Katalysator Corona – Erschaffen einer Vision? – Odyssee 2020 CW17

Mischen – wir Menschen neigen dazu alles miteinander zu vermischen. Ich finde das ganz schön, weil man zum Beispiel in der mediterranen Küche tolle Gerichte damit zaubert, Paella fällt mir da so ad-hoc ein. Weniger Mediterran, dafür aber nicht weniger gehaltvoll kommen Bouillabaisse und Eintöpfe daher. Sie sind weitere schöne Beispiele, wie wir Vieles miteinander zu etwas Neuem und äußerst Leckeren vermischen – einfach wunderbar!

Im Moment erleben wir noch das Corona-Zeitalter. Auch dort vermischen wir reichlich miteinander, zum Beispiel Fakten mit Annahmen; Einschätzungen und Voraussagen mit Anweisungen und Direktiven; Visionen mit Wahrscheinlichkeiten und Wissen mit Furcht. Manche Überbringer von Botschaften konzentrieren sich auf einzelne Felder und Gruppen, während manche nicht einmal davor zurückschrecken, wie ein wild gewordener Alchimist alles zusammen zu kippen, in der Hoffnung, es wird so schlimm schon nicht sein.

Für all dies braucht es Mut, Entschlossenheit, aber teilweise auch Rücksichtslosigkeit, Kalkül und reichlich Egoismus, oder kurz, alles, was uns Menschen liebenswert und einzigartig, in der Welt der Säugetiere macht.

(Anmerkung des Autors: Mitnichten geht es darum, Trauer, Tragik und die Gefährlichkeit des Corona-Virus auszublenden, oder gar zu ignorieren, mitnichten; ich möchte viel mehr dazu einladen, dass es uns auch später gelingt, die gleiche Erschütterung bei all den weiterhin anfallenden Toten durch Krieg, Hunger, Heimatverlust, Krankheit oder Rassenhass und Apartheit zu empfinden und nicht in ein „Business-as-usual“ zurückzufallen.)

Dass wir alle die Tendenz dazu haben, erkennen wir schon an der Ungewöhnlichkeit, dass offenkundig die Mehrheit durch alle Ebenen hindurch nicht erkennt, dass wir schlicht Prozesse und Methoden vermischen, nicht aber verschiedene Objekte. Das ist ungefähr so, als wenn man drakonisch genau beschreibt, wie man pürierte Kartoffeln, gebratene Kartoffeln, Pommes Frites, Kartoffelsuppe, Salzkartoffeln und Kartoffelklöße herstellt, inklusive einer App, die zeigt, wer alles Kartoffeln in der Küche hat, inklusive verwendeter Rezepte, damit Mitbürger und Nachbarn Bescheid wissen, wann der Betroffene zurück auf vorgeschriebene Werte kommt.

Eine weitere anregende Allegorie ist jene mit dem geliebten Auto – seit „Neuestem“ sind auch deutsche Autobauer auf der Elektro.- der Alternatives-Auto-Schiene, wo man mit umweltfreundlichen Medien versucht Individual-Mobilität anzubieten, aber nach wie vor unfähig geblieben ist, die Absurdität zu bemerken, einen 2,5 Tonnen SUV auf Elektrobetrieb und grünen Daumen umzustellen und diese Innovation allen sehr gut verdienenden Frauen und Männern anbietet und nicht realisiert, wie groß der Elefant ist, der im Porzellanladen der deutschen Auto-Industrie steht. Immerhin werden Satiriker dadurch jahrelang Arbeit bekommen – zumindest dass, ist eine gute Nachricht.

Wie aber steht es mit Deutschland? Wie mit der Politik? Und wie vor Allem, mit der Vision? Wo will man hin? Und Warum?

Wir Menschen haben unglaubliches Wissen angehäuft, doch wozu? Wir geben detaillierte Richtlinien heraus, nicht nur auf Bundesebene, sondern längst auf Landesebene, noch dazu in klaren, oft militärisch-klingenden Botschaften, um den Bürger anzuweisen, wie er sich zu verhalten und wo er eine Maske zu tragen hat, inklusive variierende Ladenöffnungszeiten. Okay, warum nicht? Aber ist es das, was man von einer Regierung fordert?

Wenn man auf die Homepage des Bundestags geht, findet man dort erstaunlich viel zu lesen. Mich freut das riesig. Ich bekomme wirklich eine breite Einsicht UND, ich kann das meiste auch runterladen und speichern, was ich ebenfalls wunderbar finde. Wenn wir die medizinisch-sanitäre Krise überwinden, die Corona ausgelöst hat, wie gehen wir die Ökonomische an? Und wenn wir diese überwinden, wie können wir dann weitermachen…..? Krisen können aus dem Nichts entstehen, oder, wie alle Ökonomischen, sich langsam anbahnen. Auf Krisen re-agiert man. AGIEREN aber tut man ausschließlich ohne Not, wenn man einen Plan hat.

Was ist der Plan, die Vision von Deutschland? Wo will man hin? Wer will man in 2050 sein? Gibt es dann Bürgergeld für alle, inklusive frei zugängliche Bildung, inklusive freie Erwachsenenbildung, zum Beispiel an Universitäten und ein ebenso kostenfreies Gesundheitssystem, dass sich endlich der unsäglichen Trennung, „Privat-Patient“ versus „Kassen-Patient“ entledigt hat?

Wird das Bürgergeld groß genug sein, das man wirklich und real davon leben kann? Wird es 2050 auch genug Wohnungen geben, damit ein Leben mit Bürgergeld tatsächlich funktioniert? Wie soll Deutschland aussehen in 2050?

Das Wirtschaftswachstum alleine NICHT mehr als Parteiprogramm, gar als Parole für ein Land funktioniert, weiß mittlerweile jedes Kind und jeder Fridays-for-Future-Mitstreiter. Wird in 2050 Politik für den Bürger, anstatt für Kientel wie Banken und Arbeitgeber gemacht? Wie viel Europa will man sich trauen? Wollen Deutsche in 2050 Europäer sein? Will das Parlament das? Sind Parlamentarier UND Bürger der gleichen Meinung? Haben sich beide Seiten, ausreichend, idealerweise, umfangreiche Gedanken dazu gemacht?

Anstelle sich von einer Ungeheuerlichkeit in die nächste zu stürzen – Trump, Einwanderer, Umweltschutz, Atomausstieg, Tempolimit, Ausgehverbot und Atemschutzmaskentragepflicht, sollten wir wieder mehr Mut für Utopien und unsere Zukunft wagen, allen voran unsere Politiker.

Ein Land und seine Bürger zu verwalten und seine Lebensbedingungen abzusichern, ist nur ein Teil der Verantwortung. Unsere Vergangenheit betrachtend, könnte es an der Zeit sein, den eigenen Weg zu beschreiben.

Bleibt dies aus, wird nichts Besonderes passieren. Dies jedoch wäre der größte anzunehmende Unfall, wenn tatsächlich nichts passiert. In diesem Fall könnten immer mehr Bürger auswandern, bis es die Bundesrepublik nicht mehr gibt.

Vielleicht ist das der Lauf der Geschichte und vielleicht ist es etwas sehr Positives und nur der folgerichtige nächste Schritt, wenn Deutschland in die United-Nations-of-Europe überführt wird.

Doch auch dann, wird man sich die gleiche Frage zu stellen haben, weswegen es umso wichtiger ist, wenn man im Kleinen damit beginnt. Also noch einmal:

Welche Vision verfolgt der vom Volk gewählte Bundestag?

Es ist an der Zeit, dass Einwohner und Bürger des Landes sich diese Frage stellen und an die einzige dafür zuständige Adresse richten – an den Deutschen Bundestag!

 

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