Schlagwort-Archive: Digitalisierung

Goethe’s Traum – Odyssee 2023

In Bordeaux war ich … Nicht wegen Wein … Der ist ja schon längst nicht mehr das, was er mal war … Zumindest in BDX … Man reißt Weinreben raus, weil man 100 Millionen Liter Wein ohne Abnehmer rumliegen hat …

Muss man sich mal vorstellen …

Das Goethe-Institut hatte zum Deutsch-Lehrer*innen-Tag eingeladen … So eine Art Netzwerkveranstaltung … Plaudern, sich austauschen und so … Kumpel Kah und ich waren gemeinsam da … Kumpel Kah ist weder verwandt mit …

Hubert, noch mit der Schlange …

Uns motivierten die neuesten Nachrichten aus besagtem Verein … wir hatten Lust die Temperatur vor Ort zu messen … Offensichtlich nutzt auch das gemeinnützige Goethe-Institut von Zeit zu Zeit rote Stifte …

So erklärte uns die Frankreich-Chefin aus Paris …

Am Goethe-Institut hat man herausgefunden, dass Lebenshaltungskosten insgesamt teurer geworden sind … Man vermutet, dass Inflation, sowie eine Vielzahl von Unruheherden großen Einfluss nehmen …

Nicht zuletzt Covid-19 …

Ende 2023 schließen BDX, Lille und Strasbourg … Drei Goethe-Institute … Detailliert skizzierte die Chefin aus Paris ihre Vision … ich lauschte Sätzen wie … „jedes Ende ist ein Neu-Anfang …

Eine Chance für Neues“

…sie selbst fand, dass es zynisch klänge … Wenn Führungskräfte so reden, die von Kündigungen nicht betroffen sind … Immerhin! … Man wünsche sich, dass Deutsch-Lehrer weniger routiniert die GI Angebote konsumieren …

sondern sich in aktive Gestalter transformieren …

Sie sollen quasi … meine eigene Beobachtung und Meinung … eine gewaltsam angeschobene Metamorphose durchleben … Schönes Konzept dachte ich, um Einsparungen zu verkaufen …

Mir kam ‘ne VW-Golf-Club Metapher in den Sinn …

der keine lokale Werkstatt als Treffpunkt mehr hat … weil man KFZ-Teile und Info-Veranstaltungen nur noch online verkauft … Oder wenn es nicht anders geht, in speziell angemieteten Räumlichkeiten …

um modern Teile & Wissen auszutauschen …

Betroffene haben eine andere Sicht … Wie wir hörten … Ich musste beim Zuhören ständig an Kumpel F denken, der im Krankenhaus arbeitet und mir regelmäßig die dollsten Neuigkeiten erzählt … Nebst krasse Stories …

Auslastung von Krankenbetten …

nur eines von vielen Schlagworten … Anders als Asklepios, ist das Goethe-Institut ein gemeinnütziger Verein … Erwirtschaftet also keinen Gewinn … Krankenhäuser eignen sich deutlich besser, um auf dem Rücken von Krankenkassen-Beiträgen …

Gewinne zu erzielen …

Darüber kann man natürlich unterschiedlicher Auffassung sein … In wieweit sich das Ethisch -Moralisch verantworten lässt … Ist aber kein Thema … Heute geht‘s um Goethe … Im Goethe Institut lehrt man deutsche Sprache …

Fördert Internationale kulturelle Zusammenarbeit …

Und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild … Alles dreht sich glücklicherweise also um Didaktik und Mathetik … Auch um Empathie … Bei den ersten beiden handelt es sich um Wissenschaften …

beim Dritten …

um Kompetenz … je nach Mensch und Charakter mehr oder weniger ausgeprägt … Nun also remote netzwerkeln … Metamorphose und verpuppen … Ein freundlicher Lehrer aus Bergerac sprach von Lehrer-Alltag …

und mit welchen Schritten Digitalisierung …

in ländlicher Region voranprescht … Vielbesungener deutscher Digitaler Fortschritt … Seine Wirkung strahlt bis nach Südfrankreich … Merkwürdig, dass selbst gemeinnützige Vereine wirtschaftliche Herausforderungen meistern müssen …

Ist Wirtschaft eine Art Krebs ?

Der alles und jeden befällt? … Menschen? … Institutionen? … Alles? … Gespräche mit Vertretern aus der Lehrmittelbranche, sowie der Generalkonsulin Stefanie Zeidler machten meinen Eindruck rund …

Frau Zeidler beheimatet im Konsulat das Goethe-Institut …

Sie schien mir gewillt, für Kontinuität sorgen zu wollen … Nicht nur wegen der schönen Räumlichkeiten … Auch wegen dem Lehrauftrag … Und den vielen schönen Broschüren, die überall herumlagen …

Mein Gedächtnispalast hing voller loser Fetzen …

Worte wie „Zahnarzt“ und „Warteraum“ flogen rum … die Bibliothek erinnerte daran … „Graue Panther“ … Mitgliederzahl … „Rückwärtsgewandtheit“ … „Flüchtende junge Generationen“ … Und Vieles mehr …

Dabei ist der Internet-Auftritt modern …

Merkwürdig! … Irgendwie, irgendwo gibt’s einen Bruch … Wir erreichen das andere Ufer nicht … Wir rufen nur herüber … Statt hinzufahren … Kaum einer vergewissert sich … Ob noch zeitgemäß gesendet wird …

Ob Lernende erfolgreich Lernen …

Und vieles mehr … 239 Millionen Euro Haushalt … Zuviel dreht sich um Geld! … Kultur ist Investment … Keine Kosten! … Bei Covid-19 lief’s schon schief … Jetzt also Goethe-Institut …

Ob Macrons Beschwerde Wirkung zeigt?

Schauen wir mal … Erwartungsgemäß wartet man ab … Dann irgendwann drängt die Zeit und man holt sich Consultant-Heuschrecken wie McKinsey ins Haus, um ein paar schicke, leider sehr teure Präsentationen vorzulegen …

die ’ne Transformation vorgaukeln …

Irgendwie müssen wir aufhören uns zu wundern … Seit 1936 handelt die Weltwirtschaft nach Keynes Theorie vom unendlichen Wachstum … Seit dem hat man den Eindruck …

Zahlen sind wichtiger als Menschen …

Supermarkt

Seit Tagen hab ich nichts gegessen, dafür umso mehr getrunken und bei Musik geschrieben – The-Wall – fantastisch – bis mir die Zeit heimleuchtete – jetzt knurrt mir der Magen, als würde ein Rudel Wölfe in mir wohnen – hast nichts zu beißen – hilft nichts, du musst aus deinem Tartarus raus, hinaus in die grelle Welt – egal ob Roger noch so schön singt – Daddy, what you left behind for me – rein in den Supermarkt.                                                                                                                                            Durch endlose Gänge geschlichen, alles schnell zusammengeklaubt, wie ein Junkie, oder ein Vamipr, der das Licht hasst, hier ein paar Eier, dort Salat und Brot – sicherlich, Schips und Karottensaft für Seele und Haut, Suppengemüse für den Topf, Fleisch zum Braten – irgendwann braucht jeder Eisen, geschmiedet oder im Magen.

Lange Schlangen an den Kassen, einer der Gründe, warum ich selten einkaufen gehe – warten bekommt mir nicht – dort, das sieht gut aus, nur zwei vor mir – Guten Tag – Tag – können Sie bitte den Kindersitz? – Ja, natürlich, kleinen Moment, so Charlotte und hopp – Klasse, haben sie vielen Dank – Blip – schau dir das mal an, was will die mit all den Vanille-Kerzen – Blip – ne Geburtstagsfeier – Blip – für deine kleine Prinzessin, nicht wahr? – Blip – hattest keine Zeit mehr, zu Ikea zu fahren, – Blip – wo sie da doch viel billiger sind? – Blip – Ärgerst du dich jetzt? Ach, sieh an, ein Repair-Shampoo – Blip – heute gönnst du dir was, viel Zeit bleibt dir im Moment nicht für dich, oder – Blip – man muss Acht geben, dass man sich nicht vernachlässigt, das man sich selbst hin und wieder auch was Gutes tut – bestimmt kommen gleich ihre besten Freundinnen – Blip – ob die wohl Topfschlagen spielen – Blip – so wie du früher? – Blip – Mama, ich will nach Hause – Gleich Charlotte, gleich, wir sind gleich fertig – Blip – Mother do you think they‘ll drop the Bomb? – Bestimmt bekommst du bald ein Pferd – Blip – ja, ganz sicher – Mama, jetzt – Blip – Gleich Charlotte – Blip – nein, natürlich kein Pony – Blip – was richtig Erwachsenes, ich bin mir sicher – Blip – wahrscheinlich wirst du bestimmt – Blip – noch ganz viel – Blip – im Leben bekommen – Blip – vielleicht nicht nur IM, sondern auch VOM – Blip – Mother should I run for President? – Das sind dann 48, 57 – Mit Karte bitte – Gerne – Sammeln sie Treuepunkte? – Mother should I trust the Government? – Oh ja, danke, sehr gerne – Wow, sehr gerne sogar, was mach ich denn sehr gerne? Hm, Wein trinken, Bücher lesen, auf dem Sofa liegen, aber Treuepunkte sammeln? – Hier, bitte – Danke- Brauchen Sie die Quittung? – Hm, ja doch, gerne, danke, Tschüß – Schüß – Schönes Wochenende – Danke, ihnen auch.

-Guten Tag – Moin – Blip – Blip – Blip – Blip – das macht 6,35 – Na, das nenn ich mal ein Mittagessen, vier halbe Liter Bier – Halt, warten Sie, ich brauche noch Zigaretten – Das denke ich auch. Nach dem Ersten bekommst du doch immer-n Schmachter – ich jedenfalls. Aber nach dem Zweiten ist er garantiert unerträglich. Nehm lieber zwei mit – Blip – das macht 12,78 – Warten Sie – Was denn, brauchst du doch noch eine, Kollege? – Die 78 hab ich passend – Was, bitte? Auch das noch, bei deinen Hosentaschen findest du darin doch das ganze Universum, wie willst du jemals 78 Cent passend finden, wir haben Weihnachten, bis du hier fertig bist.

Leichtes Geklimper, Bargeld wird durchwühlt. Besonnen und gründlich kramt der Mann vor mir die 78 Cent zusammen.

– Wollen doch mal sehen, ich habe es gleich – da bin ich mir sicher – 68, 73 so, fast haben wir es – der redet, als wär er eine Krankenschwester – Jetzt aber, passend, sollte so stimmen – Dankeschön – zwanzig, dreißig, vierzig, sechzig, fünfundsechzig, sechs, sieben, achtundsechzig, 73 und 78, stimmt – Die Renten sind wieder sicher, liebe Freunde – Wiedersehen – Tschüß

– Guten Tag – Hallo – Blip – so, jetzt nur noch kurz zahlen – Blip – Schwarzbrot wolltest du auch noch kaufen – Blip – Mist, Obst hast du vergessen – Blip – na gut, dann beim nächsten Mal – Blip – ist wieder typisch – Blip – an Wein und Tabak hast du gedacht – Blip – Obst und Waschmittel natürlich nicht – Blip – obwohl du es – Blip – auf deine Liste geschrieben hast, du bist aber auch ein Töffel – Blip – man-o-man – können Sie bitte ihre Faltbox hoch – Natürlich – Danke – Gerne – das sind dann 83, 87 bitte – sammeln Sie Treuepunkte? – Nein danke, vergesse ich so wieso. Ich kann bei euch neuerdings Bargeld bekommen, nicht wahr? fühle mich wie Captain Future – Wie viel soll es sein? – 200 – Das macht dann 283,87 – sammeln Sie Treuepunkte? – Mit Karte bitte – kleinen Moment, jetzt können sie  – brauchen Sie die Quittung? – Nein danke, eher nicht, schönes Wochenende – Danke, ebenfalls – Guten Tag – Tag – Blip – Können sie kurz? – Jetzt schnell zurück zu Roger und Nofretete.