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Freiheit – Odyssee 2021 CW47

28.November – Zwei Wochen Teutonia waren um. Und wieder kam ich aus dem Staunen nicht raus. Im Heimatland von Goethe, Schiller, Bayer, Spiegel, BMW, Porsche, Helene Fischer, Lederhosen, Fischbrötchen, Tagesschau und Millionen anderer unvergleichlicher Geschenke, beginnt man jetzt – endlich – wieder Menschen auszugrenzen.

Zugegeben, damit hat man Erfahrung, wenngleich man eben Jene knappen 80 Jahre im Waffenschrank aufbewahrte und nur hin und wieder – während NSU-Affäre und brennender Asylheime, also vergleichsweise selten – herausholte. Doch nun ist es endlich wieder soweit.

Und da man über Innensenator Andy Grote weiß –

nicht erst, seit man ihn als „Pimmel“ auf Twitter beschimpfte, dass man ihn zu den starken Führern im GAU Hamburg zählen durfte, konnten sich alle braven und folgsamen Bürgerinnen und Bürger darauf verlassen, dass man ihre stillen Gebete erhören musste, damit man sich gegen die gefährliche Flut der Ungeimpften konsequent zur Wehr setzte.

Und so geschah es…

Fix führte man 2G ein, so dass die heimtückischen Impfgegner endlich gezeigt bekamen, wie sich der künftige Über-Mensch aus Nord-Allemagne nicht nur konsequent wappnete, sondern sich vor Allem – wie früher – einer schrittweisen Freiheitsberaubung und rigorosen Impfpflicht annäherte, um Volk und Bewohner nicht nur zu schützen, sondern vielmehr, um die Auserwählten für ihre große Zukunft nach dem „Great Reset“ vorzubereiten.

So in etwa klang die Vorhersage unseres Dorfdruiden vor vier Wochen…

Allerdings blieben in seiner Version die Ungeimpften die Auserwählten, während man die folgsam im vorauseilenden Gehorsam durch-geimpften Bürgerinnen und Bürger, zur Schlachtbank führte. Da ich mich nie vor einen Faktencheck drücke, führte ich fix ein paar Telefonate, mit garantiert Ungeimpften – und sie da – es bewegte sich was. Während eine dabei war, das Land zu verlassen, bereitete sich der Nächste auf den Endkampf vor.

Was sagte man dazu…

Mehr und mehr Menschen holten das ebenfalls knapp 80 Jahre alte Sprachregister aus dem Museum der Vergangenheit. Ein anderer weissagte mir bereits, dass dies nur der Anfang von etwas ganz Großem sei. Klang das nicht schon sehr nach unserem Dorfdruiden? Wie konnten sich solche Dinge über 2000km Entfernung synchronisieren – ein Dorf an der Westküste Mallorcas versus Hansestadt Hamburg – obwohl mein einander gar nicht kannte?

Klang elles gespenstig, wie beim „hundertsten Affe“…..

Hatten wir hier etwa Beweise für kollektive Verhaltensweisen, gar für kollektives Bewusstsein? Wodurch „überträgt“ sich Kollektivismus? Über den Äther, oder Scalar-Wellen, wie Nikola Tesla sie einst beschrieb? Aber viel spannender fand ich eine ganz andere Beobachtung: Bei allen konnte ich eine klar spürbare Faszination für diese geheimnisvolle – nennen wir sie mal – Transformation feststellen.

In beiden Fällen gibt es Auserwählte…

Ergebnis dieser 6000 Jahre alten Form der Selbst-Überhöhung, die offensichtlich „berechtigte“ die Anderen, nach Strich und Faden zu knechten, auszubeuten und auszugrenzen und – wenn nötig, wenn es wirklich nicht anders ging – wegzuschließen und auszurotten.

Auch hier verfügt man in Nordeuropa über Erfahrung…

Offensichtlich griffen Menschen in unsicheren Zeiten, zum Altbewährten, frei nach dem Motto – wo, bleibt die eiserne Faust, die für Ordnung sorgt? Ich muss gestehen, dass ich, trotz meiner Liebe zu Zynismus, Sarkusmus und dem philosophischen Konzept des Absurden, kein großer Freund – ich betone es noch einmal – „KEIN“ großer Freund, von eisernen Fäustlingen und jeder Form metallenen Besen bin.

Und das nicht nur, weil mich Geschichte interessiert, sondern vielmehr, weil ich glaube, dass wir alle in Wahrheit schlicht ängstlich vor der großen Verantwortung schlottern, die Freiheit und Digitalisierung mit sich bringen.

Um die hitzige Debatte mit ein wenig Distanz, Muße und Gelassenheit abzukühlen und unter der schneienden Glaskugel zu betrachten, machte ich mich daran, eine zweite Betrachtung diesem „North-Europe-Concept“ gegenüberzustellen. Es wird wenig überraschen, wenn ich es „South-Europe-Concept“ nenne.

Was unterscheidet sie…?

Während man erstens im Norden lautstark von Ausgrenzung und Freiheitsberaubung, zwecks Sicherheit und Gesundheit spricht, findet im Süden alles leiser und diskreter statt. Man macht überraschenderweise weniger Lärm.

Und zweitens, geht man im Süden seinem Tagwerk nahezu unverändert weiter nach, so wie vor 2020, was im konkreten Falle von Frankreich heißt, dass sich das Leben um Essen, Trinken und l’Amour toujour dreht.

Man dürfte mich zu Recht Schlawiner nennen, wenn ich das „North-Europe-Concept“ als pessimistisch betrachte. Moralisch neutral betrachtet müsste man diese Methodik allenfalls „rückschrittlich“ nennen, weil es als Jahrtausende Jahre altes Gespenst daherkommt obwohl wir längst einen viel weiter entwickelten Wertekompass haben.

Was also tun, sprach Zeus…?

Nun – offensichtlich haben wir eine Wahl, so als wenn wir auf’ne Kreuzung zufahren, auf der es links, oder rechts abgeht. Rechts geht’s zum „Nordeuropäischen Konzept“ und links zur Süd-Lösung. Um dem scheinbar rückschrittlichen Norden kein Aluminium-Hut oder rote Lampen aufzusetzen, nenne ich deren Vorgehensweise „Konservativismus“, während das Medikament des Südens „Hedonismus“ heißt.

Und so schließe ich…

Wer die Freiheit hat zu wählen, kann sich bewusst entschließen, was er bevorzugt. Eine hitzige Debatte mit unserm Dorfdruiden, gab auch hier Orientierung. Denn selbst wenn alle Verschwörungstheorien eben keine solchen sind, sondern gleich morgen wahr würden, so wie schon lange vorhergesagt, so hätten alle Verwerfungen keinerlei Auswirkungen auf unser alltägliches Leben.

Es bleibt am Ende die Wahl zwischen: Genuss als Lebensprinzip, um den schönen Dingen im Leben Priorität und Vorfahrt zu geben, oder Regel- und System-Konformismus, um Auserwählter einer unbekannten Zukunft zu werden…

Viel Spaß beim Auswählen…

Toulouse – Interview Teil4 – Odyssee 2020 CW29

Am 14.Juli – am Tag der Bastille, flog D zurück nach Toulouse. Nachdem er sein Motorrad am Flughafen bestieg, um in den alten Stadtkern zu reiten und ein paar Waschmaschinenladungen zum Trocknen aufgehängt hatte, kam eine Nachricht aus dem Lektorat seines Verlags. Man hatte dort die ersten 50% seines Finanzkrimis bearbeitet, war grundsätzlich zufrieden, wenngleich es ein paar Anmerkungen gab, die auch D berechtigt schienen, auf denen er dennoch länger als üblich herumkaute.

Auch stand das nächste Telefonat mit Frau Dr. Claudia Meyer-Paradiso an, um das Interview fortzusetzen. Wie sich schnell herausstellte, sollte ihr Gespräch eine kleine Kehrtwendung nehmen. Es kamen mehrere Dinge zusammen, so dass sie die kritische Masse schneller als erwartet erreichten, so dass D ständig am Rande des brodelnden Vulkans entlangbalancierte, mit dem permanenten Gedanken, sich in den glühenden Schlund zu werfen.

D saß mit Rosé-Wein, Zigarette, sowie seinem Headset bewaffnet vor dem Laptop und grummelte vor sich hin, während er sich einwählte. Kurz darauf tauchte seine Gesprächspartnerin vor der Kamera auf.

CMP: Hallo, wie geht es dir?

DT: Ich bin wütend, danke – und selbst?

CMP: Was? Wieso denn das? Was ist passiert?

DT: Willst du es wirklich wissen, oder bekomme ich gerade ungefragt Mitleid von dir?

CMP: Ich würde es gerne wissen! Warte mal, könnten wir es eventuell als Teil des Interviews sehen?

DT: Warte, warte – okay, warum nicht. Ich bin die ewigen Schichten leid. Lass uns loslegen.

CMP: Was für Schichten meinst du?

DT: Na welche schon, Anstand, Höflichkeit und all das andere. Bist du bereit ein pures, ungefiltertes Interview zu erleben?

CMP: Klar, lass es uns versuchen. Wir sollten aber ein Zeichen verabreden, wenn wir ein Timeout brauchen, damit man den anderen nicht überfordert – einverstanden?

DT: Gute Idee! Lass uns den Satz von Balou dem Bären aus dem Dschungelbuch nehmen „Versuchs mal mit Gemütlichkeit!“ – okay?

CMP: Haha, Klasse Idee. Let’s go! Hallo Herr Tango, aus gegebenem Anlass lassen wir heute die auflockernden Fragen weg und fangen direkt an. Wie geht es ihnen?

DT: Ich bin wütend!

CMP: Warum, was ist passiert?

DT: Vor der C-Krise schienen die Leute kalkulierbar zu sein. Man wusste irgendwie was sie mochten. In Deutschland zum Beispiel mochte man schon immer gerne Krimis. Danach kamen dann Geschichten aus dem zweiten Weltkrieg, mit oder ohne Familie und wenn Daniel Kehlmann und die anderen neue Romane von der Leine ließen, trieb man die durch die Hitlisten, bis das Jahr rum war; alles war beschaulich, wie in einem kleinen Märchen aus 1001 Nacht, so wie im Auenland.

CMP: Und heute nicht mehr?

DT: Nein, natürlich nicht! Überall regiert Angst und Furcht. Alles bleibt zuhause, jeder kocht in seinem eigenen Käfig vor sich hin und verkümmert, ohne es zu merken.

CMP: Und wieso betrifft Sie das?

DT: Weil das meine Mitmenschen und Leser sind. Ein Buch in Erzählform bezieht ganz besonders die Fantasie des Lesers mit ein. Man muss genug Details geben, um Spaß am Lesen zu haben, aber nicht zu viele, damit der Leser seinen eigenen Film drehen kann. Aber ich kenne deren Bedürfnisse gar nicht mehr. Es ist wie einen zu langen Brief an einen Unbekannten schreiben.

CMP: Aber ist das nicht spannend? Warum sind sie deswegen wütend?

DT: Weil die Menschen gebrainwashed sind! Niemand setzt sich mit der aktuellen Lage auseinander. Niemand begehrt auf, bei der permanenten Negativpresse. Ich fühle mich massiv in meinen Freiheitsrechten beschnitten, weil diese bescheuerte Fürsorge der Staaten uns noch unfreier macht, als schon zuvor. Es ist mein verdammtes Recht selbst zu entscheiden wie lange ich leben will! Wenn ich keine Lust mehr habe, dann gehe ich wann ich will. Wenn ich mich daher von einer Brücke schmeiße, wird das niemand verhindern, aber diese schwachsinnigen Vorsichtsmaßnahmen sind wie Fangzäune, die man über jede Brücke spannt, damit sich niemand runterstürzt, zum Kotzen!

CMP: Entschuldigen Sie mal, was hat das mit ihrem Buch zu tun? Und ganz unabhängig davon, was ist mit den vielen Corona-Toten? Die sind doch kein Fake?

DT: Ich werde mich in Sachen Corona-Statistiken nicht äußern; erinnern Sie sich an unsere Einkaufsliste von letzter Woche?

CMP: Natürlich, aber was hat das mit……

DT: Alles! Handeln Sie danach?

CMP: Wonach?

DT: Nach ihrer Liste!

CMP: Ähm, war die nicht fiktiv?

DT: Sehen Sie das Problem nicht klar vor sich?

CMP: Ich glaube nicht, was hat das mit ihrem Buch…

DT: Natürlich alles! Wenn Sie ständig fiktive Listen machten, wann machen Sie dann ihre Echte? Und wann fangen Sie endlich an, danach zu leben?

CMP: Ist das nicht meine Privatsache? Was hat das mit ihrem Buch……

DT: Verdammt noch mal, das ist es doch! Alle Menschen sind zurzeit Blätter im Wind. Niemand hat mehr seine Vision vom Leben. Aber ohne die, bleibt man eben anfällig für Alles und genauso sieht es ja aus. Schauen Sie sich doch mal die Nachrichten und die Politiker an – die haben aus braven Bürgern Europas einen Haufen ängstlicher Schafe gemacht. Alles kann man ihnen vorsetzen, sie löffeln brav den Nachrichten-Trog leer und warten, bis er wieder gefüllt wird. Nicht dass es vorher besser war, aber zumindest schienen sie nicht ständig ängstlich zu sein; irgendwie hatte jeder seinen Roten Faden, verstehen Sie?

CMP: Natürlich, aber noch einmal, was hat das mit Ihrem Buch zu tun?

DT: Jetzt fangen Sie an mich aufzuregen – Sie drehen sich im Kreis……

CMP: Den Eindruck habe ich eher von Ihnen…….

DT: Merken Sie etwas? Sie lassen mein Argument gar nicht erst an sich ran, stattdessen reagieren Sie nur verteidigend, oder nennen wir es ablehnend……es geht nicht um mich, sondern um Sie und die Anderen, verstehen Sie?

CMP: Nein, wenn ich ehrlich bin nicht so richtig……

DT: Okay, also: Es geht mir NICHT darum, dass ich die Bedürfnisse des Lesers nicht kenne; die kannte ich vorher auch nicht richtig, aber da war der Leser standfester und traute sich mehr. Es geht darum, dass ich ausschließlich Dinge schreibe, um Menschen zu bewegen. Wenn die Menschen das aber nicht mehr wollen, weil sie durch die derzeitige Corona-Krise an einem „Wohlfühldefizit“ leiden, dann hört morgen eben keiner mehr die Egmont-Ouvertüre, sondern stattdessen Schlagermusik und liest nur noch Liebesromane mit Romantikgarantie, die verlässlich schön und leidenschaftlich enden.

CMP: Aber wie kommen Sie darauf, dass es so ist?

DT: Weil uns Menschen die ganze Zeit Märchen erzählt werden, die wir brav glauben; niemand ist mehr an konkretem Wissen interessiert. Niemand zweifelt und ist neugierig und nutzt seinen gesunden Menschenverstand. Es ist so, als würde man ihnen im Restaurant Tische zum drauf sitzen geben und einen großen Stuhl, auf dem man das Essen serviert und niemand fragt sich, ob nicht etwas verdreht ist.

CMP: Okay, ich ahne worauf Sie hinauswollen, aber…….

DT: Nichts aber! Wir richten das Spotlight ausschließlich auf das Negative, weil es auch mehr Aufmerksamkeit bekommt als das Gute! Es gibt mehr Klicks bei Horrornachrichten, als bei Friede-Freude-Eierkuchen. Wir selbst sind die Quelle für den Bordelle, weil wir Blätter im Wind sind.

CMP: Einverstanden, aber wie ändern wir das?

DT: Jeder einzelne muss den Antrieb haben, die rote Pille zu nehmen!

CMP: Sie können nichts dazu beitragen?

DT: Wollen Sie mich auf den Arm nehmen? Meine Bücher tun ausschließlich das!

CMP: Dann haben Sie doch alles richtig gemacht, oder nicht?

DT: Wenn Sie zu den Wenigen zählen, die ihre Freiheit der Sicherheit vorziehen, wohin wollen Sie gehen und wie wollen Sie leben, wenn Ihre Umgebung so geartet ist, wo, frage ich Sie?

CMP: Eine schwere Frage, aber sind wir nicht ein wenig von Ihrem dritten Buch abgekommen?

DT: Es geht doch nicht nur um mein Buch, es geht darum, dass man nicht zurück kann……

CMP: Sie meinen, wenn man die Rote Pille genommen hat, kann man nicht…?

DT: Natürlich! Wer bereits auf dem Rand des brodelnden Vulkankraters wandelt, der tut sich schwerer zurück ins Tal zu gehen, anstatt zu springen, wie es der große Empedokles getan hat.

CMP: Wollen Sie springen?

DT: Meine Arbeit ist noch nicht getan. Aber zur Zeit habe ich das Gefühl, dass der Krater täglich höher wird, auf dem ich stehe. Deswegen bin ich wütend, weil meine Mitmenschen am Fuße des glühenden Schlundes dafür sorgen könnten, dass er nicht weiter wächst, doch er sprießt in die Höhe wie ein Pilz, obwohl ich mich kaum bewege – DAS lässt mich verzweifeln und meine Haare raufen.

CMP: Wie geht es ihrem dritten Buch?

DT: Gut! Ende kommender Woche sollte es komplett sein. Es ist auf jeden Fall für eine breitere Masse gedacht, daher ringe ich auch so mit mir. Ich hatte dem Projekt vor vielen Jahren zugestimmt – ich kann mich nicht aus der Verantwortung stehlen, so wie es Politiker und Vorstände machen – also ringe ich solange mit mir, bis es fertig ist.

CMP: Sie versprechen, nicht in den Vulkan zu springen?

DT: Ich verspreche gar nichts, aber ich habe bereits gesagt, dass es viel zu tun gibt, weswegen jetzt noch nicht die Zeit dafür ist.

CMP: Was können Sie Ihren Lesern heute zum Schluss noch mitgeben?

DT: Macht eure Einkaufslisten und lebt danach, so gut es geht.

CMP: Das ist alles?

DT: Das ist bereits mehr als genug. Wer danach lebt, der ist nicht mehr Blatt, sondern wurde zum Wind.

CMP: Ein schöner poetischer Schluss.

DT: Danke.

CMP: Gerne! Haben Sie vielen Dank Herr Tango. Was werden Sie im Anschluss machen?

DT: Mein Glas nachschenken, mich kurz in die Sonne legen und dann schreiben und Sie?

CMP: Meine Einkausliste machen und einen Apéro zu mir nehmen….

DT: Sehr gut….dann santé.

CMP: Auf wiedersehen.

D legt auf, modifiziert nicht seine Reihenfolge und schreibt später an seinem Finanzkrimi weiter.