Trinkender Mann – Odyssee 2024

Es stimmt, ich trinke gerne … Nein, wirklich, das ist keine Wichtigmacherei … Man denke nur an die öffentliche Entblößung diverser Personen, die in Öffentlichkeit und Medienlandschaft (inkl. CEO’s) stehen … Till Schweiger, Udo Lindenberg, Harald Juhnke und Benjamin von S-Barre … wobei Letzterer wirklich, wann immer es ging, alle Register …

… aber lassen wir das.

Ob zum Aperitif, beim Kochen, oder danach … beim Essen, einfach so, oder zum Buch … für Wein finde ich immer einen Grund … Na klar, nicht rund um die Uhr … bin ja kein Trinker, kein Alkoholiker, der seine Probleme, seine Melancholie und Langeweile darin ertränkt … bin eher so ein Genuss-Mensch … das dafür jedoch

… durch und durch.

Selbst nach Corona hatte sich mein Konsum nicht merklich erhöht … Und heute? Seit Ukraine und Nahost in Flammen stehen? Von den Unaussprechlichen (États-Unis) ganz zu schweigen … Seitdem habe ich ein höheres Bedürfnis an Schönheit, Frieden und Harmonie … Konflikte im Allgemeinen, also wirklich …

… du meine Güte!

Wie sehr heute jeder minutiös präzise mit der ganzen Welt teilt, was er denkt, wie er und was er kocht, wann er auf Klo geht, welches Papier er / sie verwendet, warum Depressionen bereichernd wirken können, warum eine geschlechtliche Umorientierung befreiend sein kann, sowie tausende Dinge mehr … Was soll’s, man muss auch …

… mit dem Zeitgeist gehen.

Was Diskretion angeht, halte ich es trotzdem eher wie Karl Lagerfeld … Man kann über alles Mögliche plaudern, seinen Senf zu Vielem geben, warum nicht mal Druck ablassen, aber deswegen muss man seine privaten Probleme nicht gleich öffentlich ausbreiten … so etwas schickt sich nicht … genaugenommen, ist es sogar …

… ziemlich unerhört.

Hanseatische Tugend nennt man das Gegenteil davon … Oft scheint mir, dass es sich um eine aussterbende Eigenschaft handelt … Man siehe sich doch nur mal um … Täglich schwirrt mir der Kopf, dabei habe ich nicht mal ’nen Fernseher, höre kein Radio … außer ByteFM natürlich … bin weder bei Twitter, noch Facebook …

… schon seit Jahren nicht mehr.

Es raubt mir kostbare Lebenszeit … noch dazu punktet man nur, wenn man krawallig und böse daherkommt … schlechte Nachrichten gehen besser denn je … Gute eher nicht so … Guter Charakter? Gute Manieren? Paperlapapp, das ich nicht lache … wen interessiert denn sowas … Einstellkriterien für Vorstände sind es jedenfalls nicht …

… heute zählen …

harter Drill und Führersprech … aber deswegen gleich zur Flasche greifen? Um Gottes Willen, dass wäre ja eine Überbewertung der Arbeit … Runterziehen tut einen da eher die schlechte Laune der Deutschen … Überall, wirklich alles besetzt sie … Jeder Satz fängt mit Problemen an … es ist total verrückt … Angst, schlechte Laune und …

… deutsche Empörung,

das sind die Ingredienzen der Gegenwart … Doch hier hat sich ein Wechsel vollzogen … War früher die Deutsche Angst ein Qualitätsmerkmal für teutonische Berechenbarkeit … nach dem Motto, wenn du genug drohst, lockst du den Germanen in die Defensive … so ist heute Deutsche Empörung ein …

… wahrer Exportschlager.

Immer mehr Teile der EU steckt sie an … Sogar in Frankreich fängt man an, nur noch gründlich abgeschrubbt, ordentlich und mit anständig gebügelter Unterwäsche vor die Tür zu gehen … Man denke an die Empörung, als absehbar war, dass der Unaussprechliche es doch wieder ins weiße Haus schafft, angeblich sogar …

… mit eindeutiger Mehrheit.

Von wegen knapp … man darf Hoffnung haben … wieder einmal lagen die sogenannten Experten daneben … immer ist sich Deutschlands intellektuelle Elite sicher … um dann beim nächsten Mal wieder „diesmal aber dann wirklich berechtigt überrascht“ zu werden … dabei haben wir doch Erfahrungen mit Machtübergaben … schon vergessen?

Vor 90 Jahren?

Jedem seine Führer-Erfahrung … anscheinend sind jetzt die USA dran … das könnte spannend werden … allerdings wird es noch Monate dauern, bis sich die deutsche Medienlandschaft durch den Dschungel düsterer Empörung und blankem Entsetzen gearbeitet hat … mit der bereits beginnenden Schlammschlacht vor den Neuwahlen zur neuen

… Bundesregierung dazu.

Es bleibt also wie immer spannend, auf keinen Fall langweilig … wir wollen es so … Allen US-Amerikanern kann man daher nur danken, dass sie offen und ehrlich zeigen, zugeben und wählen, was sie vom tiefsten Herzen wieder herbeisehnen … endlich vorbei dies unklare Geschunkel … oder in den Worten … von T.C.Boyle:

„Ich grabe jetzt ein Loch und lebe darin!“

Hey Leute: Wie wäre es mit dem Akzeptieren der Realität? Wie wäre es mit Anerkennung, dass ein Souverän sich entschieden hat? … Es ist ein demokratischer Prozess gewesen … jegliche Irrtümer ausgeschlossen … Und wir haben es doch noch vor uns, ist das nicht viel wichtiger? … Was ist, wenn die AfD stärkste Macht wird? … Bestimmt werden

… alle Experten …

abwinken, es für unmöglich halten und so weiter … Wie wir gesehen haben, liegen sie regelmäßig daneben, besonders dann, wenn es um das Einschätzen der Volksstimmung geht … wenn‘s um‘s Erfassen von Emotionen geht, ähnlich wie im US-Wahlkampf … Man unterschätzte genau das …

… die Emotionen!

Sind wir nicht ähnlich davor in good old Germany? … Ich halte es für möglich, dass es auch in Deutschland eine erdrutschartige Überraschung geben könnte … womit wir wieder beim Trinken sind … diesmal aber nicht beim üblichen Saufen, um zu vergessen, seine Sorgen zu ertränken, oder schlicht das Leben zu genießen, sondern

trinken als Kunst.- und Lebensform.

Warum diese hohe Bedeutung? … Nun, ohne zu weit ausholen zu müssen, möchte ich zwei meiner bevorzugten philosophischen Strömungen hervorheben … Hedonismus und Nihilismus … beide faszinieren mich seit meiner Geburt … zum einen liegt es daran, dass die Absurdität des Lebens …

… siehe Albert Camus …

der Mythos des Sisyphos, die unabwendbare Aneinander-Kettung von Wiederholungen, die in ihrer eigenen Sinnhaftigkeit schon absurd sind … die mit ständigen Wiederholungen, natürlich eher stärker, statt schwächer werden … daher tut man in der Tat Camus Unrecht, wenn man ihn den …

Existenzialisten zuordnet.

Vielmehr müsste man ihn dem Nihilismus zuordnen, der auf seine Art jegliche Sinnhaftigkeit des Seins ablehnt, was sich zugegebenermaßen zwar meist in Pessimismus und eher destruktivem, tendenziell mit ablehnendem Gedankengut darstellt, obwohl es die positive Ausprägung ebenfalls gibt, wenngleich deutlich seltener …

Wie also weitermachen?

Warum morgens aufstehen? … Warum lächeln, bei all dem Wahnsinn da draußen? … Genau deswegen! … Zu allererst hilft es zu begreifen, dass die eigene Existenz, das eigene Leben endlich ist … sicher, nicht alles ist uns gelungen, nicht alles werden wir schaffen … noch dazu sind Sinn und Sinnfindung schwer auszumachen, wenn nicht sogar

…nicht vorhanden.

Wenn also alles für die Katz ist … kein Sinn existiert, selbst wenn ich täglich, oder wöchentlich in die Kirche gehe … noch dazu, oh mein Gott, auch das noch, umsonst … Gott bekanntermaßen tot ist … wenn es also nur Natur, das nackte Überleben und meine sandkornhafte Existenz gibt, die sinnlos und entleert daherkommt … was bleibt

… mir dann anderes übrig …

als das Leben aus vollen Zügen zu genießen? … Natürlich mit moralisch-modernem Fundament, dass den Anderen Ähnliches einräumt und erlaubt … Epikur hat angeblich den Lustgewinn im Leben der Efdämonia (Glückseligkeit) hinzugefügt, nachdem ihn Sokrates, Platon und Aristoteles Selbige erfolgreich …

gefestigt hatten …

Nun wähle ich ganz bewusst den Lustgewinn … heute im Jahre 2024, um von der reichlich negativ besetzten Medienlandschaft, nebst täglichem Sprachgebrauch der Menschen, nicht nur abzulenken, sondern ihn mit positivem und Schönen auszugleichen, mehr noch, die Wirklichkeit zu verschönern, sie aufzuladen, wenn sie es …

am Nötigsten hat …

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