Schlagwort-Archive: La France

Interview Marine Le Pen – Odyssee 2021 CW20

23.Mai – 2021, ganz Europa ist von der Demokratie besetzt. Doch halt, nicht ganz Europa: Nur die Bewohner alter ideologischer Gedanken-Dörfer jagen immer noch Wildschweine, grölen Volkslieder und gehen keiner Keilerei aus dem Wege.

Wachsender Unmut gegenüber einer viel zu langanhaltenden 75 Jahre alten Friedenszeit, sowie die beschleunigte Globalisierung, die alle geliebten Heimat-Dörfer ins Chaos zu stürzen droht, lassen selbst stark behaarte Männerwaden in der guten Stube schlottern, das sich die gelangweilten Bewohner dieser sauberen und reinen Volkstümlichkeit, besonders nach dem hastigen Genuss von ein paar Krügen Bier, immer lauter nach eisernen Fäusten sehnen.

Doch wieso?

Konnten die Menschen etwa mit Komfort und Frieden nicht, etwa gar noch nie umgehen? War Langeweile am Ende der Grund, warum wir die über unseren Zaun gewachsenen Apfelbaum-Äste des Nachbarn abschnitten, oder sonst anderswie Streit vom Zaun brachen?

D wusste es nicht, weswegen er sich entschloss, zumindest einen dieser Vertreter zu interviewen, idealerweise jemanden, aus einem anderen Garten Eden:

Marine Le Pen.

Doch wie bereitet man sich am Besten darauf vor? Auch dies wusste D nicht und überzeugte Marines Pressesprecherin davon, dass es ihm nicht darum ging, ein provokantes Bild von Marine darzustellen, sondern, dass es in erster Linie ein privates Gespräch sein sollte. Schnell verabredeten sie einen Video-Call.

D: Liebe Marine – schön, dass es so schnell geklappt hat, ich darf dich duzen, oder?

M: Naja ausnahmsweise, weil es sich um ein privates Interrview handelt; würden wir einen formellen Rahmen haben, dann…

D: Freut mich. Also, wie geht es meiner Lieblingsnachbarin…? Liegst du im Sterben, oder in den Wehen…?“

M: Wie bitte…?

D: La France, mein Frankreich, Frankenland, Fronkraisch…du erinnerst dich…?

M: Okay, also ohne waming-up, waum nicht; also ab in den Ring…“

D: Nein, nein, wir können gerne erst einen Ice-breaker…

M: Mein Eis ist längst gebrochen…los, komm schon rein mit dir in den Ring…traust dich wohl nicht, oder…? (Marine macht ein paar Boxbewegungen vor der Kamera, wie beim Sparring…)

D: Hat Papa dich so werden lassen? Als ehemaliger Fremdenlegionär hat er dich bestimmt wie einen Jungen hart rangenommen und dich wie einen erzogen, so mit im Stehen Pinkeln und so…

M: Keine Witze über meinen Vater; er hat zwar wirklich einige merkwürdig Ansichten und ist aufgrund seines Alters ein wenig mental deformiert, aber er ist und bleibt mein Vater…(Marine fährt mit leichten Boxbewegungen fort, denen D auf der anderen Seite der Kamera gespielt ausweicht)

D: War es schwer ihn aus der Partei auszuschließen, immerhin war es sein Baby..

M: Na klar! Blöde Frage……

D: Echt wahr, dass ihr in Frankreich nicht blickt, das „Vive La France, vive La Republique“ das Gleiche ist wie „America First“, nur das es eleganter klingt…?

M: Natürlich ist das was Anderes…wir sind Frankreich und nicht…

D: Du meinst eure Kultur, Bildung und keine verlorenen Weltkriege, so wie in Deutschland, machen euch zu einer nobleren Nation…?

M: Nein, aber unsere eigenen Maßstäbe als Leitkultur für Einwanderer zu sehen, lässt zumindest mehr Ordnung im eigenen Haus entstehen…

D: Aber ist Frankeich nicht genauso wie Deutschland eine Nation, die von Zuwanderung profitiert, sie geradezu braucht…?

M: Wenn ihr in Deutschland nicht sagt, was alle denken, nämlich, dass Zuwanderer zumindest eure Kultur und Sprache annehmen müssen, um Teil eures Landes zu werden, dann ist das nicht mein Problem…

D: Klingt nicht sehr europäisch…

M: Natürlich nicht, zuerst denkt jeder an sich…

D: Sag ich ja, Frankreich first…

M: Gilt doch für jeden Menschen…wenn ihr in Deutschland eure Atomkraftwerke abschaltete, dann hindert es uns ja nicht, mehr zu bauen…jeder nach seiner Facon…

D: Was unterscheidet dich denn von Manu…?

M: Mit mir wird es kein Geschunkel mit dem Islam geben! Ich setzte mich voll für das Verschleierungsverbot…

D: Gibt es wirklich nichts Wichtigeres in Frankreich, als Religions-Mode…?

M: Es ist ein wichtiges Symbol…wir müssen…

D: Was unterscheidet dich denn jetzt konkret von Manu…?

M: Ich will, dass Frankreich auch in Zukunft Frankreich…

D: Also wie in Bayen „Mir san mir“..?

M: Wie bitte…?

D: Und Manu will all das nicht…?

M: Er ist doch der Grund, warum La France so schlecht dasteht und im Chaos versinkt…

D: Manu? Der ist doch erst in paar Jahre da…ich dachte, er ist für Erneuerung…

M: Schau dir mal dieses Chaos in unserem schönen Land an…überall Gewalt und Korruption.

D: Wo habt ihr denn Chaos…Vielfalt sieht so aus….Europa nennt sich das…hast du Angst vor Liberté und Diversité?

M: Überall herrscht Unmut und Verzweiflung…in den Banlieus brennen die Straßen…

D: Aber die Banlieus hat doch deine Klasse, die Bourgeoise selber gegründet….Zuwanderer schön raus aus den Stadtzentren, kennt man doch….unter sich bleiben uns so….und jetzt beschwert ihr euch? Ist ein Witz oder…? Und wo du Korruption ansprichst…hast du deinem Freund nicht einen gutbezahlten Posten in der eigenen Partei beschafft? Musstest du nicht erst Letztens veruntreutes Geld zurückzahlen…?

M: Dafür bin ich nicht verantwortlich…..für so etwas hab ich….

D: Noch einmal: Was unterscheidet dich von Manu…? Bis jetzt hast du das noch nicht benennen können, außer, dass Frankreich schön und französisch bleiben soll…das gilt vermutlich auch für Macron….

M: Er hat zu verantworten, das Frankeich verwahrlost…

D: Wie bitte? Also, lass uns jetzt mal Tacheles reden: In der EU willst du bleiben, weil sie sich, ich zitiere „ An euch angenähert hat“ – echt wahr, dass du das so siehst? Klingt ein bisschen größenwahnsinnig, meinst du nicht? Alleine schon Gravitationstechnisch ist leicht zu erkennen, dass du..

M: Wir können innerhalb der EU mehr bewirken als…

D: Schon kapiert, du hast die Platte gewechselt…also: In der EU bleiben, auch den Euro behalten…nur die Gartenzwerge, die sollen in Frankreich geschnitzt werden, vermutlich von glücklichen französischen Dreifachmüttern, die mit der Bibel unterm Kopfkissen ihren Partner glücklich machen…

M: …natürlich haben Frauen die gleichen Rechte wie…

D:….der natürlich ein Vorzeigeprodukt der Republik ist, idealerweise mit Abschluss von einer Grand Ècole…aber was ist mit den anderen 95% des Volkes, die nicht von der Uni kommen…heute gibt es ja nur Universitätsabsolventen und die anderen…..wäre es nicht an der Zeit, sich hier etwas beim Nachbarn abzuschauen?

M: Mir gefällt nicht, wie du über mein Land sprichst ….bist du Freund, oder…

D: Entspann dich mal, ma chère…du musst nicht gleich wie der Biden Vorgänger reden…

M: Es gibt nun einmal wenig, in dem Franzosen nicht führend…

D: Merkst du das eigentlich? Ihr müsst mit eurem selbstverliebten Werbejingles aufhören…das nervt…genießt das Leben, seit glücklich und zufrieden mit euch, aber posaunt es nicht ständig rum…Bescheidenheit…verstehst du? Ihr könnt doch Diskretion…

M: Man muss nicht schüchtern sein, wenn man erfolgreich ist…

D: Okay, also, ich halte dann fest, korrigiere mich gerne: Du bist für die EU…

M: Ich sagte, ich bin für den Erhalt und unsere Mitgliedschaft…

D: Sei nicht so pingelig – also, du bist für die EU, für den EURO, ja ich weiß, du bist nicht explizit dafür, aber auch nicht dagegen, einverstanden; was noch? Ach ja, du bist für Atomkraft, obwohl ihr wie Deutschland kein Endlager habt, willst aber auch keine Windenergie…also Bio und Öko schon, aber mit Atomkraft….und Frankreich den Franzosen…

M: Irgendwie klingst du nicht seriös, wie du meine Sicht widergibst, es klingt so, als würdest du meine Ansichten nicht ernst nehmen…

D: Deine Wahrnehmung trügt nicht…

M: Das ist eine Unverfrorenheit…

D: Möchtest du wissen warum…?

M: Eigentlich nicht…

D: Ganz genau das ist der Grund…

M: Wie bitte? Ich sage doch…

D: Ganz genau! Du bist an einer fremden Sicht, die eventuell nicht deine ist, gar nicht interessiert; du bist ein Narziss, der sich im Spiegel betrachtet – kritische Töne? Fehlanzeige, noch dazu ist dein Programm kaum anders als das vom Manu, außer…

M: Okay, bleibt das Bitte unter uns…?

D: Was…?

M: Wie gut kennst du uns…?

D: Ich würde meinen, ein wenig…

M: Tatsächlich? Mutig von dir…

D: Was wolltest du mir anvertrauen…du batst darum, das etwas unter uns…

M: Wir haben eine reelle Chance an die Macht zu kommen; die Medien geben uns Rückenwind…noch nie war sie so greifbar nah…Franzosen, alle Mittelmeerländer, im Grunde alle Südeuropäer lieben Helden…ich muss einen Krieg gegen Manu führen, weil ich mich kaum hinstellen und sagen kann, dass es wenig Unterschiede gibt und das wir im Grunde zusammenarbeiten sollten, um Frankreich in die Zukunft zu führen….das klingt nicht sexy…auch interssiert sich niemand für so eine kollaborative Zukunft, was meinst du warum Menschen Rugby und Fußball schauen? Mnschen lieben Sieger, die Hlden, die hoch zu Ross stolz durch das Schlachtfeld reiten….solange es Apéro und gutes Essen gibt..

D: Die Flasche ist alle, wollen wir bei weiß bleiben, oder zu Rot wechseln…?

M: Wie wäre es mit Rosé…?

D: Einverstanden….gute Idee….ich höre dir zu…

M: Wir Franzosen sind eigentlich recht genügsam, solange es ein wenig „Amou fou“, gute Weine und unsere weltberühmte Cuisine…

D: Jetzt fängst du schon wieder mit diesem Werbejingle an….was soll ich für mich behalten…?

M: Santé…

D: Santé…

M: Wir brauchen das barocke Drama in der Politik, die Sentimentalität…und zwischen den Wahlen geht alles seinen üblichen sozialistischen Gang…erwartet keine Revolutionen von uns…denn uns geht es gut genug….keiner will groß etwas ändern,….wir tun nur so als ob, verstehst du das? Nur kann ich das keinem sagen, schon gar nicht als Chefin des AF, der seit Gründung zum Elysee-Palast schielt…verstehst du?

D: Na klar…also bleibt es dabei was ich bereits gesagt habe…

M: Was..?

D: Das es in Wahrheit keinen Unterschied macht, wer von euch beiden an der Macht sitzt…

M: Natürlich ist das wurscht…es wäre nur unterhaltsamer, wenn ich dran käme, weil…

D: Schon kapiert, Frau und so….hast du nicht Angst, dass du dich in etwas Ähnliches verwandelst, wie Kurz in Österreich oder Trump oder all die anderen Alpha-Schwachköpfe…? Wir können euch Heinis nicht mehr gebrauchen…die jungen Generationen noch weniger….die kriegst du nicht motiviert, dich zu wählen…überleg dir also gut, ob du wirklich Präsidentin werden willst….mehr Zeit für dein Leben hast du, wenn ihr Opposition bleibt….

M: Das stimmt wohl, aber versuchen müssen wir es…

D: Verstehe ich…

Pressesprecherin: So, die Zeit ist um…

D: Danke für das Gespräch…

M: Avc Plaisir…

Tatsächlich saß man noch länger zusammen und leerte am Schluss vier Flaschen – auch die Pressesprecherin setzte sich dann dazu und trank mit…

PS: Anm.d.Redaktion: Natürlich hat ein solches Gespräch nie stattgefunden – es ist aber zu empfehlen, das wirklich stattgefundene Interview mit der Zeit-Redaktion zu lesen, weil dies fiktive Interview zwar an einigen Stellen als überzeichnet aufgefasst werden könnte und es um so mehr jeden überraschen dürfte, das die Wirklichkeit manchmal noch viel beeindruckender sein kann….was nichts daran ändert, dass es vermutlich wirklich egal ist, wer in La France an der Macht ist.

Es wird viele Jahre, gar Jahrzehnte dauern, bis man fair hergestelltes Foie Gras und all die vielen anderen leckeren Schweinereien abschafft….….lediglich die Tatsache, dass der französische Präsident der einzige demokratische Leader der Welt ist, der per Einzelentscheidung einen Krieg beginnen darf….das lässt die Redaktion immer wieder nachdenklich di Stirn runzeln…hier regen wir unsere Freunde in Frankreich an, Änderungen in ihre Verfassung einzubringen…

…frohe Pfingsten!

Gentechnik und Geographie – Odyssee 2020 CW25

Sonntag der 21.Juni – Spanien hob seinen Alarmzustand auf und öffnete die Grenzen zu den Nachbarn – wie schnell drei Monate vergingen. Gerade trank D seinen ersten Café, als Volotea seinen vierten Flug nach Mallorca stornierte und ihn in einer von Trauer umflorten Email darüber informierte, ohne das D’s Herz beim Lesen auch nur einmal Gefahr lief höheren Puls zu bekommen.

Das lag zum Einen daran, dass D mittlerweile alles als eine Art Wette auf die Zukunft ansah, mochten es Aktien, Flüge, Eier, Wein, oder sonst welche Produkte sein und zum Anderen daran, weil er beim rhythmischen studieren der Flugangebote bemerkt hatte, dass Südfrankreich zwar rein geographisch direkt an Spanien grenzte, was jedoch gegen die leidenschaftliche Liebe der Norddeutschen offenkundig nicht ausreichend punktete, weil man seit dem 15.Juni wieder mehrmals täglich Hamburg – Mallorca fliegen konnte.

Was war geschehen? Hatten die Franzosen Nähe und Liebe zu ihren okzitanischen und aragonischen Brüdern und Schwestern verlernt, gar über COVID-19 vergessen? War es möglich, dass normannische Willensstärke und teutonische Planungsleidenschaft sich gegen physische Nähe und mediterrane Kulturen durchgesetzt hatte? D wusste es nicht – aber war klar, dass er es bald herausfinden musste – er ahnte noch nicht, wie schnell und wie bald!

Alles fing damit an, dass Emmanuel der Erste, König vom Frankenreich, zum Krieg gegen die Coronen ausrief, welcher mit einer leidenschaftlichen Rede am 16.März im Jahre Null, v.Corona. nicht nur begann, sondern zum ersten Mal alle Landsleute mobilisierte und selbst oben, in der weit entfernten Bretagne, das letzte gallische Dorf, mitriss. Überall im Königreich krempelte man Ärmel hoch, was man daran merkte, wie pflichtbewusst die Franken in ihren Häusern blieben, um dieser modernen Pest, um jeden Preis den Nährboden zu entziehen.

Rückwirkend betrachtet konnten sich Wissenschaftler auf drei Monate einigen, was die Geschichtsbücher später bestätigten. Mögliche Erklärung für D war, dass Emmanuel der Erste und seine Getreuen nach dem gewonnen Krieg offensichtlich so viel mit sich selbst zu tun und so viele Apéros nachzuholen hatten, dass man Lichtjahre davon entfernt war, alte und neue Nachbarn wahrzunehmen, oder gar mit Besuchen zu wertschätzen.

Weil die Normannen, Preußen und Teutonen schon seit langer Zeit keinen König mehr hatten, fiel somit mehr Macht auf die einzelnen 16 Stämme und Herzogtümer, die deswegen schneller und zielgerichteter reagierten, während König Emmanuel der Erste noch seine Hafenrundfahrt unternahm, um Getreue und Volk auf seine Linie einzuschwören., was darin mündete, dass manche Fluglinie Emmanuel und sein Frankenreich als geringere Gewinnopportunität ansah, als zum Beispiel Normannen, Teutonen und Preußen.

Doch war dies erst der Anfang – bald schon fiel es D wie Schuppen von den Augen, warum das ganze Frankenland in einer Art glückseligen Dornröschenschlaf fiel, Benommen vor Selbstliebe, als er versuchte sich seine morgendlichen Eier zu machen, die er nur mit Mühe alleine gehoben und durch die Tür getragen bekam, was an den gewaltigen Fortschritten fränkischer Gentechnologie lag, die es Emmanuels Hühnern erlaubten, Eier auszubrüten, die an Gewicht und Größe ihr Selbst überstiegen.

Und – auch diese Erkenntnis, ließ D’s Hand mit lautem Klatschen an seine Stirn schlagen, als er einen weiteren Erfolg fränkischer Zauberkraft überblickte, die sich vor seinen Augen ausbreiteten und in den letzten drei Monaten stattgefunden hatten – was D als wahren und richtigen Schritt in eine geeinigte EU wahrnahm, woraufhin D sofort zum Apéro griff, um auf Europa anzustoßen.

Was war passiert!

Erst nur aus dem Augenwinkel, bald schon für einen ersten konfrontierenden Blick zurecht gedreht, breitete sich D’s Irritation über das Pentagramm in Schockwellen aus, dass König Emmanuel der Erste und Seine Getreuen als fränkisches Gütesiegel auf Produkte und Verpackungen imprägnierten.

Dazu mussten Emmanuel der Erste und seine Getreuen es in nur drei Monaten hinbekommen haben, dass sich die Pyrenäen um mehrere hundert Kilometer vergrößert hatten, oder, wenn sie an Größe und Ort die gleichen geblieben sein sollten, sein Frankenland, durch gewaltige Sandaufschüttungen vergrößert haben, dass sich das bekannte Hexagramm in nur drei Monaten in ein magisch-großes Pentagramm verwandelte.

Auch nach dem hastigen Genuss, mehrerer Gläser Roséweins, änderte sich für D nicht das Geringste, dass er schlussendlich, die griechischen Götter sein Dank, die einzig richtigen Schlüsse zog: Entweder mussten König Emmanuel der Erste und seine Getreuen eine eingeschworene Familie einflussreicher Druiden sein, die über magische Kräfte verfügten, dass ihnen quasi alles gelang, wenn sie nur wollten, was sich durch Foie Gras sehr schön wissenschaftlich bestätigte, dass sie machen konnten, dass Tiere, allen voran Enten und Gäse, mehr fraßen, als sie natürlicherweise bevorzugten.

Oder aber, fränkische Eier Produzenten hatten so niedrige Schulbildung, dass sie nicht bis sechs zählen konnten und sich deswegen tragischerweise zu sehr auf Marketing, statt auf Weiterbildung und Qualität ihrer Produkte konzentrierten und daher unwissend in Kauf nahmen, zuerst eine fränkische, dann eine europäische Revolution dadurch auslösend, weil man mindestens zweimal auf Ursprung und Ort seiner Produkte hinwies, ohne sich der Ungenauigkeit bewusst zu sein, welche verheerende Wirkung ein Pentagramm bei König Emmanuel dem Ersten und seinen Getreuen auslöste.

Glücklicherweise lebte D bereits lang genug in König Emmanuel Frankenland, um gut einschätzen zu können, dass man es hier mit vielen Dingen nicht so genau nahm, was er schon bei den im Freien stehenden Traktoren von Jay-Bee bemerkte, die dort munter vor sich hinrosteten, was mitnichten eine herausragende Gelassenheit Jay-Bees, dafür umso mehr eine grundsätzliche Verhaltensweise aller Winzer aus Bordeaux zu sein schien.

Wieder einmal fühlte D sich bestätigt, alles als eine Wette anzusehen, weswegen er alles mit Wahrscheinlichkeiten abwog, was das Herz und die wahre Natur der fränkischen Freiheitsmethodik zu sein schien – vive la France, vive l’Europe!

 

Corona – Countdown für die Freiheit – Odyssee 2020 CW18

Systemrelevant wird vermutlich das Unwort des Jahres 2020. Virologie folgt vermutlich auf dem Fuße. Achtsamkeit, Müßiggang und Kommunikationswirksamkeit sind dagegen im Aufwind. Besonders Letzteres, weil es niemand kennt – noch nicht!

Es ist ein Produkt meines äußerst geschätzten Monsieur Thalamus, der, wie bereits mehrmals in einem Nebensatz erwähnt, der wahre Chef meines Selbst ist.

Während ich heute beim Frühstück saß, dachte ich darüber nach, was ich eigentlich über die derzeitige Situation weiß; im Grunde wenig. Ich weiß, dass ich, weil ich in Toulouse lebe, bis zum 11.Mai zuhause bleiben muss, um die Ansteckungsgefahr und Verbreitung des Corona-Virus einzuschränken. In Wahrheit ist das alles was ich wirklich weiß. Denn wenn ich mir im Fernsehen Informationen holen will, bin ich hinterher sogar noch weniger schlau, als vorher.

Wie kommt das?

Nun, zuerst muss man eingestehen, dass man in Frankreich ungern auf den Punkt kommt; das ist einfach nicht der Charakter der Sprache; sie umkreist gern, oft klingt sie auch elegant dabei. Ein Beispiel:

Wenn Emanuel Macron seine nächste Rede in Griechisch hält, dann werden ihn wenige Landsleute verstehen, vermutlich niemand. Wenn ein Offizier der deutschen Bundeswehr seine Kompanie antreten lässt und ihnen in perfektem Französisch zuruft stramm zu stehen, sich bei eins um 180 Grad zu drehen, so dass ihn alle nur noch mit dem Rücken ansehen, dann langsam und bedeutsam von drei langsam runterzählt, dann wird mit größter Wahrscheinlichkeit, der arme Offizier in die gleichen Visagen blicken, wie vor dem Befehl – es wird ihm ähnlich gehen wie Manu.

Oder In anderen Worten – Kommunkikationswirksamkeit ist das Verhältnis zwischen den zu platzierenden Botschaften und der nachweisbaren Umsetzung und Verstoffwechselung. Eins oder 100% ist das anzustrebende Ziel, was meiner Erfahrung nach, nur sehr wenige dauerhaft erreichen. Manche scheitern ihr Leben lang daran, es ein einziges Mal zu erreichen.

Ganz entscheidend ist die Wahl des Mediums. Wenn man mehr als tausend, wenn man vielleicht ein ganzes Volk ansprechen will, zum Beispiel die Bürger der fünften Republik, dann bleibt einem nur das Fernsehen. Ganz besonders wichtig ist, dass man nicht zu viele Botschaften platziert; unverzichtbar ist ebenfalls, dass man sich nicht widersprechen darf, oder zumindest eine gewisse Zeitspanne zwischen widersprüchlichen Botschaften setzt.

Wenn man heute Informationen herausgibt, wie man nach dem 11.Mai in Frankreich als Bürger und Einwohner vorzugehen hat, ist es wichtig, das man wenig Raum für Interpretationen lässt und, wie schon erwähnt, sicherstellt, dass die Botschaften aufeinander aufbauen und nicht Gegenteiliges beinhalten. Mein Lieblingsbeispiel ist das mit der Liebe:

„Schatz, ich liebe dich!“ Versuch eins lässt keinen Raum für Interpretation.

„Schatz, ich glaube, ich liebe dich!“ V2 beinhaltet reichlich Raum für Spekulation.

Wenn man sich für V1 entschieden hat, weißt du, dass dein Gegenüber das verstanden hat, unabhängig davon, ob sie / er ähnlich oder gar gleich empfindet. Um jemanden zu lieben braucht man nicht dessen Einverständnis; jenes braucht es nur, wenn man eine Beziehung aufbauen / erhalten will.

Wenn ich also heute sage „Ich liebe dich!“ und eine Woche später, „Ich liebe dich nicht!“ dann ist das absolut gegensätzlich, weswegen der Empfänger irritiert sein wird, mit völlig offenem Ende, was er damit macht.

Dass wir uns schwertun, diesem einfachen Beispiel Folge zu leisten, besonders in Stress.- und Krisensituationen, ist natürlich. Zumindest sollten wir versuchen, regelmäßig daran zu denken und anstreben, es immer zu beherzigen, weil man sonst Chaos erzeugt.

Wenn man jedoch den Anspruch hat, eloquent, charmant und mit reichlich Pathos und barocker Eleganz zu parlieren, dann wird es ungleich schwerer, das Kommunikationsziel im Auge zu behalten, davon ausgehend, dass man eines hat.

Natürlich wechselt man ständig zwischen verschiedenen Kommunkationstilen; mit seinem Partner spricht man anders, als mit Untergebenen, Kollegen, Mama und Papa; ähnlich ist es mit den Inhalten; jemanden lieben sagt vor Allem etwas über die Art und Weise aus, wie das geschieht, ähnlich wie in der Kommunikation.

Meinen Partner liebe ich anders als Eltern und Geschwister, obwohl es das gleiche Wort ist. Wenn ich meine Freiheit wieder haben will, dann bedarf es dafür konkrete Schritte. Ist die Wirksamkeit meiner Kommunikation gegeben, komme ich ans Ziel.

Ich gebe zu, dass eine rein funktionale Sprache, sehr militärisch und unangenehm klingt; natürlich würze ich meine Eigene auch reichlich, dass man manchmal vor all dem Stuck und der Zierde, angeblich, kaum noch den wahren Inhalt erkennt; nehme ich das rechtzeitig wahr, kann / muss ich reagieren.

In Frankreich habe ich zur Zeit den Eindruck, dass man nicht merkt, dass man seine Kommunikation etwas an die Krise anpassen muss; man macht im gleichen Stil weiter und erkennt nicht, dass man selber die Quelle ist; ich will mitnichten sagen, dass Ergebnisse und Wirksamkeit dem Zufall überlassen werden, aber den Eindruck bekommt man; sollte das unbewusst oder bewusst so sein, dann verstehe ich den Auftrag der Akademie Francaise – dann ist es in der Tat wichtig, dass man dies Kleinod vor der globalen Außenwelt schützt.

Und wenn das für die Sprache gilt, dann vermutlich auch für die Republik und seine Bürger; dann ist Macron auf die gleiche Begeisterung reingefallen, mit der er sich selber berauscht; dann ist die Quintessenz kompakt zusammengefasst:

Man findet so einen forschen & schnittigen jungen Mann toll, besonders in so einer Rolle als Präsidenten und selbstverständlich hörten sich seine Ziele damals toll an, was aber eben noch lange nicht heißt, und genau darin liegt die Falle, in die beide Seiten getreten sind, dass man all diese schön klingenden Dinge einer möglichen Zukunft in seiner Realität wiederfinden will!

In Wahrheit will man in Frankreich, dass alles bleibt wie es ist; Apéro, la cuisine Francaise, l’Amour toujour und das wars. Und wenn manche jetzt die Nase rümpfen, stelle ich mich ohne Furcht hin und frage – ja warum denn nicht! Warum soll das nicht langen? Was mehr braucht es im Leben?

Wenn also alle im Theater ihre Rolle spielen, jene auf der Bühne und die Zuschauer, dann ist doch allen geholfen, oder habe ich etwas vergessen? Oh-ja, etwas ganz Entscheidendes, nämlich dass es nicht alle Nachbarn verstehen. Manchmal sogar nicht einmal die eigenen Politiker – vielleicht fühle ich mich hier deswegen so wohl – weil ich hier meinen Müßiggang pflegen kann und ein gewisses Maß an Freiheit erspüre – umgeben von einer Sprache, die das Vehikel, das Medium, dieses Gefühls ist.

 

Nachschlag – Odyssee 2020 CW13

Letzte Nacht habe ich geträumt. Ich rannte durch irgendein riesiges Industrieareal; ich glaube es war ein Flugzeugwerk; keine Ahnung wie ich darauf kam; hier und da brannte Licht, auch Mülltonnen; muss damit zu tun haben, dass ich gestern irgendetwas über den weltweiten Flugverkehr gelesen habe; angeblich ist der um 70% zurückgegangen; das ist ziemlich viel; kein Wunder, wenn wir uns länderweise einsperre; warum wir das machen, hat man uns auf allen Kanälen erklärt.

Man will die Gesundheitssysteme vorm Kollabieren schützen und so; profitieren tun vermutlich wieder aufmerksame, ethisch-moralisch bewusst eingeschränkt Handelnde, die mit Not und Mangel Geschäfte machen; ich für meinen Teil nutze diese Zeit für meine „Mad-Sunday-Bewegung“, die den Müßiggang schützen und stärken will, egal welche Panik wir mal wieder durch die Straßen jagen.

Zur Zeit halt Corona; deswegen werde ich mich an weiteren Spekulationen, wieviele Menschen pro Jahr in welchem Land sterben, versus heute MIT Corona nicht hingeben; ich werde schreiben und zwischendurch dem Müßiggang frönen; warum? Macht halt sonst niemand; weil jeder mit in den Corona-Krieg gezogen ist.

Menschen können mit Frieden und Stille nicht umgehen; nach 75 Jahren muss man in Zentral-Europa halt mal wieder ein Abenteuer haben. Sorry, nicht für mich; ich sage – NEIN DANKE. Ich bin sozusagen Kriegsverweigerer, ich lasse den anderen ohne Kampf gewinnen; schon früher nannten sie mich Spielverderber; offensichtlich bin ich mir treu geblieben, immerhin was.

Gerade nutze ich die Zeit, um mein drittes Buch fertig zu schreiben; die Corona-Krise gibt mir Rückenwind, weil mich Emanuel Bonaparte noch bis zum 15.April zuhause haben möchte; ich sehe das wirklich als Chance, um fertig zu werden und Raum fürs Vierte zu schaffen.

Nachrichten sehe ich schon lange nicht mehr; hin und wieder frage ich meine Freundin, nach der Betriebs-Temperatur und dann weiß ich, ob ich wieder uneingeschränkt frei bin, nach dem Verständnis der fünften Republik, oder ob wir Nachschlag bekommen; daran sind meine lieben Brüder und Schwestern aus dem Frankenland Weltmeister.

Nicht eine Mahlzeit erinnere ich, wo es nicht reichlich gab; Wein genauso; immer zu viel; du möchtest noch? Komm, nimm noch einen Haps und noch einen Schluck mehr; nimm ruhig noch einen, nehm ordentlich Nachschlag. Überall bekommst du zuviel, so wie auch beim „Confinement“ oder „Stubenarrest“ wie ich es nenne; man hat sich diese schöne alte barocke Attitüde bewahrt, alles ein wenig komplizierter, länger, intensiver und gründlicher zu machen, bis man die Schmerzgrenze überschreitet.

Als wäre es gestern, erinnere ich das Mittagessen bei meinem Freund Jean-Marc, in Saint-Germain-du-Puch; ich glaube es war 2014, oder 2015; wir fingen mit einem furchtbar köstlichen Spargelgericht an, wechselten zu Austern, kamen nach reichlich Wein einen Schritt weiter und landeten bei Entenbrust und Entrecôte, bis wir dann irgendwann bei Dessert und Käse landeten.

Klingt alles nicht besonders erwähnenswert, wenn man davon absieht, dass es sieben Stunden lang dauerte und wir wirklich alle Weine seines Chateaus probierten, einschließlich 30 Jahre alte rote und weiße Raritäten; schon damls habe ich mitgemacht, so wie auch heute; völlig überzogen, fand ich schon von Anfang an; zu viel von Allem; Speisen, Weine, Staat und Patriotismus; danach fiel ich in ein zwei Stunden komatösen Nachmittagsschlaf.

Heute ist es das Gleiche; ich mache mit; ich kenne ja meine lieben Franzosen; ich finde viele Ähnlichkeiten, die mich an Deutsche erinnern; in besonderen Momenten, nach ein paar Gläsern Wein, mache ich Äußerungen wie „Franzosen sind Deutsche MIT Kultur“ oder umgekehrt „Deutsche sind Franzosen, OHNE Kultur“. Ich mag diesen Vergleich.

Manche lachen und andere gehen vehement dagegen an; man muss sich halt beide genauer anschauen; gründlich sind sie beide, nur in unterschiedlichen Feldern; wenn man Produktivität und Arbeitswut als wichtige Teile der menschlichen / europäischen Kultur ansähe, wie Müßiggang und Lebenskultur, dann wären Deutsche und Franzosen völlig ebenbürtig, um nicht zu sagen gleich, sogar in Sachen Kultur, nur eben in anderen Kompetenzen.

Was das mit Müßiggang zu tun hat? Nun, eigenlich Alles; ich muss jetzt weitere zwei Wochen zuhause bleiben, was mir beim Seele-baumeln-lassen hilft, sowie auch beim Schreiben; von daher, alles gut; ob das alle anderen in Frankreich ähnlich sehen ist fraglich, weil angeblich die häusliche Gewalt massiv angestiegen sein soll; auch in Spanien; natürlich sagt das über uns eine Menge aus, aber im Grunde es so wie mit dem Sprühen von Insektenvernichtungsmittel.

Du versprühst es solange, bis du dich wunderst, dass du die Insekten vernichtet hast; die Menschen werden mir immer fremder; jetzt in der Corona-Krise besonders; man merkt gar nicht, dass man weitermacht wie immer und genauso panikartig ins nächste Rabbithole gesprungen ist; jetzt ist es Corona, vorher waren es Gelbwesten und Flüchtlinge, sowie Landtagswahlen, wo Rechte stärker und stärker werden.

Heute ist es Corona; danach die daraus folgende Rezension; und so weiter und so fort; Digitale Informationen sind der neue WW3; Informationsmedien sind die Waffen moderner Kriegsführung; ihr braucht Evidenz? Nichts einfacher als dass; wieviele von euch würden, zu Gunsten von Müßiggang, Famile, Partnerschaft, lesen und Lebenskultur ihr Smartphone eine Woche lang abschalten….?

Seht ihr….?

Danke….!