Archiv für den Monat: Juli 2014

Brandstifter

Ich sah aus dem Fenster. Über Nacht war Schnee gefallen. Er musste sehr feucht gewesen sein. Er klebte überall. Sogar zwischen den feinen Maschen des Stahlgitterzauns der den kleinen Bolzplatz einrahmte blieb er sitzen, sogar dort, wo er nur wenige Millimeter Halt fand. Ein paar Krähen saßen auf den Dächern. Manchmal hoben sie langsam den Kopf und flogen träge auf die andere Seite, einfach so zum Zeitvertreib. Einige Kinder bauten Schneemänner. Der ganze Innenhof war weiß. ByteFM spielte Musik aus meinem Smartphone. Seit Kurzem hatte sogar ich eins. Angeblich bin ich jetzt modern und innovativ. Irgendwann habe ich mal gelesen, dass wir von dem Glanz der uns umgibt angeblich etwas abbekommen. Oder verwechsle ich das mit unserer bergwerkmäßig tiefsitzenden Hoffnung, die uns all diese Dinge tun lässt, angetrieben von unseren eigenen hochgestellten Hoffnungen etwas Besonderes zu sein? Wie an jedem anderen Morgen auch, erblickte ich das gleiche müde Gesicht wenn ich in den Spiegel sah.

Ein paar Möwen gesellten sich zu den Krähen. Tauben waren auch dabei. Ihr Gurren legte einen weichen Teppich aus, auf dem das harte Krächzen und Krähen der Möwen und Krähen weniger hart klang. Ich hörte den Wasserkocher. Er gurgelte zornig und strampelte mit den Beinen. Ich goss den Tee auf, öffnete die Zigarettendose. Während ich meine Selbstgestopfte mit dem Filter vorneweg auf den Tisch klopfte, um dem Tabak beim Setzen zu helfen, zog ich den Teebeutel mit leichten Jo-Jo-Bewegungen aus dem Becher und legte ihn mitten auf dem Tisch. Nach wenigen Sekunden lag er in einem kleinen See. Sie konnten nie lange dicht halten. Kein Feuerzeug weit und breit. Ich riss ein Streichholz an, nippte am Tee und zog an der Zigarette.

Ich wollte über das Pendel schreiben. Aber selbst nach langem Herumstochern, kam immer nur der gleiche Mist heraus. Alltagskram, ein paar kleine Anekdoten. Mehr nicht. Es lief heute einfach nicht. Böse Zungen behaupteten ich hätte keine Fantasie. Ich würde am Ende immer den gleichen Scheiß schreiben. Vermeintlich Tiefgründiges, das ich immer und immer wieder Hervorholen und widerkäuen würde, nur anders verpackt und abgeschmeckt. Vielleicht hatten sie Recht. Es ging mir trotzdem gut. Im Groben galt das doch für Vieles, wenn nicht sogar für Alles. Gelassenheit und Widerstand nennt man das bei den Alten. Resilienz bei den Psychologen. Das war meine Wunderwaffe gegen die Guerillas, Pessimisten und Nörgler in mir und in der Außenwelt.

Gestern habe ich Container-Knoblauch gekauft. Container-Knoblauch ist eine spannende Sache. Eigentlich wollte ich ihn gar nicht kaufen. Aber weil im Supermarkt selbst der Bio-Knoblauch mittlerweile aus China kommt, habe ich mir gedacht ich sehe mir den mal an, wie er in Hamburg einläuft. Das war sehr beeindruckend. Die holen ihn mit einem riesigen Containerschiff nach Hamburg, eines das bis zur Halskrause voll mit Knoblauch ist. Ich habe das nachgerechnet:  Wenn es nur noch Knoblauch aus China gibt, dann müssen die eine Menge Container voll davon haben. Das die nicht mit dem Flugzeug kommen ist ja klar. Wäre nicht Bio und schon gar nicht bezahlbar. Obwohl ich mir bei Ryan-Air nicht so sicher wäre.

Das Schiff war gewaltig. Voller Knoblauch, das muss man sich mal vorstellen. Ich habe nachgezählt, als ich am Hafen stand: 25 Container passten drauf, in der Breite. Das Schiff war fast 60 Meter breit. Und über 25 Stück der 40 Fuß-Container in der Länge, wenn ich mich nicht verzählt habe. Wenn mein Knoblauch aus China kommt, bedeutet das, dass er erst um die halbe Welt fahren muss, bevor er bei mir in der Presse landet. Die halbe Welt sind ungefähr 20.000KM. Wenn mein Knoblauch 30 KiIometer pro Stunde mit dem Schiff um die Wette schwimmt, fährt er ungefähr 4 Wochen über die Weltmeere, bis er bei mir in Hamburg ankommt.

Ich fragte eine Fachkraft im Supermarkt, was den Knoblauch aus China zum Bio-Knoblauch macht. Obwohl wir in Süd-Europa bestimmt auch welchen haben. Sie sah mich an, so wie alle Frauen mich ansehen, wenn ich wieder was vergessen hatte. Das ist dieser ganz besondere Gesichtsausdruck. Ach was solls; Ich kann ihn ja doch nicht nachmachen. Der sieht ungefähr so aus als wenn man denkt: Du willst mich verarschen, oder; das hast du mich jetzt nicht wirklich gefragt: Das hast du nicht schon wieder vergessen, oder gar gemacht, oder? (Ersetzt das Tu-Wort gegen ein Ickx-beliebiges.) Irgendwann fing sie wieder an zu lächeln. Wenigstens etwas. Sie lächelte immer breiter. Ich mit. Sie verstand den Spaß, den sie meinte ausgepackt zu haben. Das war das Schönste: Frauen konnte ich zum Lachen bringen. Sie sagte, dass sie weiter müsste. Ich müsste das auch, antwortete ich. Wir zogen von dannen. Aber ich hatte immer noch das Fragezeichen im Gesicht. Da stand ich also, alleine mit meinem Fragezeichen im Gepäck und hatte immer noch keine Antwort darauf, was chinesischen Knoblauch zu Bio-Knoblauch macht.

Mit Feldsalat ist das genauso. Da steht drauf, dass er in Deutschland verpackt wurde. Was soll das verdammt noch mal heißen? Wen interessiert das, wo Dinge verpackt wurden? Wenn ich ins Ausland fliege, wollen die doch auch nur wissen, woher ich komme. Ich sag ja nicht, dass ich auf meiner Reise die Kleidung gewechselt habe, oder das ich zuerst mal welche angezogen habe. Ich erkläre ja keinem das Wasser nass ist. Oder Feuer heiß.

Wenn sie Weißwein aus Portugal in große Tanks füllen, die sie nach Spanien, Holland oder Österreich bringen, wenn sie sich an einer Autobahnraststätte verabreden, wenn einer der Compañeros Flaschen und Etiketten mitbringt und sie über Nacht in Braunau den portugiesischen Weißwein in italienische Flaschen füllen, mit Etiketten aus dem Baskenland, dann ist mir das völlig schnurzpiepegal, solange auf dem Schild steht, dass der Weißwein aus Portugal kommt, wo er geerntet worden ist. Die Krähen flogen mittlerweile hektisch von Dach zu Dach. Die Tauben gurrten um die Wette und die Möwen versuchten den spielenden Kinder die Augen aus den Höhlen herauszupicken.

Feldsalat kaufte ich auch. Er kam auch aus Europa, glaube ich. Europa ist inzwischen recht groß geworden. Noch nicht erwachsen, aber das geht uns Menschen ja genauso. Als ich 17 Jahre alt war, habe ich auch schon 188cm gemessen. Aber vom Erwachsensein war ich Lichtjahre entfernt. Im Winter war das mit dem Gemüse und Obst alles nicht so schlimm: Man brauchte sich nur einen Atlas nehmen. Ich vermute, dass mein Feldsalat aus Sizilien kommt. Wahrscheinlich aus Corleone. Wo sonst haben wir noch genug Sonne? In den letzten Wochen kam der Feld-Salat noch aus Südfrankreich. Aber auch dort ist mittlerweile das Licht aus. Bleibt nur noch Sizilien. Oder Mallorca. Inseln im Mittelmeer.

Ich zog an der Zigarette. Ich hatte vergessen die Asche abzustreifen. Wie in Zeitlupe löste sie sich und zerplatzte auf meinem Handrücken, während der beißend-verbrannte Gestank von Haut und Haar in meine Nase stieg und sich wie eine lange Schraube in mein Gehirn bohrte. Der Schmerz war nicht so schlimm. Schuldige fühlen sich dem Feuer nah und auf dem Scheiterhaufen heimisch. Resilienz. Schönes Wort. Ich bekam einfach keinen Griff an diese bescheuerte Pendel-Sache.

Ich sah wieder aus dem Fenster. Die Krähen hatten mit dem Herumfliegen aufgehört. Sie saßen gelangweilt auf den Dächern herum. Die Möwen hatten kein Glück die bunten Murmeln aus den Kinderköpfen zu picken. Dafür überredeten sie die Tauben im Sturzflug herunterzufliegen und ihnen auf die dunklen Jacken zu kacken. Sie trafen kaum. Der ganze Innenhof war weiß von der ganzen Vogelscheiße. Im Hintergrund spielte ByteFM ein schönes Endzeit-Musikstück. Ein Martinshorn trötete die Barnerstraße herunter. Ein Schiff hupte genervt in die neblige Elbluft hinein. Ich goss einen weiteren Tee auf, schüttete Rum und Honig dazu, öffnete die Zigarettendose. Diesmal klopfte ich die Zigarette nicht auf den Tisch. Das Feuerzeug lag unter der Zeitung am Fenstersims. Ich zog an der Zigarette. Endlich kam was:

Ich bin ein Pendel. Ständig schlage ich aus. Mal auf die eine, mal auf die andere Seite. Nur für ein paar klitzekleine Momente befinde ich mich in Ruhe: Dann, wenn kurz vor dem Richtungswechsel der Totpunkt erreicht ist. Das überträgt sich auch auf meine geschätzte Umgebung. Na gut, immer schätze ich sie nicht. Aber oft genug. Besonders auf meine lieben Mitmenschen überträgt sich dies Phänomen. Es ist völlig egal was ich tue und wo ich bin: Sobald ich mich mit etwas beschäftige verändert es sich. Dann fangen die Dinge an auszuschlagen. Hin und her, so wie ich. Ständig tun sie das. Entweder in die Eine oder in die andere Seite. Diese ewigen Ausschläge sind manchmal ganz schön anstrengend. Viele Menschen haben mir gesagt ich wäre an ihren Ausschlägen schuld. An ihren Situationen, besonders an ihren Traurigen, besonders auffällig immer dann, wenn die Situation vorher Schöner war. Das Warum ist ihnen gar nicht wichtig. Hauptsache ich habe Schuld. Wer sieht schon gerne genauer hin, wenn einen die Tatsachen, die nackten Gebeine in Schamesröte anlächelten. Kausalität. Ursache und Wirkung. Schuld hatte ich grundsätzlich. Ich erinnere nicht einen Fall, dass mir jemand anbot Teilschuld zu übernehmen, einen Teil mittragen zu dürfen. Oder geschweige die volle Verantwortung zu übernehmen: Lachhaft. Das gab es nie. Im Zwischenmenschlichen war es besonders eindrucksvoll. Dabei ist Schuld an sich, gar keine schlechte Sache. Schon in den ganz alten Büchern steht geschrieben, dass man uns vergeben wird, so oder so. Früher oder später. Gewissheit ist doch etwas Schönes. Etwas sehr Anmutiges. Mit der Gewissheit zu leben, dass mir sowieso vergeben und verziehen wird, klappte bei mir ziemlich gut. Schuld kann ich dann umso leichter auf mich nehmen. Besonders dann, wenn ich gar nicht weiß warum oder wofür.

Ständig sehe ich Menschen an mir vorbeihetzen, wie aufgescheuchte Tiere sich ständig umdrehend, angetrieben von der ewig brennenden Angst, dass sie irgendwann von der Zeit eingeholt werden würden. Oder von wem auch sonst. Noch während des Laufens drehte sich Letztens eine Frau um, es war genau auf meiner Höhe. Sie schrie verzweifelt, dass man ihr auf den Fersen wäre. Sie rannte um ihr Leben. Sie galoppierte mit einem Affenzahn durch die öden Steppen der Zivilisation. Als sich ihre Staubwolke gelegt hatte, sah ich in die Richtung aus der sie gekommen war und wartete. Sekunden und Minuten verstrichen. Ich reckte den Hals, kratzte mich hier und da, drehte mich um die eigene Achse: Nichts. Gar nichts. Niemand kam hinter ihr hergerannt. Aus der Sicht der Anderen bewegen sich die Dinge entweder zur leuchtenden, oder zur dunklen Seite. In der Mitte still stehen tun sie nie. Ich glaube, dass sie das auch gar nicht wollen. Sie wollen entweder zornig oder glücklich sein. Ich glaube schon, dass ich das manchmal auslöse. Keine Ahnung wie ich das mache. Ach mein Gott, was schreibe ich hier wieder für ein Kram: Jeder löst bei den Anderen irgendetwas aus. Das ist doch nichts Besonderes. Wir werden immer beeinflusst. Ist das Normalste von der Welt. So gesehen sind wir alle Schuld. Entweder ist alles eine Zeitlang ganz toll, oder wenn es nicht mehr geht, dann ist es ganz schlimm. Offensichtlich fällt es vielen leicht, mit dem Finger auf mich zu zeigen. Ich habe schon alle Urteile gehört: Von abgewrackt, zerstört, vernichtet, bis hin zu verbrannt, verletzt und beschädigt soll ich angeblich schon alles hinbekommen haben. Dabei bin ich gar kein großer Terrorist: Ich kann keinem Hasen ein Haar krümmen, nicht mal wenn es nur ein Kostüm ist.

Manchmal wünschte ich mir, ich würde nicht ständig polarisieren. Das ist wie mit dem scharfen Küchenmesser: Manch einer freut sich: „Oh, du bist aber ein schönes scharfes Messer. Damit kann ich gut in der Küche arbeiten. Du würdest mir bestimmt helfen, tolle Speisen zu kochen. Schön, dass ich dich gefunden habe.“ Oder die anderen, die eine Waffe sehen, die am liebsten alle scharfen Klingen verbieten lassen würden, Solche die sich fürchten und am liebsten ein Gesetz erlassen würden, dass es ab sofort untersagt ist, solche Messer herzustellen, natürlich weltweit.

Ich nahm einen Schluck aus dem Becher. Der Grog schmeckte herrlich. Seit kurzem ist mein Leben wieder schön bunt. Noch bunter und schöner als vorher. Im Moment habe ich das Gefühl auf LSD oder Koks zu sein. Vielleicht hat das was mit dem Paradies zu tun in dem ich schon lebe. Aber eigentlich wollte ich so viel dann auch nicht darüber nachgrübeln. Mein Gedächtnispalast sollte sich schön raushalten. Der wusste nichts. Keine Ahnung hat der. Er hat nur Erinnerungen. Für Bilder ist er ganz brauchbar. Im wirklichen Leben, bei richtigen Entscheidungen, ließ ich ihn lieber außen vor. Er verglich immer nur mit der Vergangenheit. Genau die wollte ich im Jetzt schön außen vor lassen. Das erinnert mich an Nett-Sein und den Käfer:

Als ich klein war sagte Mama immer, dass ich nett sein sollte. Als ich sie fragte warum, gab sie keine Antwort, sondern sah mich mit dem gleichen Gesichtsausdruck an, wie es alle Frauen machen, wenn ich etwas Komisches gefragt, gesagt oder gemacht habe. (Ersetzt das Tu-Wort gegen ein Styx-Beliebiges.) Nachdem ich meine erste Freundin geküsst hatte, es war im Sommer wann sonst, da sah ich einen Marien-Käfer auf einer Blume herumkrabbeln und fragte sie, ob der Käfer wissen könne, wie viele Punkte er auf seinem roten Chinin-Panzer hat. Sie sah mich mit diesem Blick an: „Kannst du nicht mal was Normales fragen, oder denken?“ Und schon hatte ich wieder den Salat. Ich fragte sie, warum sie meine Frage nicht normal finden würde, was denn für sie normal wäre. Sie schüttelte den Kopf, stand auf und ging. Sie sagte, sie fände mich anstrengend und das wir nicht mehr zusammen wären. Sie behauptete zwar eine Woche später, dass sie das nie gesagt hätte. Sie wurde ganz böse, als sie mich mit Laetitia herumknutschen sah. Das verstand ich wieder nicht. Damals wusste ich schon, dass die Menschen selten sagen was sie wirklich denken und fühlen. Aber wenn jemand beim Einkaufen eine Tüte Milch in den Einkaufswagen legt, mit der Tüte ein bisschen im Supermarkt spazieren fährt, sich um-entschließt und sie wieder zurück zu den anderen Milchtüten stellt, dann kann ich doch nicht sauer sein, wenn eine andere Kundin genau diese eine Milchtüte nimmt, wo man sie doch selber freiwillig zurückgestellt hat. Ich wusste schon, dass es auch hätte heißen können, dass sie es so nicht gemeint hätte und mich nur aus der Reserve locken wollte, oder mich zur Raison bringen wollte. Doch das alles ist nicht hilfreich. Wenn man Rotwein kauft, sollte man nicht hoffen, dass er sich in eine gesunde Magermilch verwandeln kann. Das kann er einfach nicht. Er ist was er ist.

Mama las „Blechtrommel“ und „Deutschstunde“. Ich stattdessen „Der Fänger im Roggen“, „Der Mann mit der Ledertasche“ und „Der Fremde“.  So war das immer und so ist es bis heute geblieben. Ich glaube, dass ich die Dinge als das sehe, was sie wirklich sind. Zumindest für mich. Oft ist das etwas ganz anderes. Bei Menschen ist das noch ausgeprägter. Ich verstehe manchmal Sätze, die noch gar nicht gesprochen worden sind. Manchmal sag ich zu Jemandem „Ich weiß“, während er gerade Luft holt. Aber ich bin das gar nicht, der das sagt. Das macht mein Bauch, glaube ich. Der weiß immer was Sache ist.

Zum Glück sind Frauen fast immer neugierig. Manchmal brennen sie sofort. Manchmal dauert es länger, bis es bei ihnen KLACK sagt. Manchmal machen sie auch einen Bogen um mich. Oder sie wollen mich gleich abknallen und in die Steinzeit zurückbomben. Besonders gerne dann, wenn sie nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Aber verstanden habe ich es bis heute noch nicht. Wenn sie mich anstrengend finden, gehen sie. Das finde ich verständlich. Sogar vernünftig. Warum sie dann aber danach noch wütender werden als zuvor, begreife ich einfach nicht.

Das Telefon klingelte. Wer konnte das sein? Ich zog an der Zigarette und nahm ab. Susanna war dran. Sie wollte meine Stimme hören. Ich goss mir ein Glass Weißwein ein. Er war aus Portugal, war grün, frisch und moussierte ganz angenehm auf der Zunge. Sie schüttete mir ihr Herz aus, mit Allem was drin war. Das war eine ganze Menge. Ich war mit ein paar Dingen nicht ganz einverstanden. Irgendwann schrie sie mich an und sagte mir, dass ich böser Mensch bin.

Während sie so schrie, nahm ich mir vor wieder mehr Geschichten zu schreiben statt langweilige Essays und blöde Grübeleien aufzuwärmen. Ich habe eigentlich ziemlich viel Fantasie. Nur kann ich die nicht per Knopfdruck ein und ausschalten. Vielleicht liegt es auch am Wetter, an mangelnder Sonne, dass mir nur so öder langweiliger Scheiß einfällt. Am Ende drehte sich doch alles nur ums Licht.