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Reise! – Odyssee 2023

Wahrhaftig, oh Wunder, erdauert sie schon recht lang … Möge es weiter steinig und beschwerlich bleiben … Mit wenig Komfort und Zerstreuung … Sie bekommen mir nicht … Lenken mich ab … Unbekannte Wege zu gehen …

Im Kleinen wie im Großen …

Sei bei dir … Verweile im Moment … Verlasse deine geliebten Trampelpfade, bevor es Schützengräben werden … Arbeite! … Lerne! … Gib dich der Lust hin! … Aber nicht ständig! … Nehm all das Verstaubte aus deinem Rucksack …

Schaffe Platz!

Mach dich frei von den Erwartungen der Anderen … Nur so bekommst du Raum für Neues … Verschenke, was du nicht brauchst … Verlasse, was dir nicht gut tut … Meide Konflikte, mache weite Bögen um Kriege … um Soldaten und Krieger …

Bedanke dich für die schöne Zeit …

Und geh! … Aber nicht den dir bekannten Weg … Auf das du bei der gleichen Kreuzung wieder rechts abbiegst! … Suche die unbekannte Straße! … Schau dir ihren Verlauf genau an … Liegt sie in der Ebene? … In den Bergen? …. Oder am Meer? …

Geh den Weg der Eselkarren …

Nicht jene für Elektroautos, die Steckdosen suchen … Schlage dich durch … Nicht zu! … Geh lakonisch über Stock und Stein … Reise mit wenig Gepäck … Nur wenig brauchst du …

Wirst schon sehen …

Ob du am Ende einen Regenbogen mit ‘nem Topf voll Gold findest? … Wer weiß das schon! … Aber sieh dich vor: Töpfe mit Metall sind schwer … oft sind die Wege wertvoller als die ersehnten Ziele selbst … Und solltest du ihn aus der Ferne sehen …

So biege rechtzeitig vorher ab …

Verlasse den Weg … Verliere dich erneut … Denn du hast dich offensichtlich … Noch nicht gefunden … Aber Obacht! … Gehe langsam … Nicht zu schnell … Sieh dich um … Lass dir Zeit … Mache Rast … Nicht zum Rasten …

Zum Horchen, Schauen und Atmen …

Reise alleine … Wenn du dich finden willst … Reise zu zweit, wenn du Teilen möchtest … Fürchte nicht die Einsamkeit … Sie heilt alle Wunden … Es ist deine Bequemlichkeit, die sich fürchtet … Vor Unbekanntem und Veränderungen! … Angst, alte Leben abzulegen …

Hab keine Furcht …

Was soll passieren … Gib Acht und sei gleichzeitig vertrauensvoll … Höre auf deine Intuition … Meide Quacksalber, Rechtsverdreher, Politiker und Redenschwinger … Geldbeutel und heiße Luft sind ihnen wichtiger als du und dein Heil …

Bewahre Haltung …

Sie ist das Einzige was du hast … Haltung, Moral … Sie kostet dich dein Leben … Und das ist gut so … Für was sonst solltest du es geben? … Für Arbeit? … Für einen Porsche? … Eine Yacht? … Das hohe politische Amt? … Macht und Einfluss? …

Ein dickes Bankkonto? …

Gehe in den Süden, wenn du Wärme magst … Schau den Oliven beim Wachsen zu … Lausche dem Zirpen der Grillen unter mediterraner Sonne … Bleibe, wenn es dir gefällt … Doch sieh dich vor … Bleibe auch dort nicht stehen …

Denn du bist immer schon da …

Hüte dich vor dir selbst … Du kennst dein Phlegma … Wie leicht gehst du mit … Wie gerne schenkst du nach … Wie sehr liebst du die Zerstreuung! … Triffst dich mit Dionysos … Schenkst ein vom schweren Wein … Schwingst kleine und große Reden … Tue all das …

Aber nicht täglich …

Gehe nächsten Tag weiter … Unaufhörlich! … Aber komme nicht an … Vermeide es! … Verweigere dich dem Ankommen! … Es bedeutet das Ende, den Tod! … Erst intellektuell … So schnell entwickeln wir uns zurück zu Gemüse …

Geh stattdessen weiter und weiter …

Eine Etappe folgt der Nächsten … Wie könntest du sein, wenn du nicht schon ewig gewesen bist! … Doch gibt Acht! … Höre nicht auf jene, die dich von Allem abbringen wollen … Die Gefahr sehen, wo du Neues siehst … die Furcht haben, wo du Hoffnung spürst …

Bedanke dich höflich …

Für Rat und Tat … Mag auch das Meiste ausgeblieben sein … Geh weiter deines Weges … Schau, er liegt direkt vor dir … Sieh dich um … Schau in den Sternenhimmel … Alles ist ein und Dasselbe … Während du auf der Erde schreitest …

Gehst du von Stern zu Stern …

Von Galaxie zu Galaxie … Drum finde … Im Großen, wie im Kleinen … Alles liegt dir offen zu Füßen … Nur zugreifen … das musst du selbst! … Wenn du willst, findest du alle Antworten des Lebens in quietschenden Bahnschranken …

Drum warte nicht länger …

Stunde ZERO – Odyssee 2022 CW08

20.Februar – 2019 auf Kreta hatte ich das schon mal. Für ein paar Sekunden wusste ich nicht wo ich und wer ich bin. Nach meinem Geburtstag hatte ich es dann noch einmal, nur viel länger. Es hielt über eine Stunde an, es war sehr gespenstig, so als wenn ich noch mal geboren werde, oder eine bestimmte kritische Masse erreicht habe, nach der es kein

zurück mehr gibt.

Eine Art Kettenreaktion, die etwas Neues unwiderruflich auslöst, in etwa so, als wenn man auf einem vereisten See einbricht und nicht im eiskaltem Wasser, sondern durch irgendeinen verrückten Mechanismus, in warmem Wasser landet, am anderen Ende der Welt an einem unbekannten Strand, neu erwacht.

Chemische Elemente haben ein ähnliches Verhalten.

Kohlenstoff und Platin sind meine Lieblingsstoffe. Nehmen wir Ersteres: Man findet es im sogenanten „Blei“ oder „Graphitstift“ und wenn man die Schwarze Magie stark genug verdichtet, erhält man einen Diamanten. Seine Eigenschaften haben nichts mit dem Ausgangsstoff zu tun, obwohl sie rein chemisch absolut identisch sind. So ging es mir in dieser einen Stunde, die ich

Stunde Null nenne.

Es geschah, als mir meine Freunde ein Fotoalbum überreichten, mit Foto’s und Texten von vielen großartigen Menschen, die ich in den letzten 30 Jahren treffen durfte. Es kam mir vor, wie die kosmische „la quenta“. Sieh mal, das alles bist du, schau nur, was du alles getan hast! Wie in Trance blätterte ich und versink in den Seiten. Wer war das? Es war, als hätte ich keinen Bezug zur Person, die ja ganz offenkundig ich selbst bin, die mich aber nicht mehr innerlich erreicht.

Sprachlos saß ich vor den vielen Bildern.

Natürlich war es nur ein kleiner Extrakt, aber ein sehr schön gemachter. Aber warum, schien mir die Person befremdlich zu sein? Und in diesem Moment geschah es: Nichts nahm ich mehr wahr, weder wer ich bin, noch wo ich war, oder wer mit mir am Tisch, im Restaurant Elkano saß. Ich saß auf meiner einsamen Insel und

wusste – nichts!

Alles war wie weggeblasen, als hätte es meine Vergangenheit nie gegeben. Als hätte jemand heimlich eine neue Software geladen, so wie es Apple mit seiner software „IOS“ tut. Anscheinend luden griechische Götter eine neue Version in meinen Geist, eine Art „Don V.2.0“. Plötzlich hatten bekannte Dinge weniger Glanz als vorher. Speisen und Getränke schmeckten anders, schon noch bekannt, aber weniger beglückend, so, als zwänge mich die neue Applikation, neue Wege einzuschlagen und

unbekannte Dinge zu tun!

Schon früher hatte ich ein paar dieser Anwandlungen. Dann jagte ich irgendeiner neuen Sache, oder Frau hinterher und schon war die Sache geritzt. Was sich heute in mir regte war völlig anders. Regelrecht spüren konnte ich, dass kein Stein mehr auf dem anderen bliebe, wenn ich jetzt losginge. Und so geschah es. Schon durchlebte ich erste Rituale anders, sozusagen in abgewandelter, neuer, mir unbekannter Form, als ich gewohnt war.

Auf einmal fühlte sich mein Puzzle komplett an.

Nun galt es Ausschau halten und sich auf den Weg machen. Nahezu alles findet außerhalb meines Gedächtnispalast statt, doch das Wenige, das in mir vor sich geht, hat sämtliche Code’s gewechselt. Es fühlte sich wie Neuanfang, oder Neustart an. Nicht ohne das Erlebte, sondern mehr darauf aufbauend, ohne ständig daran zu denken.

So wie bei einem Videospiel, wenn man ein bestimmtes Level vollendet und ins Nächste kommt. Dort warten dann neue Aufgaben, mit unbekannten Prinzessinnen und Monstern, auf die ich mich neu einlasse. Schauen wir mal, auf welcher Insel

Kirke auf mich wartet…