Reise mit Horus

Es geht weiter. Nachdem ich an der Dordogne ausgespannt hatte, merkte ich, dass ich weiter musste. Horus drängt mich. Er will, dass ich an ihm arbeite und zwar mit Hochdruck. Keine Ahnung warum der Penner glaubt, sich so viel rausnehmen zu dürfen, dass er meine ganze Planung über den Haufen wirft und mich quer durch die Welt schickt, so wie es ihm gefällt.

So zog ich weiter. Ich fuhr mit dem Auto weiter Richtung Norden, immer schön am Atlantik entlang. Ich brauche das Meer, die wechselnden Landschaften, von verträumten Flussbiegungen hin zu schroffen Klippen und donnernden Wellen. Zwischendurch machte ich Rast. War die Reizüberflutung ausreichend, machte ich irgendwo Halt und begann zu schreiben. Meist wurden es mehrere Stunden. Gegen Abend kehrte ich ein – Chambre d’Hôtes gibt‘s in Frankreich genug. Nach ner guten Flasche Wein rollte ich mich zusammen und schlief selig, tief und fest.

Keine Ahnung, wie viele Tage ich fuhr – ich glaube es war eine Woche. Jetzt bin ich in der Bretagne. Horus ist mächtig gewachsen. Ständig hüpfe ich zwischen Anfang und Ende – zwischen weiterschreiben und Reinschreiben. Kurzer Stopp an der Loire und dann weiter nach Pornichet, rein in die Villa Flornoy. Etwas altbackenes Hotel, mit viel Gemütlichkeit und viel Erinnerung.

Mal sehen, wie lange er mich hier verweilen lässt – Sonne und Meeresfrüchte gefallen mir eigentlich ganz gut.

 

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