Endlich Kaffee, freute ich und setzte mich … nahm einen Schluck, hm, herrlich … und blätterte weiter in meinem Zeit-Magazin … nachdem ich Harald Martenstein fertig hatte … den man hinter vorgehaltener Hand, als nächsten Chef-Redakteur und Nachfolger vom lieben Giovanni di-Lorenzo handelt.
Zwanzig Jahre sind viel Zeit
Außerdem haben Herren ab 70 gerade Hochkonjunktur als Führungspersonal in Politik und Wirtschaft … man denke nur an Fritze Merz, Baujahr 1955, während Gianni mit seinen jugendlichen 1959 ja eher zu den Benjaminis zählt … Harald hingegen hat mit 1953 doch etwas mehr Lebens-Erfahrung, verglichen …
mit seinem Chef.
Vielleicht machen die einen Swap, wie man das im Anglizismus nennt … einfach mal so, zack, durchtauschen … Wenn Gianni genügend Frauen auf den Hintern haut, kommt er nach vier Jahren einfach wieder, Boomerang-Effekt … Harald passt alterstechnisch besser in die Zeit … er nimmt weniger …
Blatt vor dem Mund.
Ein wenig kritisch sein und bleiben ist gesund … Jeden Trend muss man nicht mitmachen, nur weil’s Mode ist, wie ich finde … Manches wiederholt sich, wie wir wissen … Nicht die ganze Geschichte, aber Tendenzen … Schreihälse, mit Ellbögen und zuviel Ego haben zum Beispiel immer Dauerhochkonjunktur …
Darwinismusdefekt
nenne ich das … Vor Allem wir Männer sind dafür anfällig … So falsch lagen die alten Griechen nämlich nicht, als sie mit ihrem Mentoren-Prinzip die Erde vor möglichen weiteren Despoten schützten … Müssten wir heute auch wieder einführen … Allerdings mit ungleich längerer Betreuungsdauer, wäre zu empfehlen …
verglichen mit damals.
Zum Beispiel die Sache mit E-Fahrrad, oder Elektroauto … Wie viele davon rumfahren, ein Wahnsinn … Alleine in meinem Bekanntenkreis … Und dennoch, anscheinend legt sich gerade der Hype, auch wenn es so manch Gestriger noch nicht wahrhaben will … Manche merken es eben spät,
oder auch nie.
Während ich das Zeit-Magazin durchblättere, springt mich plötzlich eine Werbung an … Wow! Was für fette Botschaften, denke ich … Alles am Range Rover Sport ist groß, geradezu gigantisch … 2,5 Tonnen schwer … Eine 100% E-Version kommt angeblich 2025 auf den Markt.
Irgendwie zu spät,
finde ich, wenn man die Mengen elektrischer Neuwagen bedenkt, die alleine in Deutschland auf Halde stehen … Nun will auch die Marke Land-Rover ihren Luxus-SUV fit für den Elektromarkt machen … Um so eine schadstofffreie Version zu ergattern, muss man sich auf eine Warteliste eintragen.
Kein Witz!
Auf der Homepage geht es weiter mit Herrschaftsbotschaften … alle vorgeschlagenen Wagen stehen auf Hügeln oder Bergen, natürlich mit beeindruckendem Ausblick … Vermutlich als Botschaft, so wie, man hat‘s geschafft, endlich oben angekommen und so … auch der Typ auf der Werbung ist riesig, wie der …
Irische Wolfshund,
der ihm hörig und schützend zur Seite steht … Natürlich wohnen solche Prachtexemplare nicht zur Miete, gar auf kleiner Fläche … Alleine die Hundehütte müsste groß wie‘n Kinderzimmer sein … Deswegen hat man das Foto vermutlich vor der Villa Hügel aufgenommen, die mit ihrer bescheidenen Größe über …
Grenzen bekannt ist.
In so einer Umgebung kann man natürlich nicht mit einem Dacia Logan MVP angefahren kommen, kann man natürlich schon, aber was sollen Nachbarn und Freunde denken? … Eben! … Solche Menschen gehen nicht selber einkaufen, oder stöpseln den Elektro-SUV selber in die Ladestation.
Ist letztlich auch egal.
Mein Kumpel T. fährt jedenfalls so einen schicken Land-Rover Discovery … Elegant sieht er wirklich aus … Aber irgendwie scheint das gute Stück anfällig zu sein … Nein, nein, es ist ein ganz normaler Diesel, nichts Verrücktes, gar Innovatives wie ein Voll-Elektro-SUV … Zwei Motorschäden, wenn ich mich recht erinnere …
durfte er erleben
und, was er viel „erquickender“ fand, selber bezahlen … Wirklich! Von Kulanz und so? Keine Spur … Horrende Summen kamen zusammen … Mehrmals klagte er mir sein leid … Jedes Mal staunte ich, aus vielerlei Gründen … Aber wie kriege ich jetzt die Kurve zurück zu Martenstein, Di-Lorenzo, Tata, Land-Rover und dem späten Glück
eines 100% Elektro-SUV?
Für mich hängen die Sachen miteinander zusammen … Zum einen finde ich es interessant, wie lange wir als Kunden einer Marke, einem Produkt treu & loyal sind und an schlecht konstruierten Produkten & Lösungen festhalten … Zum anderen gibt es Hersteller, die anscheinend wenig Geld für Strategie-Abteilungen zahlen, schlimmstenfalls …
keine haben,
um neue Visionen und Produkte zu entwickeln … Ob das an den Vorstandsmitgliedern der Aktien-Gesellschaften selber liegt, die oft Babyboomer sind, weswegen sie deswegen länger an Altbekanntem hängen? … Vielleicht. Zumindest könnte man den Eindruck bekommen … Man muss ja nicht zum Mars fliegen, um zu zeigen, dass man
disruptiv sein kann.
Kann man natürlich, aber vielleicht langt es schlicht und einfach, wenn man wie Toyota und Honda robuste, alltagstaugliche Produkte herstellt, und anstelle Luxusnischen abzudecken, einen Multi-Millionen-Kunden-Markt zufriedenstellt, der entweder Kleinstmotorräder, oder Kleinstwagen für wachsende Märkte wie in …
Indien und Asien braucht,
anstelle 3-Tonnen schwere Panzer, die nirgends parken, geschweige sich in wuseligen Großstädten bewegen können, sondern nur in den Weiten der schottischen Highlands, wo man des Abends, mit einem edlen und alten Whiskey in der Hand auf den Highlander wartet, der sich mit seinem scharfen Toledo-Salamanca-Breitschwert
zu seinem Lord durchschlägt.
Tolkien’s „Herr der Ringe“, sowie „Der kleine Hobbit“ liebe ich … Einmal im Jahr versuche ich den Ring zu lesen … Zumindest, immer wieder mal … Tolkien’s Welt ist großartig … Dort geht es schwer archaisch zu … Ständig gibt‘s Konsequenzen, mit Magie, Spiritualität, Gut und Böse, die beide mit …
kaltblütiger Macht daherkommen.
Heute im Jahr 2024 geht man nicht mehr oft mit Schwert in den Edeka, oder Carrefour-Markt, wenn man Lebensmittel kauft … Irgendwie ist die Zeit vorbei … Außerdem läuft man Gefahr, eingesperrt zu werden, bevor oder nachdem man andere erschreckt … Heute langen Kreditkarten zum Zahlen.
Mir sind die echt lieber.
Zum einen ist so ein Schwert schwer … Selbst elegante Samurai-Schwerter à la Kill-Bill sind nicht aus Papier gefertigt … noch dazu sind sie sperrig … man kann sie nur schwer unter Jacken, oder in Hosen stecken … Zur Jagd muss auch niemand mehr, um eine saftige und knusprige Ente zu futtern. Schrotflinten lassen wir heutzutage …
auch zuhause.
Zumindest in Europa … Was bleibt übrig? … Genau das, scheint mir die Frage der heutigen Zeit zu sein … Es gibt nichts mehr zu kaufen und zu tun … Jeder hat alles … Was jetzt? Einfach Bürgergeld einführen und zuhause bleiben? Das finden Typen wie Merz und Söder nicht so toll. Vorm Komfort steht das Leiden, nicht vergessen.
Danke liebe Kirche.
So hast du unsere Babyboomer aufgezogen, mit Pflicht und „Durchbeißen“ … Satiriker und Komiker könnten jetzt auf die Idee kommen, ein Auenland für Reiche zu skizzieren, während das gemeine Volk, die 90% sich in Mordor um heiße Schmelzöfen scharen, um in unmenschlichen Behausungen dahinzuvegetieren …
schwache Vorgesetzte
ausnutzend, um sie schnell zu entsorgen und zu beerben, um sich in der Darwinistischen Achterbahn hochzuarbeiten, frei nach dem Motto: Marshallplan haben wir jetzt erfolgreich ausgeführt … während sich vermutlich viele, immer mehr die Frage stellen, ob man sich heuer, in 2024, nicht den Gegenentwurf, den …
Morgenthau-Plan herbeiwünschen sollte …