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Da-sein – Odyssee 2022 CW13

27.März – Endlich wieder regelmäßig laufen! Meine Güte, wie schnell macht mich ewiges Rumsitzen porös. Ich sach nur – Anima-Sana-In-Corpore-Sano. Mit diesem Motto hat Asics mal‘n schön-sinniges Motto gewählt, wenngleich ich nicht mehr mit denen laufe. Seit ich wieder meine Runden um die Garonne drehe, ist das Happyness-Level höher. Vielleicht liegt es auch an der Sonne, die seit Tagen länger scheint.

Zur Zeit buddel ich mich durch mein neues Buch.

Und bin gerade dabei, alte Geschichten aus tiefem Lebens-Gestein heraus-zu-schürfen, als wieder dies merkwürdige Gefühl des totalen Nichtwissens ausbrach. Wieder saß ich da und wusste nicht wer und wo ich bin. Woher das bloß kam? Es hat nichts Beängstigendes an sich. Eher ist es ein zutiefst merkwürdiges Gefühl, als würde ich hinter einem Vorhang stehen, der wie‘n milchiger Filter zwischen mir und dem wahren Leben schwebt.

Ich kann es nicht besser erklären.

Es ist, als wenn ich in einem unbekannten Leben, auf einem unbekannten Planeten wachwerde. Wie beim re-booten eines Computers, wenn „Es“ noch nicht weiß, was „Es“ geladen bekommt. Schon der alte Siegmund Freud hatte die Erfindung des „ES“ für sich in Anspruch genommen, was allerdings nicht ganz korrekt ist, wenn man pingelig sein will und wie ich glaube, wenn ich rückwärts blickend,

Nietzsche und die alten Griechen richtig verstehe.

Doch wenn grauhaarige Männer mit Pfeife oder Zigarre grimmig und humorfrei aus der Wäsche schauen, dann widerspricht man denen nur unter dem Einfluss von Drogen oder Wein. Wie der arme Wilhelm Reich das alles aushielt, bleibt mir ewig ein Rätsel. Nun, in Wahrheit hat er es ja auch nicht…

Auch Günni Grass kam mit Pip und Tweet-Jacket daher….

Aber worauf will ich eigentlich hinaus? Ach ja: Jedenfalls hat Sigi mit seinem „Das ich und das Es“ eine anständige Schrift hingelegt, was mich vor Jahren einlud, diesen Zustand des totalen „Nicht-Wissens“ mit dem Zustand des „Über-ES“ gleichzusetzen, dass am ehesten das „Äußere / Weltliche / Kosmische“ beschreibt, all das, was nicht Teil meiner Ich-Facetten ist, quasi das große Ganze, minus mir und meiner Natur, das sich wieder mal so stark meiner bemächtigte,

dass es für kurze Zeit Sigi’s 3er-Facette in mir hinfort-wischte.

Ähnlich, wie bei einer tiefen Meditation. Nur das ich ganz klar im „HIER UND JETZT“ und nicht im „ÜBERALL“ zu sein schien. Schon öfter hab ich‘s erlebt. In letzter Zeit allerdings häufigerer, wo ich regelmäßig in Untiefen herumfische und mich mit dem Da-Sein als Solches und Meinem im speziellen auseinandersetze. Da geht es unter anderem ums alltägliche Dasein und wie‘s mit Heisenbergs Unschärferelation zusammenhängt – in anderen Worten:

Warum 100% bewusstes Leben in Wahrheit – unmöglich bleibt!

Es bleibt eine unendlich dichte Annäherung. Vollständige dauerhafte Erlangung ist jedoch nicht drin. Man kann kleine Zeitfenster eines erhöhten Bewusstseins erreichen, Hindu‘s und Buddhisten zeigen das, jedoch bleiben es Inseln des Runter- oder Raufkommens, je nachdem wie man’s sieht. Was das mit mir zu tun hat?

Das versuche ich herauszufinden. Was bedeutet Da-sein – und wie empfinde ich meines, rückblickend und im Jetzt verharrend?

Nun, wir werden sehen…