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Sauber und rein! – Odyssee 2023

Sieben Jahre! … Man hält’s im Kopf nicht aus! … Ganze sieben Jahre konnten wir ungestört parken … Bis der Mairie von Toulouse … ist so was Ähnliches wie‘n Bürgermeister … auf die Idee kam, dass Toulouse schöner und … nicht zu vergessen …

Großartiger! …

werden muss! … Seit dem überschlagen sich die Ereignisse! … Überall im Stadtzentrum baut man Marmor.- und Granit-Gehwege … Vorhandenes reißt man ab … ersetzt es durch neues, schöneres … vermutlich viel teureres! … Alles mit Bürgergeld! …

Doch nicht nur das!

Straßen sind für den Autoverkehr gesperrt … seit Kurzem die erste Hälfte der Rue de Metz … für alle die keinen Sonderausweis haben … wie beispielsweise Anwohner, Handwerker, Dienstleister oder …

Besucher von Ersterem!

Ordnung! … Die muss jetzt nun wirklich sein! … Wenn Ding ge-orrrdnet (zu lesen bitte mit rollendem R) aussehen, dann gibt es vielen Menschen anscheinend ein Gefühl von Schönheit und Behaglichkeit … Neuerdings ist daher „wildes Parken“ von Mopeds …

nicht mehr gewünscht! …

Und nicht nur das … Es ist ab soforrrt (rollendes R) verboten! … Überall hat man Schilder aufgestellt … Man denkt … Bin ich in Deutschland? … Ganz gruselig! … Überhaupt denke ich schon länger, dass mich das Stadtzentrum an den Jungferrnstieg in HH erinnert …

wo man Sonnenbrille …

auch Nachts trägt, weil alles sehr blendend vor Hochglanz schimmert … Ist das nicht fabelhaft? … Schau mal wie schön! … Nun ist auch Toulouse gefallen! … Eingenommen vom Prrropaganda-Ministerium, dessen Gartenzwerge, Leitkulturverfechter …

und intellektuellen Putzkolonnen …

der formidablen, wundervollen fünften Französischen Republik! … Auf dem Foto sieht man die mit wehleidigem Blick längst versteinerter Erinnerungen … als noch alles in Orrrdnung schien … man uns Mopedfahrer in Ruhe ließ …

bis man Anfang 2023 begann … mit eiserrrnem Besen … alles auf imperialen Hochglanz nach vorrrne zu bürsten … In dieser Woche habe ich einen Strauß Strafzettel kassiert, sowie handgeschriebene „Aufforderungen“ …

mein Moped anderswo hinzustellen …

Seitdem macht sich ein ungutes Gefühl in mir breit … Vielleicht ist meine Zündschnur kürzer geworden … Vielleicht wird man mit den Jahren dünnhäutiger … Kann sein! … Und doch … die Veränderrungen sind offensichtlich! … Sie spirngen ins Gesicht! …

Nein, mehr als das!

Man verteilt Strafzettel für Sachen, die man jahrelang gewähren ließ … Man kann sich persönlich ausgeschlossen, oder angefeindet fühlen … Oder einfach hinnehmen, dass alles sauberer und orrdentlicher wird … Beides lebt mit gleichem Resultat! …

Weniger Freiheit!

Einschnitte in die Freiheit für motorisierte Zweirädler … Im Falle von Toulouse sind das Viele! … Kunststück bei sovieel Sonne … Bald sieht alles aus wie Paris … Eine gewaltige Freiluftausstellung … Glorie, Pracht und Fortschritt propagierend …

Schöner Wohnen …

stand Taufpate … Insel Mainau als Prinzip in ganz Frankreich ausgrollt … selbst im chaotischen Süden … dem es … Dank großem Abstand zu Paris … fabelhaft ging … leider nur noch „ging“ … Tragisch, wenn man erkennt, dass unbeschwerte Tage …

der Vergangenheit angehören …

Teutonische Gründlichkeit und Ordnung drückt durch alle Ritzen, das französischen Multi-Kulti-Patchwork Teppichs, den man im Elysee-Palast, sowie jedem halbwegs blind gehorchenden Großstadt.- oder Hinterwald-Mairie …

manisch sauber-putzt …

so wie man Schulen und Bildungszentren, von konservierenden Ideen der Akademie Francaise langsam mumifiziert … bis wir bei Regen auf glatten Hochglanz Marmor-Trottoirs ausrutschen … metaphorisches Image für Niedergang … eingeleitet durch

Glorie & Narzissmus!

Was also tun, fragt Zeus? … Für’s Erste … Suche ich amtlich anerkannte Motorrad-Parkplätze auf … Jene in Beton gegossenen … für in weiteres 1000 jähriges Reich! … Stillgestanden! … Rechts um! … Im Gleichschritt … Marsch! … Links-zwo-drei-vier …

Arme stolze Meritokratie …

Du und deine Sprache … Nein wirklich! … Du wirst mir fehlen! … Deine Küche! … Dein niemals ernstgemeinter Snobismus, den mir deine Kompatrioten mit Freuden um die Ohren hauen … mit reichlich Selbstironie …

Vielleicht noch ein Weilchen …

Aber nur ein Kurzes … Allzu lange wird‘s nicht sein … Versprochen! … Keine Sorge … Mein Moped braucht ihr nicht mehr mit Strafzetteln spicken, so wie Zwiebeln mit Gewürznelken … beim Zubereiten von Rotkohl …

Im Gegenteil …

Maximale Möglichkeiten werden wir aus dir herausziehen … liebe Fünfte … bis mein Griechisch fließend ist … Um mit Amtspersonen in Athen über die Vorzüge der Lakedämonier zu parlieren … Am Ende kehrt alles zum Ursprung zurück!

So sei es … spricht Zeus!

Und im Hintergrund hört man Zarathustra lachen … Schallend laut! … Er kriegt sich nicht mehr ein … Nach Luft schnappend … Am Boden liegend … Mit Beinen und Armen strampelnd … Vollständig verrückt geworden …

wie ein Satyr …

so wie Heraklit … viele andere … die vor menschlicher Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung statt auf Knie zu fallen … vorziehen, sich mit wachsender Zuversicht gegen den Tod aufzulehnen … Nicht, um ihn zu ignorieren … im Gegenteil ihn zu preisen …

als kosmische Kreisschließung …

die einzige wahre und absolute menschliche Gleichschaltung … sich verbindlich verpflichtend … Ethik … Innere Schönheit … Wahres moralisch gutes Leben … Einzige Möglichkeit die übrigbleibt …

um Faschismus …

sowie jeder Form von gesellschaftlicher Leit.- und rassig-menschlicher Monokultur entgegenzutreten … So wahr mir die 11 hellenischen Götter, inklusive ihrem CEO Zeus, die neun Musen, samt aller Titanen und Halbgötter …

helfend zur Seit stehen!

Letzter Ausweg Hellas! … Klingt wie ein Buchtitel … Moderne Version von „Koloss von Maroussi“ … Doch genug Pathos und Kerzenlicht! … Muss erstmal pragmatisch Strafzettel zahlen … Und Ausschau halten … nach Motorrdparkplätzen … Aber! …

Was viel wichtiger ist …

auch wenn Franzosen gerne meckern wie Teutonen … darf man nicht vergessen … ab 2024 gibt es TÜV für Motorräder in Frankreich … Manu Macron regiert Frankreich bis 2027 in ein Schröder-Deutschland! … daher ist es ganz besonders wichtig …

täglich Griechisch zu lernen …

Da-sein – Odyssee 2022 CW13

27.März – Endlich wieder regelmäßig laufen! Meine Güte, wie schnell macht mich ewiges Rumsitzen porös. Ich sach nur – Anima-Sana-In-Corpore-Sano. Mit diesem Motto hat Asics mal‘n schön-sinniges Motto gewählt, wenngleich ich nicht mehr mit denen laufe. Seit ich wieder meine Runden um die Garonne drehe, ist das Happyness-Level höher. Vielleicht liegt es auch an der Sonne, die seit Tagen länger scheint.

Zur Zeit buddel ich mich durch mein neues Buch.

Und bin gerade dabei, alte Geschichten aus tiefem Lebens-Gestein heraus-zu-schürfen, als wieder dies merkwürdige Gefühl des totalen Nichtwissens ausbrach. Wieder saß ich da und wusste nicht wer und wo ich bin. Woher das bloß kam? Es hat nichts Beängstigendes an sich. Eher ist es ein zutiefst merkwürdiges Gefühl, als würde ich hinter einem Vorhang stehen, der wie‘n milchiger Filter zwischen mir und dem wahren Leben schwebt.

Ich kann es nicht besser erklären.

Es ist, als wenn ich in einem unbekannten Leben, auf einem unbekannten Planeten wachwerde. Wie beim re-booten eines Computers, wenn „Es“ noch nicht weiß, was „Es“ geladen bekommt. Schon der alte Siegmund Freud hatte die Erfindung des „ES“ für sich in Anspruch genommen, was allerdings nicht ganz korrekt ist, wenn man pingelig sein will und wie ich glaube, wenn ich rückwärts blickend,

Nietzsche und die alten Griechen richtig verstehe.

Doch wenn grauhaarige Männer mit Pfeife oder Zigarre grimmig und humorfrei aus der Wäsche schauen, dann widerspricht man denen nur unter dem Einfluss von Drogen oder Wein. Wie der arme Wilhelm Reich das alles aushielt, bleibt mir ewig ein Rätsel. Nun, in Wahrheit hat er es ja auch nicht…

Auch Günni Grass kam mit Pip und Tweet-Jacket daher….

Aber worauf will ich eigentlich hinaus? Ach ja: Jedenfalls hat Sigi mit seinem „Das ich und das Es“ eine anständige Schrift hingelegt, was mich vor Jahren einlud, diesen Zustand des totalen „Nicht-Wissens“ mit dem Zustand des „Über-ES“ gleichzusetzen, dass am ehesten das „Äußere / Weltliche / Kosmische“ beschreibt, all das, was nicht Teil meiner Ich-Facetten ist, quasi das große Ganze, minus mir und meiner Natur, das sich wieder mal so stark meiner bemächtigte,

dass es für kurze Zeit Sigi’s 3er-Facette in mir hinfort-wischte.

Ähnlich, wie bei einer tiefen Meditation. Nur das ich ganz klar im „HIER UND JETZT“ und nicht im „ÜBERALL“ zu sein schien. Schon öfter hab ich‘s erlebt. In letzter Zeit allerdings häufigerer, wo ich regelmäßig in Untiefen herumfische und mich mit dem Da-Sein als Solches und Meinem im speziellen auseinandersetze. Da geht es unter anderem ums alltägliche Dasein und wie‘s mit Heisenbergs Unschärferelation zusammenhängt – in anderen Worten:

Warum 100% bewusstes Leben in Wahrheit – unmöglich bleibt!

Es bleibt eine unendlich dichte Annäherung. Vollständige dauerhafte Erlangung ist jedoch nicht drin. Man kann kleine Zeitfenster eines erhöhten Bewusstseins erreichen, Hindu‘s und Buddhisten zeigen das, jedoch bleiben es Inseln des Runter- oder Raufkommens, je nachdem wie man’s sieht. Was das mit mir zu tun hat?

Das versuche ich herauszufinden. Was bedeutet Da-sein – und wie empfinde ich meines, rückblickend und im Jetzt verharrend?

Nun, wir werden sehen…