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Krieg UND Frieden – Odyssee 2022 CW10

06.März – Zum Kotzen, dieser Ukraine-Krieg. Nicht nur, wegen diesem immer und immer wiederkehrenden Reflex, dass man seinen Willen mit Waffengewalt durchsetzt – nein, das ist‘s gar nicht, denn leider sind wir das gewohnt – es ist vielmehr die Tatsache, dass auch das uns von den wirklichen Problemen ablenkt – was MICH wiederum sosehr anfrisst, dass es mir schwer fällt auf Arbeit und Leben zu konzentrieren!

Noch dazu fehlt mir Sport, den ich Dank Corona aussetze…

Auch wenn das jetzt brutal und un-empathisch klingt: Selbst der Ukraine-Krieg lenkt von unseren größten Problem ab, die wir auf der Erde haben, wovon sogar das Klima abhängt: Es ist der fatale Keynes-Kapitalismus, der uns ein ständiges MEHR aufzwingt. Ständig mehr ist nicht möglich.

Schon dutzende Male hab ich geschrieben und gewettert.

Außerdem nimmt man nur den anderen weg. Ich wachse, weil ich meine Lohnkosten permanent reduzieren kann, weil ich die geringen Lohnkosten von Niedriglohnlädern ausnutze, um bei mir zuhause ordentlich Kasse zu machen. Über sowas will doch niemand schreiben!

Muss ich aber, um meine Wut rauszulassen.

Zwar ist die immer da, aber wegen anderer Dinge. Natürlich ist es auch bei mir ein Zeichen von Abgestumpftsein, dass es Krieg braucht, um darüber zu schreiben und nachzudenken, aber sein wir mal ehrlich: Damit hat doch in Wahrheit niemand gerechnet. Weswegen ich mir zwei weitere Fragen stelle. Erstens:

Wie konnten wir Wladimir so sehr unterschätzen?

Und Zweitens: Wieso kann jemand so krass darüber hinwegsehen, dass er genauso Business mit der ganzen Welt macht, wie die Welt umgekehrt mit ihm? Ist doch absurd, mit Geschäftspartnern ‘nen indirekten Krieg anzufangen, geschweige einen direkten

Doch genau das hat Herr P. aus M. gemacht.

ich glaube, dass wir noch Jahrzehnte  mit Männern seines Formates leben müssen. Dies Wochenende war ich in Avignon. Eigentlich will ich darüber schreiben – das muss auf die nächste Woche geschoben werden, weil mich im Papstpalast die Gegenwart angesprungen hat. Lest mal die Geschichte vom „Abendländischen Schisma“ durch.

Auch im auslaufenden 14.Jahrhundert machte man das Gleiche wie heute!

Politik und Macht sorgten damals dafür, dass in Avignon 70 Jahre lang ein Gegen-Papst saß. Zuerst stampfte man dort in 20 Jahren einen Palast, mit eigenem Staatsrecht aus der Erde, eine Art Mini-Vatikan. Und weil natürlich jeder Nachfolgende Papa der Kirche, sowie „seinem“ Palast auf Teufel komm raus – wie passend ;o) – seinen Stempel aufdrückte – erinnert uns das an irgendetwas? – vergrößerte die Päpste ihren Palast ständig,

zu Lasten des Volkes selbstverständlich.

Und weil natürlich auch Päpste Menschen und somit kleine Buben waren und im Alter genauso wieder werden, wie wir alle – ließ der letzte Papst in Avignon verlautbaren – der hieß auch noch Benedikt der dreiviertel dreizehnte – dass er seine Abwahl vom Konzil von Pisa nicht anerkannte, Betonung auf NICHT,

weswegen die christliche Welt für eine Zeit also drei Päpste hatte!

Den abgewählten und neugewählten in Rom, die sich beide natürlich weigerten zugunsten Benedikts, des viertelvorzwöflten, sich doch lieber zurückzuziehen und den benedeihtne Benedikt einfach mal machen zu lassen,

herrschte also erstmal Bordell im Mittelalter.

Weitere Details erspare ich euch und lasse euch das Alles selbst nachlesen – worauf ich aber eigentlich hinaus will: Offensichtlich mögen Menschen Macht nur ungerne ablegen. Stellen wir uns also darauf ein, dass wir Wladimir, Kim, Xi-Ping, Erdogan und all die anderen Pfundskerle genauso ertragen müssen, wie Kopf- und Gleiderschmerzen, oder Durchfall, wenn wir was Schlechtes essen. Scheint das Schicksal der Menschen zu sein, dass wir offenkundig ohne

Arschlöcher nicht glücklich sind.

Solange uns keiner die Peitsche auf den Rücken knallt, kommen wir anscheinend nicht klar. Drum schlage ich vor, dass wir uns einfach weiter gegenseitig ausbeuten – immer schön nach dem darwinistischen Prinzip – bis am Ende auch der letzte kaputte Schuhe hat und pleite am Straßenrand bettelt, wie Millionen vor ihm, wenn sie nicht vorher auf Schlachtfeldern, Mienen oder Baustellen zu Tode kamen.

Klingt geil, oder?

Wem’s gefällt soll einfach weitermachen. Wer’s blöd findet, muss sich dann Fragen stellen. Und keine Sorge, sie sind alle unbequem, denn vermutlich haben wir im Abendland gar nicht viele Möglichkeiten, eigene Beiträge zu leisten. Auf jeden Fall verspreche ich, dass ich in Zukunft wieder die Welt da draußen ausblende und mich nur um meine eigene kümmere,

in der Hoffnung, dass es sie noch ein wenig länger gibt…