Eintopf – Odyssee 2025

Es war wie immer im Leben … Es kommt immer anders, vor Allem, als man denkt … Wollte ich ursprünglich mit meiner Freundin Richtung Bordeaux fahren, um Freunde zu besuchen, sorgte die arbeits.- sowie lebensintensive Woche dann doch dafür, dass sie sich für Ausruhen, statt einem

Roadmovie entschied.

All zu leicht verstand ich das … Also zog ich mich kurzerhand mollig warm an, packte ein paar Sachen zusammen und sprang Freitagnachmittag auf meinen Rappen, um ihm ordentlich die Sporen zu geben … Es pustete kräftig auf der Autobahn, doch es blieb trocken – immerhin.

Ohne Pause

sauste ich in 2,5h nach St.-Germain-du-Puch … Kumpel Kaa’s Flug, nicht zu verwechseln mit der Schlange aus dem Dschungelbuch, hatte Verspätung … So kam ich vor ihm an und entschloss mich kurzerhand, direkt zum Supermarkt zu fahren … Denn auch wenn die Mimosas wie wild blühen, ist es

immer noch frisch.

Beste Zeit, noch vermutlich letzte Chance, bevor die Temperaturen wieder munter hochklettern, um einen leckeren Eintopf zuzubereiten … Also Tankrucksack und Rucksack geleert und flott zum Carrefour im Dorf geknattert … Ein paar Runden drehte ich im Laden, um mich warm zu machen und um mich ..

zu orientieren.

Irgendwie hatten die eine lustige Aufteilung, die mir nicht in den Kopf ging, weswegen ich bestimmt doppelt so lange brauchte … Bei Bauchspeck und Fleisch wurde es dann spannend, sofort wusste ich, wie es Champagner.- und Weinherstellern in Frankreich geht, die von Don Blondies …

Strafzöllen pofitieren.

Man muss für Alternativen sorgen … Sellerie, Karotten und Kartoffeln gibt es auch in Frankreich, aber Suppengemüse, Bauchfleisch vom Schwein, sowie Gularsch gibt‘s in Deutschland tatsächlich im Kühlregal … Hier im südfranzösischen Dorf-Supermarkt jedenfalls nicht … Wie konnte ich den Eintopf …

Stattdessen zubereiten?

Ich hab’s! … Dachte ich, in Wickie-Manier … Ein paar schmutzig aussehende Entrékots gegriffen, die mich mit ihrem voll hässlichen, Fett marmorierten Landkartendesign einluden, ordentlich zuzulangen, während sämtliche figurbetonte Hamburgerinnen vermutlich magerem Gularsch selbstverständlich den …

Vorzug geben,

kam ich auf die Idee, das Bauchfleisch durch frische Schorizzos zu ersetzen … So wollte ich es machen … Also alles zusammengerafft, noch frische Vollmilch (die Rote, nicht Blaue!), Nüsse, Knackwürste, das Übliche, in den Wagen geschmissen, Karte durchgezogen und ab dafür … Topcase und

Tankrucksack

Fassten erstaunlicherweise alles … Schon röchelte mein frisch vollgetankter magersüchtiger Wasserbüffel mit mir von dannen, um nur wenige Minuten später, in die Route de Fonvideau einzubiegen und vor dem Haus von Kumpel Kaa ordnungsgerecht geparkt zu werden … Schon stand ich in der

Küche

Und schnippelte Karotten, säbelte Sellerie auseinander, stanzte das Selleriekraut in Sägespäne, zerhackte die gewaschenen Kartoffeln, deren Schale ich ausnahmsweise dran ließ, nicht aus Faulheit, sondern, weil das meiste Vitamin C genau dort drin ist … Dann endlich wurde es richtig

Ernst!

Wenn man freie Märkte mit Kreativität zusammenbringt, können dolle Sachen rauskommen, ähnlich wie bei den Strafzöllen auf Champagner und französische Weine … Geschwind schnitt ich die Chorizo in kleine Rollen, sie erinnerten mich an kleine fettige Baumstämme, deren offene Wunden …

knallrot leuchteten,

dass ich kurzfristig an Pflaster dachte … Schnell angebraten die Jungs, so mein Plan, damit die später in der Suppe ihren wahren Charakter in die Suppe lassen, so mein Plan … Einziger Kardinalfehler, den ich nicht vermeiden konnte, war die Ungeduld beim Anbraten des kleingeschnippelten

Entrehkots.

„Nur Kurzgebratenes, darf / muss man scharf Anbraten!“ … Klingelten mir die mahnenden Worte meiner kocherfahrenen Freunde in den Ohren, wenn‘s Saftiges vom Rind gibt … Ich hatte zwar ‘nen Gasherd, mit großem Kochpott, doch – leider – heizte ich den nicht genug vor, weswegen das Fleisch eher schmorte als

Schaf

angebraten zu werden … So’n Mist! … Naja, so ist‘s nun Mal … Alles im Leben ist Kompromiss … Nie kommen wir da an, kommen da raus, wo wir denken … Immer muss man improvisieren und schauen, wie es weiter geht … Diesmal also mutig vorgeprescht und siehe da …

Es wurde gut.

Gestern beim Mittagessen bestand der Eintopf seine Prüfung … Kumpel Kaa und JM priesen ihn in höchsten Tönen an … Verglichen mit dem Ukraine-Krieg keine große Sache, und doch irgendwie schon … Denn so wie Kanadier, Franzosen und eine Menge anderer Länder mit …

Aha-Effekten

zu leben haben, scheint mir der Handelskrieg der US-Amerikaner nicht nur kursichtig, sondern eventuell destruktive weitere Reaktionen, nebst Kollateraleffekte nach sich zu ziehen … Durchaus möglich, dass man Wege findet, die vormals beliebten Produkte, anderweitig zu vertreiben, warum nicht im

eigenen Land

den Champagner-Konsum ankurbeln, sondern sich zusätzlich ganz anderer Dinge bewusst wird, wo man US-Produkte wählt, während es vermutlich aus anderen Ländern ähnliches, warum nicht Besseres gibt? … So wie man sehr fettes Bauchfleisch, durch Schohrizzo ersetzt … Es kam nämlich ein derart guter

Geschmack

heraus, dass ich darüber nachdenke, den Schweinebauch in Zukunft ganz wegzulassen … Neue Zeiten fordern neue Gerichte, oder nicht? … Und wo ich schon dabei bin, vielleicht entwickle ich eine wachsende Neugier, um alle US-Produkte zu meiden? Andere könnten es mir nachmachen. Auch die …

Gefahr besteht … Nun, die bekanntermaßen einzigen Produkte aus den USA sind Schallplatten und Bücher … Meine Slayer.- und Metallica-Alben, sowie die Beastie-Boys und ein paar Hip-Hop / Rap Platten sind neben den Büchern der Beatniks und Charles Bukowski die einzigen

US-Produkte,

die es in meine vier Wände geschafft haben … Weder Werkzeuge, Autos, Mopeds, Lebensmittel, noch Whiskeys, oder andere Genussmittel sind mit von der Partie … Lucky-Strike habe ich vor vielen Jahren zwar geraucht, wurden aber durch Old Holborn ersetzt.

Angeblich gibt,

gab es Menschen, die im Herzen Europas Wein aus Kalifornien trinken, was ich bestenfalls für ein Gerücht halte, wenn man die französischen, spanischen, italienischen, hellenischen und viele andere großartigen Tropfen kennt … Auch das in Frankreich immer beliebtere Bier wird kaum aus den

USA kommen,

wenn man weiß, wie tschechische, deutsche und andere Biere schmecken … Eigentlich bleibt nur das iPhone übrig … Es ist das einzige Produkt, dass viele von uns noch nicht ersetzt haben … Mal sehen, wie lange es noch dauert, bis auch das

passiert …

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahren Sie mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert