Neues von Horus

Endlich kann ich wieder tauchen gehen – ich meine richtig tief, dorthin, wo es still und düster ist. Nicht dies Mickey-Mouse Geschnorchel – nein, nein! Ich meine das richtige abgrundtiefe Hinabsinken, wenn du dich ganz hingibst und alles loslässt.

Wenn du am Ende bist, willst du nur noch ans Licht und hoffst, dass es endlich zu Ende geht – so, wie ein nie enden wollender Spuk, oder Fluch der dich heimgesucht hat, weil irgendein durchgeknallter Hexer seine Voodoo-Puppe mit deinen Säften besprenkelt und lange dünne Nadeln durch dich hindurchgestochen hat, um dir den Garaus zu machen – aber nur langsam, ganz langsam, aus reiner Boshaftigkeit. Dann willst du nur noch fertig werden, egal wie es endet.

So ging es mir mit Nofretete – und so geht es mir mit Horus – kaum ist die Pharaonin weg, kaum habe ich mich gerade mal ein paar Wochen erholt, die barmherzige Hoffnung in mir glühend, ein wenig Stille abzubekommen, da reißt mich der nächste Wahnsinnige hinab in die Tiefe – dorthin, wo sich all die skurrilen Kraturen und merkwürdig aussehenden Fischlein hinab flüchten. Ist es Sucht, oder Eingebung, gar eine Berufung? Woher soll man es wissen? Der Mist fällt einem doch einfach zu, einfach ein – er fällt ein – von außen, oder nicht? Wer weiß denn schon, wo seine Ideen herkommen? Ich jedenfalls nicht – schon lange stelle ich keine Fragen mehr – nur noch Kopf runter und stumm vor sich hin krakeln – so sieht es nämlich aus.

Guten Abend!

 

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