Archiv für den Monat: August 2023

27.August – Toulouse – Odyssee 2023

Bin wieder zurück in Frankreich … diesmal war die Welt verdreht … Toulouse heißer als Athen … Empfang mit 42 Grad … noch dazu Schlangestehen bei der Einreise … Passkontrolle … wie zu Corona-Zeiten … Frankreich schützt sich vor Einwanderern … Furcht vor Ausländern … scheint ’ne ansteckende Krankheit in Europa zu sein …

in Athen hat man keine …

man ist einen Schritt weiter … Verzweiflung und Angst längst verblasst … Resignation und Gleichgültigkeit herrschen … Kehrseiten der Münzen Zuversicht und Leidenschaft … man tut, was einem EU, USA, Briten, Franzosen, Deutsche sagen … Jawoll! Haben verstanden! Wegtreten! Ausführung!

Gehorsamspflicht … Untertanen …

sind wir alle schon lange … Untertanen des Geldes … Wirtschaftswachstum über alles … seid mehr als 100 Jahren … je nachdem wie … ab wann man rechnet … ob das heute wieder eine Mecker.- und wehleidige Geschichte gibt?

Kein Stück!

Heute drehe ich den Spieß um … Ha! So läuft’s heute! … Habt ihr nicht mit gerechnet, was? Gibt heute kein widerkäuen … heute dreht sich alles um Schönheit und Dekadenz … ich gehe auf den Markt … kaufe Gemüse und Obst, ohne auf den Preis zu sehen … will abends für‘n Kumpel und mich kochen …

hab richtig Bock …

kurzer Stopp beim Floristen … Weiße Lilien … dann ab nach Hause … Briefkasten leeren … neue Zeit-Ausgabe rausnehmen … richtiges Papier … voll altmodisch, aber leider voll geil … ich liebe das … soll man mich für Rückständig halten …

mir doch egal …

Jazz hören und kochen … einfach großartig … ist das schon Bourgeoise? Kann man Punk sein und trotzdem Lebenskultur genießen? fünf Gänge sollen es heute sein … habe schon länger die Idee von …

Sardinen-Feta-Crème …

kaufe baskische Sardinen aus der Dose und mische Feta und griechischen Joghurt dazu … etwas Zitronensaft … ein wenig frische Petersilie und Koriander, fertig … dazu soll es einen weißen, Côtes de Duras geben …

zweimal Ge-Schaubergert …

danach ein kleiner griechischer Bauern-Salat, hausgemachtes Tsatsiki und Oliven … dazu Côtes du Rhône Rosé … Hauptgang mit Spaghetti Carbonara … meine italienischen Freunde haben mit Prügel gedroht, wenn ich deren Nationalgericht verändere … aber …

no risk, no fun … auch im Kochen!

Normalerweise macht man Carbonara mit Räucherspeck, oder Würfeln aus Räucherschinken … man schwitzt, brät die in Fett an, gibt Zwiebeln dazu während die Pasta vor sich hinköchelt … separat bereitetet man Eier mit Crème Fraîche zu … mixt die gut durch, ein Ei pro Person …

Pfeffer dazu …

verheiratet zum Schluss alles mit den Spaghettis … nehme immer Vollkorn … schön durchmischen … meine Version geht wie folgt … Kochschinken und Knoblauch bei kleiner Hitze und reichlich Butter vor sich hin schwitzen lassen … Parmesan Käse …

kommt auf dem Teller dazu … et voilà!

Dazu gibt es einen jungen, aber frischen roten Côte du Rhône, ebenfalls zweimal Ge-Schaubergert … dann Rocamadour-Käse, mit einem garstigen ungefilterten schweren roten Languedoc, etwas runtergekühkt … ebenfalls durch Viktors Hyperbel gejagt …

Jihaaa!

Und zum Schluss süß … Madeleines mit griechischem Kaffee … gibt in Les Carmes einen Bäcker, der das Traditionsgebäck frisch macht … kam nicht überraschend, dass Kumpel J. gegen fünf Uhr morgens nachhause ging … gute Musik und tolle Gespräche hatten ihr übriges dazugetan …

Soll mal noch einer sagen …

ewiger Meckerer und so … ha! Genau! Wir können auch anders … wollen doch mal sehen … ein paar haben mich nach der Hyperbel gefragt … daher nun hier unter der Link zu dieser tollen … Schüssel!

Viel Spaß beim Kochen …. Santé, Giamas!

https://www.hyperbel.ch/

20.August – Athen – Odyssee 2023

Eine Woche Athen … hier erlebe ich Europa im Brennglas … Athen ist ein Laboratorium … nein, vielmehr als das … Athen ist ein Dschungel … nee, auch nicht … wartet mal … jetzt hab ich’s … Athen ist eine überhitzte Evolutionsmaschine …

die ultimative Katharsis !

Wer herkommt wird nie wieder der Selbe sein … hier bleibt keiner deiner Steine auf‘m andern … hier wirst du nicht mit Perwoll, sondern mit Adrenalin und Angstschweiß gewaschen … bei 90 Grad im eigenen Saft … Athen rupft dich, wie ein Suppenhuhn … vögelt dich richtig durch …

schenkt dir Erdbeben …

fette emotionale … dutzende pro Tag … in echt … ohne Scheiß … was vor tausenden Jahren begann … kann sich unmöglich ändern … tagsüber rutscht du vor Hitze auf den Knien rum … säufst Wasser aus zitternden Händen …

den ganzen Tag …

im Zeitraffer schmilzt dein Körperfett … übrig bleibt wenig … mit Glück ein hauchdünn tapeziertes weinendes Knochengerüst … nur Wenige halten das aus … schon gar nicht, wenn du genug Geld für Klimaanlage und Futter hat … für alle anderen heißt es …

Leiden!

Hier wirken Arme gesünder als Reiche … immerhin … ausgleichende Gerechtigkeit … blass, übergewichtig flaniert Europas Reichtum im Schatten der Citrus-Bäume rum … reichen Balkan findet man auch … hier wird der Kampf …

Reich gegen Arm …

am helllichten Tag ausgefochten … Georg Schramm mahnte schon 2010 … auch die Sieger stehen bereits fest … dennoch wirft man sich dem Heuschrecken-Kapitalismus mit nackter Brust entgegen … aufgeben? … Waffen strecken? … Niemals! …

Freiheit oder Tod !!

Auch die Musen wohnen hier … Philopappos-Hügel … meine Pilgerstädte … hier knallt mir immer die Sicherung raus … europäische Kultur im Umkreis von zwei Kilometern … Akropolis … Agora mit dem Hephaistos Tempel … Sokrates‘ Gefängnis zu den Füßen … Platons Akademie um die Ecke … Aristoteles Lykeion ebenfalls …

komme aus der Puste …

hier brennt‘s alle Kammern frei … Pyrolyse … Katharsis … sobald ich mich erhole, geht’s ab zur Nabelschnur der freien europäischen Welt … wenn irgendwo … eine Art Zentrum für faschistischen und kapitalistischen Widerstand existiert … dann hier …

Exarchia !!

hier gibt’s genug Farben, Formen, Widerstand und Chaos … man wirft sich der Obrigkeit entgegen … gegen die politische Elite … hier schlägt das Herz der freien westlichen Welt … seit über 60 Jahren … Panzer schickte man gegen Demonstranten …

23 starben …

Am 17.November 1973 zerbrach die Militärdiktatur … hat man daraus gelernt? … fragen wir Meloni, Orban, Putin, Erdogan, Assad und andere … jene, die sich hinter Demokratie verstecken … AfD, Merz, Söder … weiß einer, was aus dem flotten Baschti Kurz wurde?

würd mich interessieren …

hat bestimmt ‘nen Beratervertrag in der Wirtschaft ergattert … noch dazu Pension als ehemaliger Bundeskanzler der Ösis … ich schau mal in Wikipedia nach … ehemaliger österreichischer Politiker … heute Unternehmer, Investor und Lobbyist …

sieh einer an …

worin der wohl investiert … und mit wessen Kohle … Anstand, Solidarität und Werte scheinen aus der Mode gekommen zu sein … stattdessen Kreuzfahrten, Ausbeutung, Wirtschaftskolonien, Gerne und Sofort, Geiz ist Geil …

genug des mahnenden Zeigefingers …

wie furchtbar … ich kling wie ein Oberlehrer … hab mir den Vorwurf schon oft anhören müssen … kann mich nicht lange zurückhalten … irgendwann hört der Spaß auf … platzt einem die Hutschnur … besonders in Exarchia …

an Inspiration mangelt‘s nicht …

hier werden meine Kanister aufgefüllt … Spaziergang am Vormittag … ich flaniere durchs Viertel … wie im Rausch … im Taumel … zu stark sind die Eindrücke … es ändert sich ständig … jährlich, monatlich, täglich, stündlich …

alles fließt … Heraklit …

starre mir die Augen aus dem Kopf … schreibe Finger wund … fotografiere Graffitis um die Wette … sind so viele … zwei Stunden schaffe ich … dann bin ich KO … ich esse leicht zu Mittag … selbstgemachtes Tzatziki … Zwieback aus Kreta …

dann ran an die Schreibmaschine …

schreibe sechs Stunden am Stück … höre gegen Abend Harmonikamusik … nanu … wo kommt das denn her … ein Mann schwebt musizierend über die Straße … Autos hupen … Wasserflaschen fliegen auf die Straße … mir stockt der Atem …

habe Bilder von Vietnam im Kopf …

ein Mensch ein Panzer … einsamer Harmonika-Mann stellt sich gegen Hektik, Kapitalismus, Ausbeutung, die Ver-Ökonomisierung der Welt … winkt den Hupenden zu, bedankt sich für Wasser-Spenden …

hab ‘nen Kloß im Hals …

da stehen wir … an der Klippe … hab dutzende Gedanken im Kopf … muss mich zusammenreißen, damit der Oberlehrer im Keller verschwindet … Kumpel F. hat mir ’nen Artikel über Königin Meroni zugesendet … Giorgia hat viel vor …

Sozialhilfe zusammen-streichen …

hat Empfänger per SMS informiert … Agenda 2010 auf Italienisch … man kann den Geist von Mussolini hindurchscheinen sehen … schwarz-weiße Marionette für alle die „hart durchgreifen“ … traue Markus Söder Ähnliches zu …

vom Merz Spezial-Dragee will ich gar nicht reden …

wir können mit Frieden, Freiheit und Komfort noch nicht gut umgehen … Europa-Uschi hat nulich bei einem unappetitlichem Deal mit Meroni in Sachen Ausländer angeblich zugestimmt und flott durch Sommerpause und Kommission gewunken …

ich sag‘s ja immer …

Ego, Effizienz und Eile aus der Gieskanne haben mehr Schaden angerichtet, als alle Kriege der Welt … warum wir Menschen den immer wiederkehrenden gleichen Schießbudenfiguren den Herrscher-Thron anbieten will mir nicht in den Kopf …

dies ständige schüren von Angst …

gegen Ausländer, Andersdenkende, fremde Religionen … andere Nationen und ihre Sitten … Furcht vor Krankheit, dem Verlust von Gesundheit … was soll der Scheiß Leute? Wenn eins sicher ist, dann der Tod! Wollt ihr euch bis dahin einsperren lassen? Euch von Idioten gegeneinander aufhetzen lassen … im Ernst?

Überlegt euch das besser zwei Mal …

das können wir doch besser … man kann nicht die eigenen europäischen Freunde durch den Schulden-Fleischwolf drehen und den Knoblauch aus China kaufen … wir können nicht alles bei Famila holen und uns wundern, warum Gemüsefrauen und Fleischer von nebenan Pleite gehen …

wir lassen uns gegenseitig am ausgestreckten Arm verhungern!

Unser Geld geben wir lieber Elon Musk und Mark Suckerberg, als Frau Müller, Meyer, Schulze von Nebenan … wir fahrn lieber ’nen schicken BMW i3 … statt den alten Clio oder Golf mit Nachbarn zu teilen … alles muss glänzen und schick sein … dafür Pizza aus Mikrowelle und Netflix …

soll unsere Welt so sein?

Menschen sind doch wichtiger als Sachen … Zeit wertvoller als Besitz und Konsum … gedruckte Bücher haptischer als E-Books … mein Geld muss man sich verdienen … Elite-Zertifikate, Hochglanz und Marketing à la Jung von Matt langen mir nicht…

Moralischer Fortschritt stattdessen …

ein aktualisierter Wertekompass bewegt bei mir mehr als der vermeintlich grüne Daumen eines Tesla … wo kommt noch mal das meiste Lithium her … war Chile, nicht Chemnitz, oder? … Ralph Lauren Poloshirts … kann ich nicht für 70€ kaufen, weil ich weiß wo man die für 15 Cent herstellt …

Avocados aus Peru …

geht’s noch? … Erdbeeren im Winter aus Martinique … Leinen-Klamotten aus Kuba und Indonesien … damit Schiffe und LKW’S weiterhin Straßen verstopfen … die Luft immer schlechter wird … weil wir alles immer sofort haben müssen … 365 Tage im Jahr … 24/7 … klar können wir so weiter machen … und dann? …

wer gewinnt da … ?

13.August – Apollo – Odyssee 2023

Bin immer noch in Hellas! Meine Zeit in Longa war jedoch um … es hieß Sachen packen … zurück in den Dschungel … Athen! … Diese Stadt ist wie wenn man alle Anarcho-Viertel Europas zusammen-nehmen würde … im Quadrat … Ohne mein Spezial-Dragée Athen mache ich nix! … Doch es fiel mir nicht leicht Abschied vom kleinen Paradiso im vierten P-Finger zu nehmen …

Apollo sollte die Brücke bauen …

So schraubte ich mich hoch in die Berge, um diesen unbekannten Tempel hoch droben in den Bergen der Peloponnes Halbinsel zu besichtigen … zwei Stunden Achterbahn … meine Murmeln kullerten in ihren Höhlen umher … wie von Sinnen … endlich parken …

Eintritt 6€ …

überschaubar, verglichen mit 20€ Akropolis … Fix unters Zelt geschlüpft … Und Staunen … und Staunen … und Wundern … alles zusammen … angeblich baute man den Tempel vor über 2400 Jahren … Anwohner des Ortes Phigalia sollen das gemacht haben … als Dank für eine Heilpflanze, die sie durch Apollo fanden … da ergriff Melancholie von mir Besitz … obwohl der Tempel beeindruckend ist …

man kann eh nur Staunen …

Natürlich macht es sprachlos, was man vor so langer Zeit erschuf … habe tausend Fragen und noch mehr, natürlich … und doch ist es eindeutig, dass etwas fehlt … uns etwas verloren gegangen ist … ein oder mehrere Puzzleteile … Lust auf Spekulationen habe ich wenig …

ich ließ den Zweifel weg …

nahm die Abkürzung … dachte ans Interview mit Werner H. … an würzige Luft nach Gewittern … was in den letzten 2400 Jahren alles nicht passiert ist … wir müssen irgendwo falsch abgebogen sein … haben den Kram dutzendfach wiederholt … ach was … hundertfach …

Werner, nun sag endlich was!

Auf dem Weg nach Athen zweifelte ich am Navi … Straßen und Dörfer waren so schmal, dass es nur für ein Auto reichte … als ich auf die Autobahn fuhr, atmete ich erleichtert auf … nur noch zwei Stunden … sie vergingen wie im Flug …

Nemea und Korinth rauschten vorbei …

Schon war die Akropolis zu sehen … Und nun? … Was tun? … Was sollte das Alles? … Apollo-Tempel, Akropolis? … Dieser Text … All der Aufwand! … Für wen oder was macht man das? … Damals? … Heute? … Für einen Gott? … Apollo zum Beispiel? … Oder einen Führer? … Braucht es einen Anderen, um von etwas überzeugt zu sein …

um sich zu erheben …

produktiv werden … andere einladen … selbiges zu tun … kann nicht jeder Mensch seinen eigenen inneren Tempel … eigene Überzeugungen haben … seine eigenen Werte und Normen aufbauen … seine Moral erneuern … weiterentwickeln …

immer weiter und weiter …

Worum geht es eigentlich … Um Geld? … Kann, darf das Alles sein? … vielleicht haben wir Europa in den letzten Jahrhunderten … und unser Leben darin … auf den Kopf gestellt ohne das es wir gemerkt haben …

nicht nur in Hellas …

Nicht nur Dank Ökonomie … Ich kam heil an … Stadtzentrum Athen … setzte mich auf die Terrasse … ließ Gedanken schweifen … warten auf Kalliope … den nächsten Traum … das nächste Gedicht … die nächsten Streiks … Krisen … Sinuskurven … Freude … Verzweifeln …

Poesie …

6.August – Homer – Odyssee 2023

Heureka! Gestern landete ich wieder in Athen … nicht gerade vorbildlich, mein CO2-Fußabdruck … ich hätte Juni einfach bleiben sollen … daran wird gearbeitet … Wenn ich Griechisch höre, werde ich sentimental! … Keine Ahnung warum … Gibt vermutlich viele Gründe … Es fing in Toulouse an …

als Kapitän Giannis Petrakis uns willkommen hieß …

Während des Fluges meditierte ich … bereitete mich vor … Hellas besuchen ist eine Pilgerfahrt für mich … Kaum aus dem Aerodromio Eleftherios Venizelos raus, ertappte ich mich, dass ich stiller werde … lautlos schlich ich über Hellas Boden … Eleftheria wartete auf mich mit dem Mietwagen …

wir hatten 30min Verspätung …

trotzdem ist sie nett und geduldig … kein Wunder … bei dem Namen … Elefteria heißt Freiheit in der Sprache Homers … Wahlspruch der Griechen … „Freiheit oder Tod!“ … bei Deutschland ist es „Gerne und Sofort!“ oder so ähnlich, wenn man einen hätte … wenn du deine Tochter Elefteria nennst hat das auf jeden Fall Tiefe …

Einschläge kommen dichter …

Habe jedes Mal ‘nen Kloß im Hals, wenn mich durch die Straßen von Homer, Sokrates, Platon, Aristotelis und all den Anderen hindurchschlängle … es ist, als liefe ich barfuß durchs Nordsee-Watt … bei jedem Schritt sackst du ein … nach kurzen Metern ist dir warm …

du beginnst zu schwitzen …

ich kämpfe mich durch Hellas Geschichte … die wenig Platz für Neues lässt … zu viel hat man erlebt … hier ist man Europa nah und fern zugleich … man spürt, dass dies hier die Quelle von Allem ist … Sprachen, Kultur, Wissenschaften, Demokratie … Mensch gewordener Widerspruch und doch bist du den Göttern hier näher als nirgends …

ständig liegt man in den Wehen …

Nie wird man fertig, nie kommt man an … immer ist man verzweifelt, am Limit, oft drüber … genau deswegen freundlich und nett … gastfreundlich … Hier spürst du es körperlich … Nichts hat Sinn … Aufmüpfen zwecklos … Man weiß am Ende sowieso nichts … Nicht mal den Auftraggeber kennen wir …

Muss man auch nicht …

in Hellas spürst du, das du zwischen Tier und Göttern stehst … deswegen legen wir uns ins Zeug … operieren am offenen Herzen … immer schon … hier schmiedet man das Eisen, während es noch glüht … täglich, stündlich, immerzu … hier haben Menschen wenig und doch …

mehr als alle Reichen der Welt …

Menschen leben hier so, wie es sich für solche ziemt … Erleuchtet im Widerspruch des großen Ganzen … verzweifelt im Angesicht des Unausweichlichen … man lebt Werner Heisenbergs Unschärfe-Relation … hier steht Newtons Physik Kopf … Schrödingers Katze … Liantinis Gemma …

Hellas ist das Laboratorium des Kosmos …

Stehe deswegen fassungslos in der Gegend rum … und kapiere nichts … und doch ahne ich tief drinnen … Alles … vier Stunden später … es ist dunkel geworden … Ich komme 1,5h Stunden später als verabredet … Dimitrios Vater wartet auf mich … heißt mich willkommen … fragt, wie es mir geht … wo ich herkomme … was ich mache …

Alles auf Griechisch …

Und obwohl mein griechischer Wortschatz unauffindbar klein ist … klappt es … wir reden über Gott und die Welt … er mehr als ich … zeigt mir Garten, Grill, das Wassersystem … plötzlich regnets … wir lachen einfach weiter … 15min später verabschiedet er sich … lädt mich morgen zum Suflaki ein … spätestens da ist klar …

Es ist noch weit bis Elysion …

Am nächsten Morgen erstrahlt alles im Sonnenlicht … was ein Anblick … hab einen Kloß im Hals … mache meinen Rundgang … Aristotelis ist mit von der Partie … was für ein unglaubliches Blau hat das Meer … die Berge Manis … Taygetos … Profitis Ilias …

Mit Dimitris letzter Kammer …

Dahinter Sparta … mit Kaiadas … dem steingewordenen Verhängis der Spartiaten … dem Lindwurm für hre Gegner … nur wenig weiter Argos, Nafplio … Mykene und Epidavros … wie soll ich davon jemals wieder loskommen …

Muss ich vielleicht gar nicht …

Heute bleibe ich hier … einen Tag staunen … den Gänsen und Hühnern zuhören … dem Wind … wie er Bäume und Sträucher sachte … dann urplötzlich heftig durchpflügt … wie er kleine weiße Schaumkronen auf Poseidons Rücken zaubert … das Zirpen der Zikaden … Symphonie des Mittelmeeres …

Hier kann ich begreifen …