Neujahr – Odyssee 2025

Sylvester feierte ich mit Freunden in Orange … Wir tranken, aßen und tanzten … 2025 gefiel mir … Neujahr ging es Richtung Le-Baux-de-Provence … Wir nächtigten in Saint-Rémy-de-Provence, einem hübschen Ort kurz vor „Le-Baux“ was so viel wie schroffer Felsen heißt.

Hier spür ich Südeuropa,

nicht nur auf der mittelalterlichen Festung in luftiger Höhe, sondern die angenehmen 10-13 Grad tagsüber, blauem Himmel und Sonne dazu … Gleich fühlte ich mich besser, nachdem mir Freunde aus Hamburg bestätigten, dass man in HH bereits über mehrere Zentimeter Schnee stöhnt.

Auch hier,

wie überall in Südfrankreich … stöhnt man über gute Weine und gutes Essen. Nach zwei Nächten ging es für eine Nacht nach Arles … Auch hier verewigten sich Römer … Ein Kolosseum wie in Rom, nebst Amphitheater sorgen dafür, dass man bis heute an Julius Cäsar und Nachfolger Augustus denkt, so wie im Hotel, wo ich nächtigte.

Saintes-Maries-de-la-Mer

stand auf dem Plan. Schon die Anfahrt in die Camargue ließ alte Erinnerungen erbrechen … Keine Ahnung welche, aber sie standen in mehreren Reihen Spalier … Dabei war‘s heute mein allererstes Mal, fand ich schon merkwürdig … Schon aus Entfernung hieß …

„Notre-Dame-de-la-Mer“

einen willkommen, was ihr allerdings nicht gelang … Zum Einen sieht sie aus Entfernung wie ein riesiger Soldaten-Stiefel aus, zum anderen gibt‘s kaum Fenster an und in ihr, was ihr ein Flair von Festung gibt, was wenig dazu beiträgt, dass man sich wohl empfangen fühlt und …

zum Anderen,

die ganze Geschichte des Ortes, im speziellen die der Kirche, sowie die unglaublichen Geschichten zur Namensgebung dieses mystischen Wallfahrtsortes, die für sich alleingenommen so fantastisch klingen, wie alles was ich in den folgenden Stunden erlebte … Angeblich sind alle drei Marias von …

Jesus Christus

persönlich hier gewesen, so erzählte der Hotelier in Arles … Jesus‘ Mutter, seine Schwester und Maria Magdalena … Angeblich sollen sie sogar zur gleichen Zeit dagewesen sein … Im Stadtmuseum soll es angeblich ein Polaroid von den drei Amazonen geben, wie sie barfuß, schwer angetrunken im …

Ort ankommen.

Ich selber hab‘ das Foto noch nicht gesehen, aber sie sollen angeblich so richtig groupie.- und punk-mäßig unterwegs gewesen sein … Angeblich ließen sich alle drei gemeinsam, als Zeichen ihrer ewigen Liebe und Treue, auf der Reise das gleiche Tattoo „Herz-Jesu“ auf Oberarme und Hinterteile …

stechen lassen.

So viel ich auch forschte, diese Geschichte fand ich nirgendwo … dafür in der Tat eine Reihe Maria’s als Jünger*innen Jesu, die sich mit Maria Magdalena aufgemacht haben und dessen heilige Sakramente man irgendwo gefunden hat, so wie das Gruppen-Polaroid, dass ich immer noch …

fieberhaft suche.

Heilige Marien gibt es hier eine Menge, noch dazu die heilige Sara, die mir persönlich als Reinkarnation erschien, ganz im Ernst! … Auch soll Vincent-Van-Gogh hier ein paar Skizzen angefertigt haben, weswegen der ganze Ort voller Vincent-Van-Gogh-Straßen, Andenken-Läden und Museen, sowie diverser …

Gruppenpolaroids

herumgeistern, auf dem man, ganz bestimmt, den heiligen Vincent erkennt, was noch leichter gelingt, wenn man ausreichend Absinth trinkt … Dann geschah das Wunder … Eine Heilige wuchs direkt vor mir aus der Erde … In ausgetretenen Hausschuhen, einer gut gefüllten …

Trainingshose,

sowie pechschwarzen Haaren, bewacht von einem beeindruckenden Mund, der vermutlich schon alles verschlungen hat, nebst gewaltigen Mengen Tabak … Flink griff sie meine Hände und begann darin zu lesen … Sie murmelte Dinge wie „Starkes gutes Herz“ …. Worte wie „lange Lebenslinie … glückliche Zukunft und …

Partnerschaft“

presste sie erschöpft hervor, so wie, dass ich bei „allerbester Gesundheit sei“ … und ob ich ihr nicht was spenden könne, worauf ich ein paar Münzen hervorholte, worauf sie fragte, ob ich nicht Scheine hätte … Schon murmelte sie weitere Sprüche in einer Sprache die ich partout nicht verstand …

bekreuzigte sich,

drückte mir zur Bekräftigung ihren faltigen Daumen auf mein drittes Auge und fragte erneut nach Scheinen … Ihre Stimme, selbst ihr Atem war so geschwängert von Tabak und geteertem Zigarettenqualm, dass sie ohne Schwierigkeiten die Synchronstimme von …

Bud Spencer

hätte sein können, nebst Nebenrolle, als seine Mutter, oder pöbelnde Schwester … Sie gab mir ein Foto der heiligen Sara, die mir, ganz bestimmt, versicherte sie mir, ab sofort meine Schutzpatronin ist, worauf sie wieder fragte, ob ich keine Scheine hätte … Ihr einnehmendes Wesen, sowie die …

hohe Dichte von heiligen Frauen

in meiner Umgebung, noch dazu vor meiner Nase, in Erscheinung dieser heiligen Zigeuner-Braut, die wie eine pralle Salami in ausgetretenen Filzpantoffeln daherkam und entweder die weibliche Reinkarnation von Lazarus sein muss oder eine der heiligen Maria’s, die leider eben …

knapp bei Kasse ist,

weswegen sie einem dahergelaufenen blauäugigen Normannen die Hosen ausziehen musste … Grundsätzlich lass ich mir von Frauen gerne die Hosen ausziehen, solange ich bestimmen kann, welche das ist … Im Fall der Zigeunerin, der ich mittlerweile gestanden hatte, meine Kreditkarte dabei zu haben und die mich …

auf dem Fuße persönlich

zum nächsten Automaten begleitete, war ich begeistert von ihrem herrischen Wesen, dass in Sekunden handzahm daherkam … Sie forderte 50€, was ich auf 10€ runterhandelte, worauf sie darauf bestand, für meine Begleitung die gleichen 10€ bekommen zu müssen, in Wahrheit …

so fand sie

standen ihr zwei Mal 20€ zu, wie sie mir mehrmals versicherte, wo sie doch ganz persönlich den direkten Draht zu den heiligen Marias, nebst der heiligen Sara hat, was ich begeistert guthieß, allerdings unverändert und unverrückbar bei meinen ursprünglichen 2×10€ blieb … Fix spuckte der Automat die

heiligen 20€ aus.

Wie im Flug überbrachte ich der heiligen Sara die Scheine, die mich bis auf wenige Meter zum Automaten verfolgt hatte, worauf sie ein letztes Mal irgendeinen Bibelteil für mich runterbetete, nebst Salbung, worauf sie schnurstracks zum nächstbesten Tabakladen lief, um sich mit neuem …

Stoff einzudecken.

Wer zu Füßen des Meers schläft, noch dazu in einem Ort, mit heiligen Frauen, der schläft in der Regel gut, es sei denn, er hat ein schlechtes Gewissen mit irgendetwas, so wie ich letzte Nacht … Zum Brunch gingen wir in ein fantastisches Lokal mit Namen „La Bohème“,

wie auch sonst.

Eine große schlanke Dame mittleren Alters schwebte auf uns zu … Schon beim Eintreten sah ich die vielen Kreuze und Bilder von Schutzheiligen, insbesondere Marias und Saras … Jesus stand gleich neben mir am Tisch, was die Dame warm lächelnd kommentierte, dass ich genauso aussähe.

Tatsächlich.

Aus den Lautsprechern schmolz entspannte Musik heraus … Ein Mann sang auf Spanisch, immer wieder wiederholte er gebetsmühlenartig die Worte „Ajahuasca“ und „mia medicina“ … Noch dazu befand sich dieser außergewöhnliche „Salon de Thè“ direkt neben der heiligen Kirche …

„Notre-Dame-de-la-Mer“

Beim anschließenden Spaziergang lief eine elegant gekleidete Dame hinter uns her, bis sie uns einen Tonziegel als Geschenk überreichte, der ganz bestimmt aus der Zeit Jesu stamme, wie sie uns erklärte … Sie sprach von Karolingern und Merowingern, dass dies Stück Ziegel in antiker

grauer Vorzeit

gefertigt sein musste, was man an den Lebenslinien des Ziegels, sowie den heiligen Sakramenten der Marias und der heiligen Sara sehen könne, die wir unbedingt besichtigen müssten … Bei näherer Betrachtung sah kein Gebäude im Ort älter als 60 Jahre aus, abgesehen von der alten Kirche …

die 700 Jahre zählt

womit sie ungefähr 1300 Jahre nach Jesu gebaut sein muss, was wiederum Fragen aufwerfen könne, die allerdings, Gott sei’s gedankt, alle mit den vielen Reliquien und den Polaroids beantwortet und final aufgelöst wurde, weswegen man auch hier, in Saintes-Maries-de-la-Mer letztlich einen

Weg gefunden hat,

um Arbeitsplätze zu erschaffen und zu erhalten, was in dieser Einöde, wo es wirklich nichts gibt, außer dem Meer, den dazugehörigen Salzwiesen, mit Pferden und Kühen, ein großer Erfolg bleibt, einen bekannten und lukrativen Wallfahrtsort erschaffen zu haben, voller heiliger Frauen, nebst Jesu dem …

Schwerenöter …

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