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24.April – Anti-Nationalismus – Odyssee 2022

„Ich will Präsident werden!“, schrien die Kandidaten. Aus acht oder neun Compatrioten, gefühlt waren es hundert, wählte das deutsche Volk, pardon, die Franzosen der fünften Republik zwei potentielle Endlösungen, um ihr lebendiges Museum und ihre Geschichte in der Gegenwart zu bewahren. Manu bevorzugt ‘ne Wiederholung von 2017 – Marine von 1933.

Menschen lieben Wiederholungen.

Oder lassen sie‘s sich sagen, was sie gut finden sollen? Woher wissen wir, wie alles in Wahrheit ist? Wenn ich denke, ich bin besser als andere, bin ich dann ein guter Christ? Wenn ich denke, meine Nation ist besser als ne andere und dominiere sie, im Stil von Kolonien, oder Lohndumping oder ziehe in ‘nen Krieg, um zu siegen – was macht man mit solchen Heinis?

Was, wenn viele Nationen so sind?

Denken US-Amerikaner nicht ähnlich wie Russen, Chinesen, Franzosen, Spanier und Deutsche, das SIE nun wirklich die Besten und Wertvollsten sind? Haben die alten Perser nicht schon Gleiches behauptet, wie Alexander der Große, Cäsar und andere vorher und nachher? Wesen einer Rasse sollten einander achten, oder nicht? Wenn das Recht des Stärkeren die Oberhand behält und die Vernunft verliert – wie sieht dann unser Dasein aus?

(Boah – welch langweiliges Thema…)

Ein sehr, sagen wir mal – pessimistisches Werk – hat der Philosoph Oswald Spengler geschrieben. „Untergang des Abendlandes“ heißt es. Da ich aber weder Wiederholungen, noch ernste Themen mag, noch dazu solche, die meinen die Zukunft zu kennen, mache ich es, wie die Kinder im Malort von Arno Stern: Ich male einfach drauflos,

gerade so wie‘s mir gefällt!

Neulich kam mir ne existenzielle Frage hoch – im Februar war’s; ich diskutierte ich mit Freunden. Die These geht so: Sind südeuropäische Alkoholiker, unser Fokus lag hier ganz eindeutig auf Südfrankreich, glücklichere Alkis, im Vergleich zu Nordeuropäiern, Beispiel Hamburg? Ist DAS nicht eine wissenschaftliche Studie wert?

Aber sowas von!

Warum trinkt man? Um zu vergessen, um das Leben zu ertragen, oder weil man den leckeren roten Spanier, Italiener oder Côte-du-Rhone gern hat, weil gut schmeckt? Ist Trauer und Frust der Grund, oder Genuss, gar Müßiggang? Und welchen Einfluss haben Arbeit, Essen und Sonne? Was treibt uns an, den Arbeitsalltag zu überstehen? Ist es „die gute Arbeit“ die ich leiste, oder die Vorfreude auf den nächsten Apéro – also die „Nichtarbeit? Wo verdammt noch mal kommt diese Arbeitshuldigung her?

Ich befürchte der Luther Martin war’s!

Wusste ich’s doch. Die Protestanten waren‘s, die uns diesen Mist eingebrockt haben – Büßen, Pflichten ausüben, um Gottesgnade usw. sonst drohen Apokalypse und Hölle….klingt für mich wie eine weitere Wiederholung; schon in der Antike musste man aufpassen, dass einem nicht die Götter zürnten; heute gibt’s stattdessen das Endspiel „arm gegen reich“, was auch eine Wiederholung ist; wenn sich alles im Leben wiederholt, warum nicht wieder Bud Spencer Filme gucken, dazu gute Weine trinken und den ganzen Tag im Frotteehausanzug rumrennen und am Mittelmeer wohnen?

Warum nicht….?

Also statt barmherziger Christ, bin ich lieber Nihilist und Müßiggänger, als Gipfel der menschlicher Schöpfung. Klingt das nicht vernünftig? Man ahnt, warum sich nach 70 Jahren Avignon-Verirrungen, Päpste und Vatikanstaat wieder im Herzen Italiens niederließen…ihr seht? Egal wohin ihr geht, nichts als Wiederholungen…

Nächstes Mal gibt’s dann die Anleitung für Anti-Nationalismus – versprochen!