Schlagwort-Archive: Schmidt

02.April – Baumeister – Odyssee 2023

Meine Werkstatt verdreckt immer mehr. Seit meiner Story vom letzten Sonntag haben die Spam-mails zugenommen. Zugenommen? Verdoppelt haben sie sich! Glücklicherweise hat auch eine wahre Menschin eine Nachricht geschrieben, Heureka! Vielen Dank an dieser Stelle, liebe Claude!

Balsam für meine geschundene Seele.

Hab lang mit mir gerungen und diesmal den Rappen und nicht den langweiligen Schimmel gewinnen lassen; heute wollen wir euch gegen Strich und Fortschritt bürsten, oben und unten findet ihr die Mails von Toni und Gary, ihres Zeichens Baumeister.

Sind ihre Mails mit kaltem KI-Herz geschrieben?

Wer weiß, wir schreiben alle individuell. Toni lebt in Finland, Gary in England. Mich haben die beiden inspiriert, auch wegem den Problemem mit der Depression nach Covid19, man konnte gar nicht mehr gerade auf Klo gehen, überhaupt schlief man schlecht, aß ungesund, so viele Minerale fehlten,

verzweifelt war ich, ging zu einer Therapeut*in,

mich hatten ährlich Mud und Latex (www.xnxx.com) verlassen, all diese Enge in der Estrella Galizia Zeit war ganz scheußlich, noch dazu die vielen Preiserhöhungen bei den Energiepreisen, ganz im Besonderen konnte man das bei Gazprom und den Energie.- und Benzinpreisen beob-achten.

Sie wuchsen schneller, als sie schrumpften.

Es war nicht zu ertragen, ich wurde ganz schnell immer kleiner und kleiner, bald passte ich mit Hut unter der Tür durch, was für die Teerapeut*in ganz schwer war. So brauchte ich Zeit, bis mir die Teerapoitin eine Stunde und Oblate gab, ganz wie in den Kirschen.

Sie gab mir eine Rätin.

„Bau“, sagte sie, „eine gute Sache, du wirst sehen, dass es außer dem noch andere Dinge gibt, Frauen halten sich gerne auf in der Umgebung von Baumeistern wie Phidias, sogar ich selbst!“ Viel studiert hat man damals, bis sie mit dem Porenbeton anfingen, wie Toni und Gary, als sie die Akropolis aus

Attischem Marmor erbauten,

der dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz im Traum erschien, als er sich im Geiste seinen ersten Antrittsbesuch im Jahr 2024 vorstellte, als er schweißgebadet träumte, die zweite Amtszeit von Donald Trump erleben zu dürfen, welch Ähre / Korn, (Wenn einem wirklich Gutes Widerfährt….)

während meiner Thérapy saß ich auf dem Sofa,

es war das Gleiche, auf dem der kluge Sigmund Freud seinen Studenten Wilhelm Reich aufforderte, ihn in Wissen zu übertrumpfen, seine Theorien weiterzuentwickeln, bis er in ersten Erhellenden Momenten die Geburt von Larry Fink in 1952 voraussagte, der dann, man konnte es damals schon absehen,

1988 Blackrock gründete, um die deutsche Wiedervereinigung

im Anschlussjahr zu finanzieren, während Blackrock wiederum aus dem kleinen, aber feinen Blackstone, mittels Bauchhöhlenschwangerschaft geboren wurde, was ich meiner Tee-Ra-Putin erzählte, worauf sie sagte, dass es meine Bestimmung ist, sie könne mich in Zukunft in einer bedeutenden Rolle

sehen, gehen, essen, trinken,

so las ich ganz viel alles, was mich in die Finger bekam, um wie Schwarzer Peter Blackstone und Blackrock ein tolles Hobby, wie Toni und Gary, und tatsächlich so sollte es sein, als die westlichen Nachbarn von der UDSSR sich wunderten, wie es fünf nach zwölf schlug, als mir die

Klitschko Brüder im Traum erschienen,

deutsche Kampfpanzer und ostdeutschen Porenbeton ans Front in Hamburg fuhren, um dort erstklassigen Elektro zu hören, wie man ihn eigentlich nur im Berghain findet, wenn Martin Böttcher und so Leute auflegen, weil die ganze Welt ja jetzt besser wird, mit der KI und der Gazprom Verteilung, und den günstigen Angeboten der USA,

deren Wischmob (Ha-Ra, siehe unten)

der Lüfte, den feudelfesten F35 „Gay-Strike“ allen Freunden zum Schleuderwäsche geeigneten Vorzugspreis, dran denken, Mittwochs haben die meisten Buntwäsche, von lächerlichen knappen 100 Millionen anbieten, so dass Wladimir Kah (nicht Hubert) durchaus zufrieden sein könnte, ähnlich wie wir, als wir Freuds Sofa verließen,

was ähnlich beeindruckend gewesen sein dürfte,

wie die menschfreundliche Antrittsrede des zukünftigen französischen Präsidenten Éric „l’énorm“ Zemmour, der seiner lesbischen Konkurrentin Marine „das Brot“ Le-Pen eine Stelle als Stellvertreterin anbieten wird, weil man in Paris nun doch, nach der französischen Revolution saßen Kirche und Staat in verschiedenen Booten,

bei www.mein-boot.eu schauen, ihre werdet fündig,

dem Vatikan nachmachen wollen, Präsident und Präsidentin = Doppelgespann, weswegen man den Sitz des heiligen Stuhls mit dem entsprechenden Stuhlgang, von Rom zurück nach Avignon bringt, wo er in Zukunft bleibt, wie man hinter vorgehaltener Hand vom orthodoxen

russischen Patriarch Kirill,

nicht zu verwechseln mit dem sehr schmackhaften KRILL, den man am Besten bei www.gosch.de verspeisen sollte, ihr erinnert euch bestimmt, wie Moby Dick, so sehr Kohldampf schob, dass er, wo er eigentlich ein Krill-Feinschmecker war, sich mit lang abgehangenen Schinken Käpt’n Iglus und Ahabs vorlieb nehmen musste,

„Heute schon gegoscht?“,

weswegen diese große Flut von Veränderungen mit dem von Erck Rickmers gegründeten Sinktank https://tenew.institute nicht nur beantwortet, sondern auch mit entsprechender Erntshaftigkeit angegangen wurde, ähnlich wie beim Akropolisbau von Perikles, nachdem die Vorgänger von Hans-Werner, pardon,

von Recep (Rechts) Tayyip (Gay-Typ) Erdogan

(Erdogan ist eine komplementär wirkende Drüse, zur endokrinen = Endokrine Drüse, eine Drüse, die ihr Sekret in das Körperinnere abgibt), womit keiner rechnet, wenn er überlegt, wie er von Toni, Gary und Blackrock, jetzt beim Ur-ur-Enkel des Persischen

Großkönigs Xerxes dem viertelvorzwöflten

gelandet ist, warum wir uns durchaus die Frage stellen, ob wir unseren ganz persönlichen Northstar verloren, wie Kompassnadeln beim Fahren im Athener Stadtzentrum, wenn man vom Kallimarmoro (Olympisches Stadion, das man, wie so viele am falschen Ort aufbaute, Olympia befindet sich auf der anderen Seite),

zum Omonia-Platz fährt,

am besten mit einem echten Papaki (griech.= Entlein), einem zweiflügeligen Leichtkradvogel (Honda Innova 125ccm, zu empfehlen für alle mit altem Führerschein), dass man, dort angekommen, sich durchaus die Frage stellen sollte, stellen muss, was zum Teufel Schrödingers Katze in meinem Garten macht,

was die Frage aufwirft, ob junge Griechinnen

https://www.artnet.com/artists/nikolaos-gysis/junge-griechin-FZFcLZoIf-r2UOSB5OMzXw2 auch noch im Jahre 2023 der Herrin, auf Baumeister stehen, das sich wieder zeigt, wie wichtig interkulturelle Kommunikation in Europa ist, weil der geistige Dünger des Konstantinos Kavafis, nicht nur wirkt, ähnlich seinen Gedichten,

„Warten auf die Barbaren“, Ithaka“ und „Krimmena“,

im Besonderen während der schwierigsten Lebensphase schrieb, zwischen Geburt und Tod, möglichst schadlos versuchte zu durchleben, dass er spät, Fachleute streiten sich, in den späten Sechzigern vom Schreiben lebte, wie Daniel Kehlmann, Maja Göpel, Julie Zeh, Richard David Precht, Nassim Nicholas Taleb und viele andere,

die schon heute,

so wie Toni und Gary, ein zufriedenes Leben, voller Transformation, Friday-For-Future, Futurzwei, und vielen ungezählten gemeinnützigen Ehrenämter ausgelebt, was am Ende die Frage aufwirft, wie viel Humor man wirklich in digitalen Welten, wenn von KI-Basierten Lösungen regelmäßig die Parole ausgegeben,

so muss Technik….nicht nur sauber, sondern rein!

Wal voraus – Odyssee 2021 CW38

26.September – nun ist es soweit; heute wählt Deutschland; ob sich was ändert? Vermutlich nicht; Feuerwehren holen wir Menschen ja grundsätzlich erst wenn es brennt; okay, stimmt – zwar brennt es zur Zeit überall, aber nicht unser eigenes Haus, weswegen wir die Brände eher unterschwellig wahrnehmen; außerdem schauen wir auch nicht lange genug hin; noch dazu sind wir vergesslich – und – was bei allen komfortverwöhnten und privilegierten Bürgern weltweit zu beobachten ist – wir sind schnell gelangweilt.

Afghanistan, Eifel-Überflutung, Klima-Katastrophe, Korruption, Industrie- und Auto-Lobbys, Gesundheitssystem, Energiepolitik, inklusive dazugehöriger Versorgung, Einwanderung, Nullzinspolitik, Digitalisierung, Medien-Qualität – um nur mal ein paar Überschriften zu liefern: Wo soll ich bei all dem Wahnsinn anfangen? Denkt ihr das nicht auch, tief in euch drinnen? Vielleicht sogar in eurem rausgekehrten Draußen…?

Unsere menschliche Natur sucht grundsätzlich nach Ritualen und Bequemlichkeit; natürlich wandern wir auch aus, ab nur, wenn es nicht anders geht; daher glaube ich, dass wir grundsätzlich zu viel von Politikern und zu wenig von uns selbst erwarten; und solange das so ist, müssen wir uns nicht wundern, wenn alles bleibt wie es ist, nicht wahr…?

In der Zwischenzeit vertreiben wir uns die Zeit mit sozialen Medien und hoffen, dass es möglichst ab morgen ein wenig grüner und gerechter auf der Welt zugeht; nein, ich bin nicht verbittert, nicht die Bohne – im Gegenteil – Optimist bin ich geblieben, aber auch Realist; geringe Lerngeschwindigkeit kombiniert mit hoher Vergesslichkeit sind Talente, die dafür sorgen, dass meine Nachbarn weiterhin mit Range-Rovern die Toulouser Innenstadt verstopfen.

Keiner meckert – stattdessen lächeln alle mitleidig – ich eingeschlossen.

Nicht in arroganter oberlehrerhafter Art und Weise, es schwingt vielmehr echte Überraschung und Verwunderung mit; wie wenn zum Beispiel dein Geschwisterchen im gleichen Haus wohnt und anstelle zu Fuß – wie du – die 500 Meter zum Bäcker mit‘m Auto zurücklegt; man spricht es nicht an, weil beide gleiche Rechte haben; wer ist man, über andere zu urteilen; es sind eher automatisch stattfindende Mutmaßungen, warum jemand, der offensichtlich klug ist, so was macht, die so manchen Kopf endlose Runden drehen lassen.

Ich investiere darin keinerlei Gedanken mehr, aber ich kenne viele, die das tun; unser Dorfdruide auf Mallorca zum Beispiel; ständig ist er im digitalen Ausguck und verkündet entweder – WAL VORAUS – oder Dinge wie – MANN ÜBER BORD – ständig sieht er Dinge kommen, die uns vernichten, oder in die Dunkelheit führen; neulich hieß es:

DAS ENDE IST DA!

Ich rief nochmal hoch in den Ausguck, ob er DA oder NAH gesagt hatte; doch da rief er schon die nächste Meldung runter zur fleißig rudernden Mann- und Frauschaft; ich dachte mir, wenn das hier jetzt das Ende ist, finde ich es ganz in Ordnung; nach meinem Geschmack kann es ruhig länger dauern – viel länger, wenn ihr mich fragt; und solange ich das Ende weiter genieße, kann unser Druide die Sterne beobachten; jedes Dorf baucht’nen Seher, damit wir uns auf die Zukunft vorbereiten.

Doch was mache ich jetzt mit all den Krisen?

Irgendwie sind die alle so weit weg; ich wohne weder in Afghanistan, noch in der Eifel, noch bin ich Politiker; viel Kraftstoff und Energie verbrenne ich auch nicht; ich koche mein Leben auf recht kleiner Flamme und beanspruche wenig Wohnraum; selbst die Möbel sind vom Sperrmüll; den einzigen Wohlstand, den ich mir gönne, sind Speis und Trank, was nicht heißt, dass ich Austern und Hummer esse; ich bevorzuge einfache, leichte mediterrane Küche.

Hm – wo ich jetzt so darüber nachdenke,

fällt mir wirklich wenig ein, was ich tun könnte, außer meinen ungenutzten Kram zu verschenken oder zu verkaufen; den Rest vielleicht teilen, aber das war‘s dann auch; was ich wählte, wenn ich in Deutschland heute dran wäre? Hm – Veränderungen fänd ich schön; und wenn ich mich recht erkundigt hab, dann regiert seit dem zweiten Weltkrieg entweder die rote oder schwarze Volkspartei.

Ist Deutschland reif für einen Farbwechsel im Kanzleramt?

Ich glaube nicht; in Teutonia ist man zu ängstlich für Kanzlerin Annalena oder Christian; wahrscheinlich nimmt man Laschet oder Scholz; vielleicht sind die sogar ganz gut im Ausguck der Deutschland-Fregatte, so wie unser Dorf-Druide; viel kaputt machen kann man so weit droben einsam und verlassen sowieso nicht, solange man weiter heimwerkern und grillen darf; hoffentlich baut man die neuen Häuser in der Eifel ein wenig höher….

Glück auf…

Horus und die RAF – Odyssee 2020 CW51

20.Dezember – D war ungewohnt gut gelaunt und zufrieden. Merkwürdig und ungewöhnlich daran war vor Allem, dass man es ihm ansah. Nach langem Ringen zwischen Verlag und D und diversen Durchläufen bei Lektorat und Korrektorat lief man Gefahr die Übersicht zu verlieren: Doch endlich war sein neues Buch „Die Augen des Horus“ veröffentlicht worden.

Und nicht nur das: Es gab bereits Buchhändler, die das neue Werk bestellten; sogar erste Rückmeldungen, von Lesern lagen vor; offensichtlich hatte D mit diesem Buch ins Schwarze getroffen und die Schattengewächse einiger Leser berührt. Sogar der Verlag schien zufrieden; offenkundig hatte D ein Buch für viele, statt für Wenige geschrieben.

Sein „Horus“, wie D sein neuestes Buch nannte, passte in der Tat gut in diese unsichere Zeit, voller Corona-Pandemie und sich anbahnender Wirtschaftskrise, die aus D’s Sicht keine Naturgewalt, sondern rein menschlicher, sozusagen ein hausgemachtes Problem blieb, auch wenn Politiker das nicht hören wollten, was D ebenfalls in den Plot des neuen Werks eingewoben hatte, wie die ächzende Erde, die unter der Gier und Habsucht der Menschen längst zu stöhnen begonnen hatte.

Daher war es für D und seinen Verlag natürlich, zu einem weiteren Interview mit Frau Dr. Claudia Meyer-Paradiso eingeladen zu werden. Und so geschah es. Nach einem kurzen Knacken in der Leitung, erschienen die zwei bekannten Gesichter auf den Laptops.

CMP: Guten Abend Don, wie geht es dir am Ende des Jahres, mit frisch veröffentlichtem Buch?

DT: Spéra Claudia, ganz gut soweit; ein wenig müde, aber zufrieden.

CMP: Kann ich mir gut vorstellen; ich habe gehört, dass es schon erste positive Rückmeldungen von Lesern gibt?

DT: Ja, in der Tat! Es haben so viele Buchhändler nach diesem Buch gefragt, dass wir wirklich überrascht sind, woher das plötzliche Interesse und die starke Nachfrage kommen……

CMP: Wieso überrascht euch das? Deine Bücher sind spannend geschrieben und der Horus trifft den Zeitgeist……

DT: Danke für die Blumen; vermutlich hast du Recht, aber der Autor kann das selber schwer einschätzen….

CMP: Ach komm schon, mach dich nicht unwissender als du bist, das steht dir nicht!

DT: Nein, wirklich Claudia: Ich weiß nie, ob irgendeins meiner Bücher gut ist, geschweige, ob es gut ankommt, völlig unabhängig, ob Kritiker es gut rezensieren, oder ob sie es in der Luft zerreißen; ich schreibe sie halt so runter, wie ich meine es tun zu müssen und fertig; was dann am Ende rauskommt, kann man nie wissen, ahnen vielleicht, aber nicht wissen…..

CMP: Na gut. Was war deine Hauptmotivation, für den Horus?

DT: Zuerst einmal wollte ich einen Roman schreiben, der in einer vor uns liegenden Zukunft spielt, nach weiteren 10 Jahren Heuschrecken-Kapitalismus.

CMP: Story und Figur sind dir einfach so eingefallen?

DT: Ich habe vor einigen Jahren auf meinem Blog ein paar Kurzgeschichten geschrieben, die mir Spaß machten und den Lesern Freude bereiteten; dass war eine neue Erfahrung für mich…..

CMP: Wie bitte? Du schreibst doch, um zu…..

DT: Halt-halt-halt, Claudia! Ich habe dir schon einmal erklärt, dass ich nicht wegen „um zu“ schreibe; ich schreibe einzig und allein, weil ich schreiben MUSS; ich muss das rauslassen; wenn es Lesern Spaß macht, ist das natürlich toll, aber wenn es nicht gut ankommt, wird meine Schreiberei sich nicht ändern; ich schreibe NIE, um zu gefallen, oder um für viele lesbar zu sein;

viele machen das und ich sollte das vielleicht nicht so offen und ehrlich sagen; wahrscheinlich schimpft mein Verleger morgen mit mir; ich schreibe ausschließlich, was mir die Eingebung sagt; allerdings, und das ist vermutlich das große Novum:

Beim Horus wusste ich von Anfang an, dass es Leser gab, denen vereinzelte Teile gefielen; dass darf einen nicht auf die falsche Fährte locken, dass dein Buch ein Erfolg wird…….dass weißt du nie, wenn du ein Nobody bist und man keine Unsummen in Werbung steckt……

CMP: Okay. Kommen wir also wieder auf den Horus: Was hat dir am Meisten beim Schreiben gefallen? Oder anders gefragt, was war deine Hauptmotivation?

DT: Wie sonst auch, werde ich nicht über das Buch selbst reden, sondern mich darauf beschränken, was mein Hauptanliegen war: Ich wollte eine fiktive Zukunft erschaffen, eine, in der unser globaler Wirtschaftskrieg sich in etwas noch Düsteres und Menschenverachtenderes weiterentwickelt; in etwas, dass jegliche Menschlichkeit und Solidarität verschlingt und für alle Zeiten vom Erdball vertilgt; es ist ein wenig so, wie heute, nur noch kälter…….

CMP: Das kann man sich kaum vorstellen; was für Konsequenzen siehst du voraus? Oder anders gefragt: Was für Entwicklungen siehst du am Horizont?

DT: Dass die Rote-Armee-Fraktion (RAF), oder eine ähnliche Gruppe, die in den Deutschen Sechzigern aus den Studentenbewegungen herausgegangene Bewegung wiedergeboren wird.

Wenn wir den eingeschlagenen Weg nicht ändern, werden sich die jungen Menschen mit dieser altbackenen, menschenverachtenden Wirtschaft und Politik nicht abfinden; und, das will ich hier noch einmal unterstreichen:

UND, das es eine natürliche Konsequenz ist, dass sich die Menschen mit Idealen wieder radikalisieren könnten. Es bleibt ihnen keine andere Wahl. Noch haben wir diesen Punkt nicht erreicht, aber wenn das passiert, werden wir das viel schneller merken, als damals beim deutschen Herbst….

CMP: Das klingt nach einem düsteren Szenario; warum glaubst du, dass wir das schneller merken, als damals, ob sich die Menschen radikalisieren?

DT: Weil wir im digitalen Zeitalter leben! Was glaubst, du, was du heute mit ein paar Weltklasse Hackern anstellen kannst? Denk nur einmal an die Iranischen Zentrifugen, die angeblich amerikanische Geheimdienste lahmgelegt hatten;

du kannst heute so viel bewegen, während du im Schlafanzug vor deinem Laptop sitzt. Stell dir vor, du kombinierst diese Tatsache mit modernen Waffen; versuch dir diesen Cocktail vorzustellen; dann hast du einen Ausblick auf eine mögliche Zukunft!

CMP: Was ist zu tun, um so eine Entwicklung abzuwenden?

DT: Wir müssen die Wirtschaft und ihre Funktionsweise verändern; wir können nicht von dauerhaftem wirtschaftlichen Wachstum ausgehen; nichts wächst unbegrenzt, jeder Gärtner weiß das; unendliches Wachstum existiert nur in den Vorstellungen von sogenannten Wirtschaftsexperten……

CMP: Was, ganz konkret gesprochen, müssten wir tun?

DT: Wir müssen weg, vom rein monetär getriebenen Wachstum, hin zu einem Multidimensionalen kommen; Geld allein, bemisst nicht den Wert einer Firma, oder eines Produktes; es sind die Menschen, die an der Wertschöpfung teilnehmen; mehr möchte ich aber nicht sagen, sonst greife ich zu viel aus dem Buch auf und es sollen ja möglichst viele lesen, nicht wahr? (D zwinkert in die Kamera)

CMP: Nun, zähle ich auch zu denen, die das Buch schon gelesen haben, wie du dir denken kannst; ohne jetzt unangekündigt eine Vorab-Rezension abzufassen: Am besten gefällt mir die gleitend-schleichende Verwandlung und Radikalisierung des Protagonisten; sein innerer Kampf, den wir alle kennen und regelmäßig ausfechten und immer wieder zurückstecken; dein Protagonist tut das irgendwann nicht mehr, warum nicht….?

DT: Die Frage kannst du dir selber beantworten; da du es offenkundig nicht tun willst, werde ich das Gleiche mit dir tun, anhand eines unschönen alltäglichen Beispiels, bist du bereit?

CMP: Okay, gerne; ich bin gespannt!

DT: Dein Nachbar über dir verprügelt regelmäßig seine Frau; täglich hörst du, wie ihr Kopf auf den Boden schlägt, so sehr, dass du dies Geräusch nicht mehr aus deinem Kopf bekommst, weil du des nachts auch ihr leises Schluchzen ahnst zu hören; was tust du? Gehst du zur Polizei?

CMP: Natürlich!

DT: Gut. Die Polizei klingelt an seiner Tür, nimmt die Daten auf und geht wieder. Aber die Frau des Nachbarn bleibt und verlässt ihn nicht; auch zeigt sie ihn nicht an. Was tust du jetzt, wenn er ihren Kopf wieder als Fußball benutzt und du dich immer öfter fragst, ob er mit den gemeinsamen drei Kindern Ähnliches macht?

CMP: Schwieriges Thema! (leise schluchzt Claudia Meyer-Paradiso, fängt sich aber sofort wieder)

DT: Alles okay, Claudia? Wir können das Thema wechseln…..

CMP: Nein, schon gut; okay, ich habe es kapiert: Du hältst uns allen den Spiegel vor, wann ist wieviel genug; wann muss jeder von uns handeln, nicht wahr….?

DT: Genau! Und im neuen Buch zeige ich den Weg, den mein Protagonist geht…..

CMP: Mir hat das Buch sehr gefallen und offensichtlich gibt es noch ein Weiteres, nicht wahr…?

DT: Das kann ich noch nicht verraten…erstmal schauen wir, wie sich die Auflage verkauft.

CMP: Wie groß ist die erste Auflage?

DT: Keine Ahnung. Ich glaube drei oder fünftausend.

CMP: Habt ihr auch schon Lesungen geplant?

DT: Noch nicht. Aber es wird welche geben.

CMP: Vielen Dank für das Gespräch. Nenn mich euphorisch, aber ich glaube, dass ihr noch im ersten Semester 2021 eine zweite Auflage produzieren werdet.

DT: Wir werden sehen……

CMP: Komm schon, Don: Freu dich über dein neues Buch, endlich ist es draußen!

DT: Ich lächle mehr von drinnen……

CMP: Was machst du heute Abend?

DT: Gleich kommt ein Freund zu Besuch, wir werden Wein trinken und etwas essen.

CMP: Dann guten Appetit, Prost und auf Wiedersehen.

DT: Ja, bis bald.

Lautes Knacken in der Leitung. Dann ging D in die Küche, öffnete eine Flasche Wein und begann das Abendessen vorzubereiten.