Untergang! – Odyssee 2025

Es ist kompliziert, wie immer … Und natürlich, befindet sich die Wahrheit, oder sagen wir, dass was wir für sie halten, nicht so offensichtlich vor unserer Nase, wie wir es gerne hätten, sondern eher verborgen, wie die feinen Netze der Pilz-Hyphen, die sich unter der Grasnarbe pudelwohl fühlen und jeden als

Unwissenden abstrafen

der auch heute, im Deutschen Herbst von 2025, nur jenen Dingen traut, die er sehen kann und von einer bekannten Medien-Instanz für GUT abgeprüft und durch formelle „Empfehlung“ in den telegenen Adelsstand erhoben wurde … Natürlich: Auf meinen letzten Artikel zur „Happy Musik“ kann nur irgendwas über

Bücher,

die logische Folge sein … Denn selbstverständlich verhält es sich auf ganz natürliche Art und Weise in beiden Branchen ähnlich, um nicht zu sagen, gleich, nur mit dem kleinen Unterschied, dass man im Gegensatz zur „Happymusik“ die Literatur-Branche reziprok auf vermeintlich elitär-bürgerliche

Qualitätsmerkmale

meint setzen und festlegen zu müssen, während der Deutsche Schlager an gleicher Stelle, sich glücklicherweise nicht auf Hochwertigkeit, sondern eher der Originalität bedient, nach dem Motto „Jetzt erst Recht!“, das es einem mitunter so manches herzerwärmende Lächeln abringt, wie es

Harzer-Roller vermögen,

wenn man sie zu lange im Kühlschrank liegen lässt … Man wundert sich, wer ihn gekauft hat, weiß natürlich, man war es selbst, tut aber so, als wär man überrascht, weil man in Wahrheit keine Erklärung hat, warum man im Supermarkt, immer zu diesem furchtbaren Käseprodukt greift … übrigens nur halbwegs erträglich als

„Handkäs mit Musik“

in einer Frankfurter Eppelwoi-Kneipe in Sachsenhausen, was anders herum bedeuten könnte, dass man ihn kauft, weil Vati, oder gar Großvati es schon tat … Natürlich: Ich spreche von jenen Kollateralschäden, die emsig wütende Emigranten auslösen, deren Integration nicht nur

erfolgreich,

sondern noch dazu gründlich und medienwirksam von statten lief … Letztendlich geht es immer nur um genau das: Integration und zu guter Letzt – Anerkennung, idealerweise mit kulturellem Ritterschlag … Denn anders könnte, nein, müsste man sich den Bauch vor lauter lachen halten, wenn die Wahrheit nicht gleichzeitig

so bitter wäre.

Bitter nämlich deswegen, weil man im Nachkriegs-Teutonia, über Jahrzehnte entweder auf jene bürgerlich völlig rehabilitierte Bildungs-Nazis vom Schlage Walter Jens setzte, denen deutscher Adel und großbürgerliche Geld-Bourgeoisie sich sowieso mit vorrauseilendem Kadavergehorsam vor

Glückseligkeit

In den Sand warf, mindestens einen Kotau machend, endlich wieder intellektuell wieder jemand sein zu dürfen … Oder man setzte auf Emigranten vom Schlage Reich-Ranicki, der als Pole aus dem Warschauer Ghetto nicht nur einen Freifahrtschein hatte, oft in seiner Sendung vom geschätzten tschechischen

Nachbarn Karasek

Unterstützt, der genauso über diesen halbeingeschläferten Leib dieser vormals wieselflinken und kruppstählernen Arier-Nation herfiel, die zu jener Zeit keinerlei Ankerpunkte mehr besaß, so dass man dankbar vor Glück losweinte, als man endlich wieder jemanden hatte, der einem …

Marsch und Richtung blies

und sei es nur in literarischer, kultureller Sache … Nur Schelme lachen, wenn man sich an Sendungen erinnert, wo man die, zu jener Zeit, in aller Munde befindlichen Vorzeige-Österreicher Sigrid Löffler und Wendelin Schmidt-Dengler neben Karasek und Reich-Ranicki sitzen sah, die sich über und um

Deutsche Literatur

Unterhielten, nicht selten stritten … Gelernt ist gelernt, kann man nur sagen … Denn solange du Vertriebener, ein Emigrant bist, der sich woanders eintopft, bleibst du bescheiden und still, wenn du deine wahre Bedeutung und Wichtigkeit als Mensch im Kosmos verstanden hast … Jene aber, deren geglückte

Integration beklatscht wird,

wie Menschen vom Schlage Eric Zemmour, der sich mit seiner algerischen Abstammung im französischen Hamsterrad hochstrampelte, bis hinauf in luftige Höhen der Elite-Uni „Ècole national d’administation“ (ENA) auf der 50% aller französischer Präsidenten waren, um dann, endlich angekommen – bin doch glatt ein waschechter …

Franzose

geworden – noch dazu rechtsradikaler als Marine Le-Pein zu sein … So geschah, was geschehen musste … Kulturell ging es zwar irgendwie stetig aufwärts, aber nur unter der gnadenlosen Fuchtel und Kultur-Zensur von Marcel und Konsorten, die aus völkischer Sicht indirekt, dafür aber literarisch inhaltlich

unbarmherzig direkt

verantwortlich für jenen langweiligen und monochromen Kultur-Tümpel blieben, dessen brauner Untergrund nicht nur ständig durchschimmerte, sondern auch das finanzielle Fundament bildete, auf dem deutsche Kultur, samt gebrochenen Volk stand, vormals wie auf Villa Hügel – residierte … Wie kann man sich besser

rächen, als

literarischer Chef-Anästhesist Deutschlands zu sein und diesem Fußball.- Auto.- Grill.- und Baumarktverliebten Volk die zu lesenden Bücher sorgfältig nach altdeutscher Sitte erst öffentlich durch den Ofen „Entartete Kunst“ zu jagen, bevor man selber die wenigen Überbleibsel auswählt, um sie als „ausdrücklich empfehlenswert“ im teutonischen Fernsehen und Klassenbuch auszustellen, als wären es …

ausgestopfte Tiere.

Jene Vielfalt, zu der man selber mal „drüben“ noch zählte, schafft man jetzt, ebenfals selber, sukzessiv ab, sobald man zum Establishment zählt, während man selber, denn genau darum geht es ja, um die lang ersehnte Anerkennung, die man sich für sich selbst sehnlichst erhofft, aber anderen, psychologisch höchst interessant,

selber versagt.

Masche und Methode sind immer die Gleiche … Man sorgt für Aufsehen, egal ob es nach Peter Handkes Art, eine Schmährede halten, in der er der Gruppe47 „Beschreibungsimpotenz“ vorwarf … ob es das Stirn-Aufritzen von Rainald Goetz war, der seinen Stunt sogar mit seinem Verlag vorher absprach, was heute derart

lächerlich

wirkt, als würde man Eltern vorwarnen, das man demnächst eine Scheibe einschmeißt … Ob es das Heruntermachen von Marcel Reich-Ranicki von Autoren wie z.Bsp. Jörg Fauser ist, der es wagte, mit seinem innovativem Schreibstil den spiegelglatten deutschen Bücher-See in Unruhe zu bringen, den er

statt zu fördern,

etwas Mutiges und Ungewöhnliches zu wagen, runtermachte und abfratzte, wie es der kleine Marcel in seinen Jugendjahren in Polen und Nazideutschland beobachtete, um sich endlich selber zum Vollstrecker aufschwingen zu können … Rache schmeckt kalt eben doch am Besten … Oder ob es der bis heute herumfuhrwerkende Bildungs-Schwabe

Denis Scheck ist,     

der nicht nur in Kleidung und Aussehen MRR ähnelt, sondern auch in seinem auffallend herabwürdigenden Verhalten bei seinen Verrissen … besonders Elke Heidenreich litt regelmäßig darunter, was unmissverständlich zeigt, dass man trotz aller Wörter, die man meint aktiv verwenden zu können

nicht im Stande ist

eine Buchempfehlung auszusprechen, ohne andere zu diffamieren … Sprachlich ist es keine große Sache, keine allzu große intellektuelle Herausforderung, ein Buch zu loben, ohne über andere Werke zu sprechen, sie gar mit anderen zu vergleichen … Jenes vergleichen, da würde mir der liebe

Theodor Adorno

vermutlich Recht geben, ist letztlich nichts anderes, als das Nicht-Verstanden-Haben, was Kunst ist … noch dazu, das sie frei und somit unmöglich vergleichbar ist … sondern vielmehr zeigt sich hier ein ähnlicher reichskristallgleicher Gruppeneffekt, alles in vorgefertigte Formen stecken zu müssen und alles andere

zu brandmarken,

mit einem Prädikat „schlecht“ zu versehen, oder mit Aufnäher, oder einer Binde und zu guter Letzt, wenn man alle schlechte Bücher identifiziert hat, ihre Autoren mit einer Tätowierung zu versehen … Wer vermeintlich gebildet daherkommt, noch dazu breitem Publikum Kultur empfiehlt, entblößt auf sehr

unschöne Weise,

nicht nur seine wahre Gesinnung, sonst hinter Etikette und Knigge versteckt, um die traurigen Erziehungsversuche, aus dem abgebrannten Lummerland, nebst Ergebnisse und Folgeschäden zu vertuschen, als wäre der deutsche Alltag ein Aquarelle, dass man mit neuem Wasser, hin und wieder

wie es einem passt,

nach Leib und Seele auffrischt … Seidenschal und Tweet-Jacket, geschweige Maßanzüge und Altherren-Hobbys wie zur Jagd gehen, täuschen nicht darüber hinweg, dass man charakterlich im Stande ist, Andersdenkenden und Anders-Seienden, jeder Zeit, mit stumpfer Faust ins Gesicht zu schlagen und auch vor noch härteren

pädagogischen Maßnahmen

nicht zurückschreckt … In Schlingensiefs Film „100 Jahre Adolf Hitler – die letzte Stunde im Führerbunker“ beschreibt Dietrich Kuhlbrodt ab 27:50 sehr genau, was ihm als ehemaligem Oberstaatsanwalt a.D. und seiner aktiven Zeit, bei der Landesjustizverwaltung in Ludwigsburg zur Aufklärung von

NS-Verbrechen,

nicht nur durch den Kopf gegangen, sondern auch mit gewisser Genugtuung von der Hand gegangen sein dürfte als es da einleitend heißt „Wir haben den kleinbürgerlichen Anspruch zerstört und Faust vom Sockel gestoßen …“ und zum Schluss „daher bedarf es keines Diktators mehr, sondern

des Deutschen Volkes“

Denn in der Tat, ist das, wovor man sich immer fürchtet, nämlich der „Untergang“ durchaus etwas Verlockendes, wenn es darum geht, bestimmte Verhaltensweisen, Wertvorstellungen und Wertung als Solches einfach untergehen zu lassen … Quasi ins Museum menschlichen Verhaltens zu archivieren

Mit der Aufschrift:

Wird nicht mehr gebraucht … Kann weg! … Es ist zu wünschen, das man nicht versuchen wird, gar verstehen will, warum es so weit kam, warum es auch heute wieder so weit gekommen ist … Zielführender dürfte es sein, wenn man sich den neuen Horizont aussucht, zu dem man sich aufmacht, durchaus mit

Altehrwürdigem

Im Gepäck, aber vor Allem, mit einer klaren Sicht, was man anders machen will … Dann geht einem eventuell ein Licht auf, dass man durchaus Macht hat und sogar selber in der Hand hat, wem man Zeit und Geld gibt … Vielleicht ist Geiz überhaupt nicht geil, weil rein ökonomische Kenngrößen jegliche

Vielfalt bekämpft

weil man dem Irrtum aufsitzt, das alles nützlich sein muss, so wie man glaubt alles werten und bewerten zu müssen … Vielleicht steckt auch diese zwanghafte Sucht nach Nutzen, oder der binären Weltaufteilung nach „gut“ und „Schlecht“, oder Freund und Feind, hinter der deutschen Manie, alles abzureißen

und neu zu bauen,

am besten in Glas, Granit und Edelstahl, weil man wie in der Kultur, wie in unserem Beispiel Literatur, für Klarheit und Gleichheit ist, was immer eine Vorstufe für Gleichschaltung darstellt … So kann man letztendlich nur feststellen, dass Literaturkritiker kein Beruf ist, sondern eine Betätigung, noch dazu

eine lustige,

weil es natürlich absurd ist, dass jemand einen anderen und sein Ergebnis bewertet, gar kritisiert, wozu er selber nicht im Stande ist, als würde man Jonas Kaufmann’s Singstil kritisieren, ohne die leiseste Ahnung vom Singen zu haben … Denis Schecks belletristischen Bücher helfen einem schon von den Titeln alleine und auf anschauliche Weise

den Blick schärfen,

dass man es hier mit einem Gourmet zu tun hat … „Er & Sie beim Essen und Trinken“ oder „Der undogmatische Hund. Eine Liebesgeschichte zwischen einer Frau, einem Mann und einem Jack Russel“ oder zu guter Letzt „Schecks kulinarischer Kompass. Köstliches und Kurioses aus meiner Küche und aller Welt“

Anderen zu sagen,

was man zu tun und zu lassen, am Besten noch – zu lesen hat, scheint in Deutschland Tradition zu sein … Aus meiner Sicht eine Traditionen, die wir gerne untergehen lassen sollten, da sie auch nach 80 Jahren immer noch da ist, so wie die unverbesserlichen rechten

Querschläger …

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