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9.Oktobrr – Heil mein Föhrer! – Odyssee 2022

Heimat.- Vaterland, Nationalstolz sind große Worte; dafür / darauf stolz sein, gar in den Krieg ziehen ist für viele nicht abwegig; sein Land gegen Angreifer und so zu verteidigen, vielleicht sein Leben dafür zu riskieren hat im Osten Europas g’rade Hochkonjunktur; hab mich lange damit auseinandergesetzt.

Auf biden Seiten.

Auch kapier ich, dass Menschen auf biden Seiten wütend werden; wenn ich mir vorstelle, mein damaliger Nachbar Günther hätte nicht nur unsere Grenzhecke niedergebrannt, sondern sich beim Pflanzen der Neuen ganz bewusst ein großes Stück von MEINEM Land unter den Nagel gerissen – es einfach so annektiert,

ich hätte ihn gewähren lassen – im Ernst!

Bin überzeugter Pazifist und Anti-Kapitalist geworden, mit allen Nebenwirkungen. Sparta zu Zeiten von Leonidas (480v.Chr.) find ich toll, aber in 2022 nicht zeitgemäß. Zuerst würde ich schauen, wie schmerzhaft der Landverlust ist – UND – vor Allem, wie sich Landsleute und Bewohner damit anfreunden; wenn‘s für alle okay ist, dann soll es halt so sein; im Fall meines Nachbar hätte ich’s so gemacht.

Besitz und Eigentum.

Wenn uns was gehört, beeinflusst es uns; mir gehört etwas, nun muss ich es schützen, bewahren; selbst wenn du‘s geschenkt bekommst, es klebt an dir, wie Pech und Schwefel; neulich beim Dinner, „Darf ich dir MEINE Frau vorstellen?“ Ich dachte „Nein“ und sagte „JA“. DEINE Frau. Gehört sie dir, wie deine Scholle, dein Vaterland?

Schon komisch – finde ich.

Meine Nachbarn im Pueblo auf Mallorca haben fast alle Flaggen auf ihren Schollen. Wenn ich mir vorstelle, wie ich mir in Norddeutschland ‘ne große „Schwarz-Rot-Gold“-Fahne in den Garten hänge, fände ich das irritierend; Mallorca den Mallorcinern ist verstörend, wie unsinnig; alle Nationen existieren – WEGEN – Durchmischung.

Deutschland den Franzosen!

Italien den Tschechen, Polen den Spaniern, Türkei den Griechen; anti-national essen; nationale Rituale sabotieren; (die Bahn muss es nicht g‘rad sein, noch dazu Kabel durchtrennen, also wirklich; die hat schon genug zu leiden); bei der WM für‘n Gegner; als Deutscher unpünktlich, als Südländer pünktlich sein; schlecht fürs Land wählen, solange es nicht Friedrich Merz sein muss.

Alles hat Grenzen, finde ich.

Schlimm sind ja auch nicht die vielen schrägen Typen wie Merz, Johnson, Trump, Erdogan und Putain, sondern die, die sie gut finden; da komm ich nicht mit; dass sich so viele Menschen ihrer Freiheiten berauben lassen, weil faschistische Verhaltensgestörte uns geisterhafte Feinde vorgaukeln,

DAS – ist die wahre Tragödie.

Wenn die neue Premier-Ministerin in UK von einem 79 Jahre altem Ökonomie-Professor beraten wird, der schon Maggi Thatcher beriet, dann bekomm ich Gänsehaut von innen und außen! Noch dazu, weil der Heini den gleichen Mist empfiehlt wie Ende der 70iger.

Ja geht’s noch?

Quasi ein britisches Merz-Spezialdragee. Wachstum, Wachstum; ist das Gleiche, wie wenn man BMW und Renault fragt, wie die Fortbewegung der Zukunft aussieht. Die Antwort sieht – überraschenderweise – wie‘n Auto aus. Dabei erleben wir täglich viel brutalere Konflikte.  

REICH gegen ARM – der wahre Krieg unserer Zeit!

Aber das alles wollen wir nicht wissen. Einfach weitermachen wie bisher; auf geht’s; Wirtschaftswachstum um jeden Preis; bis auch die letzten Sozial-Leistungen à la USA gestrichen sind; wieder in den Wilden Westen; erst schießen, dann fragen; Revolver-Mentalität, warum nicht; Frauen kümmern sich wieder um Kinder / Kacke / Küche,

welch Traum – endlich wieder alles wie früher!

Diese ganze Gender-Kacke müssen wir abschaffen; gleiche Rechte für Frauen, ist doch absurd; iss doch‘n ganz anderes Wesen; hat ‘ne ganz andere Rolle in‘ner Natur; denken mit‘m Bauch und nich‘ mit‘m Kopf. Patriarchat – heißt die Zukunft.

Oder etwa nicht?

Man muss im Leben nicht alles so ernst nehmen, finde ich. Humor gehört auch dazu, so wie Müllwerker, Krankenpfleger, Briefträger, Handwerker, Bauern, Fremde und Einwanderer von oben herab zu behandeln. Man ist besser als wie jemand – alles mit Humor nehmen.

Ist nur eine weitere Irritation der Menschen-Geschichte…..

7.August – Fortschritt – Odyssee 2022

Langsam öffne ich die Augen. Nach und nach kommen Farben und Formen. Mein Schädel brummt. Züge voller Erinnerungen brausen mir durch den Kopf. Wo bin ich? Immer noch in der Irrenanstalt? Ängstlich setze ich mich auf und sehe mich um. Ich scheine in meiner Wohnung zu sein.

Hab ich das alles – nur geträumt?

Die Zwangsjacke, der Gendarm, die Herren in weiß – alles nur ein Traum? Vorsichtig gehe ich die Treppe runter, schleiche ins Bad und knipse das Licht an. Gott sei Dank ist die geplatzte Scheibe da. Erleichterung macht sich breit, laute Seufzer folgen. Ich schmunzle in mich hinein.

Noch mal Glück gehabt!

Ich schaue aus dem Fenster, wie spät ist es? Mein Smartphone greifend, schaue ich auf die Anzeige – 08:15. Schon wieder ‘ne Schnapszahl, denk ich mir. Ein dreckiges Dutzend pop-up Nachrichten flimmern über den Touchscreen des S-fons. Verärgert leise vor mich hin knurrend wische ich alle weg. Es lodert überall.

Feuer in Europa.

Wälder brennen, Regierungen wie Italien, Russland, Ukraine, Taiwan, China und die USA; Inflationen lassen Preise wie Pilze sprießen; die einen schreien nach Beistand, die anderen flüchten. Nur die Eliten retten den Planeten mit elektrischen Autos und Fahrrädern, Biofutter und Diversity.

Frankreich hat 58 Atomkraftwerke.

Angeblich sind 50% nicht am Netz. Deutschland will seine A-Meiler still-legen, schafft es aber trotzdem Strom nach Frankreich zu liefern. Unsere Welt ist völlig verdreht. Noch dazu erscheint das Meiste absurd zu sein. Doch Moment mal:

Nach Albert Camus – IST – die Welt absurd.

Oder meinte er das menschliche Leben? Natürlich ist‘s nicht das Gleiche. Aber in Wahrheit ist es das – DOCH! Man kann das mathematisch nachweisen. Wenn ich Sinn gleichsetze mit allen Zahlen größer Null, dann folgt daraus, dass Null die Zahl für „Sinn-los“ ist. Alles mit Null multipliziert ergibt – Null.

Natürlich ist dieser Vergleich an den Haaren herbeigezogen.

Aber nicht mehr, als das was ich zurzeit in der Welt beobachte – UND – vermutlich weniger, als jenes vom Latschenträger und jenem haarsträubende Märchen, vom unendlichen Wirtschaftswachstum, an das Ökonomen und Wirtschaftswissenschaftler noch immer – GLAUBEN.

Was ist – FORTSCHRITT?

Interessiert das jemanden? Ich meine im Ernst – auch in meinem Umfeld gibt es einige Menschen, die sich weder für Politik, Wirtschaft noch Umweltschutz interessieren. Von Energie.- und Geldsparen und systematischer Reduzierung, zum Beispiel in Sachen Wohnraum, Fuhrpark usw. ganz zu schweigen. Hier das Zitat eines guten Freundes.

„Die Welt ist mir scheißegal, Hauptsache mir geht’s gut!“

Da weiß man doch, was man hat – guten Abend! Es muss einen Weg geben eine absurde Welt zu einer Besseren zu machen. Schon mein Leben lang befürchte ich, dass Logik, Vernunft und Verstand weder richtige Wege aufzeigen, noch Menschen einladen neue Verhaltensweisen im Alltag auszuprobieren. Vielleicht klappt das nur mit Satire, Kunst und allen möglichen Formen der Provokation.

Vielleicht so:

Obdachlose Männer und Frauen werden Models für‘n Prêt-à-porter in Paris; Behinderte präsentieren das Wetter und werden Nachrichtensprecher*innen; Flüchtlinge machen Werbung für faschistische Parteien.

Dicke Menschen für Diäten.

Dünne für Fastfood; alte Menschen machen Werbung für Särge und Tierfutter. Patriarch Kyrill macht Werbung für Kalaschnikow; der Papst wirbt für den Islam, inklusive Beschneidung. Ungeahnte Möglichkeiten, um für Fortschritt zu werben.

Auf sie mit Gebrüll…

03.Juli – Kiel – Odyssee 2022

An diesem Wochenende war ich in Kiel und hab ‘nen Kumpel besucht, der mit Freundin dort lebt. Meine Erinnerungen an die Stadt bestanden aus Regen und grauen Betonklötzen. Was ich dann zu sehen bekam hatte nichts mehr mit sechziger Jahre Tristesse zu tun. Wir machten ‘ne flotte Fahrradtour.

Im Hafen lagen dicke Kreuzfahrtschiffe.

Auf der Hafenpromenade wurde getrunken, gegessen und geflirtet. Die Sonne schien, es war wie Urlaub. Ein Partyschiff fuhr vorbei. Laute Musik und schreiende Menschen. Rollerblades, hier und dort, mit und ohne Musik, dazu Radfahrer in Hülle und Fülle. Tätowierungen stolzierten herum. Auf der anderen Seite lagen graue Kriegsschiffe, inklusie U-Boote und dem Stolz der deutschen Marine.

Die Gorch Fock. Hatte man sie nicht ausgemustert?

Das ganze Wochenende super Wetter mit tollem Essen, Weinen und spannenden Gesprächen. Kiel ist heute unglaublich grün und sauber. Vielleicht liegt das an Robert Habeck. Alles ist aufgeräumt und gut organisiert. Menschen halten bei Rot, tragen Fahrradhelme, reden wenig aber laut und verleben ihre Zeit.

Irgendwie kam mir alles unwirklich, wie inszeniert vor.

Ich hatte das Gefühl, auf ‘ner Bühne zu stehen, als wäre alles eine gewaltige Ausstellung. Irgendwo mussten Kameras stehen. Doch ich fand keine. Aber ich spürte, dass etwas Entscheidendes fehlte. So machte ich mich auf die Suche, ohne zu wissen wonach.

Ich weiß nicht was es ist, aber es fehlt in Deutschland.  

Kann sein dass es Alter, oder leben in Südeuropa ist. Oder beides. Ganz offensichtlich jedoch habe ich mich an Dinge gewöhnt, die mir hier fehlen. Später im Restaurant aßen wir vorzüglich. Ein 2016er La Clape ließ unsere Augen leuchten. Gegen zehn kam die Chefin mit der Rechnung und setzte uns vor die Tür. Wenig los heute – sagte sie – wir sind die letzten Gäste, wir möchten Verständnis haben.

Rausschmiss auf Norddeutsch.

Ich glaube es sind Gründlichkeit und Perfektionismus die mich stören. Dadurch bekommen Sachen mehr Bedeutung als Menschen. Schicke coole Gegenstände stehen im Zentrum. Ihre Anschaffung, Pflege und deren Updates geben digitalen Menschen Bedeutung und Sinn. Ein Gefühl von Kontrolle und Macht. Alles ist dann plötzlich wieder sicher, hygienisch, elektrisch und vegan.

Utopia für die einen – Dystopia für mich.

Wahrscheinlich liebe ich deswegen Hellas. Alles ist unfertig, roh und hoffnungslos. Daran kann man verzweifeln. Ausblenden ist aber auch keine Lösung. Es bedeutet Ablenkung vom Wesentlichen. Kann nett sein, besonders mit gutem Essen und Wein.

Auf dem Rückweg dann noch mal dicke Pötte.

Mittlerweile sind Kreuzschiffe umweltfreundlich geworden, sieh einer an, dachte ich so bei mir. Keine Ahnung wie die das machen. Bestimmt mit Solar, oder Brennstoffzellen und so Zeugs. Wieviel Müll die wohl produzieren. Wo landet der eigentlich? Noch dazu die vielen Toiletten.

Wo landen tonnenweise Scheiße und Pisse?

Sammelt man die in Tanks? Mich jedenfalls bringt niemand auf eine schwimmende Stadt. Überhaupt war das Wochenende irritierend. Dabei kann ich nicht mal sagen warum. Vielleicht ist es diese Leere, die ich überall spüre. Ich kann nicht mal sagen, ob sie draußen, oder in mir ist.

Wie könnte ich?

Alles was ich weiß ist, dass es Dienstag zurück nach Toulouse geht. Darauf freue ich mich. Morgen ein letztes Mal norddeutsche Sachlichkeit. Ich meine das ganz neutral. Bauhaus war auch mal der letzte Schrei. Vermutlich ist es fehlende Lieblichkeit.

Am Ende dreht sich alles um die Sonne…   

29.Mai – Chinaski in Athen – Odyssee 2022

Gestern 10:40 – Ankunft Toulouse. Die Sonne brennt; kein Problem, dank 3-wetter TABS. Während des Flugs spürte ich, wie Athen an mir zog. Aus’m vollen Gallop stieß mich diese nimmersatte Großstadt-Hure vom Pferd und bohrte mir ihre brennende Lanze ins Herz. Das war’s. Ausgespielt. Game over!

Hatte keinen Zweck es zu leugnen – ich musste da bald wieder hin.

Mehr. Öfter. Warum nicht für – immer? Dieser Rhythmus, die Farben, Düfte, Menschen, die antike Vergangenheit und dann diese f***ing Sprache! Um sich da wohlzufühlen und nicht im Strom des Kosmos unterzugehen, muss man bereit für’s intensive Leben sein. Für Dornfelder-Freunde ist das nix; wenn man sich aber am Gesäuge eines fetten Côtes-du-Rhônes labt, gar festsaugt, wird es dich in der Luft zerreißen.

So wie mich!

Eine Woche leben wie Hank Chinaski, lautete meine Devise. Nahezu blitzartig zuhause fühlte ich mich. Auch die zwei Monate Hellas-Intensiv-Online-Kurs haben ihren Teil dazu beigetragen. Zwar sind kleine Alltagsphrasen noch nicht aktiv nutzbar, aber ich verstehe deutlich mehr. So schmolz ich dahin in diesem Hornissen-Nest.

Schon bildeten sich erste Lokal-Rituale.

Kaum hatte ich mich in meinem Turm eingerichtet, sortierte ich mich flott. Ich hatte ‘nen Supermarkt vor der Haustür. Passender Name – Bazar. Na das konnte was werden, freute ich mich; flott runter-gerauscht, Maske auf und los gings. „Gia-sas..!“, grüßte ich die Frauen an den Kassen und ihren Türsteher; einmal Athen-Standard; griechischer Kilo-Pott Joghurt, Gurken und reichlich Rosé- und Rotwein. Dazu Olivenöl, kretisches Knäckebrot, Honig, Salat und ’nen Sack Tomaten.

Mehr braucht es nicht.

Freundliches zahlen anner Kasse; alles rein in meine Plastiktüten gestopft, fühlte mich tatsächlich wie Hank. Kaum hatte ich alles verstaut, wetzte ich wieder runter und streunte durch die Straßen. Gierig wie ein grauschnäuziger Cocker-Spaniel, der den Duft einer läufigen Hündin in die Nase bekam, schnüffelte ich an Allem, was mir vor die Schnauze kam.

Hier gibt’s Alles und noch mehr.

Cafés, Tavernas und einen großen Sack Armut. Meine Güte, da kommt was auf uns zu, dachte ich. Früher oder später wird’s uns zerlegen. Hier gibt es alles flott und zack-zack auf die Hand. Fressen auf die Faust und Espresso freddo to go, die hellenische moderne Café-Alternative zum klassischen Mocka,

den Kumpel Ede – Gruselkaffee nennt.

Bald vergrößerte ich meinen Radius. Rauf aufs Moped und ab durch die Hecke. Meine Güte, dieser Verkehr – ich kam aus’m Lachen, Grinsen und Kopfschütteln nicht raus. Wie großartig – es erinnerte an‘ne Mischung aus Bangkok und Rom. Gnadenlos zischte es auf meiner Haut, als mir die antike Mega-City ihr Zeichen auf den Pelz brannte.

Ich ließ sie gewähren.

Schnell bin ich im Flow der Stadt und lass mich wie Treibgut, ziellos, mal hier und dort hinspülen. Wundervoll. Noch dazu das Licht. Angelos Straßen-Café ist im Grunde ‘ne Art Bauchladen, den er aus ‘nem Gebäude heraus betreibt; Chapeau, er macht den besten Espresso-Freddo XL der Stadt – UND

lässt dazu geilen Elektro laufen.

Aber am Besten ist, dass sein Laden am Schambein von Athen steht. So wie das Goldfisch-Glas inner Schanze von Hamburg. Hier findet Leben nicht nur statt: Hier operieren die griechischen Götter höchstpersönlich am Herzen des Lebens rum, während wir ihnen dabei zusehen, selber Teil davon sind, weil es nämlich – Unseres ist! Man ist schockiert und fasziniert zugleich:

Alda – was hier abgeht!

So sind wir Menschen? Wow! Nach meinem Morgencafé – das Frühstück kommt immer davor und besteht aus Joghurt und Honig – geht’s rauf auf meinen Gaul und weiter; entweder gibt’s meine Akropolis-Kontrollrunde, oder was mit Kultur – so wie z.Bsp. das Lykeion von meinem Kumpel Aristotels: danach schreiben, gefolgt von lesen; gegen 15:00 Uhr leichtes Mittag, bestehend aus Tomaten, Olivenöl, Basilikum und Kreten-Brot, mit Rosé. Dann Schiesta – mindestens ’ne Stunde.

Zweite Schicht – schreiben, dann wieder lesen.

Chinaski hatte Recht. Wenn man sich nicht genügend bewegt und am Leben abarbeitet, fühlst du dich nach ein paar Tagen wie ein durchgeladenes Insekt; dann läufst du Gefahr onanierend und sabbernd im Bett zu liegen; bei permanenter Reizüberflutung, hohen Temperaturen, den Wogen halbnackter Brüste, die BH-los vor der Nase rumhopsen, hilft nur nachschenken oder Hand anlegen.

Oder – BEIDES!

21:00 Uhr. Meine zweite Schicht ist beendet; ich belohne mich mit Wein. Diesmal Roten. Stark und schmutzig muss er für mich sein, so wie das Leben. Dann je nachdem, was mein ‘tite creux sagt, gibt’s Abendessen – jedoch nie vor 22:00 Uhr. Streetfoodmäßig ist Athen ein Paradies.

Hier gibt’s alles Mögliche auf die Faust – außer Wurst.

Gekocht und geschrieben wird in der Küche, wo sonst. Nach getaner Arbeit geht’s ab auf die Terrasse; dort wartet ein bequemer Stuhl, mit weicher Auflage; und damit ich ein Gefühl für die Rituale alter Männer bekomme – in Wahrheit ist es die Hitze, die einem Klamotten vom Körper reißt – renne ich in Unterhosen rum.

Einfach großartig!

Und damit alles seine Richtigkeit hat, liegt auf der Auflage ein Handtuch; daneben steht ein Glastisch, mit meinem Wein; zwischen mir und dem gegenüberliegenden Häuserblock rauscht der Strom des Wahnsinn vorbei; hin und wieder brechen sich seine Wellen an den Eingangsstufen der unzähligen Frisöre, Shops, Tabakläden, Mini-Supermärkte und Drogerien, sowie IT- und Spirituosenläden.

Seit ich mich drauf eingelassen hab, ist ‘ne unbekannte Tür aufgegangen.

In kurzen Hosen und T-Shirt durch diese Stadt zu brettern, lässt dich wie ein Eroberer fühlen; du wunderst dich über jeden Meter, noch am Leben zu sein – vielleicht ist das die Magie von Athen. Am letzten Tag Apéro mit Savvas. Drei Stunden Schlaf blieben auch in Athen kurz, dachte ich mir, als ich mein Motorrad-Topcase am Toulouser Airport öffne und den Helm aufsetze.

„Ist hier mein zuhause….?“,

fragte ich mich. Gab’s so ein Gefühl noch in mir, das sich nach nostaligischen Gefühle wie Heimat, oder Dergleichen anfühlt? Oder war’s mittlerweile ein und das Selbe? Wie lange würd es anhalten? Konnte ich mir wirklich vorstellen nach Athen zu gehen? Oder war ich über den Punkt hinaus, dass es ein „Ankommen“ wie Kumpel Ede es nennt,

für mich nicht mehr funktioniert?

Wurden wir wieder Nomaden, so wie früher? Digitale Wanderer zwischen den Welten? Keine Ahnung. In Toulouse anzukommen fühlte sich jedenfalls immer noch gut und richtig an – nur das zählte.

Alles andere wussten nur die griechischen Götter…

Anm. d. Redaktion: TABS = Temperatur-Autonome-Bermuda-Shorts