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19.März – Aberglaube – Odyssee 2023

Aberglaube finde ich toll. Er ist wichtig wie Konfitüre, ohne geht zwar, aber mit ist irgendwie schöner. „La vie es dure, sans confiture“, sag ich gerne im Überschwang, und meine es doch ein wenig ernst. Schön ist auch, wie versteckt er daherkommt, während er nicht selten, ganz stolz mit hocherhobenem Haupt, daher kommt.

Oft geht er hand-in-hand mit Esoterik.

Spannend find‘ ich, dass man ihn oft nicht erkennt, oder nicht erkennen will. Nehmen wir mal Hexenverbrennung. Vermutlich war das nicht in Ordnung, dass man zehntausende Menschen getötet hat, nur weil sie anders als die Menge waren, durchgeführt, angezettelt vom Christentum, man stelle sich das mal vor.

Was für ein Unfug man da veranstaltet hat.

„Alle rothaarigen Frauen sind Hexen!“ Solche Sätze meinte man damals ernst. Heute zum Glück weniger, wenngleich Menschen trotzdem verhalten reagieren, wenn sie auf eine feuerhaarige und grünäugige Frau treffen. Galieo Galilei behauptete, das die Erde sich um die Sonne dreht. Man bannte daher seine Bücher und machte ihm den Prozess.

„Die Erde ist eine Scheibe!“

Ist auch so eine tolle Sache, wenngleich man hier ganz aktuelle Beweise vom DLR hat, dass es sich hierbei tatsächlich um die Wahrheit handelt – die Erde IST eine Scheibe. (Siehe Link am Ende) Genauso ist es wahr, dass es unendliches Wirtschafts-Wachstum gibt. Ich könnte noch unendlich so weitermachen, habe aber dazu keine Lust.

Man könnte auch sagen:

Alles ist wahr, bis wir unseren Irrtum einsehen und es als unwahr anerkennen. Interessant ist zum Beispiel, dass die zwei bekanntesten Hexen aus der Antike, Medea und Kirke, gar nicht negativ geflaggt waren. Liegt die negative Auslegung etwa im Christentum, in einer Glaubensform?

In Frankreich strebt Manu Macron Rente mit 64 an.

Während man in Deutschland den Bundestag verkleinern will, sprich die Überhangmandate abschaffen will. Ob beides wahr wird, oder ob es Aberglaube ist, weiß ich nicht. Überhaupt, was weiß man schon? Zumindest nicht ganz Genaues, wenn wir Werner Heisenberg glauben.

Quantenphysik, auch ’ne spannende Sache.

Neulich schrieb eine treue Leserin, dass meine Nofretete sie nicht mehr loslässt. Sie hätte es mittlerweile dreimal gelesen und fände jedes Mal neue Sache. Überhaupt meint sie, dass es ein gefährliches Buch sei. Diese Szene des Sprungs des Protagonisten, wie oft dieser Moment in ihrem Kopf aufgetaucht sei,

jedes Mal hat sie hinterher Todesängste.

Mein Buch hätte Besitz von ihr ergriffen, seit Kurzem würde jetzt eine Nofretete in ihr wohnen. Seitenlang beschrieb sie die Momente, wo Nofretete auftaucht, wie sie sich zu erkennen gibt und warum sie so heißt. Sie hätte vieles jetzt erst richtig verstanden. Und hat mir am Ende ihres Briefes zugesichert,

dass sie es noch viele Male lesen möchte.

Sie fühle sich mittlerweile wie eine Kriminalkommissarin, die auf Spurensuche ist, weil sie ganz genau wisse, dass der Tatort von ihr noch nicht freigegeben werden kann. So spannte sie auch den Bogen zum dritten Buch, das ihr zwar gefiel, es aber weniger packend fand, als ihr Lieblingsbuch, die Nofretete.

Am Ende des Briefs schlägt sie ein Treffen vor

und will wissen, wann das vierte Buch endlich kommt. Ich wäre spät dran, schreibt sie. Warum ich meinen Zweijahresrhythmus verlassen hätte. Ob es mir gut ginge. Sie vermutet, dass ich Stress habe, oder finanzielle Schwierigkeiten. Ihr Astrologe hätte ihr Hinweise gegeben.

Heute dann passierte es.

Ich bekam ein Zeichen. Endlich wusste ich was zu tun war. Bestimmt ist meine Leserin und ihr Astrologe dafür verantwortlich. Sie würden mich regelmäßig in ihre Sitzungen mit einbeziehen, schrieb sie im Postscriptum. Ich müsse mich nicht fürchten, vor gar nichts. Wann wir uns treffen würden, und wo.

Heute morgen beim Eierkochen geschah es.

Gedankenverloren starrte ich gegen die Kacheln meiner Küche, während fünf Eier im kochenden Wasser vor sich hin hüpften, ihr Geklöter erinnerte mich an irgendetwas, ich kam nur nicht drauf, an was. Im Geiste rann der gestrige Abend durch meinen Kopf, während meine Augen abwechselnd Kacheln und tanzende Eier anstarrten.

Plötzlich erschrak ich!

„Das darf doch nicht wahr sein!“, prustete ich überrascht hervor, während ich die völlig symmetrische Anordnung der Eier im Topf sah. Welch ein Zeichen, noch dazu von den griechischen Göttern. Ich wusste es schon lange, Kalliópe stand mir bei, immer.

Jetzt hatte ich den Beweis.

Noch dazu wusste ich, wohin ich beim nächsten Ellada-Besuch zu fahren hatte. Danke für euer Zeichen, ihr Lieben, auch an dich, liebe treue Leserin. Grüß mir deinen Astrologen, von ihm kann ich bestimmt viel lernen. Ich werde euch auf dem Laufenden halten, denn seit heute bin ich mir sicher,

dass ich noch mehr Zeichen erhalten werde…

https://www.dlr.de/next/desktopdefault.aspx/tabid-12657/22082_read-50426/

12.März – Florida Ranger – Odyssee 2023

Mein Broterwerb schickte mich nach Hamburg. Eine Hotel-Übernachtung war von mir nicht erwünscht, jedoch vorgesehen. Am Flughafen wartete ein höflicher blutarmer Leptosomer-Neger, der alle Sprachen sprach. Erst probierte er Französisch an mir aus, Hochachtung, dachte ich, spricht viel besser als ich,

obwohl ich seit Jahren dort bin,

und er nicht. Dann wechselt er das Programm und schaltet auf Englisch um und merkt, das Hochdeutsch mit mir auch ganz gut geht. „Wieso spricht der so viele Sprachen?“, frage ich erst mich, dann das Universum und dann wieder mich.

Am Hotel angekommen rennt er um den Wagen,

öffnet die Tür, als wäre ich der Maharadscha von Indien, reicht mir mein Gepäck aus dem Kofferraum des Kleinbus‘ und wünscht mir mit wirklich ausgezeichnetem Hochdeutsch einen angenehmen Abend, obwohl Abend und Neger Negersen schwarz wie die Nacht bleiben.

„Sie sprechen aber gut Deutsch!“,

hätten vermutlich viele an meiner Stelle gesagt. Hab mir diesen anerkennenden Zuspruch aber geklemmt. Außerdem und überhaupt, man darf sich nicht gleich zu gut stellen mit dem Dienstpersonal. Ist eine der obersten Regeln, unter keinen Umständen unbekannte Menschen loben,

nur weil sie ihren Job korrekt machen.

Nicht gemotzt ist genug gelobt. Geräuschlos gleitet er wieder in seinen schwarzen Kleinbus, der wie ein Schuhkarton aussieht „passende Farbe“, denke ich. Schon rauscht er wieselflink hinfort, wie es sich GröFaZ und Wilhelm Keitel im Sommer 42

bei der zweiten Russland-Offensive gewünscht hätten.

Am Empfang warten zwei stark geschminkte junge blonde BDM-Arierinnen, eine blass, verschwitzt, korpulent-übergewichtig, „vielleicht ist sie die Tochter eines Schlachters“, kommt‘s mir hoch, drücke die Gehässigkeit gleich in die Ecke zum Fremdschämen, die andere eher still, mit merkwürdigen Malen und Ritzungen an beiden inneren Unterarmen,

„vermutlich von SM-Spielen“,

schießt meine Bösartigkeit aus der Hüfte. Ihren Akzenten nach vermutlich aus Schwerin, Rostock-Lichtenhagen oder Köpenick. („Wadd woll’n se?“) Solch herzerwärmende Höflichkeiten bezaubern mich und den ganzen Eingangsbereich, „sie müssen das hier ausfüllen und dann hier unterschreiben, schau’n se mal, hier, hier und hier!“,

dass ich sofort Heimweh bekomm‘.

Nach dem Einchecken schlendere ich ins hauseigene Restaurant, setze mich an einen in der Ecke stehenden Zweiertisch, als eine stark tätowierte Brotspinne angekrabbelt kommt und mir wortlos eine Speisekarte in die Hand drückt. Kurzes scannen von Gerichten und Preisen, alle Achtung,

„die hauen aber auf die Kacke!“,

denk‘ ich, ein Glas Wein 8€, „na was soll’s, muss wohl guter Stoff sein“. Geistesabwesend schlage ich die Karte zu, blicke mich um, sehe die Dekoration, hauptsächlich Schwarz-Weiß-Fotografien mit Schiffen drauf, in See gestochen, oder Trocken-Dock, als die feingliedrige Schürze neben mir zum Stehen kommt und mit den Fingern trommelt.

„Ham‘ fie chon waf aufgefucht?“

Ihre Hasenscharte lässt polnische, tschechische, oder slowakische Wurzeln heraushören. „Wie ist der rote Spanier, schön kräftig?“, zum Haussalat wollte ich einen knackigen Roten haben, keine flache Plörre „keine Ahnung, kann iff ihn-gen niff sag’n“. Komisch, probiert hier niemand?

„Na gut, dann nehme ich den…“

Meine Gedanken schweifen in den Süden. Ähnliche Bilder in Toulouse. Lieferdienste von „U-eat“, bis sonst was, immer sind es entweder Schwarze, Gelbe, Braune von den Molukken, oder sonst wie zugereiste Mitmenschen, die versuchen ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Weiße Franzosen sitzen nie auf den ungezählten Motorrollern

und Elektrofahrrädern, mit denen sich die Boten bei Wind und Wetter durch die Straßen kämpfen. Ökonomischer Kolonialismus hat auch sonnige Seiten, er gibt Menschen Arbeit. Doch wie lange noch? Wie schützt sich die Weiße Herrscher-Rasse gegen die wachsende Farbenpracht der Weltbevölkerung, um auch

in Zukunft bei Champagner in der Sonne zu liegen?

Hilfe und Orientierung bekommt man Demokratie, UNO und ISO-9001 geprüft in Deutschland bei der AfD, in Frankreich bei Philanthropen wie Marine LePain und Eric Zemmour und in den USA bei Ron DeSantis. Nicht zu vergessen, der von Vaterlandliebe getriebene Wladimir P.

Eric und Ron eint, dass ihre Eltern / Großeltern

als Ausländer nach La France und die USA kamen, was ihnen wertvolle Erfahrung im Umgang mit arbeitsuchenden Dazugereisten beschert, die ihnen schnell, zuverlässig und immer mit Restwärme Futter nach Hause liefern. „Find‘ das gut, dass sich die zwei berufen fühlen, ihr Heimatland (?) vor Multikulti (?) und Ausländer-Flut (?) zu schützen.

Ordnung braucht‘s, in dieser chaotischen Welt.

Und überhaupt, all die Rumhudelei auf Diversity, Trans-Menschen und so schwierigen Dingen wie der „Critical-race-Theory“, (siehe unten Anhang) das muss doch irgendwann mal aufhören, oder? Zum Glück gibt‘s verantwortungsbewusste Führer wie Ronnie DeSantis, Recep Tayyip Erdogan und ein paar andere gut bewaffnete Texas Ranger, die dafür sorgen, dass ihre Mitbürger*innen in Ruhe schlafen können.

Oder etwa nicht, hm?

Ich meine im Ernst, was stellen die Menschen heutzutage mit ihrer Freizeit an? Vorm Fernseher sitzen und Netflix glotzen, faul rumhängen, Städte und Dörfer verstopfend Boule und Boccia spielen, mit Freunden und Partnern schoppen gehen, Apéro mit anschließendem Grillen, oder so obskure Dinge wie ins Theater, Museum, gar in Kunstausstellungen gehen?

Das kann unmöglich euer Ernst sein.

Man muss da einen Riegel vorschieben. Beten, Arbeiten, Fortpflanzen, Geld für nationale Produkte ausgeben, national Urlaub machen, heimische Folklore pflegen, „ist doch schön bei uns, schaut euch doch nur mal um, ein Wahnsinn, alles vor unserer Haustür!“ Wer denkt da an Umweltsünden wie mit dem Flugzeug fliegen.

Noch dazu dieser ständige Zulauf von Flüchtlingen.

Furchtbar. Wo sollen die alle unterkommen, da bekommt man doch, ich finde das natürlich und nachvollziehbar – Angst. Nein, nein – so kann das nicht weitergehen. All dieser Undank, bei Indianern, Lateinamerikanern, wo wären die heute ohne uns Weiße? Ohne uns gäbs weder Bildung noch Kultur, ganz zu schweigen von Jesus Christus und der christlichen Kirche,

mit ihrer Nächstenliebe, nicht wahr?“

Okay, ich hoffe die Mehrheit von euch hat Ironie und Zynismus meiner heutigen Zeilen vorher selber herausgefunden; es war ein Experiment, zu schauen, was entsteht, wenn ich so schreibe, wie reagiert ihr darauf, wie ich selbst, regt sich innerer Widerstand, oder ist alles längst egal?

Man kann heute von nichts ausgehen.

All das, was man denkt, was ganz selbstverständlich ist, wieso nimmt man an, dass es selbstverständlich ist, wieso denkt man das, hat man‘s irgendwo gelesen, oder gehört? Bei DeSantis und seinen Anhängern ist der gleiche vorauseilende Gehorsam zu sehen, spüren und zu erleben, wie bei all den hunderten Führern vor ihnen.

Wir Menschen ändern uns nie.

Unser eigener Urtrieb hindert uns daran. Darwin schlägt Kant, immer. Unbequem denken ist unbequem, so zu leben ebenfalls. Demokratie bedeutet Arbeit. Auch sie zu erhalten. Klingt alles langweilig und nach unseren Großvätern? Vielleicht.

Aber vielleicht hilft es bestimmte Fehler nicht zu wiederholen.

Aber was tun wir dafür, im täglichen Leben? Wir wissen es alle selber all zu gut. Trägheit, Faulheit und Vergesslichkeit sind Freunde der Bequemlichkeit. „Was bin ich bereit zu tun, um Freiheit, Demokratie und freie Wahlen zu schützen und wahren?“, diese Frage stelle ich mir immer öfter.

Zum Glück gibt‘s auch gute Nachrichten in dunklen Zeiten.

Denn mit ein wenig Glück sind die Weißen in naher Zukunft in Unterzahl. Dann wird alles kippen. Dann zahlt man uns alles heim, auf Heller und Pfennig, was wir in den letzten 2500 Jahren verzapft haben. Klimaschutz, Gleichberechtigten und Bahnverspätungen sind dann nur noch die Spitze des Eisbergs. Es ist der Kampf

„Reich gegen Arm“, der längst offen vor unser

aller Augen ausgetragen wird…

https://de.wikipedia.org/wiki/Critical_Race_Theory

Freiheit – Odyssee 2021 CW47

28.November – Zwei Wochen Teutonia waren um. Und wieder kam ich aus dem Staunen nicht raus. Im Heimatland von Goethe, Schiller, Bayer, Spiegel, BMW, Porsche, Helene Fischer, Lederhosen, Fischbrötchen, Tagesschau und Millionen anderer unvergleichlicher Geschenke, beginnt man jetzt – endlich – wieder Menschen auszugrenzen.

Zugegeben, damit hat man Erfahrung, wenngleich man eben Jene knappen 80 Jahre im Waffenschrank aufbewahrte und nur hin und wieder – während NSU-Affäre und brennender Asylheime, also vergleichsweise selten – herausholte. Doch nun ist es endlich wieder soweit.

Und da man über Innensenator Andy Grote weiß –

nicht erst, seit man ihn als „Pimmel“ auf Twitter beschimpfte, dass man ihn zu den starken Führern im GAU Hamburg zählen durfte, konnten sich alle braven und folgsamen Bürgerinnen und Bürger darauf verlassen, dass man ihre stillen Gebete erhören musste, damit man sich gegen die gefährliche Flut der Ungeimpften konsequent zur Wehr setzte.

Und so geschah es…

Fix führte man 2G ein, so dass die heimtückischen Impfgegner endlich gezeigt bekamen, wie sich der künftige Über-Mensch aus Nord-Allemagne nicht nur konsequent wappnete, sondern sich vor Allem – wie früher – einer schrittweisen Freiheitsberaubung und rigorosen Impfpflicht annäherte, um Volk und Bewohner nicht nur zu schützen, sondern vielmehr, um die Auserwählten für ihre große Zukunft nach dem „Great Reset“ vorzubereiten.

So in etwa klang die Vorhersage unseres Dorfdruiden vor vier Wochen…

Allerdings blieben in seiner Version die Ungeimpften die Auserwählten, während man die folgsam im vorauseilenden Gehorsam durch-geimpften Bürgerinnen und Bürger, zur Schlachtbank führte. Da ich mich nie vor einen Faktencheck drücke, führte ich fix ein paar Telefonate, mit garantiert Ungeimpften – und sie da – es bewegte sich was. Während eine dabei war, das Land zu verlassen, bereitete sich der Nächste auf den Endkampf vor.

Was sagte man dazu…

Mehr und mehr Menschen holten das ebenfalls knapp 80 Jahre alte Sprachregister aus dem Museum der Vergangenheit. Ein anderer weissagte mir bereits, dass dies nur der Anfang von etwas ganz Großem sei. Klang das nicht schon sehr nach unserem Dorfdruiden? Wie konnten sich solche Dinge über 2000km Entfernung synchronisieren – ein Dorf an der Westküste Mallorcas versus Hansestadt Hamburg – obwohl mein einander gar nicht kannte?

Klang elles gespenstig, wie beim „hundertsten Affe“…..

Hatten wir hier etwa Beweise für kollektive Verhaltensweisen, gar für kollektives Bewusstsein? Wodurch „überträgt“ sich Kollektivismus? Über den Äther, oder Scalar-Wellen, wie Nikola Tesla sie einst beschrieb? Aber viel spannender fand ich eine ganz andere Beobachtung: Bei allen konnte ich eine klar spürbare Faszination für diese geheimnisvolle – nennen wir sie mal – Transformation feststellen.

In beiden Fällen gibt es Auserwählte…

Ergebnis dieser 6000 Jahre alten Form der Selbst-Überhöhung, die offensichtlich „berechtigte“ die Anderen, nach Strich und Faden zu knechten, auszubeuten und auszugrenzen und – wenn nötig, wenn es wirklich nicht anders ging – wegzuschließen und auszurotten.

Auch hier verfügt man in Nordeuropa über Erfahrung…

Offensichtlich griffen Menschen in unsicheren Zeiten, zum Altbewährten, frei nach dem Motto – wo, bleibt die eiserne Faust, die für Ordnung sorgt? Ich muss gestehen, dass ich, trotz meiner Liebe zu Zynismus, Sarkusmus und dem philosophischen Konzept des Absurden, kein großer Freund – ich betone es noch einmal – „KEIN“ großer Freund, von eisernen Fäustlingen und jeder Form metallenen Besen bin.

Und das nicht nur, weil mich Geschichte interessiert, sondern vielmehr, weil ich glaube, dass wir alle in Wahrheit schlicht ängstlich vor der großen Verantwortung schlottern, die Freiheit und Digitalisierung mit sich bringen.

Um die hitzige Debatte mit ein wenig Distanz, Muße und Gelassenheit abzukühlen und unter der schneienden Glaskugel zu betrachten, machte ich mich daran, eine zweite Betrachtung diesem „North-Europe-Concept“ gegenüberzustellen. Es wird wenig überraschen, wenn ich es „South-Europe-Concept“ nenne.

Was unterscheidet sie…?

Während man erstens im Norden lautstark von Ausgrenzung und Freiheitsberaubung, zwecks Sicherheit und Gesundheit spricht, findet im Süden alles leiser und diskreter statt. Man macht überraschenderweise weniger Lärm.

Und zweitens, geht man im Süden seinem Tagwerk nahezu unverändert weiter nach, so wie vor 2020, was im konkreten Falle von Frankreich heißt, dass sich das Leben um Essen, Trinken und l’Amour toujour dreht.

Man dürfte mich zu Recht Schlawiner nennen, wenn ich das „North-Europe-Concept“ als pessimistisch betrachte. Moralisch neutral betrachtet müsste man diese Methodik allenfalls „rückschrittlich“ nennen, weil es als Jahrtausende Jahre altes Gespenst daherkommt obwohl wir längst einen viel weiter entwickelten Wertekompass haben.

Was also tun, sprach Zeus…?

Nun – offensichtlich haben wir eine Wahl, so als wenn wir auf’ne Kreuzung zufahren, auf der es links, oder rechts abgeht. Rechts geht’s zum „Nordeuropäischen Konzept“ und links zur Süd-Lösung. Um dem scheinbar rückschrittlichen Norden kein Aluminium-Hut oder rote Lampen aufzusetzen, nenne ich deren Vorgehensweise „Konservativismus“, während das Medikament des Südens „Hedonismus“ heißt.

Und so schließe ich…

Wer die Freiheit hat zu wählen, kann sich bewusst entschließen, was er bevorzugt. Eine hitzige Debatte mit unserm Dorfdruiden, gab auch hier Orientierung. Denn selbst wenn alle Verschwörungstheorien eben keine solchen sind, sondern gleich morgen wahr würden, so wie schon lange vorhergesagt, so hätten alle Verwerfungen keinerlei Auswirkungen auf unser alltägliches Leben.

Es bleibt am Ende die Wahl zwischen: Genuss als Lebensprinzip, um den schönen Dingen im Leben Priorität und Vorfahrt zu geben, oder Regel- und System-Konformismus, um Auserwählter einer unbekannten Zukunft zu werden…

Viel Spaß beim Auswählen…

Machen soziale Medien uns sozialer? – Odyssee 2021 CW22

06.Juni – Innerlich zündete sich D ein ewiges Friedhofs-Licht an, als er einen weiteren Zeitpiraten in seinem Leben ausfindig machte. Es freute ihn so sehr, dass er in einem Erkenntnis-Rausch gleich mehrfach gegen diese Mafia, oder besser gesagt, gegen diese sekten-gleiche Religionsform vorging, dass er sich sichtlich bewegt und blitzartig dazu entschloss, sofort Klarschiff zu machen – nicht nur, weil er für Religionsfreiheit war, sondern vor Allem, weil er schnell bemerkte, wie erleichtert er sich nur wenige Stunden später fühlte!

Was war geschehen?

Es begann damit, dass D sich daran erinnerte, dass heute, am sechsten Juni, der gute Tom Araya 60 wurde. Alleine das, war schon mehr als einen Dujardeng wert, nicht nur, weil Tom, Kerry, Jeff und David – besser bekannt unter dem Namen Slayer – D’s Jugend und wilden Jahre nicht nur begleiteten, sondern auch ganz entscheidend mitbeeinflussten – warum: Sie gingen einfach ihren Weg, genauso wie Mozart und Beethoven, nur eben anders – aber genauso kompromisslos.

Nachdem sich D wieder ein paar starke Slayer Stück von „Reign in Blood“ und „Seasons in the Abyss“ reingezogen hatte, schwebte er auf einem höheren Energie-Niveau und stellte sich selber ein paar ernste Fragen, nicht solche, bei denen D im Voraus wusste, dass er gegen sich selbst verlieren musste, weil ja jeder mal irgendwann im Leben so abgebogen war, dass er hinterher in einer Sackgasse, oder in sonst etwas steckte, mitnichten, es ging D um die Frage, wofür er stand.

So brach plötzlich D‘s Vulkan aus.

Zuerst begriff er, dass ihm nach wie vor gedruckte Bücher am Herzen lagen; soweit war das keine Überraschung, immerhin bestand er seit Jahren darauf, dass alle seine Bücher ausschließlich in gedruckter Form und nicht als e-book oder Dergleichen zu vermarkten waren.

Das an sich hatte eine hohe Wertigkeit für D, weswegen er sich vornahm auch weiterhin keinen Millimeter zu weichen; noch dazu gesellte sich das Phänomen der begrenzten Zeit hinzu, was besagte, dass man nur eine Sache zur Zeit machen konnte, was in anderen Worten wiederum bedeuten musste:

Alle Zeit, die man in die wenig sozialen Medien steckte, bekam man genauso wenig zurück, wie jene, die man mit Freundin, Frau, Freunden, Kindern, Schreiben, Lesen, Musik, Kunst, Sprachen und ähnlich Schönem verbrachte, mit dem Unterschied, dass D erkannte, was zu tun war – und so geschah es.

In einem Anflug von maximalem Bewusstsein – wir sprechen hier wirklich nur von wenigen Sekunden und nicht von einer an Buddha erinnernden Dauer-Erleuchtung – erkannte D, dass aus seiner Sicht, dass:

A) die sozialen Medien, gar nicht so sozial in gesellschaftlichen Auswirkungen zu sein schienen, wie man meist oberflächlich dachte – das sie

B) nicht das soziale Verhalten der Menschen untereinander fördern, sondern das Gegenteil, sie eher a-sozialer machten – noch dazu mit einem erhöhten Maß, die Welt und andere in ein permanent andauernden Bewertungs-Sog hinab in den menschlichen Abgrund zu ziehen – und

C) das D den wirklichén und wahrhaftigen Nutzen im Vergleich zu den Alternativen nicht recht fassen konnte, so dass er sich – wie oben bereits erwähnt – blitzartig entschloss, seine Accounts mit sofortiger Wirkung bei Facebook und Twitter zu löschen.

Welch eine Befreiung!

Zuerst bemerkte D, dass die ganzen Benachrichtigungen ausblieben, wo man ihn darauf aufmerksam machte, dass in Kuhscheißenbrück ein Huhn, nach über 24 Stunden Pause – Gott sei‘s gedankt – endlich wieder ein Ei legte, sowie das es dutzende Menschen da draußen zu geben schien, die D kannten, oder umgekehrt.

Auch musste D schweren Herzens auf die vielen attraktiven Business-Möglichkeiten, wie zum Beispiel das wilde Dutzend Marketing-Coaches verzichten, die mit Filmen und Bildern aus Dubai, und oder Luxus-Karossen und schweren Chronographen, D irgendeine Form von Erfolg aufzwingen wollten – ohne das er je begriff, welcher, dass er sich, stirnrunzelnd bei den Bärten der griechischen Götter fragte, was sie da per online-training anboten und vermarkteten.

Doch – wie schön – brauchte D sich diese & viele andere Fragen nicht mehr stellen,

da er ja erfolgreich alle Accounts gelöscht hatte. Stattdessen genoss er in Ruhe ein paar Stücke von Stenkelfeld und Slayer, ganz frei nach dem Motto – Lebenszeit, mit möglichst viel Müßiggang gespickt, was konnte es Schöneres geben?

Und daher liebe Gemeinde, bitte ich euch alle, dass ihr euch und eure Gläser erhebt, damit wir anstoßen können. Herzlichen Glückwunsch zum sechzigsten Geburtstag,

Tom Araya!