Königsinsel Melancholie

Nasser Sand grub meine Füße ein – leichter Wind zog seufzend an mir vorbei, ein paar Haarsträhnen hinterherziehend, als wären sie leicht zu überreden. Salzige Luft klammerte sich an meine Nase, verklebte Haare zur Schale; seichte Wolken luden Himmelblaues ein zu leuchten; Sonne wärmte meine Haut, lud sie ein zu lächeln; rauschend legte sich das Meer in meine Ohren; Wellen rollten rhythmisch an den Strand, rissen, zogen Steine klöternd zurück ins Meer; Schaumkronen tänzelten auf Poseidons metallisch-glänzender Haut; Möwen trieben auf nassen Laken rum; Augen suchen Horizonte nach Weite ab; Gedanken perlen herab, vorbei an meinen Wangen, tropfen ungehört in den Sand, vom Meer hinfort gerissen. Melancholie, würdest du doch nie entschwinden – stattdessen lang verweilen als schönste Zeit und mich streicheln, als wäre ich ein ewiges Geschöpf.

Nun ist mein Tag müde und neigt sich dem Ende zu – ich lasse alles sausen, was ich nicht brauche – fühle mich gut wenig sortieren und behüten zu müssen – keine Bedürfnisse mehr – kann jetzt mich kümmern um‘s Recken und Strecken, Füße in Sand stecken – dann und wann Wind schmecken, Sonne riechen und Meer sehen – zu viel Unsinn wurd getan – wenig Wahrhaftiges

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