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13.August – Apollo – Odyssee 2023

Bin immer noch in Hellas! Meine Zeit in Longa war jedoch um … es hieß Sachen packen … zurück in den Dschungel … Athen! … Diese Stadt ist wie wenn man alle Anarcho-Viertel Europas zusammen-nehmen würde … im Quadrat … Ohne mein Spezial-Dragée Athen mache ich nix! … Doch es fiel mir nicht leicht Abschied vom kleinen Paradiso im vierten P-Finger zu nehmen …

Apollo sollte die Brücke bauen …

So schraubte ich mich hoch in die Berge, um diesen unbekannten Tempel hoch droben in den Bergen der Peloponnes Halbinsel zu besichtigen … zwei Stunden Achterbahn … meine Murmeln kullerten in ihren Höhlen umher … wie von Sinnen … endlich parken …

Eintritt 6€ …

überschaubar, verglichen mit 20€ Akropolis … Fix unters Zelt geschlüpft … Und Staunen … und Staunen … und Wundern … alles zusammen … angeblich baute man den Tempel vor über 2400 Jahren … Anwohner des Ortes Phigalia sollen das gemacht haben … als Dank für eine Heilpflanze, die sie durch Apollo fanden … da ergriff Melancholie von mir Besitz … obwohl der Tempel beeindruckend ist …

man kann eh nur Staunen …

Natürlich macht es sprachlos, was man vor so langer Zeit erschuf … habe tausend Fragen und noch mehr, natürlich … und doch ist es eindeutig, dass etwas fehlt … uns etwas verloren gegangen ist … ein oder mehrere Puzzleteile … Lust auf Spekulationen habe ich wenig …

ich ließ den Zweifel weg …

nahm die Abkürzung … dachte ans Interview mit Werner H. … an würzige Luft nach Gewittern … was in den letzten 2400 Jahren alles nicht passiert ist … wir müssen irgendwo falsch abgebogen sein … haben den Kram dutzendfach wiederholt … ach was … hundertfach …

Werner, nun sag endlich was!

Auf dem Weg nach Athen zweifelte ich am Navi … Straßen und Dörfer waren so schmal, dass es nur für ein Auto reichte … als ich auf die Autobahn fuhr, atmete ich erleichtert auf … nur noch zwei Stunden … sie vergingen wie im Flug …

Nemea und Korinth rauschten vorbei …

Schon war die Akropolis zu sehen … Und nun? … Was tun? … Was sollte das Alles? … Apollo-Tempel, Akropolis? … Dieser Text … All der Aufwand! … Für wen oder was macht man das? … Damals? … Heute? … Für einen Gott? … Apollo zum Beispiel? … Oder einen Führer? … Braucht es einen Anderen, um von etwas überzeugt zu sein …

um sich zu erheben …

produktiv werden … andere einladen … selbiges zu tun … kann nicht jeder Mensch seinen eigenen inneren Tempel … eigene Überzeugungen haben … seine eigenen Werte und Normen aufbauen … seine Moral erneuern … weiterentwickeln …

immer weiter und weiter …

Worum geht es eigentlich … Um Geld? … Kann, darf das Alles sein? … vielleicht haben wir Europa in den letzten Jahrhunderten … und unser Leben darin … auf den Kopf gestellt ohne das es wir gemerkt haben …

nicht nur in Hellas …

Nicht nur Dank Ökonomie … Ich kam heil an … Stadtzentrum Athen … setzte mich auf die Terrasse … ließ Gedanken schweifen … warten auf Kalliope … den nächsten Traum … das nächste Gedicht … die nächsten Streiks … Krisen … Sinuskurven … Freude … Verzweifeln …

Poesie …

Tiwars Tag – Teil1

Marmorsäulen rahmen die mächtige Halle – sie erinnert eher an einen Tempel, als an einen Raum zum Schlafen – Blumen stehen in barocken Bodenvasen – weiße Lilien, überall – ihr Duft strömt durch den Raum, wie auslaufende Gletscherzungen, die alles unter sich begraben, was sich ihnen in den Weg stellt.

Eine schlichte, bequem aussehende Sitzgarnitur steht in einiger Entfernung – ihre Mitte ziert ein filigraner Tisch – ein paar runde flache Bücherregale schwimmen wie kleine Inseln herbei, sobald sein Bewohner die Lust zu lesen verspürt. Säulen, rundherum – mächtig, schön, erhaben und hoch. Schon lange steht die Sonne am Himmel und wirft dicke milchig-gelbe Strahlen herein.

Langsam zieht er die Augen auf – wie müde Jalousien raffen sich die Lider hoch und stöhnen um die Wette. Gleißend springt ihm das Licht ins Gesicht und beißt in seine Augen, als wären es saftige Äpfel – nichts zu machen – auch nach Jahren gewöhnt er sich nicht daran – Sonnenlicht, bleibt ihm am Morgen ein Dornen im Auge.

Seufzend setzt er sich auf. Tiefe Furchen graben sich in seiner Stirn ein, als er sich an den gestrigen Rotwein und das reichlich mit Knoblauch gewürzte Essen erinnert, dass sich wie ein pelziger Schleier auf Zunge und Rachen legt und beides übertapeziert, wie einen Erstbezug. Missmutig blickte er sich um, kratzt sich am Hinterkopf. Sein langes graues Haar hängt ihm wirr um den Kopf – faltig und zerknittert hängt das ehemals weiße Nachthemd von ihm herab – er sieht sich um und fährt sich dabei kratzend über seine Unterlippe, während er den kleinen rechten Finger abspreizt und sich im Ohr zu kratzen.

Behäbig, ein wenig gequält, beugt er sich über den Nachtisch und greift nach der Glocke. Ihr Bimmeln schellt fein und durchdringend durch die Wände – kurze Zeit später kommt sein Sekretär hereingerannt.

-Guten Morgen my Lord, haben Sie gut geschlafen? Womit kann ich Ihnen dienen?

-Geht so, einigermaßen, danke der Nachfrage. Bringt mir einen Tee.

-Sehr wohl, was für einen?

-Einen Grünen und bringen Sie das Programm gleich mit – wir haben keine Lust aufzustehen.

-My Lord, Sie haben heute eine Menge Termine – die Menschen brauchen Sie!

-Papperlapapp – hören Sie auf mit dem Geschwafel – niemand braucht irgendjemanden – und jetzt Abmarsch – ich will Tee und das Programm, verstanden?

Donnergrollen lässt die mächtige Halle erschüttern. Schlotternd rennt der Sekretäre mit wehenden Haaren aus den heiligen Hallen – kurze Zeit später kommt er hechelnd mit einem goldenen Buch und einem Tablett angelaufen, bleibt kerzengerade stehen, gießt ein und schlägt das Buch auf.

-Darf ich euch euer Programm vortragen, my Lord?

-Nur zu, er darf.

-Zum Frühstück sind Vertreter der verschiedenen Systeme eingeladen; alle haben zugesagt – daran anschließend bekommt my Lord einen aktuellen Überblick, Schwerpunkt Milchstraße, Sonnensystem. My Lord erinnert sich vermutlich, dass es dort ein paar Schwierigkeiten gibt. Anschließend Lunch mit den Vertretern der Spiralarme – der Präsident bedauert zutiefst seine Abwesenheit, ist aber zuversichtlich, dass es fruchtbare Unterhaltungen trotz seiner überraschenden Empfehlung geben wird, da alle seine Spiral-Senatoren ihre Teilnahme bestätigt haben.

-Das weiß wahrscheinlich auch nur der Präsident, ob es fruchtbar „trotz“ oder „wegen“ seiner Abwesenheit sein wird – dieser langweilige Crétin – dreht sich seine Planung jeden Tag neu zurecht – der ist so Zuverlässig wie die interplanetaren Eiszeiten – soll mir Recht sein, wenn er wegbleibt – fahre er fort.

An dieser Stelle entfernen wir uns leise, nicht nur, weil dieser Blog geändern wird, sondern auch, weil wir die Geschichte für später offenlassen

wollen……..