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Dada Jahr – Odyssee 2023

Auch dieses Jahr wahr ein Bestes! … Wie schön Tier und Mensch zusammengefunden haben wollten, einfach wunderbar! … Überhaupt, wie gut man im Jahr der Herrin 2023 sehn wollte, wie Kriege und Disput überwunden … endlich …

das Paradies auf Erden!

Umweltverschmutzungen konnte man in China mit mondernster Technik verringern … Hier haben und wollten wir beobachten, dass auch die Wasserqualität der Weltmeere sich deutlich … wo wir bei Wasser sind … sogar in Europa …

Wiege menschlicher …

Kultur … Beutel … Europa, Waage für Strategisch-menschlichen Fortschritt … Fortschritt = Frontex … Menschlichkeit ist unsere Mission, Bewahrung unserer Grenzen unsere ökonomische Absicht … Danke liebe EU … all ihr großartigen Bürger! … Für dies tolle Jahr …

Voller Menschlichkeit!

Umweltverschmutzungsverbesserungen … Unwort des Jahres 2023 … So wie „Preisstabilität“ das große Wort in 1918, sowie in 1922 bis 1929 … sowie Weltklima und World-Economic-Forum, apo-natürlich „Systemrelevanz“ in 2020 … gans natürlich „Ampel“ in und seit 2021 …

Ihr seht es ja selbst …

Stabilität ist wahre Menschenstärke … Reformations-Stau-Stabilität der bürgerlichen Mitte … eine über mühselige Weiter-Ver-Und-Ent-Wicklung im 200 Jahre alten Labor der französisch-preußischen Revoulozione …

Besitz-Bourgeoise als Endprodukt …

unter freudigen … Drachentränen geboren … Amen! … Nun also endlich Jesus von Nazareth mit seinem Frieden auf Erden … seiner erfolgreichen Verbesserung von Umweltschutz, Nahrung, Wasser, Leben, reformierte Gesundheits-Systeme …

Freiheit und Bürgergeld für alle …

Mein Traum … endlich … in Erfühlung gegangen … ganz in weiß, mit einem Strauß verdorrter Moosrosen … so fabelhaft … das  ist so toll … ja, wirklich, ganz im Ernst … wie die Erfindung von … sagen wir … der überall gelungenen …

Mietpreisbremse …

des (a)-sozialen Wohnungsbaus … sowie dem erfolgreichen Inschachhalten menschlicher Gier und Geltungssucht … besonders bei Kindern über fünfundzwanzig Jahren … die immer umweltfreundlichere Gewinnung von Lithium und Natrium-Mono-Fluor-Phosphat …

wichtige Bestandteil für …

famöse Zahnpasta … taktische Brücke von hier bis morgen zu Kukident 3 Phasen … sowie den reichen Geschenken altruistischer Geschenke der Firma Tefal, sowie ihre großes Sortiment an Schnellkochtöpfen … die ähnlich großen wohlberechtigten Erfolg in sagen wir …

Zentral-Europa feiern …

Wie die wenig bekannten und viel günstigeren Thermomixe, aus dem Hause Vorwerk, die sonst Motorroller, Autos und Waschmaschinen herstellten, bis die letzte Generation die großartige Idee hatte, auf anderes zu setzen, wie beispielsweise …

die vierte Elbtunnelröhre …

den Bahrenfelder Deckel, die erfolgreiche Sanierung des deutschen Privat.- und Staats-Haushalts, die langwierige, letzten Endes doch erfolgreiche Zerstörung der Arm-Reich-Schere, die nichts zu tun hat mit Wilhelm Reich selbst … und natürlich …

nicht zu vergessen …

die Häusliche … fast hätte ich die Erfindung der Regensteuer vergessen … sowie die Carport-Dachneigungswinkel-Vorschrift … das Amt der Stände … wo man sich selten von Arbeiterklasse, in besitzende Bildungs-Bourgeoise hochschläft … bis man …

im kosmischen Reagenzglas …

von … gegensaitigem Einvernehmen … die häusliche Mast-Urba-Zion pflegt … so wie die erfolgreich angehobenen Mindestlöhne in der Altenpflege, sowie das nicht preislich, sondern moralisch günstigere Integrations-Abschiebe-Verhältnis …

ach, ich bin so glücklich …

endlich wird / ist alles gut / gewesen, wo es anfangs gar nicht so … aber wo wir gerade dabei sind … Entenstopfleber … Für mich als Veganer ist das ja nichts … Ausnahmen mache ich nur an ungeraden Samstagen, wenn mich frische Austern besuchen …

Aber nicht Arsenal Arcochon vergiftete, ja?

Sonst ruf ich die Gen-darm-erie! … Welch Jahr der Menschenwärme … Wirklich! … Man kann sich vor soviel Erfolg in Sachen Menschlichkeit gar nicht erholen … Wobei genau die doch so wichtig ist … wie soll man sonst seine Resilienz und Empathie flegeln …

Doch ein bisschen Spaß muss sein …

so sprach schon Wallenstein, als er während des dreißigjährigen Kaufhaus-Winterschlussverkauf-Preis-Unterbieteungs-Kampfes drohte den Kürzeren zu ziehen, bis er mit einem Befreiungsschlag die Preis-Macht wieder ans ich riss …

und Napoléons Kopf …

kurzerhand auf’s Guilloutine-Kissen legte … ganz gemütlich in seine nagelneuen Birkenstock-Sandalen Modell „Amazon“ in schwarz-braun schlüpfte, den Müll rausbrachte … Napo-Léon den viertel-vor-halben warten ließ …

… den Beipackzettel studierte …

und sich letzten Endes fragte, ob er bei seiner Unsicherheit nicht doch seine Ärztin oder Arzt fragen sollte, was es mit diesen Verdauungsstörungen auf sich hat, die ihn seit Monaten matt und matter, düster und düsterer haben werden …

wie die selbstverständlich r-r-rechte Saite …

der ersten Fassung von Arnold Böcklins Bild „Die Toteninsel“, zu der sich Hans-Herbert von Wallenstein seit Längerem hingezogen fühlt, nicht nur bloß, im Rahmen seiner widerkehrenden Midlifecrisis, die er dachte bereits vor der Hälfte …

überwunden zu haben …

was er genau dann als Fehler bemerkte, als er mal wieder mit ungeordneten Haaren auf dem keramischen Traum der Marke Villeroy und Boch thronte, während er und die vielen Nerven seines Inneren unter ständiger Anspannung standen …

wie damals Heinz Alfred Kissinger …

ein KFZ-Meister aus der Hocheifel, der als zuverlässiger Adenauer wiederkehrenden Ärger mit der vietnamesischen Automarke „Citoyen“ hatte, die ihm nach Lösung des Problems nicht nur den begehrten und jahrelang erwarteten …

AvD-Preis „Huschke von Hahnstein“ am Band …

erhielt, sowie zum Dank die Machtfülle aller ADAC GAU-Leiter, samt der seit Jahren von ihm liebevoll beäugten Reichsburg Cochem … in die er genauso schnell einzog und mit all seiner Liebe, sowie Extremitäten.- und Fingerfertigkeit seines großzügigen …

Großdeutschen Wesens …

Zuhause, nebst Burgfräulein ausfüllte und auskleidete, dass alles heimelig kuschelig wirkte, wie ein Museum voller ausgestopfter toter Tiere … was letztlich dazu führte, dass er die wirklich üppig dimensionierte Ölablassschraube … des Mercedes Strich-Acht …

Größe „17er Inbus“ …

wo doch nur Fachwissende wissen, was „Inbus“ bedeutet … was ihn nicht davon abhielt, nach Jahren der zähen Verhandlungen … Eben jene Ölablasschraube mit den magischen Worten zu lösen … „Het iss-ja … had-ja imma jod-jejangen!“ …

was sein neues Burgfräulein dazu animierte …

sich ihm vollständig auf täglich und auf ewig ihm hinzugeben … das es nicht lange dauerte, bis sie ihm 8 Söhne, sowie 8 Töchter gebar, um sich der liegenden Acht, den maddemadischen Zeichen von …

AΙΩΝΙΟΤΗΖ …

Na ihr wisst schon … verbunden zu fühlen … sowie dem natürlichen Trend … ganz besonders mit so viel Erfolg und einer wachsenden Familie, dass er das stille Örtchen mit einer stattlichen Bibliothek ausstattete … so dass er sich selbst nebst seiner freien Haut immer häufiger …

Dorthin zurückzog …

In diesem Sinne, liebe Gemeinde, liebe Lebewesen … lasst uns ein Gedicht gemeinsam aufsagen … eines, was wir alle kennen … das uns und unsere Zukunft wunderbar beschreibt und unseren Weg in leuchtenden Farben ausleuchtet … eins, zwei … eins., zwei, drei …

Drei Chinesen mit dem Kontrabass …

Blume, Mensch, Hologram

Ich denke zu viel. Gestern hab ich es gemerkt. Ich hatte eine SMS bekommen. Das passierte immer wieder. Ich muss gestehen, dass ich lieber schreibe, als telefoniere. Mir fehlt die Körpersprache meines Gegenübers. Auch seine Stimme brauche ich. Wenn ich nur einen Apparat in der Hand halte, der zu mir spricht, dann habe ich das Gefühl ich spreche mit einer Maschine. Die Stimmen klingen mir oft auch völlig befremdlich. Außerdem spuken mir immer Worte im Kopf herum, dass ich manchmal ein Komisches erwische. Ich unterstelle mir, dass ich das nur mache, um ein bisschen Spaß zu haben. Wenn das so ist, wäre das ziemlich egoistisch, besonders wenn der Andere davon nichts weiß. Im Grunde ist es sogar unfreundlich, richtig rücksichtslos. Deswegen schreibe ich lieber. Das ist für alle besser. Schreiben ist für mich lebenswichtig. Es hat mich schon oft gerettet. Allerdings muss ich sehr aufpassen. Wenn ich zu viel schreibe, oder zu viel darüber nachgrüble, was ich schreiben möchte und keinen Ausgleich habe, dann mutiere ich irgendwann zu einem schrägen, wortpuristischen Einsiedlerkrebs. Wenn ich mich dann verwandelt habe,  das geschieht meistens völlig unbemerkt, so unbemerkt, dass ich es nicht mal selber merke, erschrecke ich mich irgendwann, weil ich Offensichtliches, nicht mehr verstehe. Dann weiß ich, dass es wieder passiert ist. Gestern war das so und ich musste sofort an Peter Bichsel und an „Ein Tisch ist ein Tisch“ denken.

Gerade hatte ich Maria-Antonia angerufen und ihr zum Geburtstag gratuliert, als kurz darauf das Handy vibrierte und anfing unruhig vor sich hinzublinken. Ich drückte an dem Gerät herum, bis das Blinken aufhörte und mich eine neue Nachricht ansprang:

„Hallo Don; deine Post aus Ottensen ist zurückgekommen!!!! Gruß Stefanie“

Ich las die Worte nochmal und nochmal. Nichts. Rein gar nichts. Es war nichts zu machen. Ich verstand nicht was das bedeutete. Ich schaute mir die Worte einzeln an. Das ging gut. Die Botschaft blieb mir jedoch verborgen. Und außerdem, wer war Stefanie?

Hatte ich vor kurzem Post verschickt? Ich erinnerte mich nicht. Hatte diese Stefanie mir Post zuschicken wollen, die mir nicht zugestellt werden konnte und deswegen kam sie zu ihr zurück? Ich wohne ja, wo ich wohne. Also, will sagen, ich bin ja da. Mein Name steht auf dem Postfach. Der Postbote kennt mich. Warum sollte er mir was vorenthalten? Oder mir etwas nicht zustellen wollen, wenn es etwas für mich zum Zustellen gab? Ich kapierte es nicht. Ich antwortete auf die SMS so unmissverständlich, wie es möglich war.

„Ich habe keine Ahnung, warum die Post zurückgekommen ist. Ich wohne hier seit einigen Jahren. Eben habe ich nachgesehen: Mein Briefkasten ist noch da. So wie ich.“

Vermutlich werde ich bald Post von Stefanie bekommen. Ich weiß zwar immer noch nicht, wer sie ist, aber ich finde es noch taktloser nachzufragen. Ich bin vergesslich. Es hat auch nichts mit Wichtigkeit zu tun, obwohl mir das ein paar Frauen gesagt, sogar vorgeworfen haben. Mein Unbewusstes macht gar keine Unterschiede. Jedenfalls nicht, das ich mir dessen bewusst bin. Es schert alles über ein und denselben Kamm. Ich glaube einfach, dass es sich für Manche unangenehm anfühlt, wenn ich vergesse mich an sie zu erinnern. Doch für ihre Gefühle bin ich nicht schuld. Sie fühlen sich so, weil sie in mein-vergesslich-sein etwas anderes hineininterpretieren. Das wäre ungefähr so, als wenn ich Stefanie vorwerfen würde sich nicht genug Mühe mit meiner Post gegeben zu haben.

Diese ganze Schose erinnerte mich auch daran, dass ich seit Monaten laufen will. Irgendwie hat das oft nicht geklappt. Ich habe es immer wieder verschoben. Wieder und wieder. Erst um Tage, dann um Wochen. Ich glaube nämlich, dass ich auch zu viel rumsitze. Das ist nicht gut für mich. Bewegung ist wichtig. Bevor ich gestern einschlief, nahm ich mir fest vor, es am nächsten Tag zu tun. Dieser Tag ist heute. Und tatsächlich: ich bin gelaufen. Das war super. Es war zwar sehr grau und windig, aber ich fühlte, wie der frische Sauerstoff meinen Körper in Wallung brachte. Ein tolles Gefühl. Beim Laufen kamen mir auch viele neue Ideen.

Ich erinnerte mich daran, dass ich mich mehr um Giulia kümmern wollte. Sie ist eine interessante Frau. Mit ihr habe ich gerade ein Déjà-vu. Es ist wie bei Alessandra und Maya. Wir Menschen leben manchmal so vor uns hin, dass wir gar nicht merken, dass wir uns von unserem Selbst entfernt haben. Dafür haben wir richtiges Talent. Sowas gelang uns über Jahre. Wir konnten, von unserem Selbst ganz unbemerkt, in unserem all-inklusive Hologramm leben, ohne etwas zu spüren und ohne zu merken dass wir uns nichts Gutes mehr tun.

Als ich die Elbe erreicht hatte, erinnerte ich mich an Mayas Worte, als wir auf Helgoland waren. Sie findet, dass ich mich in manchen Geschichten über Vieles lustig mache. So über das Leben, die Menschen und das alles. Ich würde keine Lösungen haben. Oder Alternativen zeigen und sowas. Sich nur lustig zu machen, ohne dem Leser etwas anzubieten, fände sie etwas wenig. Maya’s Meinung ist mir sehr wichtig. Ich mag Maya sehr, auch wenn sie über Manches anders denkt als ich. Das gerade finde ich so schön an ihr. Alles was sie sagt, hat Gewicht. Wirklich alles.

Ich lief an einer Kirche vorbei. Ein paar Uniformierte legten einen Kranz nieder, was mich daran erinnerte, dass wir Volkstrauertag hatten. Maya’s Worte klingelten mir noch in den Ohren. Wer hatte denn Antworten für das Leben, außer dass Eigene zu leben? Ich bin ein einfacher Mann. Ich lache über mich und skurrile Dinge genauso, wie über Dinge die ich nicht verstehe. Ich habe keine Angst zu fragen, auch wenn es oft ist. Je länger ich darüber nachdachte, fand ich schon, dass ich auch Ideen hatte. Vielleicht drücke ich mich nicht immer gut aus. Das könnte es sein. Davon mal abgesehen finde ich, dass Humor eine ganz passable Weise ist, die Welt zu betrachten. Ich möchte nämlich kein Dauer-Melancholiker sein.

Ich habe zwei Freunde die auch schreiben. Martin hat schon zweimal versucht sich umzubringen und Bernd trinkt. So wollte ich nicht sein. Richtiger Schwermut ist wirklich sehr anstrengend. Manisch Depressive kenne ich. Mal fliegen sie mir was vor, das ich denke ich bin ein Einzeller und mal trauern sie und verscharren sich, dass ich an Ramses und das Tal der Könige denke. Von einem Extrem ins Nächste. Das zerrt an den Kräften.

Während ich so vor mich hinlief, dachte ich mir, dass wir unser Leben nur ändern, wenn ein Meteorit einschlägt. Oder wenn wir unerwartet krank werden, oder wenn uns jemand wachrüttelt, vorausgesetzt, wir ließen es zu.

Mit Giulia bin ich sehr gerne zusammen. Ich habe sie gerne bei mir. Sie hat ein tolles Lachen und einen trockenen Humor, den sie manchmal mit Chili würzt. Letztens haben wir im Café de Paris gefrühstückt. Sie hatte ein Strickkleid an, was ihre schönen langen Beine betonte. Sie sah toll aus. Ich fühlte mich wie Wile E Coyote, der mit gewetztem Messer hinter dem Roadrunner her ist. Wenn es Giulia gut geht, kann sie das blühende Leben sein. Im Cafe de Paris sah sie auch so aus.  Seit kurzer Zeit ist sie leider mehr eine traurige Blume, deren Blätter schwer unter den dicken Tropfen der Melancholie und Schwermütigkeit zu tragen haben, mit dem ihr Leben sie unkontrolliert besprenkelt und gießt. Ich glaube es gibt ein paar Dinge die sie stören. Wenn dann der Herbst kommt, mit grauer Wettersuppe, mit Wind & Kälte, wenn die Unzufriedenheit wuchert und den Tisch verziert, wenn munter durch die Luft vagabundierende Erkältungsviren erst an unserer Nase, dann an der Tür klopften, dann sind wir für-war leichte Beute.

Ich war auf dem Rückweg und lief das kurze Stück am Indochine vorbei, wo ich gestern ein paar Fotos gemacht hatte. Dann rannte ich den Neumühler Kirchenweg hoch und kam wieder an der Kirche vorbei. Der verlassene Kranz bewachte traurig das feuchte, metallischglänzende Mahnmal. Vor langer Zeit hatte man es zu Ehren der Gefallenen aufgestellt. Gerade warf ich noch einen kurzen Blick, sah den gesenkten Blick des Marmors, als es durch mich hindurch fuhr: Mich ärgert es, das Giulia so vor sich her mäandert und von Entzündungen, Kopfschmerzen und akuter Schlappheit gebeutelt ist. Das fing an, mich richtig zu nerven.

„Die werde ich mir schnappen. Ich werde mich um sie kümmern, aber richtig. Nicht mehr reden: Handeln. Klar, wenn sie nichts ändern will, nicht offen für Veränderung ist, dann lass ich sie weitermachen und weiterziehen. Aber ich werde ihr ein paar Sachen zeigen, ein paar Dinge anbieten. Ha, das wäre ja wohl gelacht, wenn ich die nicht aus ihrem Kokon und Dornröschenschlaf gerissen bekomme!“

Ich fragte mich, warum ich das machen wollte. Wozu? Warum?  Ist es Neugier? Oder war es etwas anderes? Ich hatte den letzten Kilometer vor mir. Buntes, verklebtes Laub auf dem Boden. Der Belag wechselte ständig. Es war ziemlich rutschig. Ich musste aufpassen. Ich horchte weiter und weiter. Nichts. Da plötzlich sah ich eine stille Vorfreude lächeln. Das war es: Es ist Freude und Neugier. Das ist wie Sneak-Preview. Du machst es, ohne zu wissen was herauskommt. Das ist es. Ich bin gespannt, was zum Vorschein kommt. Manchmal gab es die größten Überraschungen. Hin und wieder nahm es ganz unerwartete Formen an, wenn man einen Menschen auspackte. Wenn er neue Facetten an sich fand, die er mochte, vielleicht sogar anfing zu lieben, konnten die tollsten Sachen passieren. Es ist Neugier und Instinkt, gepaart mit Vorahnung. Bei Charlotte, Alessandra und Maya hatte es geklappt. Bei Giulia würde es das auch. Es würde gut werden.

Ich bog um die letzte Ecke und ging den Rest. Ich machte ein paar Atem und Dehnübungen und freute mich auf mein Frühstück, mit Café und wachsweich gekochten Eiern.

Als ich die Tür aufschloss, sah ich im Briefkasten nach. Vielleicht gab es am Sonntag Post von Stefanie. Als ich die Treppe hochging dachte ich an die Geschichte, die ich schreiben wollte. Schon pflückte ich ein paar saftige Worte und sortierte den Inhalt:

„Ich denke zu viel. Gestern habe ich es bemerkt.“