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12.März – Florida Ranger – Odyssee 2023

Mein Broterwerb schickte mich nach Hamburg. Eine Hotel-Übernachtung war von mir nicht erwünscht, jedoch vorgesehen. Am Flughafen wartete ein höflicher blutarmer Leptosomer-Neger, der alle Sprachen sprach. Erst probierte er Französisch an mir aus, Hochachtung, dachte ich, spricht viel besser als ich,

obwohl ich seit Jahren dort bin,

und er nicht. Dann wechselt er das Programm und schaltet auf Englisch um und merkt, das Hochdeutsch mit mir auch ganz gut geht. „Wieso spricht der so viele Sprachen?“, frage ich erst mich, dann das Universum und dann wieder mich.

Am Hotel angekommen rennt er um den Wagen,

öffnet die Tür, als wäre ich der Maharadscha von Indien, reicht mir mein Gepäck aus dem Kofferraum des Kleinbus‘ und wünscht mir mit wirklich ausgezeichnetem Hochdeutsch einen angenehmen Abend, obwohl Abend und Neger Negersen schwarz wie die Nacht bleiben.

„Sie sprechen aber gut Deutsch!“,

hätten vermutlich viele an meiner Stelle gesagt. Hab mir diesen anerkennenden Zuspruch aber geklemmt. Außerdem und überhaupt, man darf sich nicht gleich zu gut stellen mit dem Dienstpersonal. Ist eine der obersten Regeln, unter keinen Umständen unbekannte Menschen loben,

nur weil sie ihren Job korrekt machen.

Nicht gemotzt ist genug gelobt. Geräuschlos gleitet er wieder in seinen schwarzen Kleinbus, der wie ein Schuhkarton aussieht „passende Farbe“, denke ich. Schon rauscht er wieselflink hinfort, wie es sich GröFaZ und Wilhelm Keitel im Sommer 42

bei der zweiten Russland-Offensive gewünscht hätten.

Am Empfang warten zwei stark geschminkte junge blonde BDM-Arierinnen, eine blass, verschwitzt, korpulent-übergewichtig, „vielleicht ist sie die Tochter eines Schlachters“, kommt‘s mir hoch, drücke die Gehässigkeit gleich in die Ecke zum Fremdschämen, die andere eher still, mit merkwürdigen Malen und Ritzungen an beiden inneren Unterarmen,

„vermutlich von SM-Spielen“,

schießt meine Bösartigkeit aus der Hüfte. Ihren Akzenten nach vermutlich aus Schwerin, Rostock-Lichtenhagen oder Köpenick. („Wadd woll’n se?“) Solch herzerwärmende Höflichkeiten bezaubern mich und den ganzen Eingangsbereich, „sie müssen das hier ausfüllen und dann hier unterschreiben, schau’n se mal, hier, hier und hier!“,

dass ich sofort Heimweh bekomm‘.

Nach dem Einchecken schlendere ich ins hauseigene Restaurant, setze mich an einen in der Ecke stehenden Zweiertisch, als eine stark tätowierte Brotspinne angekrabbelt kommt und mir wortlos eine Speisekarte in die Hand drückt. Kurzes scannen von Gerichten und Preisen, alle Achtung,

„die hauen aber auf die Kacke!“,

denk‘ ich, ein Glas Wein 8€, „na was soll’s, muss wohl guter Stoff sein“. Geistesabwesend schlage ich die Karte zu, blicke mich um, sehe die Dekoration, hauptsächlich Schwarz-Weiß-Fotografien mit Schiffen drauf, in See gestochen, oder Trocken-Dock, als die feingliedrige Schürze neben mir zum Stehen kommt und mit den Fingern trommelt.

„Ham‘ fie chon waf aufgefucht?“

Ihre Hasenscharte lässt polnische, tschechische, oder slowakische Wurzeln heraushören. „Wie ist der rote Spanier, schön kräftig?“, zum Haussalat wollte ich einen knackigen Roten haben, keine flache Plörre „keine Ahnung, kann iff ihn-gen niff sag’n“. Komisch, probiert hier niemand?

„Na gut, dann nehme ich den…“

Meine Gedanken schweifen in den Süden. Ähnliche Bilder in Toulouse. Lieferdienste von „U-eat“, bis sonst was, immer sind es entweder Schwarze, Gelbe, Braune von den Molukken, oder sonst wie zugereiste Mitmenschen, die versuchen ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Weiße Franzosen sitzen nie auf den ungezählten Motorrollern

und Elektrofahrrädern, mit denen sich die Boten bei Wind und Wetter durch die Straßen kämpfen. Ökonomischer Kolonialismus hat auch sonnige Seiten, er gibt Menschen Arbeit. Doch wie lange noch? Wie schützt sich die Weiße Herrscher-Rasse gegen die wachsende Farbenpracht der Weltbevölkerung, um auch

in Zukunft bei Champagner in der Sonne zu liegen?

Hilfe und Orientierung bekommt man Demokratie, UNO und ISO-9001 geprüft in Deutschland bei der AfD, in Frankreich bei Philanthropen wie Marine LePain und Eric Zemmour und in den USA bei Ron DeSantis. Nicht zu vergessen, der von Vaterlandliebe getriebene Wladimir P.

Eric und Ron eint, dass ihre Eltern / Großeltern

als Ausländer nach La France und die USA kamen, was ihnen wertvolle Erfahrung im Umgang mit arbeitsuchenden Dazugereisten beschert, die ihnen schnell, zuverlässig und immer mit Restwärme Futter nach Hause liefern. „Find‘ das gut, dass sich die zwei berufen fühlen, ihr Heimatland (?) vor Multikulti (?) und Ausländer-Flut (?) zu schützen.

Ordnung braucht‘s, in dieser chaotischen Welt.

Und überhaupt, all die Rumhudelei auf Diversity, Trans-Menschen und so schwierigen Dingen wie der „Critical-race-Theory“, (siehe unten Anhang) das muss doch irgendwann mal aufhören, oder? Zum Glück gibt‘s verantwortungsbewusste Führer wie Ronnie DeSantis, Recep Tayyip Erdogan und ein paar andere gut bewaffnete Texas Ranger, die dafür sorgen, dass ihre Mitbürger*innen in Ruhe schlafen können.

Oder etwa nicht, hm?

Ich meine im Ernst, was stellen die Menschen heutzutage mit ihrer Freizeit an? Vorm Fernseher sitzen und Netflix glotzen, faul rumhängen, Städte und Dörfer verstopfend Boule und Boccia spielen, mit Freunden und Partnern schoppen gehen, Apéro mit anschließendem Grillen, oder so obskure Dinge wie ins Theater, Museum, gar in Kunstausstellungen gehen?

Das kann unmöglich euer Ernst sein.

Man muss da einen Riegel vorschieben. Beten, Arbeiten, Fortpflanzen, Geld für nationale Produkte ausgeben, national Urlaub machen, heimische Folklore pflegen, „ist doch schön bei uns, schaut euch doch nur mal um, ein Wahnsinn, alles vor unserer Haustür!“ Wer denkt da an Umweltsünden wie mit dem Flugzeug fliegen.

Noch dazu dieser ständige Zulauf von Flüchtlingen.

Furchtbar. Wo sollen die alle unterkommen, da bekommt man doch, ich finde das natürlich und nachvollziehbar – Angst. Nein, nein – so kann das nicht weitergehen. All dieser Undank, bei Indianern, Lateinamerikanern, wo wären die heute ohne uns Weiße? Ohne uns gäbs weder Bildung noch Kultur, ganz zu schweigen von Jesus Christus und der christlichen Kirche,

mit ihrer Nächstenliebe, nicht wahr?“

Okay, ich hoffe die Mehrheit von euch hat Ironie und Zynismus meiner heutigen Zeilen vorher selber herausgefunden; es war ein Experiment, zu schauen, was entsteht, wenn ich so schreibe, wie reagiert ihr darauf, wie ich selbst, regt sich innerer Widerstand, oder ist alles längst egal?

Man kann heute von nichts ausgehen.

All das, was man denkt, was ganz selbstverständlich ist, wieso nimmt man an, dass es selbstverständlich ist, wieso denkt man das, hat man‘s irgendwo gelesen, oder gehört? Bei DeSantis und seinen Anhängern ist der gleiche vorauseilende Gehorsam zu sehen, spüren und zu erleben, wie bei all den hunderten Führern vor ihnen.

Wir Menschen ändern uns nie.

Unser eigener Urtrieb hindert uns daran. Darwin schlägt Kant, immer. Unbequem denken ist unbequem, so zu leben ebenfalls. Demokratie bedeutet Arbeit. Auch sie zu erhalten. Klingt alles langweilig und nach unseren Großvätern? Vielleicht.

Aber vielleicht hilft es bestimmte Fehler nicht zu wiederholen.

Aber was tun wir dafür, im täglichen Leben? Wir wissen es alle selber all zu gut. Trägheit, Faulheit und Vergesslichkeit sind Freunde der Bequemlichkeit. „Was bin ich bereit zu tun, um Freiheit, Demokratie und freie Wahlen zu schützen und wahren?“, diese Frage stelle ich mir immer öfter.

Zum Glück gibt‘s auch gute Nachrichten in dunklen Zeiten.

Denn mit ein wenig Glück sind die Weißen in naher Zukunft in Unterzahl. Dann wird alles kippen. Dann zahlt man uns alles heim, auf Heller und Pfennig, was wir in den letzten 2500 Jahren verzapft haben. Klimaschutz, Gleichberechtigten und Bahnverspätungen sind dann nur noch die Spitze des Eisbergs. Es ist der Kampf

„Reich gegen Arm“, der längst offen vor unser

aller Augen ausgetragen wird…

https://de.wikipedia.org/wiki/Critical_Race_Theory

Advent 2021- Odssee 2021 CW50

19.Dezember – Vierter Advent, Olaf ist immer noch Kanzler. Und ich bin im Médoc und schwer betrunken. Man kann über Rituale sagen was man will; wenn es einen erwischt, ist es immer schön, weil einen der warme Glimmer so großartig dahinrafft, dass man seine ganze Melancholie vergisst.

Was soll man darüber hinaus noch sagen?

Es ist doch alles gesagt. Immer noch ist das Leben lebenswert, obwohl ich mich manchmal frage warum. Soviel Licht und Schatten – wer soll das aushalten? Schon lange bin ich Albert’s Meinung, dass wir trotz der Hoffnungslosigkeit die Hoffnung nicht aufgeben dürfen. Was bleibt uns sonst, außer der Sinnlosigkeit eine schöne Form zu geben?

Ganz genau!

Was soll ich also heute am vierten Advent sagen? Es liegt ein acht Kilo schwerer Kater auf meinem Schoß. Er schläft und sieht mich dabei durch seine geschlossenen Augenlieder an, als wäre ich der Heiland. Was soll ich machen? Ich kann mich unmöglich bewegen. Er würde aufwachen. Und dann? Sein Traum wär zu Ende und meiner auch. Und dann?

Ganz genau!

Manchmal müssen wir unsere Rituale einfach leben, ohne darüber nachzudenken. Für irgendetwas wird es gut sein. Wir wissen oftmals nur nicht für was. Und dann? Nichts. Ein großes dunkles schwarzes Nichts. Was auch immer wir tun, es wird keine Auswirkungen haben. Weder kurz- mittel- noch langfristig. Wir tauchen auf und verschwinden wieder.

Hat irgendjemand Angst vor’m Ende?

Das ist nicht melancholisch, das IST schlicht einfach nur. Und jetzt? Nichts. Alles ist ein unwahrscheinliches großes dunkles hell und dunkel. Dazwischen gibt es ein kaum beschreibliches unermessliches Maß an Grau.

Und jetzt?

Nichts. Immer noch haben wir den vierten Advent. Zentraleuropa ist immer noch römisch-katholisch geprägt. Unsere Feinde sind die gleichen wie unsere Freunde. Wir suchen Dinge, die wir alle samt in uns selbst finden. Ändert es was? Nicht die Bohne. Alles bleibt wie es ist.

Und jetzt?

Nichts. Ein großes unbeschreibliches Nichts von Unbedeutsamem und Unerklärlichem. Alles bleibt mysteriös und unerklärlich. Selbst die Philosophie hat nur wenige Antworten gefunden. Und sonst? Ein großes gewaltiges Nichts. Was bleibt? Hoffnungsloses Brennen, befeuert von Neugierde – und schlichtem Aufgeben.

Wählt selbst…

 

 

 

 

Neger oder was? – Odyssee 2021 CW24

20.Juni – Gleichberechtigung, political correctness und Emanzipation sind wichtige und richtige Werte. Wennglich man bei richtig schon wieder aufpassen muss – eventuell diskriminiert man damit das Falsche oder Böse.

Auch jene dunklen Seiten, haben ihre Daseinsberechtigung, was nicht heißen soll, dass nicht selbst bei diesen wertvollen zu anfangs genannten drei Schwergewichten Grenzen existieren.

Genau an diese stieß D gestern!

Was war geschehen – im schönen Schleswig Holstein gibt es einen Ort, der Negernbötel heißt, was an sich nichts weiter erwähnenswertes ist, wenn nicht ein paar lokale Hansels auf die Idee gekommen wären, der Name könnte eventuell dunkelhäutige Mitmenschen diskriminieren.

Da war es dann aus, mit D’s sprichtwörtlicher Ruhe und Gelassenheit!

Mit einer Schimpfkanonade, die selbst graubärtigen Seebärinnen die Haare zu Berge hätten stehen lassen, schlug seine rechte abgeflachte Hand mit solch lautem Knallen auf den Tisch, dass die Nachbarn über ihm, erschrocken aus dem Fenster sahen, in Sorge, D könnte seinen Gast so stark geohrfeigt haben, dass er nicht nur in den tiefsten Burggraben, menschlicher Eskalation geflogen sein konnte, sondern auch physisch und wahrhaftig in den Innenhof des Wohntrakts, des ehamligen Karmeniterkloster, das D seit nunmehr bald sechs Jahren bewohnt!

Doch nichts von all dem, trafen zu – den griechischen Göttern sei’s gedankt.

Aber es sorgte dafür, dass D sich mit zorngerötetem Kopf ein Herz fasste und sich vornahm, in nicht allzu ferner Zukunft ein Böses Buch zu schreiben, um eine Art Ausgleich zu den vielen Gutmenschen herzustellen.

Es musste doch irgendwo Schutzräum geben, wo man seine Unzulänglichkeiten pflegen, Trash-Metall hören, lauthals fluchen und sexistisches Macho-Verhalten, sowie andere aussterbende Verhaltens-Formen auskosten konnte und die zufriedene richtige Männer von netten und angepassten trennten.

Und so kam es.

D schrieb ein paar knackige Sätze, in denen es nur so von „fucks“ – „pussies“ und „Wichsern“ hagelte, dass er mit jeden weiteren niedergeschriebenem Wort, breiter und zufriedener Lächelte, bis sich eine derart große Erleichterung und Zufriedenheit einstellte, das er sich voller verfickter Überraschung über den bloßen Umstand wunderte, wie sehr sich die sogenannten „kultivierten“ Großstadt-Bohemien vom wahren Leben entfernt hatten.

Offenkundig dozierte man nur noch über das „richtige“ Leben, ohne Selbiges auszuleben.

Alle wollen prachtvoll wohnen, bevorzugt unter sich, während man im durchgeplanten und all-in voll-versichertem klimatisierten Leben, von einem Urlaubs-Super-Deal zum nächsten surft, um das Maximale aus Allem herauszuholen, inklusive dem eigenen Leben –

Fuck’em all!