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Welt in Flammen – Odyssee 2024

Morgen wählt Frankreich … und Anfang November die wahrscheinlich längste Praline der Welt … La Niña pustet uns den Kopf weg und verhagelt uns den Garten … die Inder sind neutral in Sachen Ukraine-vs-Russland … und China denkt zuerst an sich und danach an andere …

was man mit den USA gemeinsam hat.

Klingt nach nach ‘nem umfangreichen 1000 Gänge Menu, im weltbesten Vier-Sterne-Restaurant der Welt … was noch erfunden werden muss … mag es auch manche immer noch überraschen, oder wundern … Nationalisten sind auf dem Vormarsch …

nicht nur in Europa …

Woher aber kommt dieser … ich nenne ihn salopp … Rechtsruck? Was lässt sogar junge Leute Konservative, Nationalisten, Rechte, Faschisten und Nazis wählen? … Es muss Gründe dafür geben … Politikverdrossenheit alleine, gar Schuldzuweisungen, wie beispielsweise …

die politischen Ränder liegen frei …

Schuld ist daher die bürgerliche Mitte … begründen das vermutlich nicht allein … Marine Le-Pen, Marion Maréchal, Éric Zemmour und viele Andere, haben aus vielen anderen Gründen, ganz offenkundig, mächtig Zulauf … Nun bin ich weder Philosoph, noch Psychiater …

eher ein Flaneur und Beobachter …

Zusammenhänge herzustellen, gelingt jedem der halbwegs bei Verstand ist … man muss weder akademische Horizonte vom Kaliber Sloterdijk, Gabriel, Precht und Sigmund Freud haben, um sich multi-komplexe Systemabhängigkeiten zu erschließen und einzusortieren …

Frankreichs morgiger Urnengang …

soll mir Grund genug sein, ausnahmsweise am Samstag … weniger satirisch, ironisch und sarkastisch, stattdessen, ernsthafter und nach vorn-schauend zu schreiben, in dem ich ein paar Gedanken ausbreite … und nicht vergessen, es ist meine Beobachtung …

… und nicht die Wahrheit.

Ich reise gern … seit Corona weniger, aber immer noch … damit meine ich nicht nur jene, per Flugzeug, sondern auch die, per Motorrad, Fahrrad und zu Fuß … ich sehe mich selber als Entdecker, dessen Neugier mich umtriebig herumstreunen lässt …

Auffällig ist dabei …

Das ich nach ‘ner Zeit immer wieder gerne nachhause zurückkehre … denn dort habe ich diesen Anker, der mir, nennen wir es Geborgenheit, Wohlfühlgefühle und Wärme gibt … sowie vermutlich eine Menge anderer Dinge, die wir alle schätzen … nein, mehr noch …

die wir alle vermutlich – brauchen.

Rastlos herumhetzen, zu viel Hektik, zu viel Lärm, lässt mich nicht nur die Augen zusammenkneifen, sondern auch meinen Gedächtnispalast die Burgtore hochziehen … in weniger blümeranten Worten: Mein Kopf macht zu … dann schau ich aus dem Fenster …

… denke & mache nichts.

Wenn es unübersichtlich wird … gar chaotisch … und wir behalten Eindruck und Gefühl, dass wir dem nicht Herr*in werden, dann passiert vermutlich allen das Gleiche … wir ziehen uns zurück, besinnen uns auf unsere Wurzeln und halten an essentiellen Dingen fest …

Sicherheit, Gesundheit, Einkommen und Rente …

Vielleicht noch ein paar mehr, aber diese vier sind es auf jeden Fall … auf diese vier epischen Größen will ich mich beschränken … Empfinde ich diese vier als gefährdet, fühle ich mich unwohl … vielleicht stelle ich mir Fragen, mache mir Sorgen und bekomme eventuell Angst.

Oder noch mehr.

Ausländerfeindlichkeit ist ja meistens keine Angst vor anderen Kulturen … sondern vermutlich eher die unterschwellige Furcht, dass diese vier Schwergewichte von Ausländern und neu Hinzugereisten beeinträchtigt, gefährdet werden … daher ist die entscheidende Frage …

Wie real ist diese Gefahr?

Schauen wir mal … in Frankreich war‘s der eigene Präsident, der das Renteneintrittsalter auf 64 hochgesetzt hat … in Deutschland sind‘s Grüne, die heute mit Wirtschaftswandel vorpreschen … andersherum gefragt: Wie groß ist der Einfluss national-lokaler Parteien …

… auf Weltklima, Weltwirtschaft & Weltpolitik?

Hier ein paar Fakten einer Umfrage von 2019: US-Amerikaner verdienten im Schnitt 65.000 US-Dollar, was 20.000 mehr waren als EU-Bürger … dennoch hasst man sich untereinander und fürchtet Verarmung … ihr Militäretat betrug 640 Milliarden, drei Mal so viel wie China …

und trotzdem fühlen sie sich unsicher.

Wir Europäer leben seit 80 Jahren in Frieden … haben die besten Sozialsysteme der Welt, denken wir nurmal an Krankenkassen, Renten, Arbeitslosengelder usw .. und dennoch fürchten wir, dass genau das alles in Gefahr ist … Wer also will es uns streitig machen, oder abschaffen?

Werden Marine, Marion und Eric …

Frieden in der Ukraine schaffen? Werden die drei dafür sorgen, dass China und die USA sich brüderlich in den Armen liegen und alle zusammen mit Russland, Indien und uns Europäern an einem Tisch sitzen, um mageres Putenfleisch aus Deutschland zu essen …

Zubereitet auf einem Napoleon-Grill …

in den USA gerfertigt und von chinesischen Container-Schiffen nach Europa geschippert? … Wird dann alles gut … und wir können in Ruhe wieder Fußball schauen und die nächsten Ausflugziele auswählen? Während wir selber alles nach …

„Geiz ist geil-Kriterien“ auswählen?

Meine Vermutung lautet … ihr ahnt es bereits … NEIN! … Es ist vielmehr die ultradynamische Welt, bestehend aus Multipolarität vieler Weltmächte, statt vormals zwei … schnell sich veränderndes Klima, mit wenig Wissen und wenig Entschlossenheit, außerhalb Europas …

etwas dagegen zu unternehmen …

und dem sich gegenseitig übervorteilenden Kapitalismus, der letztendlich gegen den Sozialismus / Kommunismus … so scheint es heute … gesiegt hat … vor diesem Hurricane fürchten wir uns und suchen Schutz … ja, aber wo eigentlich? Bei neuen eisernen Besen?

Wirklich? So wie früher?

Also wieder alles ausmerzen und rausjagen, was die obig gewählten vier Großen gefährdet? … Wir kennen das Ergebnis bereits … Es bewirkt Gegenteiliges … Statt Sicherheit, Gesundheit und Weltfrieden bekommen wir wieder uniformes Leben, Monotonie, Einfalt, statt Vielfalt und …

Zensur, auf allen Ebenen.

Niemand will das … egal ob 80 oder 20 Jahre alt … niemand hat Lust, freiwillig in so ‘nem Land zu leben … Vielmehr fehlen verantwortungsvolle Politiker, die dieses globale komplexe System, mit all seinen Abhängigkeiten & Verantwortlichkeiten … allen Bürgern …

in verständlicher Sprache erklären …

ohne Rücksicht auf eigene Karriere … die erscheint mir des Rudels Kern … plus Abschiebung der eigenen Verantwortung … plus Gleichgültigkeit gegenüber Mitmenschen, mögen es Obdachlose unter der Brücke nebenan sein, oder syrische elternlose Kinder die hungern …

glamourös gewürzt mit …

Egoismus, Komfort.- und Konsumwut … sowie dem völligen Desinteresse, sich zu Gunsten aller, zu beschränken und reduzieren .. mag es der eigene CO2-Footprint, meine Yacht, mein Fuhrpark, oder mein Single-Penthouse mit 150 Quadratmetern sein …

… nebst Ferienhäusern anderswo.

Letztendlich schüren viele Konservative & Rechte, egal ob‘s Ron De-Santis, Giorgia Meloni, Marine, Marion und Eric, oder AfD-Kollegen in Deutschland sind, lediglich unsere Ängste, mit dem verheißungsvollen Versprechen … dass nur sie uns beschützen können …

leider / zum Glück nicht vor uns selbst.

Was also tun? … Einen Teufel werde ich tun, ungefragte Ratschläge zu geben, so weit kommt‘s noch! … Was ICH tue? Ich versuche alle Menschen respektvoll zu behandeln … kaufe lokale Produkte wenn ich kann, fordere wenig Raum ein, in meinem Fall heißt das, Moped statt Auto …

ich wohne auf 27 Quadratmetern …

gehe zum Markt um die Ecke, um mein Geld vielen kleinen, statt wenigen großen Händlern zu geben … ich versuche philanthropisch, statt misanthropisch zu handeln … man kann viel tun, finde ich … sich selbst nicht zu wichtig nehmen, geschweige wichtiger als andere …

empfinde ich als gesund …

Vielleicht hilft es, wenn sich nationale Eliten in Zukunft weniger elitär, weniger erhaben und weniger herrschaftlich verhalten, während die anderen 90% ebenfalls aufhören, sich als Opfer zu sehen … klingt auf den ersten Blick kompliziert … ist es aber ehrlich gesagt …

… überhaupt nicht, finde ich.

Denn es gibt auch viele Errungenschaften, die wir heute genießen dürfen … vielleicht können wir freiwillig mehr miteinander teilen … weniger „meins“ dafür mehr „unser“ … ein wenig mehr Fraternité, Egalité und Liberté … im Grunde ist doch alles schon da …

Wir haben all das nur vergessen zu wertschätzen …

Wal voraus – Odyssee 2021 CW38

26.September – nun ist es soweit; heute wählt Deutschland; ob sich was ändert? Vermutlich nicht; Feuerwehren holen wir Menschen ja grundsätzlich erst wenn es brennt; okay, stimmt – zwar brennt es zur Zeit überall, aber nicht unser eigenes Haus, weswegen wir die Brände eher unterschwellig wahrnehmen; außerdem schauen wir auch nicht lange genug hin; noch dazu sind wir vergesslich – und – was bei allen komfortverwöhnten und privilegierten Bürgern weltweit zu beobachten ist – wir sind schnell gelangweilt.

Afghanistan, Eifel-Überflutung, Klima-Katastrophe, Korruption, Industrie- und Auto-Lobbys, Gesundheitssystem, Energiepolitik, inklusive dazugehöriger Versorgung, Einwanderung, Nullzinspolitik, Digitalisierung, Medien-Qualität – um nur mal ein paar Überschriften zu liefern: Wo soll ich bei all dem Wahnsinn anfangen? Denkt ihr das nicht auch, tief in euch drinnen? Vielleicht sogar in eurem rausgekehrten Draußen…?

Unsere menschliche Natur sucht grundsätzlich nach Ritualen und Bequemlichkeit; natürlich wandern wir auch aus, ab nur, wenn es nicht anders geht; daher glaube ich, dass wir grundsätzlich zu viel von Politikern und zu wenig von uns selbst erwarten; und solange das so ist, müssen wir uns nicht wundern, wenn alles bleibt wie es ist, nicht wahr…?

In der Zwischenzeit vertreiben wir uns die Zeit mit sozialen Medien und hoffen, dass es möglichst ab morgen ein wenig grüner und gerechter auf der Welt zugeht; nein, ich bin nicht verbittert, nicht die Bohne – im Gegenteil – Optimist bin ich geblieben, aber auch Realist; geringe Lerngeschwindigkeit kombiniert mit hoher Vergesslichkeit sind Talente, die dafür sorgen, dass meine Nachbarn weiterhin mit Range-Rovern die Toulouser Innenstadt verstopfen.

Keiner meckert – stattdessen lächeln alle mitleidig – ich eingeschlossen.

Nicht in arroganter oberlehrerhafter Art und Weise, es schwingt vielmehr echte Überraschung und Verwunderung mit; wie wenn zum Beispiel dein Geschwisterchen im gleichen Haus wohnt und anstelle zu Fuß – wie du – die 500 Meter zum Bäcker mit‘m Auto zurücklegt; man spricht es nicht an, weil beide gleiche Rechte haben; wer ist man, über andere zu urteilen; es sind eher automatisch stattfindende Mutmaßungen, warum jemand, der offensichtlich klug ist, so was macht, die so manchen Kopf endlose Runden drehen lassen.

Ich investiere darin keinerlei Gedanken mehr, aber ich kenne viele, die das tun; unser Dorfdruide auf Mallorca zum Beispiel; ständig ist er im digitalen Ausguck und verkündet entweder – WAL VORAUS – oder Dinge wie – MANN ÜBER BORD – ständig sieht er Dinge kommen, die uns vernichten, oder in die Dunkelheit führen; neulich hieß es:

DAS ENDE IST DA!

Ich rief nochmal hoch in den Ausguck, ob er DA oder NAH gesagt hatte; doch da rief er schon die nächste Meldung runter zur fleißig rudernden Mann- und Frauschaft; ich dachte mir, wenn das hier jetzt das Ende ist, finde ich es ganz in Ordnung; nach meinem Geschmack kann es ruhig länger dauern – viel länger, wenn ihr mich fragt; und solange ich das Ende weiter genieße, kann unser Druide die Sterne beobachten; jedes Dorf baucht’nen Seher, damit wir uns auf die Zukunft vorbereiten.

Doch was mache ich jetzt mit all den Krisen?

Irgendwie sind die alle so weit weg; ich wohne weder in Afghanistan, noch in der Eifel, noch bin ich Politiker; viel Kraftstoff und Energie verbrenne ich auch nicht; ich koche mein Leben auf recht kleiner Flamme und beanspruche wenig Wohnraum; selbst die Möbel sind vom Sperrmüll; den einzigen Wohlstand, den ich mir gönne, sind Speis und Trank, was nicht heißt, dass ich Austern und Hummer esse; ich bevorzuge einfache, leichte mediterrane Küche.

Hm – wo ich jetzt so darüber nachdenke,

fällt mir wirklich wenig ein, was ich tun könnte, außer meinen ungenutzten Kram zu verschenken oder zu verkaufen; den Rest vielleicht teilen, aber das war‘s dann auch; was ich wählte, wenn ich in Deutschland heute dran wäre? Hm – Veränderungen fänd ich schön; und wenn ich mich recht erkundigt hab, dann regiert seit dem zweiten Weltkrieg entweder die rote oder schwarze Volkspartei.

Ist Deutschland reif für einen Farbwechsel im Kanzleramt?

Ich glaube nicht; in Teutonia ist man zu ängstlich für Kanzlerin Annalena oder Christian; wahrscheinlich nimmt man Laschet oder Scholz; vielleicht sind die sogar ganz gut im Ausguck der Deutschland-Fregatte, so wie unser Dorf-Druide; viel kaputt machen kann man so weit droben einsam und verlassen sowieso nicht, solange man weiter heimwerkern und grillen darf; hoffentlich baut man die neuen Häuser in der Eifel ein wenig höher….

Glück auf…

Natur – Odyssee 2020 CW46

15.November – sogar D hatte mitbekommen, dass die Amerikaner einen neuen Präsidenten wählen. Jedoch stand diese Wahl nicht auf D’s Prioritäten-Liste. Zu viel Aufmerksamkeit für zu wenig Menschen, fand er. Auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten machte man mit Spotlights auf die politische Führung weiter, während die wahren Herausforderungen bei allen anderen darunter lagen. Ständig blickten die Menschen in die falsche Richtung – bewusst oder unbewusst – zu wenig änderte sich, wenn man von uns umgebenden Gegenständen absah.

Seit zwei Wochen war D in Norddeutschland – Masken trug man hier auch und der fortschreitende Kontaktverlust der Menschen richtete auch hier verheerenden Schaden an. Nicht so sehr auf dem ersten Moment sichtbar, sondern diffiziler im Verborgenen.

Schneller als sonst, missverstanden sich Menschen, auch ihre Geduld war beim Zuhören noch schneller als sonst verbraucht. Warum sollte man also ausgehen, wenn man sich kaum noch etwas zu sagen hatte?

Ein wenig sprachlos betrachtete D diesen Trend und konnte doch wenig dagegen tun – doch dann kam ihm ein Gedanke: Vielleicht war es jetzt an der Zeit für seine erste Lesung; vielleicht fand sich eine Buchhandlung, mit der D’s Verlag etwas auf die Beine stellen konnte. Ein alter Freund D’s machte diesen Vorschlag und D dachte zum ersten Mal ernsthaft darüber nach.

Vieles schien im November 2020 anders zu sein, als in allen anderen davor; Humor und Spaß schienen die einzigen Möglichkeiten zu bleiben, um in Zeiten wie diesen seine Lebensfreude zu bewahren. Wie also konnte das aussehen? Zuerst kam D auf die Idee, über Skurrilitäten des Alltags oder andere Dinge zu schreiben, die einen zum Schmunzeln einluden.

Als Nächstes standen Natur-Phänomene auf dem Plan, die uns daran erinnerten, dass wir alle vom Erdboden verschwinden werden, weil der ewige Sieger Mutter Natur blieb, auch wenn das 300ste babylonische Reich ganz überrascht auf die Idee kommen sollte, einen nie dagewesenen schwindelerregend hohen Turm zu bauen, um die Beherrschung der Erde zu demonstrieren.

Dann sprang es D ins Gesicht – für ihn waren es die kleinen Dinge, die den Alltag schön machten. Ein Kaffee oder Tee mit einem guten Buch; ein Spaziergang bei gutem Wetter; gutes Essen und Trinken und warme vertraute Blicke und sanfte Berührungen mit der Liebsten; erschwingliche Dinge – vielleicht war es an der Zeit, sich seiner wahren Werte zu besinnen, dachte er und sah zufrieden, wie ein Baum einen Betonpfeiler erst umwachsen und dann zerstört hatte.

Wir Menschen sollten endlich aufhören Mutter Natur

und uns gegenseitig zu bekämpfen…….

……..!