiße! Verdammt noch Mal!“ Kaum hatte sie zu Ende geflucht, verhedderte sie sich mit ihrer Gazellenkeule und blieb wirkungsvoll zwischen Knie.- und Hüft-Teil der Strumpfhose stecken.

Mehrmals hüpfte sie herum,

bis sie das Gleichgewicht verlor und am Ende wie ein gefällter Baum lang hinschlug. Doch damit nicht genug. Sohn Jakop hatte kurz zuvor im elterlichen Schlafzimmer gespielt, als er einen plötzlichen, aber nicht unbekannten

Reiz im Unterleib verspürte,

der ihn daran erinnerte, dass er seit Neuestem dafür zur Toilette ging. Vorbei die Zeiten, wo er auf dem Frühstück saß, bis es kalt in der Windel wurde. Mutterseelenallein träumte der Lego-Technik-LKW in der Nähe des Kleiderschranks.

Während Frau Müller mit der Nylonstrumpfhose

herumtanzte trat sie zuerst auf einen der kleinen Legosteine, die als bevorzugtes Ladegut beim euphorischen Hineinschütten von Sohnemann danebengegangen waren und unverdächtig auf dem Boden schlummerten.

„Ahhhh! Aua! Aua! Fuck! Fuck!“

Mit Nachdruck bohrte sich der kantige Plastikstein in ihren empfindlichen, sonst so sorgfältig gepflegten zarten Fuß. Außer sich vor Zorn sprang sie rum, bis sie auf dem kleinen Bettvorleger trat, der auf dem frisch gebohnerten Holzfußboden zum fliegenden Teppich mutierte,

dass Frau Müller zu Boden ging

und mit dem Gesicht voran, munter, frisch fromm fröhlich und frei, in die geparkte Ladefläche des Lego-Lasters hineindonnerte! Krachend brach der LKW unter der Wucht des 1,72m großen Vorzeige-Zebras entzwei.

Zuerst sah Bambi Müller Sterne.

Dann spürte sie, wie ihr Gesicht anschwoll. Ihr blutender Finger mit dem abgerissenen Nagel hatte auf ihren Oberschenkeln beeindruckende Blutspuren hinterlassen, dass jede Schlachterei vor Neid erblassen ließ. Stöhnend kam sie auf die Knie und sah in den

Spiegel der Kleiderschranktür,

mit dessen Hilfe sie sich kurze Alltagsfreuden verschaffte, wenn es mal wieder drängte. Doch anders als sonst, wenn sie sich um den Süden ihres Körper kümmerte, leuchtete jetzt ein quadratischer blutunterlaufender

Abdruck in ihrem Gesicht,

als wäre sie ungebremst mit einem Mülleimer, Briefkasten oder einer mittelgroßen Tupperdose zusammengeprallt. Schon liefen Tränen des Zorns. Wütend stolperte sie aus dem Haus, wobei sie fast die Treppe runtergefallen wäre, donnerte mit letzter Kraft die Haustür zu,

rannte zum Auto,

startete wild entschlossen den Kombi aus Ingolstadt und brauste mit leicht durchdrehenden Winterreifen zum nahen Famila-Markt, dass die vielen Warnlampen der elektronischen Helferchen ihr Cockpit

wie ein Christbaum leuchten ließen!

Nur kurz blendete die ultragrelle Weihnachtsdekoration der Nachbarn, die durchaus Las Vegas Hotelbeleuchtungen Konkurrenz hätte machen können, jedoch lang genug, um ihre Augen

eine kurze Zeit

unscharf sehen zu lassen, dass sie mit dem rechten Vorderrad den Kantstein so stark rammte, dass ihre Lenkung von da an leicht vibrierte, was bei zunehmender Geschwindigkeit schlimmer und schlimmer wurde.

„Arghhhhh!“,

schrie sie aus Leibeskräften! Fast hätte sie die rote Ampel, samt Fußgänger übersehen. Nur wenige Meter vor dem Zebrastreifen kam sie zum Stehen. Als sie aufsah, blickte sie in ernste Gesichter, deren Träger den Vorwurf samt Köpfe schüttelten.

Längst leuchtete es wieder grün,

was sie am Hupkonzert hinter sich bemerkte. Wie eine Hafenbarkasse schlingerte ihr Auto durch den Ort. Ständig kämpfte sie mit Tränen, besonders dann, wenn sie im Spiegel den purpurfarbenen Abdruck bestaunte, der wie ihre Stimmung stetig dunkler wurde.

14:40

Aufgelöst humpelte sie über den Parkplatz. Schneeregen peitschte sie durch. Fast wäre sie gegen die langsam öffnende Glastür gelaufen, um zielstrebig zum kleinen Postladen im Famila-Markt abzubiegen, als die Dame hinterm Tresen das Schild „Geschlossen!“ aufstellte.

„Was? Nein! Nicht wirklich, oder?“

„Samstags bis 14:30“, lächelte die aschblonde Lady hinterm Tresen, deren Extensions genauso farblich perfekt abgestimmt leuchteten, wie der frisch geschnittene Pony, der an den Vokuhila-Haarschnitt von Klaus Augenthaler und Rudi Völler aus den 80igern erinnerte.

Da begannen Frau Müllers Mundwinkel zu zucken.

Nach wenigen Sekunden gesellten sich ihre Beine dazu. Lautlos schreiend drehte sie auf der Hacke um, rannte zum rettenden Wagen, preschte mit Rallye-Tempo nachhause, stürmte das Haus, zerrte eine Flasche Becherovka aus der Bar,

rannte zum Kühlschrank,

riss Eiswürfel aus der schlafenden Plastikverpackung, goss Tonic hinzu, leerte das große Cocktailglas in einem Zug, unter den staunenden, größer werdenden Augen des Gatten, der in der Küche still und zufrieden in seiner Zeitung schmökerte,

machte sich sofort

daran ein Zweites zu mischen, hörte im Hintergrund die weihnachtlichen Kirchenglocken, holte tief Luft und tat, was ihr lange überfällig erschien, den Ehemann liebevoll zusammenzuschreien, bevor er wieder ungefragte Tipps und Kommentare zum Besten gab:

„Halt’s Maul!“