30.Mai – 2021, die ganze ist von der Digitalisierung befallen. So oder so ähnlich, bezeichnete D diesen Technologie-Virus, der ebenfalls in höchstem Maße kursierte. Würde es uns gelingen, auseichend viele analoge Inseln in unserem Leben zu erschaffen, um nicht permanent hysterisch herumzuflattern?Neben vielen anderen, beschäftigte D ganz besonders diese Eine schon ne ganze Weile – nicht nur aus eigenem Antrieb heraus, vielmehr, weil er eine wachsende Distanz zwischen sich und seinem Umfeld wahrnahm, den er den DK-Faktor nannte. (DK = Digitales Kellerloch)Was steckte dahinter?Zuerst einmal unterschiedliche Datenmengen. Dabei ging es noch gar nicht um die Funktion und Qualität der Datenware, wie D sie nannte, sondern schlicht um Menge versus Auswirkung in den zwei Realitäten – nämlich der Virtuellen und der Physischen Welt.Und hier gab es schon signifikante Unterschiede, die in einem starken Spannungs-Verhältnis zur Freizeitgestaltung stehen – oder in anderen Worten:Je mehr ich soziale Kontakte digital Pflege, nimmt im gleichen Verhältnis die physische Kontaktpflege ab. Soll heißen, wenn ich das Verhältnis 1:1 als eine ausgewogene Ausgangsbasis bezeichne, würde ein digital sehr aktiver Mensch mit einem Verhältnis 1,5:0,5 daherkommen, was automatisch eine schleichende Entfremdung mit sich bringt.Warum?Ein einfaches Beispiel. Vermutlich würde kaum ein Shitstorm-Teilnehmer auch nur einen seiner Beiträge zu einem Menschen sagen, der ihm direkt gegenüber sitzt und zwar aus vielerlei Gründen. Zum einen, weil wir nur 8% inhaltsbezogen kommunizieren, womit Stimme, Tonlage und Köpersprache sagenhafte 92% ausmachen – und zum Zweiten, weil wir nicht nicht auf physische Präsenz reagieren können – oder in anderen Worten:Es fehlt der Stammtisch!Doch was tun? D zumindest löschte alle social Media APP’s auf seinem Smartphone, um sich nicht ständig selber prüfen zu müssen, ob es sich noch um reine Informationen-Suche, oder schon um Entertainment handelte.Denn auch hier waren die Grenzen schwimmend und nur schwer auszumachen, zumal man außerdem noch dazu sagen musste, das D nicht die leiseste Lust hatte, sein eigenes Digitales Kellerloch auszuheben, um zuzusehen, wie er darin dann langsam vermoderte.Und die Moral von der Geschicht‘?Eine Apéro-Whattsapp-Gruppe kann eine gute Sache sein, solange sie darauf abzielt, eben jenen zu organisieren. Ersetzen kann sie ihn aber nicht, weswegen es oft gar nicht leicht ist, die richtigen Themen für den F2F Apéro aufzusparen und nicht schon aus Ungeduld im Vorwege zu teilten, so dass man die digitale Krücke aufwertet – denn die hilft in keinster Weise, neue Stammtische zu erschaffen…