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Trocken – Odyssee 2024

Ich hätte gern 10 große, weiße, langstielige Lilien! … Sehr gerne! … Sie kaufen immer nur Lilien, nicht wahr? … Ich lache, um nicht zu antworten … Sie sind Holländer? … Fast! Bin aus Deutschland … Bo-bo-bo, das ist aber gar nicht das Gleiche …

Hat natürlich Recht …

Wieder lachen, um nichts zu Erwidern … Vermutlich hat er vergessen, dass er diese Aufführung mir schon mindestens ein Dutzend Mal dargeboten hat … Er könnte den Spaß um Österreich und Schweiz erweitern … Besonders Österreich …

Wegen der Landschaftsmaler …

Habe daher auf mein traditionelles „Aus Hambourg, was nicht wie Deutschland ist … so wie Paris, dass nicht für Frankreich steht“ verzichtet … Danke, das macht 65,50€ … Gerne, mit Karte bitte …

Bip-Bip-Bip-Bip-Beeeep …

Draußen schien die Sonne … Ich trug meine zwölf Freundinnen nach Hause … Zwei bereits Offene schenkte man mir … „Les jardins d’Ozenne“ … Klingt schöner als „Blumenhändler“ oder alternativ „Blumengeschäft“ …

Schon beim Beschneiden …

und Aufstellen verströmen die weit gespreizten Blütenblätter der frühreifen Zwei ihren betörenden Duft … Einfach umwerfend! … Jedes Mal aufs Neue … Eine Woche trocken … Genau das entschied ich, beim Blumenkauf letzten Samstag …

Musste mal sein …

Einfach so … Für mich, für dich, für alle … HUK Coburg … Disziplin ist wichtig im Leben … Bei Allem! … Wir können nicht ständig alle Zügel schleifen … Huch! Sag ich das? Du meine Güte! … Obst, Tee und Gemüse … Sind wieder beste Freunde …

Pause …

mit Côtes-du-Rhône, Minervois, La Clàpe und Côtes de Duràs … Spazierengehen, Laufen … Frühjahrsputz … Karottensaft statt Wein … Find die Idee gut … Sonntag Buch und Sonntagsstory … rackern im Tagebau …

Abends Tageslichtlampe …

Statt leuchtender Erdbeernase … Gegen 21:30 kochen … 22Uhr Abendessen mit französischer Doku … Charlemagne, erster Europäer und sein Octagon in Aix-en-Chapelle … Vielen als Aachen bekannt … Goldener Schrein, Gewalt, Mord und Totschlag, Helden …

das Übliche …

zum Einschlafen Céline … von Schloss zu Schloss … Gegen Mitternacht fielen mir die schwerer werdenden Augen zu … Montag! … Morgendlicher Frühsport … Haferflocken, Karottensaft und Basenpulver mit Viktor Schauberger Wasser …

Anschließend Broterwerb …

digitales Lochen, knicken heften … An der Stanze stehen … Am Hebel ziehen … Stundenlanges Aufeinander einreden … Rechthaberei überall … keiner weicht nur einen Millimeter von … Kommt nicht in Frage! … seinem Standpunkt … Bald gingen mir Worte & Lust aus …

Lust & Worte …

Langeweile ließ mich König der Einwortsätze werden … Kopfschütteln, stempeln, aus-checken … Abends mit Milch nachschenken … 3h Stunden am Buch arbeiten … dann Pastinaken und Zwiebeln … man schneidet die Rübe in kleine Würfel …

schmort sie 15min in Olivenöl und gibt dann kleingeschnittene Zwiebeln … 10min zusammen … Fertig! … Großartig mit dem passenden Tee … Nee Eigenkreation … Nelken, Ingwer, Earlgrey, Curcuma und Milch …

Ein Hammer! …

Dazu zweite Hälfte Karl der Große … Hat angeblich die gemeinbildenden Schulen erfunden … Und Napoléon Bonnaparte inspiriert … Vorm Einschlafen wieder Céline in Sigmaringen … Dienstag! … Gleicher Rhythmus …

An der Stanze stehen …

danach, Miete überweisen … Dann Berufung nachgehen … Ein Gedicht, plus 3h am Buch schreiben … Schneckengang, Mikroben-Leben … 22:00 Spaghetti Carbonara … Vorm Schlafen letzte Seiten Steppenwolf … Dann Abflug! …

Mittwoch!

Boah! … Frühsport mit Hampelmann, Liegestützen und ein paar andere Kinder von Turnvater Jahn … Zeit vergeht nicht im Wurmloch … Keine Ahnung warum … Mittagessen mit Kumpel … Sushi mit Meeralgen, Stäbchen und stillem Wasser …

Bin ein wenig stolz auf mich …

Und mit wenig zufrieden … Danach Spaziergang durch die Stadt … Süßkartoffeln, Karottensaft, Griechischer Joghurt und Parmesan kaufen … Dann Ablage und Staubsaugen … Muss mich mehr bewegen … Welch ein Vorsatz …

Was man alles muss …

Und sollte! … Sonnenschein und Lilien … Dunkelheit mit Tageslichtlampe … 1 Poem, dann 2h Buch … danach Sellerie mit Zwiebeln und Kurkuma … Gleiche Zubereitung wie Pastinaken … Abend-Doku mit Louis Katorze …

Anschließend Céline, n’est-ce pas? …

Departure um Mitternacht … Donnerstag Broterwerb von zuhause aus … Mittags Spaziergang … Telefonat mit Frau Mutter, kurzer Blick auf meine Whatsapp-Nachrichten … Los doch! Gleich beantworten …

Und weiter geht’s …

Endlich kam der Ersatzakku für meine kleine Teufel-Box per Post … Karottensaft zum Abendbrot … Davor Schreiben, schreiben, schreiben … Hin und wieder zu den sich öffnenden Lilien schauen, lächeln, seufzen, tief einatmen, wieder seufzen …

Alle Sterne sind schon da …

Telefonat mit Ede … Er ist irgendwie müde, nicht gut drauf, scheint mir leicht angetrunken zu sein … Schwiegermutter gestorben … Alles nicht schön! … Dies, jenes plus Leben! … Manchmal ist genug einfach genug …

Mache mir Sorgen um ihn …

Auch um seine Frau … Zu wenig Sonnenlicht, noch dazu das Päckchen was wir alle zu tragen haben … Eine Weile kreisen meine Gedanken um die Beiden … Fange dann wieder zu schreiben an … Hab noch viel vor mir … Einen ordentlichen Stiefel …

Buch muss fertig …

Scheiße! … Muss ja noch das Cover gestalten … Habe keine Idee … Nur vage … Vor Mitternacht wieder mit Céline im Bett … Lift-off um 00:30 … Freitag! … Früher Morgen mit Sport … Haferflocken und griechischem Kaffe! …

Muss arten mit Laufen …

Knie ist nicht okay … Mittagessen mit Freunden … Endlich wieder Wein … Fünf Männer … Drei Alphatiere, dazu mein Kumpel und ich … wir zwei Spielen Dompteure … Macht Spaß … Drei die Senden … Zwei die zuhören … Heute ohne Honorar … War schön alle zu sehen …

Trotz Pimmelfechten …

Eine Woche OHNE rum … Ging leichter als erwartet … Keine Schwierigkeiten, im Gegenteil … Habe ohne Wein viel mehr Energie … Welch Überraschung! … Abends bei den gleichen Freunden vom Freitag … Diesmal alles zivilisierter … Nur Bier und Wein …

Ohne Beton …

Eine Woche im Paradies … mit preußischer Disziplin … Man schafft so viel mehr … Muss das ein paar Wochen durchhalten … Dann ist bestimmt mein Buch fertig und Platz für Neues … Wie wäre es mit einem Buch voller Gedichte … Dazwischen …

Wütende Bauern …

Verloren – Odyssee 2024

Bauer Hans-Peter Sünnemann sah es kommen. Er hatte seine Unschuld gegen Vorteile getauscht. Dabei verlor er den Blick in den Spiegel. Jetzt beichtet er dem Teufel. Hades hat Verständnis für ihn. Er weiß sogar, wie er Fährmann betrügen und P. befummeln kann.

Schon sein Vater war Bauer.

So wie seine Großväter vor ihm. Früh Klassensprecher in der Schule, dann Landjugendführer, da war es nur ein kurzer, um so leichterer Weg, um seine 42 Dutzend Milchkühe zu führen. Auch die mussten Regeln einhalten, pünktlich und nett sein.

Vor Allem Letzteres.

Dann plötzlich geschah es. Mehrere Kühe kalbten zur gleichen Zeit, als Gerd Schröder die Agenda 2010 vorstellte, das World-Economic-Forum seinen „World-Risk-Report“ vorstellte und ein nicht registrierter Chemtrail-Flieger über seinen Hof flog.

Da wusste Bauer Sünnemann Bescheid!

Zufälle? Ausgeschlossen! Sünnemann wusste es besser. Schnell schärfte er seine Mistforke. Man wollte ihnen allen an den Kragen. Vor 500 Jahren gab es den letzten Bauern-Krieg im Deutschen Kaiserreich. Das es aber so schnell wieder passieren würde?

Sünnemann kratzte sich am Kinn.

Seinen Kühen ging es wie Bolle. Vertraglich zugesicherter Beauty / beziehungsweise Erholungs-Urlaub. Sie hatten alles was sie wollten. Nur der politische Hochadel verstand nicht, das es ohne Bauern nicht geht!

„Gibt dann nichts zu fressen!“

Sagten seine Oppas. Gilt auch heute. Demokratie ist schön, man kann sie nur leider nicht essen. „Ruhe da!“, brummt er eine seiner Kühe an. Wählen ginge er trotzdem. Dabei wollte er selbst in der Politik gehen. SPD oder AfD. Was Liberales.  Aufbäumen und Anstrengen war er gewohnt.

Wie wuchs er eigentlich auf?

„Los, streng dich an! Reiß dich zusammen!“, schrie sein Vater über Feld und Fußballplatz. „Hau ihn um! Mach ihn alle!“ Siehn Vadda war Trainer der Dorf-Fußballmannschaft. „Nicht mitlaufen, geh dazwischen, mach ihn platt!“ Tägliche Schreierein in der Umkleidekanine.

Klappe halten? Unmöglich!

Ständig gab’s Kloppe. „Du bist schuld, dass wir verlorenen haben!“ Totenstille. Alle schwiegen, außer dem Kapitän und Sturmführer. Da wusste Hans-Peter, dass er entweder Politiker, Bauer, oder Führer, Chef in eines großen Unternehmens sein wollte.

So kam es!

„Haben wir noch Kartoffeln?“ Gedankenverloren sinniert er in die Unendlichkeit der Sterne, wo der King auf ihn wartet. Wieder ein Tag, schön wie’n Tagtraum. „Hörst du?“ Bauer Sünnemann greift den Topf, reicht ihn weiter. „Nein!“ ruft er instinktiv, um Opposition zu erzeugen.

Noch heute hasst er Vorhersehbares.

Heute war der große Tag. „Oh ja, heute ist es kalt und windig!“ Wer redet so was? „Wie war dein Wochenende?“ Man stelle sich das mal vor. „Blendend!“ Alles gelogen. Gestern lag er flach. Nur wen interessierte das. Will niemand hören.

„Heute ist Demo! Mehr noch:

Bauern-Krieg, wie 1524! Da lag er krank im Bett. Richtig mit gelbem Zettel. Schon damals … Blitzkriege und alles. „Einkaufen, Besorgungen machen, hab meine beiden Pullis zur Reparatur gebracht“ … „Wieso das?“ … „Haben überall Löcher!“

Müssen unbedingt gefickt werden“

500 Jahre, ist lange her, sag ich ihm und schneide ein Stück Kartoffel ab. „Wie beide? Du hast nur zwei Pullover?“ „Und dann auf den Markt“ Sünnemann zieht Gummi-Stiefel an. „Will zur Elbe runter, Hafencity ansehen. Hinterher dann mit dem Rad auf die A7,

Zwischenstopp Paris,

um vollzutanken, doch diesmal Kaffee-Olé im Café le Flore. Danach weiter. Unpünktlich zur Konferenz des World-Economic-Forum (WEF). Man stellte den „Global-Risk-Report“ vor. Schnell verfinsterte sich seine Miene, wie er heute sagt.

„Wir sind alle am Arsch!“

Wäre er doch bloß … Politiker … sein großer Traum … Jetzt sah es schlecht um die Welt aus! Hätten sie ihn mal genommen. Jetzt sind wir alle verloren Alle wissen es. Doch niemand … tun ist immer schwerer als … Alles bleibt an den Bauern hängen.

„Hast du einen Dachschaden?“

„Nicht mehr als andere, wieso?“ … „Wegen deiner zwei Pullis…“ … „Interessiert keinen. Los nehm Kartoffeln, die sind lecker!“ … „Spinnst du? ich glaub das hackt bei dir!“ … „Logo, was denkst du denn! Drinnen ist das neue Draußen.

Warm das neue Kalt.

Hades ist Zeus und umgekehrt, deswegen darf Zeus jetzt Persephone vögeln. „Sind trotzdem lecker die Kartoffeln!“ Freundlich, aber abgelenkt stand in seinem Zeugnis. Kunststück, bei den vielen hübschen Mädchen“, wie er heute sagt. „Hast du wirklich nur zwei Stück?“

Immer nur ficken im Kopf!

Deswegen viele Kühe. Sind alles seine Mädels, irgendwie. Boah! Journalisten gehen ihm auf den Wecker. „Ich hab nur eine Zahnbürste, könnt ihr euch das vorstellen?“ Vor der Demo schön Spazierengehen. Meist in der Sonne. Hades Schattenwelt findet Bauer Sünnemann nur

als Haltung nett!

Zucht und Ordnung. „Stillgestanden, alles auf die Trekker! Links um! Die Augen! Marsch!“ … „Reichst du mir bitte das Salz?“ … Irgendeiner schmatzt. Um Baals Willen, wenn der das hört! Wu-Wei fand Bauer Sünnemann spannend. In 2009 lief ihm der Kram über Hose und Weg,

bald in die Stiefel.

Zusammen mit, halt nee, warte: Nicht Wu-Wei oder Bauhaus, sonnern Daoismus, so heißt der Isthmus vom Korinth. Ein schöner Kanal. Schön eng. Aber eng parken mag Sünnemann auch heute noch nicht. „Hast du mal Luke zwei ausprobiert?“

„Will jemand noch Kartoffeln?

Salz ist auch da. Schaut, hier! Noch etwas Albert Broccoli?“ … „Ich mein, weil du eng magst“ … „Was? Wovon redest du?“ … „Doch nicht am Tisch, Liebchen!“ … „Wo sonst? In der Kirche? Oder im Supermarkt? Oder auf der Demo gleich?“

„Ich hab bestimmt 15 Pullis!“

„Sag mal haben wir Parmesan im Kühlschrank?“ … „Wofür denn? Für deine Kartoffeln etwa?“ … „Oder Muskatnuss? Haben wir?“ „Habe ich mal ausprobiert. War übrigens wirklich ganz schön eng, die Angelegenheit.“ … „Nein Danke. Alles gut. Ich habe alles!“

„Kartoffeln isst man

nicht mit Parmelsan oder Muskatnuss, lass diesen modernen Quatsch!“ … „Aber wenn ich es probieren möchte?“ … „Sowas machen wir nicht! Wir sind anständige Bauern!“ … „Wie war das Fußballspiel? Hat deine Dorfmannschaft oft gewonnen?“ Treffer auf F7.

Schwerer Kreuzer versenkt.

So ging es Hans-Peter ständig. Das ganze Leben. Über den Tisch ziehen, einander durchvögeln, betrügen, gegenseitig abzocken, Kielholen, Sähen, ernten und düngen, und wenn es ernst wird schnell abhauen. Also doch lieber

zuhause fix

eine Flasche aufziehen, kräftig einschenken und auf die schiefe Autobahn. „Will noch jemand Wein?“ … „Ja, unbedingt!“ … Frankenwein, gar nicht schlecht. Dann waren wir fertig und Bauer Sünnemann musste zur Demo … da geschah es,

als er in seine Gummistiefel stieg …