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Gelungene Gleichbrechtigung? – Odyssee 2019 CW47

Schattenseiten mag ich mehr als den scheinenden Gegenpart. Hab nie darüber nachgedacht, warum das so ist. Sag mir, worin du Scheiße bist und ich weiß wer du bist. Die alte Geschichte des Gewinners und Verlierers vielleicht. Wer bin ich als Sieger? Wer als Zweiter? Bin ich als Zweiter schon Verlierer? Wer bin ich als Letzter? Nicht der Selbe oder Gleiche?

Gleichberechtigung ist mein Lieblingsthema. Wirklich. Meine das nicht ironisch, sarkastisch oder in irgendeiner anderen destruktiven Form. Ich finde, Sieger und Verlierer verdienen das gleiche Recht. „Natürlich – haben sie doch auch!“, sagen die einen ganz erbost….nein, haben sie leider nicht.

Bei Gleichberechtigung fühlen alle zuallererst das Gleiche, nämlich, dass es um die überall vieldiskutierte Gleichberechtigung der Geschlechter geht. In wieweit, das biologisch, ethisch & moralisch möglich ist, weiß ich nicht. Ich für meinen Teil bemühe mich, alle Menschen gleich respekt.- und würdevoll zu behandeln. Gelbe Kinder, rote Frauen, weiße Rentner, Blaue, jeglichen Geschlechts. Nicht immer gelingt mir das, natürlich nicht. Ich bin ein Mensch, kein Roboter. Manche liegen mir vom Typ näher, andere weniger.

Erwachsene Schreihälse zum Beispiel finde ich furchtbar anstrengend. Eine stille Denkerin, ein stiller Denker hat es bei mir deswegen ganz automatisch viel leichter. Vielleicht bin ich grundsätzlich höflicher und charmanter zu Frauen, als zu Männern. Vielleicht nennen mich deswegen manche Kerle jetzt Sexist, oder so ähnlich. Vielleicht auch Frauen. Kann schon sein. Erklärungen habe ich dafür keine, außer, dass ich so bin.

Irgendwo habe ich gehört, dass Frauen & Männer jetzt Märchenbücher umschreiben wollen, weil in denen sehr viel Sexistisches stehen soll. Vermutlich gilt das auch für Koran und Bibel, wenn man lang genug forscht und bohrt. Ändert das was? Keine Ahnung. Wir Menschen sind talentiert. Wir können das, soviel steht fest. Sogar weltbekannte Märchenbücher umschreiben. Ich hoffe, dass man sich danach um all die furchtbaren Opern kümmert, wo vollbusige Frauen ihre Macho-Helden anschmachten.

Wieviel Chauvi in Mann und Frau steckt merkt man leicht, wenn es um das Thema pinkeln geht. Ganze Partys und Beziehungen kann man damit sprengen. Wer sitzt, wer steht? Schon ist die Stimmung am Kochen. Einfach mal ausprobieren, wenn ihr mal wieder richtig böse seid.

Neulich las ich, dass bei allen deutschen Börsennotierten Konzernen zusammengenommen, nur eine Frau im Chef-Sessel sitzt. Fand das Bild extrem interessant. 33 gleich angezogene Grauhaarige Männer, manche mit Slimfit-Anzug, manche im halb-väterlichen Gehrock. Innovation ist anders und hierbei meine ich  überhaupt den Typus Manager.

Zutiefst abstoßend unsympathisch erschienen mir die meisten. Wahrscheinlich ist das völlig ungerecht, weil sich viele vielleicht zum Pinkeln hinsetzen und ihren Kindern Gute-Nacht-Geschichten vorlesen. Was soll ich bloß gegen mein Bauchgefühl machen?

Heute morgen bin ich laufen gewesen. Frische Luft, Bewegung. Herrlich. Auf dem Rückweg, so nenne ich den Teil, wenn ich mich „Ausgehe“, den Körper langsam runterfahre, kam mir ein junger Vater mit seinen zwei Töchtern entgegen. Vielleicht vier und Sechs. Beide auf Fahrrädern. Kleine Miniräder, mit Minipedalen und Mini-Helmen.

Papa mit Müll in beiden Händen, während die jüngere vorweg fuhr und lauthals „We will rock you!“ sang. Da wusste ich, wir sind auf ’nem guten Weg. Wahrscheinlich lag seine Herzensdame noch besoffen in den Federn. Harte Sauftouren steckt Frau ja mit zunehmenden Jahren nicht mehr so leicht weg wie früher.

Bestimmt war es drei oder vier Uhr, als sie heimgetorkelt kam und vor der Toilette hockend die Güllepumpe anwerfen musste, dass Töchter samt Gatten zu Tode erschrocken senkrecht im Bett standen, um gleich wieder in seligen Schlaf hinwegzusegeln, in die unendlichen Weiten Skandinaviens, wo röhrende Elchkühe ähnlich glücklich aus Wäldern winken, wie das verschmiert-lächelnde Gesicht der Mutter, das mit den Worten „E-i-s-h-o-g-e-y!“ in die Kinderzimmer grüßte, den süßen Mädchen den Guten-Nacht-Kuss ersparte, ihn stattdessen exklusiv für den glücklichen Gatten aufsparte, um ihn für alle Zeiten mit einem unvergesslichen bitter-sauren Zungenkuss in den achten Himmel zu schießen.