Wachstum – Odyssee 2024

Einen Garten hatten meine Großeltern … gut versteckt hinterm Haus … riesig war er nicht, aber ausreichend für Selbstversorgung … alles Mögliche stand drauf … Obstbäume, Erdbeeren, Gewürze, Zwiebeln, Rhabarber, Gemüse und eine robust einbetonierte Stange für’s Teppichklopfen … damals dachte man …

irgendwie sehr praktisch.

Was nachvollziehbar war … nach 1918 und 1945 ging es ja mehr ums nackte Überleben … als um Design, Bio, Hedge-Fonds, Bitcoin, Diversität und woke Sprache … Opa erzählte auch damals viel über Erträge … wieviel Kilo Pflaumen man im Durchschnitt erntete … wieviel Birnen, Äpfel, Kirschen … und warum ihm der Begriff …

… Saisongemüse fremd war.

Rückblickend klingt alles aus der Zeit übersichtlich … irgendwie so leicht einzuordnen … auch heute erscheint‘s mir noch so, dass es den Großeltern leichter gelang, Richtiges zu tun … zumindest leichter als uns heute in 2024 … Damals achtete und schätzte man sein Land und Boden … legte Wert auf gutes und gesundes Wasser …

aus reinem Eigeninteresse,

und versuchte sich nicht mit den Nachbarn zu streiten … Heute haben wir globale Wirtschaft, die nach ökonomischem Wachstum ausgerichtet ist … was bedeutet, lasst uns ehrlich sein … dass der Kapitalismus gesiegt hat … Russen und Chinesen sind längst auf dem Zug aufgesprungen und haben …

im Zeitraffer dazugelernt.

Ob es 6000 Fischkutter sind, die man monopolmäßig einsetzt … Kampfpreise bei nahezu allen Waren … von Elektroauto bis Knoblauch … den man in Deutschlands Supermärkten genauso selbstverständlich findet, wie Ladekabel, Rolex-Imitate und jene große Palette der Elektronik.- und …

Unterhaltungs-Industrie …

nebst Bordeaux-Chateaus, die man ebenfalls großflächig übernommen hat … haben auch Russland, Indien und Südamerika eine Rolle Vorwärts gemacht … alle wollen auf einmal mehr … alle wollen maximale Ernte einfahren … alle beuten heute Böden und Natur mit Satellitentechnik aus … alle Resourcen sind auf ..

Profitmaximierung ausgelegt.

Dass man ganz natürlich Erdbeeren, Spargel, Austern … quasi alles an Gemüse und Obst 24/7 das ganze Jahr haben kann, wollte Opa schon damals nicht wahrhaben … Klar verstand er, wie man das logistisch macht, nur fragte er, wie denn die Dinge auf den Tischen landen … damals fand ich die Frage naiv … mit Schiffen und LKW’s natürlich …

war meine Antwort …

Heute denkt man schon wieder ganz anders darüber … In Zeiten von Klimaerwärmung, sind auf einmal die Fragen andere … Opa hatte vor Jahren schon nicht verstanden, warum man die Sachen quer um die Welt transportiert, nur um mehr Angebote zu haben … anstatt sich mit seinem eigenen lokalen Kram …

… zufrieden zu geben.

Heute denke ich oft an Opa … Obwohl wir in Deutschland mit Recht und Stolz sagen können, moralischen Fortschritt erschafft zu haben … denken wir mal an Selbstverständlichkeiten wie Wahlrecht, eigene Konten, freiwillige Kinderlosigkeit, selbständiges Leben und Arbeiten bei Frauen … noch dazu …

… Renten, Gesundheitssysteme …

… und ein ganzes Füllhorn weiterer Errungenschaften … gelingt es vielen Behörden nicht sonderlich gut, die Gemeingüter Luft, Boden, Wald, Natur im Allgemeinen … vor Ausbeutung, Raubbau und rücksichtslos rein gewinn.- und zahlenorientierter Umweltverbrechen von …Industrien, Konzernen und

Kleinunternehmern zu schützen …

Jeder handelt und redet, als wenn alles ganz weit weg geschieht … als ginge es uns alle überhaupt nichts an … weil ich als Mensch direkt nichts damit zu tun habe  … Kriege sind immer noch weit weg … was im Fall der Ukraine nicht mehr ganz stimmt … aber gefühlt immer noch der Fall ist … und Wasser, sein wir mal ganz ehrlich …

haben wir doch genug, oder?

Autos kommen aus Ingolstadt, München, Stuttgart, Rüsselsheim, Köln … oder Wolfsburg … alles ist doch immer noch übersichtlich und … sagen wir mal, so wie früher … oder etwa nicht? … Nun, viele kenne ich nicht, die sich von Saisongemüse ernähren … Autos haben meine Kumpels heute auch eher mehr …

… als vor 20 Jahren.

Alles ist um mich herum gewachsen … sogar der Appetit … heute haben mehr Menschen mit Übergewicht zu tun als vor 40 Jahren … keine Ahnung warum … wenn meine Großeltern mehr Ertrag hätten haben wollen, wären sie gezwungen gewesen, Land dazuzukaufen … oder ihren kleinen Garten …

… intensiver zu bepflanzen.

Haben sie nicht gemacht … es langte für die Familie … heute ist‘s doch noch genauso, oder etwa nicht? … Real gesehen, so habe ich das mehrfach gelesen … ist der Wohlstand in Deutschland gewachsen, aber die Stimmung … heute im deutschen Herbst 2024 … wo alle Angst vor dem nächsten weißen …

US-Präsidenten haben …

… erscheint mir eher schlecht … so eine Art Untergangs-Stimmung, wie mein Kumpel F. aus HH meint … dabei haben wir nicht mal 1944, im Gegenteil … kein Krieg weit und breit … außer die anstehenden Umwälzungen durch überholungsbedürftige Produkte und Firmenkulturen … die für Flexibilität und nicht …

… Stillstand stehen.

Ob Fritz Merz die Konservativen rettet ist fraglich … ob wir Europäer uns selbst retten wollen, ebenfalls … vermutlich haben wir doch irgendwie was mit all dem unangenehmem Kram zu tun … der sich vor unseren Haustüren abspielt und anhäuft … angefangen von Müllentsorgung, Stromgewinnung, Wasserversorgung,

öffentlichem Transport …

… bis hin zur politischen Wirtschaftshörigkeit deutscher Bundesregierungen … Konsum ist in unserem Land immer noch kein Zwang … wir gehen freiwillig shoppen und konsumieren … schmeißen weg, stapeln Klamotten, Schuhe, Autos, Rechner und Aktienpakete … und wundern uns, dass die Welt den Bach runter geht.

Falsch!

… DIE WELT ist im wahrsten Sinne und wortwörtlich weit weg … wir leben zwar auf ihr, aber für die ganze Welt haben wir weder ein Gefühl noch einen Begriff … Reden wir von Deutschland, von Europa … Vielleicht lässt sich das besser greifen … Deutschland kann sich vermutlich leichter anpassen, als es ahnt …

… Europa vermutlich auch.

Allerdings müssen wir … und zwar ALLE … Firmen-Lenker, Politiker und Bürger … unseren Alltag, inklusive Konsum und Bedürfnisse neu denken … Vermutlich geschieht das besser im Kleinen, in kleinen Schritten … als auf den Big-Bang zu warten … dann landen wir doch wieder, ich ahnte es schon … bei Saisongemüse …

… und lokalen Produkten …

… bei reisen weniger mit dem Flugzeug, dafür mehr Auto oder Bahn … wie es alle gewohnt sind, die vor 1980 geboren sind … vielleicht gelingt dann doch noch eine gewisse Reduzierung, eine Art Gesundschrumpfung, zu Gunsten längerfristiger Planungen und Arbeitsplatzsicherheit … auch bei unseren …

… europäischen Freunden und Nachbarn,

denen es vermutlich ähnlich geht … Geiz ist nämlich nicht geil … besonders dann nicht, wenn man begreift, dass man erst dem Nachbarn … und dann gleich den eigenen Arbeitsplatz wegrationalisiert … wenn wir nicht bereit sind, für Selbige etwas mehr Geld auszugeben … um nicht alles aus China zu kaufen … Vielleicht ist …

… weniger wirklich mehr.

Auch in unserer Freizeit … Vielleicht ist das theoretische Maximum, was ich mit meiner Freizeit anfangen kann, gar nicht erstrebenswert … Vielleicht sind Wort wie Nahrungsmittel und Freizeit bald auch aus der Mode … Hoffentlich ersetzen wir sie durch … Lebensmittel und Lebenszeit … und verlassen die Wege von …

Wachstum und Verbrauchen …

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