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27.Novem-bär – La putain russe – Odyssee 2022

Heute morgen hatte ich ‘ne Eingebung. Ging dabei um Nationen und so. Beim Drübernachdenken fiel mir auf, dass Nationalstolz im Grunde nur für Politiker und Regierungen und so – genau. Wenn man Deutsche und Franzosen fragen würde, was ihnen wirklich wichtig ist, dann vermutlich, dass alles bleibt wie es ist.

Stellen wir uns vor, wir können weiterleben wie wir‘s gewohnt sind,

müsste es uns dann nicht egal sein, zu welchem Land, zu welcher Nation wir gehören? Wenn Sprache, Umgebung alles bleibt wie’s ist, also wirklich alles, dann könnten wir morgen alle Russen sein, ohne dass man einen Unterschied merkte. In Frankreich würde sich lediglich die Reihenfolge der Tricolore ändern.

Selbst die Farben blieben gleich, was will man mehr.

Mit dem GröFaZ hatte man ja schon Erfahrungen gesammelt, wie man nahezu ohne Beschädigungen Paris einnehmen ließ. Lasst Lebenskultur statt Waffen sprechen, wer sagt bei Champagner, gutem Essen und Wein schon nein, noch dazu, wenn Frauen und Musik dich begleiten. Damals hatten die Franzosen den Dreh raus.

Und heute?

Heute würde ich wetten – auch. Man bräuchte seine Armee lediglich in nachlässig-elegante Kleidung mit Schal stecken, ein paar französische Redewendungen und Verhaltensweisen lernen lassen, wie z.Bsp. Rotwein geschickt im Sonnenlicht wälzen und um 12:30 jeden Napf in Frankreich besetzen, schon wäre ganz Frankreich besetzt.

Moment mal, ganz Frankreich?

Ja, ganz genau – ganz Frankreich! Wenn man dann nämlich um 13:00 zuschlägt, ist La France am Futtern und wird sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, bis nicht in aller Ruhe Nachtisch, Käse und Digestif sorgfältig verzehrt und verarbeitet wurden.

Wenn dann Wladimir im Elysee-Palast

eine erste Radio & TV-Ansprache halten könnte, wo er sich Arm in Arm mit Emmanuel zeigt und beide bekanntgeben, dass man sich erfolgreich in Russland integriert hat, weil die Russen im Gegenzug die französische Kultur annehmen, dann könnte man das doch eine gelungene Fusion nennen, oder nicht?

Deutschland würde sich wie von selbst anschließen,

bei der Aussicht, diesen Riesenladen durchoptimieren und organisieren zu dürfen. Allen wäre geholfen. Keine Toten, kein Theater, nur zufriedene satte Gesichter. Die Deutschen würden 100 Jahre brauchen, wenn sie’s überhaupt schaffen, weil die Franzosen mit ihrer Lässigkeit und gutem Wein und Essen den arbeitswütigen Deutschen allen Wind aus den Segeln nähmen.

Welch‘ Traumland wäre dies neue Russland.

Vielleicht könnten wir uns dann durch die Hintertür mit den Ukrainern einigen, dass ganz Europa und Asien halt „Ukrasien“ heißt. Nie wieder Probleme mit Ressourcen und Kultur, geschweige Krieg. Vorausgesetzt, Politiker machen Politik für Menschen und nicht für’s eigene Portemonnaie oder um das Ego zu befriedigen.

Okay – klingt utopisch.

Aber warum nicht, dachte ich mir beim zweiten Café? Na gut, mir ist klar, so einfach wird das vermutlich nicht. In la Trance, pardon – La France – spielen die Elite-Unis eine traditionell große Rolle. Zum Beispiel die École Polytechnique. Deren Motto lautet, Achtung bitte festhalten, jetzt geht sie nämlich los, die wilde Fahrt in die Vergangenheit:

Pour la Patrie, les Sciences, la Gloire

Kann man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Für’s Vaterland, die Wissenschaften und den Ruhm. Na wenn das nichts ist. Da steht nichts von wie zum Beispiel „für die Menschlichkeit, Freiheit, Brüderlichkeit und Gleichheit“ Deserteure wurden hüben wie drüben standrechtlich erschossen. Man war Vaterlandsverräter, hat Opa erzählt.

Wen verriet man da eigentlich genau?

Sollte das nicht alles freiwillig sein? Sollte man sich das Land, zu dem man sich hingezogen fühlt nicht freiwillig auswählen können und dürfen? Macht man ja auch beim Partner. Zumindest bei einer Vielzahl von Nationen macht man das noch so. Wenn einer „nein“ sagt, dann eben nicht. Soll er halt weg.- wonaders hin gehen, oder nicht?

Mit „Chers compatriotes……“

Beginnen alle Ansprachen von Manu Macron. Klingt vielleicht irgendwie militärisch, heißt aber, wenn ich mich richtig erinnere, „liebe Landsleute…“. Wen meint er? Alle Franzosen? Vermutlich. Dann meint er mich damit nicht. Ich bin also seiner Ansprache zur Folge, ausgeschlossen, vermutlich so auch einige andere hunderttausende. Warum sagt er nicht „Liebe Bürger und Bewohner von Frankreich…“

Ginge das nicht – auch?

Wählen darf ich auch nicht, egal ob mit oder ohne geänderte Ansprache. Darf man nur als Franzos‘, also mit Pass und so. Dafür muss man aber einen Test machen. Dort wird geprüft, wie gut ich Sprache und Kultur kenne. Was bedeutet, dass, wenn ich sie eben nicht gut genug kenne – im Test durchfalle.

Kommt für mich also nicht in Frage.

Solange man meint, etwas an mir „abprüfen“ zu müssen, wird das nix. Bin lieber ein guter Europäer, als ein guter Franzos‘, was auch immer in diesem Zusammenhang „gut“ bedeutet. Zumindest fühle ich mich eher als Europäer, als irgendetwas anderes, und das nicht nur weil Εὐρώπη im Altgriechischen „Vielfalt“ heißt.

Wie komm‘ ich jetzt vom schweren Thema weg?

Nichts leichter als das. Als guter Franzos‘ der ich angeblich geworden bin, dreht sich alles um Essen und Trinken. Politik, Wirtschaft, Menschenrechte und so stören da nur. Hauptsache lecker futtern und gud‘n Wein. Dann klappt’s irgendwann auch mit umweltfreundlicher Atomkraft, Mülltrennen und menschenfreundlicherer Ansprache.

Bis dahin, vive l’Europe, vive les fêmmes…

22.Oktobär – El Misterio – Odyssee 2022

Zur Zeit schlaf ich wieder mal wenig; keine Ahnung warum; länger als vier oder fünf Stunden sind‘s nie; woher die Unruhe, hab ich was verbrochen, übersehen; keine Ahnung, vielleicht ist’s die Zeit; oder es liegt am Günther-Phänomen; nach „El Niňo“, „El Niňa“ und „El Condor Pasa“ ist das G-Phänomen ähnlich berüchtigt; bis heute tappt die Wissenschaft im Dunkeln.

Zum ersten Mal beobachtete ich‘s beim Grenz-Zaun-Brand 1999.

Ex-Nachbar Günther steckte uns’re Hecke in Brand und wünschte, das wir alle beim Wiederaufbau mitinvestierten; versuchte ich diplomatisch darauf zu reagieren, stieß der Wunsch bei meiner Freundin auf wenig Gegenliebe; alles versuchte ich, um den bitteren Geschmack zu lindern; Wissenschaftler untersuchten das Phänomen – alles ohne Erfolg.

Seit dem ist man gewarnt.

Deswegen gibt’s bis heut kein Frühwarnsystem; das Phänomen kommt aus‘m Nichts, von jetzt auf gleich; letzten Mittwoch geschah’s wieder; elf Jahre lauerte es im Unterholz; wie’n Vulkan verschafft es sich Luft; einzige Erkenntnis die man hat ist, dass man‘s mit einer Art „Werte-Gefühle-Ego-Gier-Zorn-Komplex zu tun hat.

Was war – diesmal – geschehen.

Ein Freund, gleichzeitig Eigentümer und Vermieter einer Wohnung schrieb seinem Kumpel und Mieter per Whattsapp, „ich denk darüber nach, das Mietverhältnis zu beenden; Mieterhöhung gibt‘s auf jeden Fall; du hast lang genug günstig gewohnt; ab 2023 wird das anders!“

Was war passiert?

Jahre zuvor; eine ehemalige Schlachterei in Schleswig-Holsteinischer Steppe; Schlachter Lorenz hatte sich von seiner Frau getrennt, jedoch nicht in klassischer Art; stattdessen verarbeitete er sie zu Wurst, äußerst schmackhaft wie Dorfbewohner fanden, bis Gesundheitsamt und Kriminalpolizei seinen Laden schlossen. Fingernägel inn’er Wurst ließen Zweifel über’s „Verschwinden“ der Ex-Frau aufkommen.

Trotz Straftat, liefen zufriedene Kunden Sturm.

In stundenlangem Handgemenge wurden letzte Reste der Gattin-Wurst, der polizeilichen Spurensuche abgerungen; bei zahlreichen Hausdurchsuchungen beschlagnahmten Polizeibeamte später zahlreiche Trophäen, sowie die zwei sorgfältig abgeschnittenen Fußstümpfe die immer noch dekorativ in Stilettos steckten.

Dorfbewohner wurden festgenommen.

Eine verwüstete Schlachterei hinterließ deutliche Spuren; über Jahre blieb der Ort in der Presse; doch bald wuchs Gras über die Sache; ratlos betrachtete der Eigentümer die mittlerweile heiskalten Trümmer; was tun mit der Immobilie, fragte er sich nachts, wenn er’s tagsüber erfolgreich verdrängte.

Dann kam die Gelegenheit.

Ein Kumpel suchte ’ne Bleibe; Ruck-Zuck war die Idee auf’m Tisch und der Kumpel begeistert; er könne die Schlachterei inne Wohnung verwandeln, so die Worte des Eigentümers; Geld könnt er kriegen. Nur gestalten und machen müsse er‘s selber.

So geschah es.

Ein Jahr später zog er ein; elf Jahre wohnte er zufrieden in der berühmten Schlachterei; dann vor wenigen Wochen die überraschende Anfrage vom W-Amt; die Wasseruhr müsse gewechselt werden; Termin hätte man freundlicherweise schon festgelegt.

Jedoch war der Mieter noch im Urlaub.

Als Kumpel genoss der Eigentümer hohes Vertrauen vom Mieter; natürlich hatte er Schlüssel; in elf Jahren öffnete er diverse Male Heizungsablesern, Elektrikern und anderen, wenn sein Kumpel & Mieter weg war – alles schien normal, wie bei der Schlachterfrau; so gewährte der Eigentümer auch diesmal den Handwerkern Einlass.

So geschah es – und es schien gut zu sein.

Die häufige Abwesenheit des Mieters machte es unmöglich regelmäßig Staub zu wischen; aber Staub kann hartnäckig sein; Staub und Eigentümer; eine Stunde vor den Handwerkern kam der Eigentümer; beim Eintreten blickte er sich um und seufzte. „Öfter putzen würd der Wohnung gut zu Gesicht stehen“, dachte er; überhaupt, wie könne man so günstig wohnen und nicht zumindest pfleglich damit umgehen?

Undank blieb aller Welten Lohn,

war die Fortsetzung seines Gedanken, der seine Stimmung trübte,. Zwar hatte der Eigentümer seinen Kumpel in der Wohnung schon oft besucht, jedoch immer bestens gelaunt; tendenziell sogar zufrieden über Zustand und Pflege seiner 4-Wände; kein Wunder, hatte der Mieter sie nach eigenen Vorstellungen geschmackvoll renoviert und den Wert damit vergrößert, sowie 11 Jahre pünktlich Miete gezahlt.

Leider macht Moral keine Menschen satt.

So warteten Wissenschaftler nach dem Heckenbrand aus allen Herren-Ländern auf’s nächste Mal; und ihr Warten sollte sich lohnen; durch Zufall fanden hinzugezogene Literaturwissenschaftler erste Hinweise, dass schon Berthold Brecht mit dem Phänomen zu tun hatte; er formulierte seine Beobachtungen so:

„Erst kommt das Fressen, dann die Moral“

Gestern fielen uns erste Ergebnisse der vielen Untersuchungen in die Hände; seitdem spielt sich die Hölle bei uns ab; Linguisten aus aller Welt streiten seit 14:35 MEZ darüber, ob das Günter-Phänomen eigentlich Brecht-Phänomen heißen müsste; erste Doktor-Arbeiten sind lanciert.

Doch wie ging’s dem Kumpel & Mieter,

hatte er doch, wie ich damals, mit Ähnlichem zu kämpfen; erste Untersuchungen ergaben, dass unser Brecht-Phänomen anscheinend ausschließlich bei weißen vermögenden Männern über 60 entsteht; anfänglich grenzte man es auf einen unbekannten Kreis in Schleswig-Holstein ein, mit dem verdächtig klingenden Namen,

Stormarn.

Gestern überschlugen sich dann die Ereignisse; Eil-Meldungen schossen wie Pilze aus der Erde und berichteten über ähnliche Phänomene in Frankreich, Spanien, Italien – und ganz besonders auffällig – den USA. Doch wie genau entsteht es? Profitiert es von ’ner perfiden Kombination aus Vergesslichkeit und verletztem Stolz?

Oder ist es mehr

als ein „Die Zeit schwindet, nichts wird von mir übrig bleiben, es wird ernst, ich bin daher mies drauf – Syndrom“ zu verstehen, das sich dynamisch weiterentwickelt und im Wirt unaufhörlich weiterwächst, bis es zum Ausbruch kommt?

Viele Fragen müssen beantwortet werden,

denn es scheint ähnlich gefährlich und ansteckend zu sein wie Covid-19, Schweinepest, Geiz, Neid, Selbstverliebtheit und Angst; erste wissenschaftliche Rufe werden laut, das Phänomen in „El misterio“ umzutaufen, um es besser in die Architektur anderer Phänomene integrieren zu können.

Sie sehen es ja selbst, es bleibt spannend…

9.Oktobrr – Heil mein Föhrer! – Odyssee 2022

Heimat.- Vaterland, Nationalstolz sind große Worte; dafür / darauf stolz sein, gar in den Krieg ziehen ist für viele nicht abwegig; sein Land gegen Angreifer und so zu verteidigen, vielleicht sein Leben dafür zu riskieren hat im Osten Europas g’rade Hochkonjunktur; hab mich lange damit auseinandergesetzt.

Auf biden Seiten.

Auch kapier ich, dass Menschen auf biden Seiten wütend werden; wenn ich mir vorstelle, mein damaliger Nachbar Günther hätte nicht nur unsere Grenzhecke niedergebrannt, sondern sich beim Pflanzen der Neuen ganz bewusst ein großes Stück von MEINEM Land unter den Nagel gerissen – es einfach so annektiert,

ich hätte ihn gewähren lassen – im Ernst!

Bin überzeugter Pazifist und Anti-Kapitalist geworden, mit allen Nebenwirkungen. Sparta zu Zeiten von Leonidas (480v.Chr.) find ich toll, aber in 2022 nicht zeitgemäß. Zuerst würde ich schauen, wie schmerzhaft der Landverlust ist – UND – vor Allem, wie sich Landsleute und Bewohner damit anfreunden; wenn‘s für alle okay ist, dann soll es halt so sein; im Fall meines Nachbar hätte ich’s so gemacht.

Besitz und Eigentum.

Wenn uns was gehört, beeinflusst es uns; mir gehört etwas, nun muss ich es schützen, bewahren; selbst wenn du‘s geschenkt bekommst, es klebt an dir, wie Pech und Schwefel; neulich beim Dinner, „Darf ich dir MEINE Frau vorstellen?“ Ich dachte „Nein“ und sagte „JA“. DEINE Frau. Gehört sie dir, wie deine Scholle, dein Vaterland?

Schon komisch – finde ich.

Meine Nachbarn im Pueblo auf Mallorca haben fast alle Flaggen auf ihren Schollen. Wenn ich mir vorstelle, wie ich mir in Norddeutschland ‘ne große „Schwarz-Rot-Gold“-Fahne in den Garten hänge, fände ich das irritierend; Mallorca den Mallorcinern ist verstörend, wie unsinnig; alle Nationen existieren – WEGEN – Durchmischung.

Deutschland den Franzosen!

Italien den Tschechen, Polen den Spaniern, Türkei den Griechen; anti-national essen; nationale Rituale sabotieren; (die Bahn muss es nicht g‘rad sein, noch dazu Kabel durchtrennen, also wirklich; die hat schon genug zu leiden); bei der WM für‘n Gegner; als Deutscher unpünktlich, als Südländer pünktlich sein; schlecht fürs Land wählen, solange es nicht Friedrich Merz sein muss.

Alles hat Grenzen, finde ich.

Schlimm sind ja auch nicht die vielen schrägen Typen wie Merz, Johnson, Trump, Erdogan und Putain, sondern die, die sie gut finden; da komm ich nicht mit; dass sich so viele Menschen ihrer Freiheiten berauben lassen, weil faschistische Verhaltensgestörte uns geisterhafte Feinde vorgaukeln,

DAS – ist die wahre Tragödie.

Wenn die neue Premier-Ministerin in UK von einem 79 Jahre altem Ökonomie-Professor beraten wird, der schon Maggi Thatcher beriet, dann bekomm ich Gänsehaut von innen und außen! Noch dazu, weil der Heini den gleichen Mist empfiehlt wie Ende der 70iger.

Ja geht’s noch?

Quasi ein britisches Merz-Spezialdragee. Wachstum, Wachstum; ist das Gleiche, wie wenn man BMW und Renault fragt, wie die Fortbewegung der Zukunft aussieht. Die Antwort sieht – überraschenderweise – wie‘n Auto aus. Dabei erleben wir täglich viel brutalere Konflikte.  

REICH gegen ARM – der wahre Krieg unserer Zeit!

Aber das alles wollen wir nicht wissen. Einfach weitermachen wie bisher; auf geht’s; Wirtschaftswachstum um jeden Preis; bis auch die letzten Sozial-Leistungen à la USA gestrichen sind; wieder in den Wilden Westen; erst schießen, dann fragen; Revolver-Mentalität, warum nicht; Frauen kümmern sich wieder um Kinder / Kacke / Küche,

welch Traum – endlich wieder alles wie früher!

Diese ganze Gender-Kacke müssen wir abschaffen; gleiche Rechte für Frauen, ist doch absurd; iss doch‘n ganz anderes Wesen; hat ‘ne ganz andere Rolle in‘ner Natur; denken mit‘m Bauch und nich‘ mit‘m Kopf. Patriarchat – heißt die Zukunft.

Oder etwa nicht?

Man muss im Leben nicht alles so ernst nehmen, finde ich. Humor gehört auch dazu, so wie Müllwerker, Krankenpfleger, Briefträger, Handwerker, Bauern, Fremde und Einwanderer von oben herab zu behandeln. Man ist besser als wie jemand – alles mit Humor nehmen.

Ist nur eine weitere Irritation der Menschen-Geschichte…..

14.August – Heureka – Odyssee 2022

Ich schaue aus dem Fenster. Es ist Mittwochabend. Irgendwie sind mir Zeit und Ortungssinn abhandengekommen. Vermutlich ist das der Grund, warum ich zurzeit komisches Zeug träume. Alleine die Sache mit der Irrenanstalt – sehr bedenklich. Und doch fühlt sich alles so echt an – und – ich bleibe schockiert, dass es mir im Traum, der sich wirklich wie keiner anfühlte, völlig egal war!

Ich schaue aus dem Fenster, gieße Roten nach.

Leise nippend lasse ich meine Gedanken von der Leine. Schnell reißen sie in alle Himmelsrichtungen aus. Ich grüble und trinke – Müßiggang mit Wein – das Beste, was‘s im Leben gibt. Ein paar Stunden geht das so. Ich mache Skizzen, schreibe Reime, ein paar Gedanken zum aktuellen Buch. Bald male ich paar natürliche Formen, Tannenzapfen, Bäume, Weinflaschen, Oktopusse und Vaginas.

Es scheint mir gut zu gehen.

Irgendwann schrecke ich hoch, sehe das Löwentor von Mykene, das Theater von Epidauros, sowie die schöne antike Heilungsstätte von Monsieur Asklepios, den man in „Teutonia“ so wunderbar missbraucht, ohne zu wissen, wer er war  und wie man früher wirklich heilte, während ich mir Weißen einschenke, der noch fruchtiger, fetter und komplexer rüberkommt, als Malvasia aus der Sierra Tramuntana – Mallorza.

Mein Wolkenfahrrad fährt mich weiter nach Argos.

Was für ein Hafen! Als die Sonne untergeht, bekomm ich Gänsehaut. Weiter geht‘s nach Argos, dort wo Verzweiflung, Militär, Verzweiflung und Schmutz nie schlafen gehen; ich denke an Henry Miller und sein Buch „Koloss von Maroussi“ und dass es ihm vermutlich ging wie mir; ich drehe Kreise über Drepano, höre Ameisen beim Rülpsen, Adlern beim Furzen zu; nach ‘n paar Runden lande ich und schenke Wein nach – Farbe unbekannt.

Sieht aus wie – Schwarzer.

Dann sitze ich am Meer, in irgendeinem Lokal, vielleicht ‘ne Taverne oder so und esse gegrillten Octopussy mit Humus, dazu hausgemachtes Tzatziki; dazu gibt‘s Weißwein und zu selten Wasser; geht mir wunderpräcjhtig; alles schmeckt großartig, der Wein ist stark, fruchtig und irgendwie schmutzig, so wie ich ihn / sie am liebsten habe.

Wein sind in Hellas – weiblich!

Plötzlich schieße ich hoch. Hektisch seh‘ ich mich um. Wo bin ich? Immer noch am Küchentisch? Ich muss eingenickt sein. Wie aus dem Nichts donnern mir Ideen durch den Kopf; ich greife zum Füller und beginn zu schreiben; es läuft wie verrückt; wenn alles klappt, wird Buch Nummer vier Ende diesen Jahres fertig.

Titel – ungewiss!

Irgendwann vermischen sich Papier, Tastatur, Gedanken, Realität, Wein, Glas, Hände, Gedanken, einfach alles; plötzlich befinde ich mich in einem Bestattunsginstitut; dann vermutlich im Tiefpartérre vom Allgemeinen Krankenhaus Ankona; ein paar Abgedeckte Körper und Särge werden herumgeschoben.

Träume ich das – oder was?

Ein wenig bekomme ich Panik. Ist meine Fantasie entsichert? Oder ist‘s was Anderes? Keine Ahnung: Es läuft weiter, Zeile für Zeile, Wort für Wort, Seite um Seite; irgendwann muss ich den Füller nachtanken; du liebes bisschen, hab ich meinen Kanister mit?

Ich fange an zu suchen, mal hier, mal da…