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Patriot – Odyssee 2024

Scheiße! Ein Wadenkrampf! … Mitten in der Nacht … wie von der Tarantel gestochen schieß ich hoch … aufstampfen wie bekloppt, er will einfach nicht weggehen … so ein verdammtes Arschloch! … Verzweifelt wie ich um 4 Uhr morgens nun mal bin … mit dabei …

die üblichen Weinreste im Kopf …

noch dazu stockdunkel … versuche ich mich zu dehnen … muss den Mist loszuwerden, na los doch … Beine gerade, auf geht’s! … Fingerspitzen auf den Boden … im Gleichschritt, der ganze Zug, Marsch-Marsch … beim Bücken, genauer gesagt … beim Vornüberbeugen …

ging‘s gleich los …

ich stoß mir den Kopf … schön knackig an der Bettkante … erschrocken fahre ich hoch, treffe gleich noch mal … benommen taumele ich umher … sind das etwa Sterne? Jetzt bloß keine Scheiße bauen … denke ich mir … denn genau vor einem Jahr …

ist mein Kumpel Thomas …

in genau so einem jämmerlichen Zustand die Treppe runtergefallen … und zwei Wochen später ließen wir seine Urne zur Erde … aus panischem Reflex, werfe ich mich aufs Bett … bloß nicht bewegen … lass den bescheuerten Krampf ruhig wüten …

er geht wieder weg …

Irgendwann … Ganz bestimmt! … Aua! Dieses verdammte Aas … Ich befasse Hinterkopf und Stirn … Anständige Hörner beginnen zu wachsen … Fange an zu lachen … Immer lauter und lauter … Was für ein Schwachsinn … Langt‘s dir immer noch nicht …

da oben?

Drohend wedele ich mit meiner Faust Richtung Holzdecke … Doch schnell ist mir klar, Gott hört mich wieder nicht … ohne Pause wütet der Krampf in der rechten Wade … plötzlich springt auch die linke an … Was soll das denn! … Boah! Wie krass …

Scheiße! Mann! …

als wenn einer an mei‘m Beinen sägt … sie beide langsam amputiert … Nein! Du bleibst liegen … du gehst nicht deine steile Fuck-Treppe runter … auf keinen Fall machst du den Fehler … Hörst du? … Ja!-Ja! … manchmal müssen wir uns im Leben zusammennehmen …

kann‘st nicht immer wie‘n König rumstolzieren …

Man wirkt schnell albern … Besonders wenn man ergraut … Sollte man dann nicht wenigstens mit Weisheit und weniger Dummheit glänzen? … Eben! … Gestern ging‘s wieder hoch her … Eines der großen Themen unserer Zeit …

Europa rüstet auf …

Aber richtig! … In jeder Zeitung … Kein Magazin ohne Berichte über … Bunker, Putin und Bomben … Total verrückt, als wenn‘s nichts Schöneres gibt … Hab längst das Militär-Handtuch geschmissen … Sollen sich die sogenannten „Fachleute“ dazu …

die Köpfe einschlagen …

ob biologische Waffen in bestimmten Grenzsituationen angebracht … atomare hingegen immer zu ächten sind … ob Drohnen nicht irgendwie doch ein wenig mehr humanistischer … als bemannte Flugkörper sind …

wieso eigentlich nicht „befraute“?

geht aus meiner Sicht alles am Thema vorbei … daher halte ich mich raus … hab ja keine Ahnung … die hat man nur mit Waffenzertifikat, Uniform … Wasserspritzpistole, oder als Politiker … als kleiner Bürger eine eigene Meinung haben?

Warum eigentlich nicht …

Ganz genau! … Also, ich bin dagegen! … Ich bin gegen Krieg! … Bin gegen Aufrüstung! … Klar ziehe ich meinen Hut bei Nationalfeiertagen, auch in meiner Familie sind zu viele im zweiten Weltkrieg geblieben … Ob man deswegen so weitermacht? …

Hab da meine Bedenken …

Ging daher gestern Abend um Patriotismus … ein aus meiner Sicht zu heißes Thema … erst recht als Frugalist … meine Freunde waren dabei mich argumentativ in die nächste Ecke zu stellen … mit Mühe arbeitete ich mich aus ihr heraus …

ob ich nicht auch patriotisch …

mein Vaterland verteidigen … und so alles … ich gab zu bedenken, dass La France ja eher ein Mutterland ist … und Europa ja sowieso … hat die Gute sich nicht von Göttervater Zeus … nach Kreta bringen … und dann bestäuben lassen? … Okay, er hat sie vergewaltigt …

Aber Obacht!

War Europa nicht die Tochter von Agenor … der meinen Lieblings-Olivenbaum auf Mallorca vor 3500 Jahren pflanzte? … Verrückt, wie die Dinge zusammenhängen … Nicht wahr? … Nach weiteren Gläsern Wein hatten sie mich erneut zu fassen …

was ich tun würde …

wenn der Russe an meiner Tür klingelt … mein Argument, dass ich keine Klingel habe und dass man, bevor man vor meiner Tür steht, in meiner Wohnanlage ein gutes Dutzend anderer erreichen und mit günstigen Deliveroo-Gutscheinen bekehren könnte …

Ließen sie nicht gelten …

Sie waren auf Tumult aus … sie wollten die Unverfrorenheit von mir endlich hören … „Nee! Jetzt wird nicht ausgebüchst … los doch … was würdest du tun? Du jetzt, als waschechter Patriot? Was? Los, hau raus jetzt!“ … alle rethorischen Waffen waren abgefeuert …

Jetzt galt’s …

„Nun …“  … Totenstille … „Jahaa?“ … niemand atmete … „Also“ … „Wir hören!“ … Großartig, wie auf der Anklagebank … mal schauen, ob ich heil rauskomme … „Zuerst muss ich ja sagen, dass ich eher Frugalist, als Patriot bin“ … „Was bitte? Frugalist?“ …

„Mit wenig viel erreichen und so ähnlich …

glaube ich … natürlich ist mir nichts egal, im Gegenteil! Wie sollte auch! Wenn der Russe bei mir zuhause vor der Tür steht … mit Sturmgewehr und Stalingrad-Dolch … wenn meine Wahl heißt, tot oder Russe werden“ … „Jaha? Dann … ?“

Wir kamen der Sache näher …

„Ja, dann … muss ich gestehen … als echter Patralist“ … „Was bitte, jetzt? Erst Patriot, dann Frugalist?“ … „Ist eine Mischung aus Beidem“ … „Was genau heißt das?“ … „Mit wenig Aufwand so viel Erdverbundenheit erreichen wie möglich!“

„Übersetzt heißt das, was?“

„Ich bitte den Russen freundlich rein, biete ihm einen Stuhl an … schenke französischen Wein für uns beide ein, stelle ein paar griechische Oliven auf den Tisch … lege meinen deutschen Pass auf den Tisch … und schreibe mit meinem deutschen Füller …

In hellenischer Schrift …

Giamas! … Nehme ganz friedlich die russische Staatsbürgerschaft an, wenn ich dadurch mein Leben behalten kann … abgesehen davon, dass ich ja nichts im Haus habe, womit ich ihn bedrohen könnte, außer mit meinen frischen weißen Lilien …

Warum also mein Leben opfern …

In einer unfairen Situation … und werde, ab meinem ersten Tag meiner russischen Staatsbürgerschaft … frische Blumen auf alle französischen, griechischen und deutschen Kriegsgräber legen … Aus größtem Respekt …

als Anerkennung …

für die geschützte Freiheit … deren Preis … aus meiner Sicht … unfassbar, unbezahlbar hoch bleibt … und arbeite … hoffentlich nicht 400 Jahre lang … wie die armen Hellenen … An einer friedlichen Befreiung von Europa!“ …

was dann geschah, erzähl ich ein andermal …

Experten – Odyssee 2023

Boris Becker war 1985 ein Phänomen … Gewinnt mit 17 Jahren Wimblädon! … Das muss man sich mal vorstellen … Ein Wahnsinn war das! … Plötzlich spielte jeder Tennis … Alle waren wie im Rausch … Selbst meine Oma kannte Günther Bosch und Ion Tiriac …

Tiriac fand sie abstoßend …

und interessant zugleich … Zu sehr erinnerte sie das Gesicht ans Rotlichtmilieu … Besonders an Karl-Heinz Schwensen! … Allen besser bekannt als Negerkalle … Boris war ein Ass … Heute würde man ihn durchaus als Tennis-Experten respektieren …

warum nicht als Gast-Kommentator …

Seine Hechtsprünge am Netz? … Ein Wahnsinn! … Aber würde man von Boris Investment-Ratschläge hören wollen? … Würden wir seine Tipps beim Aktienkauf befolgen? … Ich meine, wirklich? … Würden wir das? …

Sicher bin ich mir da nicht …

Als uns Jörg Kachelmann das Wetter ansagte … fanden wir ihn glaubhaft, als Meteorologe hatte er Fachwissen … Wenn man mich bitten würde ein paar Mauern hochzuziehen, müsste ich höflich ablehnen … In Windeseile sind die eingestürzt …

Vom Mauern habe ich keine Ahnung …

Selbst beim gleichnamigen Gegenstück im Fußball kenne ich mich nicht aus … Fußball ist nicht so meins … Zum Glück bin ich kein Moderator bei „Ran“ oder Autor bei „11 Freunde“ … Fachmann bin ich nicht … Experte? … Schon gar nicht! …

Höchstens Experte im Müßiggang …

Oder im Flanieren … Ja, vielleicht! … Weltweit anerkannter Experte im Flanieren … Natürlich mit reichlich Abstand zu Nassim Nicholas Taleb … Der hat einfach total viel mehr Luft und Zeit dafür … Glaube ich zumindest …

Müßiggang-Experte …

Gefällt mir! … Wenn ich mal nicht gerade Wein trinke und in weinseliger Laune absichtslos rum-labere … wenn ich quasi so ganz bei mir /mich / uns bin … dann versuche ich es so zu halten wie Markus Aurelius …

bekanntermaßen Politik-Experte …

Alles was ich höre ist eine Meinung, ein Trend … nicht automatisch ein Fakt … alles was ich sehe ist lediglich eine Perspektive … noch lange nicht die Wahrheit … Wenn es mir noch öfter gelingt das zu beherzigen, dann produziere ich weniger Meinungsmüll …

Menschen und Welt dürften‘s mir danken!

Nun ist Digitalisierung! … Soziale Medien und so … jeder will Influencer sein … sich selbst vermarkten … Klick-Maximierung … erfolgreich skalieren wie Dirk Kreuter … Seine Produkte kenne ich nicht … Skalieren will aber jeder … Auch ich, nur eben im …

Müßiggang!

Wenn ich in der Zeit ein Interview von Marc Fielmann lese, dann kann ich mir sicher sein, der versteht was von Brillen … so wie sein Vadder … Lothar Matthäus eher weniger … der ist dafür Fußballweltmeister …

auch beeindruckend …

Seine spartanischen und kurzweiligen Gastkommentare sind beliebt … Greta Thunberg kennen wir alle als FFF-Gründerin und deren Sprecherin … Sich engagieren, Aktivist sein und für was streiten, mit Worten überzeugen und kämpfen …

das tun auch Hagen Rether und Georg Schramm.

Bezogen auf die Darbietungen der beiden Herren muss ich gestehen, dass ich oft deren Meinung bin … Wenn ich die Konsequenz, Leidenschaft und Ausdauer von Greta und Carola Rackete hätte, wär ich längst Bestseller-Autor und Millionär …

Wie Daniel Kehlmann und Sebastian Fitzek …

Müßiggang ist mir aber wichtiger … Vielleicht gibt’s was zwischen Autoren-Loser und Literatur-Superstar … bei gleichzeitigem Müßiggang … Wenn sich Stars und Experten zu Allem äußern … so wie neulich Greta in Sachen Gaza … ohne tiefer drauf einzugehen …

Dann schenke ich nach …

oft begleitet von Stirnrunzeln! … Muss man sich zu Allem äußern? … Sollte man das überhaupt? … Kann man sich aus Stockholm, Hamburg oder Toulouse anmaßen solche Dinge lokal einzuordnen? … Hat man einen Funken Ahnung? … Wirklich?

Klar kann ich meine Meinung raushauen …

Solange ich sie als solche kennzeichne … und ich mir meiner Stellung als öffentliche Person bewusst bin … Wenn Jean-Jacque Gélée … das ist mein Nachbar … wenn frère Jacque den Arm zum Hitlergruß in unserem Bistro hochreißt …

ist das nicht das Gleiche …

wie wenn Richard David Precht gleiches bei Lanz macht … mal ehrlich … man muss schon wissen wo man ist … Greta ist Kommunikations-Expertin … Lichtjahre besser als ich … Von ihrer digitalen Reichweite gar nicht zu reden …

Wenn Menschen wie Elon und Greta …

ihre seelisch-emotionalen Toilettengänge auf Twitter, Fazzebuch und TikTok zelebrieren habe ich automatisch Bilder von Metropolis, Clockwork-Orange, Blade-Runner und Pulp-Fiction im Kopf und denke an Klopapier …

Ohne Scheiß!

Jeder sollte vorher überlegen, wozu er sich äußert! … Hilft ungemein! … Sonst darf man sich nicht wundern, wenn man an die Bluthunde von Bild, CNN, Foxx und TheSUN verfüttert wird! … Man macht sich aber auch als anonymer Mitläufer mitschuldig …

man ist Follower …

ist selbst Teil der Welle, die solche Menschen trägt und sie reich macht … wie 1933 … da war es nicht anders … Alle wollten wieder wer sein! … Arme hochreißen! … Ordentlich Rumschreien! … Heil Hitler! … Heil Hamas! … Heil Putin! … Heil Klima! …

Alles das Gleiche …

Euphorie! … Wahn! … Rausch der Massen! … Verbrennt sie! … Kauft nicht bei Juden! … Kauft nicht bei Israelis! … Kauft nicht bei Russen! … Kauft nicht bei Deutschen! …

Bei Österreichern!

Wenn Marine Le-Pen und Donald Trump kommen, wird’s interessant in der Welt! Keine Ahnung, unter welchem Stein ich mich dann verkrieche! Wahrscheinlich sehe ich mir dann Heinz Erhard an …

Schaue Miami-Vice …

Höre „Über sieben Brücken musst du gehen“ … von Peter Maffay … und schunkle mich nach dem hastigen Genuss von mehreren Gläsern Wein …

mit Roberto Blanco in den Sonnenuntergang …

https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-10/fridays-for-future-israel-palaestinenser-genozid-vorwurf-greta-thunberg

25.Juni – Verstopfung – Odyssee 2023

Scheiße! Nix geht mehr … weder rein, noch raus … gibt‘s gar nicht … hab ’nen Pfropfen im Kopp, ohne Scheiß … sogar mehr als einen … meine Birne ist verstopft … mit Unrat, Müll und sonstigem Mist … es fing mit der Rue de Metz an.

Vollsperrung … bis Ende 2025,

tägliches Verkehrschaos inbegriffen … würde ich nicht Moped fahren … hätte ich mich längst weggehängt … von dem Unfug bekam ich Schluckauf … in der Woche Workshop mit zwanzig Menschen … fünf Nationen & Kulturen … kein Brite dabei, aber

die ganze Welt spricht Englisch.

Franzosen, Deutsche, Spanier, Inder, Brasilianer … in meiner Willkommensansprache redete ich von Zeit, Geduld und von Neugier, wenn wir uns erfolgreich verständigen wollen … ich erzählte vom Verlust, den Kommunikation beim Transport erfährt,

selbst unter Muttersprachlern.

Dass wir versuchen sollten zuzuhören … um zu verstehen … nicht um zu antworten … ich wagte mich weiter vor … Marshall Rosenberg … gewaltfreie Kommunikation … erste Stirnrunzeln … für manche esoterisch … Christen brauchen Krieg,

ich sah‘s in ihren Gesichtern!

Die Mehrheit verstand mich … war auf meiner Seite … wir hatten eine Basis … mehr noch … richtig gute Stimmung … so hatte ich mir das erhofft … dann unser Energizer … jeder sollte über sich zwei Wahrheiten und eine Lüge erzählen.

Ich ließ uns Zeit.

Alle fühlten sich gut … es wurde viel gelacht … nach dem Mittagessen ging die Gruppenarbeit los … K.I.S.S. … keep-improve-start-stop … Animateure leiteten zwei Gruppen … plötzlich begann unsere Organisatorin zu schwitzen … wurde blass um die Nase … tupfte sich ab … schwitzte in Sturzbächen …

17 Uhr … endlich geschafft.

Apéro … danach Dinner … super … unter freiem Sternenhimmel, im Herzen von Toulouse, was wollten wir mehr … es wurde spät … alle betrunken und glücklich … zweiter Tag … jeder müde aber gut drauf … wieder Gruppenarbeit … neu durchmischt …

Wieder stand ihr Schweiß auf der Stirn … ihre Mundwinkel zitterten.

Eine Stunde vor Ende rannte sie heulend raus … ihre Nerven am Ende … später Gespräche unter Tränen … böse Feedbacks von den 2 Mediatoren … alle im gleichen Alter … 28 bis 30 … drei Franzosen … zwei Damen, ein Bube … man beklagte sich … ausgerechnet über sie … nette Menschen werden zuallererst verspeist,

oft schon zum Frühstück!

Es steckt uns in den Knochen … im DNA-Helix … du riechst nach Opfer … schon wetzt man die Messer … herzlich willkommen liebe Steinzeit … bist immer noch unter uns wie eh und je …. Scheiße! Dazu „Gut“ und „Böse“ der Religionen …

Fühlte mich wie’n Therapeut

Hatte zu viel Aufmerksamkeit auf diesem Mist … wie ‘ne Schmeißfliege auf ‘nem Haufen Scheiße … war nichts zu machen … an schreiben nicht zu denken … ich fabrizierte nur Unsinn … ich lenkte mich ab … las Zeitung … blätterte nichts ahnend vor mich hin.

Plötzlich sprang mich Diekmann an.

Schon tobte das ganze Theater von Stuckrad Barre, Döpfner, Diekmann und … wie hieß der andere Heini … ach ja … Julian Reichelt … endlich erzählt uns Diekmann seine Geschichte … kann sich nur um Wochen handeln, bis Matze Döpfner auftrumped …

Wenige Seiten weiter …

Nichts Böses ahnend … hüpft mir Michel Houellebecq mit nacktem Arsch ins Gesicht … Donnerwetter noch mal … hat in’nem Porno mitgemacht … ließ sich beim Ficken mit jungen Damen filmen … sicher, warum nicht … und beklagt sich jetzt … warum auch nicht … ist so wieso alles egal …

Verdammte Axt!

Ich wollte nur Zeitung lesen … dann das … später fand ich 200 Spamnachrichten auf’m Blog … ein gewisser „Driodermon.ru“ schickt im Abstand von einer Stunde und zehn Minuten E-mails … Computerspiele bewarb dieser Mensch …

vermutlich eher ’ne KI.

Zweiter in Sachen Häufigkeit … „Guns-for-sale“ …Waffenwerbung … mir platzte der Kragen … was ich, wo auch immer mit wem … es endete in mentalem Kompost … totale Wüste, überall … Diekmann’s 1.Ausgabe schon als „Spiegel-Bestseller“ hervorgehoben …

wissen die das vorher?

Auf der Werbung sieht er zufrieden, richtig fröhlich … erleichtert aus … auf dem Buchcover wie ein Krieger … wilde Entschlossenheit … Springers ganzer Stolz … König der Bildzeitung, König von Deutschland … Leonidas, König von Sparta …

Kriegerische Männer lieben – Sparta.

Schmeiße zähneknirschend die Zeitung in die Ecke … während des Workshops fiel mir auf, dass Vierzigjährige sich nur kurz konzentrieren können … 10 Minuten aktives zuzuhören … Dreißigjährige schauen nach 5 Minuten auf‘s Schmartfon.

Haben alle genickt, als ich von Zeit und Geduld sprach.

Aber in der Realität … reines Hauen und Stechen … keine Gnade … wir beißen … und stechen zu … wir sehen entweder auf, oder herab … Begegnungen auf Augenhöhe … kaum möglich … nur selten … lieber einander unterdrücken … durchficken …

einen guten Deal machen …

jeden mitreißen … wahnsinnige Polonäse … Größenwahnsinn … Kolonialmächte … bis heute … Feudalismus … höfisches Verhalten … Untertanen … in Frankreich zählt Erde … in Deutschland Blut … immer noch … ungestört züchten faschistische Populisten Blumen im blutdurchtränkten Europa …

Zum Kotzen!

Wie … in so ’nem Puff Ausgleich finden … kreativ sein … es bleiben … wie unbeschwert bleiben … wenn das Grundrauschen immer lauter … wenn wir uns gegenseitig die Hosen ausziehen, uns abwechselnd aufs Kreuz legen … dort annageln …

wie Sensibilität bewahren,

ohne dünnhäutig werden … friedlich sein, ohne Wutausbrüche … an Steuern, Lenkern, am Abendbrottisch … keine Backpfeifen verteilen … nicht wild Rumschreien … keine gewaltvolle Sprache … eigene Dominanz bezwingen … kein Herrscher sein wollen …

Heute Oben … morgen Unten.

Gestern früh großes Rasenmähen bei meiner Freundin in der Nachbarschaft … Motor-Sensen röhren im Takt … man versteht sein eigenes Wort nicht … kurze Zeit später Rauch in frisch polierten Gärten … wie in Deutschland … dazu laute Musik … schreien, nicht unterhalten …

Lärm wie von 300 Spartanern …

25.Dezember – Fuenfter Advent – Odyssee 2022

Gestern habe ich den Weihnachtsmann totgefahren. Gott sei Dank, nur fast. Sonst wäre das Fescht ja ausgefallen. Aus dem Nichts, schoss er aus dem Wald und rannte mit runtergelassener Hose über die Straße, dabei stolperte er und fiel lang hin; gerade noch so, konnte ich ausweichen.

Er schrie wie am Spieß!

Ich dachte, ich hätt‘ ihn erwischt; doch es war der Schock, der ihn schreien und weinen ließ, bestimmt vor Erleichterung, noch nicht in den Himmel zu fahren, obwohl er da her kommt. Wie von der Tarantel gestochen sprang ich aus dem Auto, „Haben Sie sich was getan…?“, „Ah-ah-au, oh mein Gott, oh mein Gott…!“, als hätt‘ er’n Bein verloren, weil ich drübergefahren bin.

„Sprechen Sie mit mir, können Sie mich hören?“

„Ah-ah-au, buh-huh-uuuuuuu…“, er wimmerte jämmerlich, ich bekam keine Antwort; ich machte mein Licht am Smartphone an; seine Weihnachtsmannhose hing ihm noch unterm Arsch; war der Gute etwa im Wald, um einen Haufen zu machen? Ich leuchtete die Umgebung aus, sah aber nur einen Golf. Sein Wimmern wich erleichtertem Aufseufzen, bei uns beiden.

„Na, Sie sind mir ein Weihnachtsmann!“, lachte ich.

„Wem sagst du das, Bruder; ich bin spät dran und hab mir’n Magen-Darm-Virus eingefangen; kann mir doch vor den Kindern nicht in die Hosen machen; Weihnachtsmann verziert Tapete mit Sprühdurchfall – so eine Schlagzeile kann ich mir nicht leisten!“, ich verstand ihn.

W-Mann ist ein undankbarer Job.

Ich wusste wovon er sprach und half ihm auf. „Kommen Sie, so, bewegen Sie sich mal, ist alles dran, tut ihnen was weh?“, ich war immer noch etwas besorgt, „Wahnsinn, ich habe keine Schramm, Mensch war das knapp…!“, wir gaben uns die Hände und umarmten uns, „Wo müssen Sie hin?“, meine Neugier erwachte.

„In den Nachbarort, Rentiere und Schlitten holen…“

Skeptisch sah ich ihn an, wollte er mich auf den Arm nehmen, oder was; entweder war er wirklich der Weihnachtsmann, und wir alle dachten fälschlicherweise, dass es ihn NICHT gibt, oder er war ein „falscher W-Mann“, der mich auf die Schippe nahm; gab‘s noch ‘ne weitere Möglichkeit? Vielleicht, mir fiel sie jedoch nicht ein.

„Vielen Dank für die schnelle Reaktion – hab ein frohes Fest!“

Schon sprang er in seinen alten Golf2, der, wie ich sah, stark verbeult war; „wenn er ähnlich Auto fuhr wie er Straßen überquert“, dachte ich, wunderte mich nichts. Schon ließ er seinen Motor aufjaulen, als trete er ’ner Katze auf den Schwanz, hupte, winkte und preschte mit quietschenden Reifen davon, bis er hinter der Kuppe verschwand.

Ratlos stand ich im Dunkeln.

Nach einer Weil zuckte ich die Schultern und kratzte mich am Kopf. „Hatten wir noch mal Glück gehabt“, murmelte ich und ließ mich erleichtert ins Auto plumpsen; das fehlte noch, den Weihnachtsmann überfahren, das würde aber einen Shitstorm geben, man gut, dass es so glimpflich abgelaufen ist, murmelte ich zufrieden.

Ich startete den Motor und setzte die Fahrt fort.

Überhaupt, zu was ist das Weihnachtsfest verkommen; ‘ne reine Konsum.- Fress.- und Sauf-Orgie; drei Tage hintereinander überfressen und über’n Durst bechern; ist ‘ne schöne Bescherung, die wir jedes Jahr anrichten. Überhaupt, wie man heute lebt, wofür man Geld ausgibt, wie man isst, trinkt, Sport macht, für alles scheint man einen Profi als Coach zu brauchen.

Alles dreht sich um Maximierung.

Besser und kreativer kochen, mehr leisten, mehr Erfolg haben, dabei aber sportlich, spirituell und ein guter Zuhörer sein; Exzellenz, Bedeutsamkeit als Religion; ich kapier’s nicht; etwas einfach nur so aus der Lameng, aus dem Bauch heraus machen, gar Durchschnitt sein, ist heute – bei Weitem – nicht mehr gut genug.

Alles ist heute Lifestyle.

Wie soll man sich heute durch die vielen Dickichte von TMI, TME & TMA (Too-Much-Information / Expectation & Ambition) durchschlagen, wie soll ich denn Meins kennen, finden, priorisieren? Noch dazu, wenn man arbeitet, verheiratet und Vater / Mutter von Kindern ist? Wie? Ich habe keine Ahnung.

Davon aber reichlich….frohes Fest…